-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für eine nach
dem Zeitmultiplexprinzip gesteuerte Fernsprechanlage, insbesondere Fernsprechnebenstellenanlage;
bei der nicht` nur Sprechstellen, sondern auch andere Einrichtungen und Anschlußleitungen
durch eine Abtasteinrichtung auf ihren jeweiligen Zustand geprüft werden und die
von der Abtasteinrichtung festgestellten Zustandsänderungen von einer zentralen
Steuereinrichtung für den Verbindungsaufbau ausgewertet werden und für die in Gruppen
aufgeteilten, abzutastenden Anschlüsse (Sprechstellen, Übertragungen und Anschlußleitungen)
je Gruppe eine Abtasteinrichtung vorgesehen ist..
-
Bei den bekannten x nach dem Zeitmultiplexprinzip arbeitenden Vermittlungssystemen
sind die Pulsphasen entweder defri :Anschlußstellen individuell oder den hergestellten
Verbindungen zugeteilt. Bei den letztgenannten Anlagen wird eine Verbindung zwischen
einer anrufenden Anschlußstelle und einer angerufenen Anschlußstelle mittels des
durch die der Verbindung zugeteilten Pulsphase betätigten Schalters über eine Sprechmultiplexleitung
hergestellt. Jeder an einer Verbindung beteiligten Anschlußstelle ist für die Anschaltung
an der Sprechmultiplexleitung ein Sprechschalter zugeordnet.
-
Die Betätigung dieses Sprechschalters mit der dem hergestellten Verbindungsweg
zugeordneten Pulsphase erfolgt von einem Umlaufspeicher für anrufende bzw. angerufene
Anschlußstellen über einen Decoder. An dieser Sprechmultiplexleitung sind nicht
nur Sprechstellen, sondern auch Vermittlungsplätzeüber entsprechende Anrufsätze
sowie Amtsübertragungen und Ziffernempfänger anschaltbar.
-
Den Sprechstellen sind dabei mit den Amtsübertragungen gemeinsam die
Umlaufspeicher für anrufende bzw. angerufene Anschlußstellen zugeteilt. Den Vermittlungsplätzen
und Ziffernempfängern sind dagegen eigene Umlaufspeicher zugeordnet.
-
Damit eine Adresse einer Sprechstelle, einer Amtsübertragung, eines
Vermittlungsplatzes oder eines Ziffernempfängers im Umlaufspeicher aufgenommen werden
kann und damit eine Steuerung des Sprechschalters möglich wird, sind die entsprechenden
Anschlußstellen zur Ermöglichung des Verbindungsaufbaues und der Verbindungsdurchschaltung
jeweils auf ihren entsprechenden Zustand abzutasten. Hierzu ist bei den bekannten
Anordnungen eine entsprechende Abtasteinrichtung vorhanden. Bei den bekannten Anordnungen
ist die Abtasteinrichtung für die vorgenannten Anschlußstellen gemeinsam vorgesehen.
Dies hat den Nachteil, daß bei vielen, verschiedenen, abzutastenden Anschlußstellen
und Einrichtungen nicht nur der jeweilige Abtastzyklus sehr groß wird, sondern daß
auch der für bestimmte Einrichtungen notwendige zusätzliche Aufwand für die Steuerung
von Vorgängen an den besonderen Einrichtungen, wie beispielsweise in den den Vermittlungsplätzen
zugeordneten Einrichtungen und in den Amtsübertragungen, den jeweiligen Abtastzyklus
zeitlich zusätzlich belastet.
-
Es sind aber auch Anordnungen bekannt, bei denen für verschiedene
Gruppen von Anschlüssen verschiedene Abtasteinrichtungen vorgesehen sind, welche
aber parallel arbeiten.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, in einfacher Weise die Abtastung sämtlicher
Anschlußstellen und Einrichtungen derart vorzunehmen, daß eine schnellere Abtastung
und eine Vereinfachung des Informationsaustausches mit den betreffenden Einrichtungen
und der zentralen Steuereinrichtung möglich wird.
-
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die verschiedenen
Abtasteinrichtungen mit einem gemeinsamen, die festgestellten Zustandsänderungen
aufnehmenden, die Reihenfolge der Verarbeitung durch die zentrale Steuereinrichtung
feststellenden Anforderungssucher verbunden sind und zumindest eine Abtasteinrichtung
für die Ansteuerung der Anschlüsse von Übertragungen und zumindest eine Abtasteinrichtung
für die Ansteuerung und für die Aufnahme der Kennzeichen von Sprechstellen vorhanden
ist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung werden die Anforderungsanreize
für die zentrale Steuereinrichtung, welche von der einen schneller arbeitenden Abtasteinrichtung
für Sprechstellen, die für die Ansteuerung und Aufnahme von Kennzeichen einer größeren
Anzahl abzutastender Anschlüsse vorgesehen ist, und von der anderen, langsamer arbeitenden,
eine geringere Anzahl von Übertragungen abfragenden Abtasteinrichtung, die zur Ansteuerung
von Übertragungen dient, abgegeben, von dem zentralen Anforderungssucher derart
geordnet, daß letzterer durch die zentrale - Steuereinrichtung in jedem der Arbeitszyklen
der Abtasteinrichtungen möglichst viele Anforderungen abwickelt, wodurch eine sehr
vorteilhafte zeitliche Ausnutzung der zentralen Steuereinrichtung erzielt wird.
Da für das Aufnehmen und Abgeben von Kennzeichen unterschiedliche Zeiten benötigt
werden, die Abtasteinrichtungen unabhängig voneinander arbeiten und von einem gemeinsamen
Anforderungssucher bedient werden, ist eine günstige Aneinanderreihung der Funktionsabläufe
durch die zentrale Steuereinrichtung gegeben.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit den
für das Verständnis wichtigen Einzelheiten beschrieben.
-
F i g. 1 zeigt eine Systemübersicht; F i g. 2 zeigt Einzelheiten der
Abtasteinrichtung A 1; F i g. 3 zeigt Einzelheiten der Abtasteinrichtung A 2, die
zur Abtastung der Ziffernempfänger, Vermittlungsplätze und Amtsübertragungen dient.
Dieser Abtasteinrichtung sind, wie der F i g. 1 zu entnehmen ist, zusätzliche Einrichtungen
KE und KS für die Aufnahme bzw. Abgabe der Kennzeichen von bzw. zu den genannten
Einrichtungen zugeordnet.
-
Die in F i g. 2 und 3 dargestellten Gatter sind alle sogenannte »Nor«-Gatter.
-
In der F i g.1 ist eine Übersicht des im Ausführungsbeispiel beschriebenen
Vermittlungssystems (Nebenstellenanlage) gezeigt. Es sind nur die Einrichtungen
dargestellt, die für die Herstellung von Verbindungen mit Sprechstellen, Vermittlungsplätzen
und Amtsübertragungen erforderlich sind. Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf
ein System, bei dem sowohl die Steuerung als auch die Zusammenkopplung der Sprechwege
mittels Multiplexleitungen und nach dem Zeitmultiplexprinzip erfolgt. Es kann jedoch
die Zusammenkopplung der Sprechwege bei gleicher Zeitmultiplexsteuerung für die
Verbindungsherstellung auch in einem räumlichen Kontaktvielfach erfolgen, ohne daß
dabei die Schaltmittel, die für die erfindungsgemäße Anordnung von Bedeutung sind,
geändert werden müssen.
Die Umlaufspeicher Ua und Ub mit den entsprechenden
Decodern Da und Db dienen zur Betätigung der den Sprechstellen und Amtsübertragungen
zugeordneten Sprechschalter. Der Umlaufspeicher Up
mit dem entsprechenden
Decoder Dp dient zur Ansteuerung der Vermittlungsplätze für die Anschaltung an die
Sprechmultiplexleitung. Der Umlaufspeicher Uz und der Decoder Dz dienen
zur Anschaltung der Ziffernempfänger an die Sprechmultiplexleitung für die Aufnahme
der Wahlkennzeichen der anrufenden Sprechstellen. Für besondere Verbindungen, beispielsweise
Rückfrageverbindungen und Aufschalteverbindungen, ist noch ein Umlaufspeicher Us
mit entsprechendem Decoder Ds vorgesehen, der zur Anschaltung von Sprechenergiespeichern
an die Sprechmultiplexleitung dient. Die Sprechenergiespeicher sorgen für den Energieaustausch
zwischen zwei Pulsphasen und damit für die Kopplung von Verbindungen in verschiedenen
Pulsphasen.
-
Die jeweiligen Umlaufspeicher sind mit Vergleichern verbunden, welche
dazu dienen, festzustellen, ob von den Abtasteinrichtungen A 1, A 2 vorgegebene
Adressen von Sprechstellen, Amtsübertragungen, Vermittlungsplätzen bzw. Ziffernempfängern
im Umlaufspeicher bereits aufgenommen sind oder nicht. Diese Informationen werden
der zentralen Steuereinrichtung zugeleitet. Dem Umlaufspeicher Up der Vermittlungsplätze
ist weiterhin noch ein zusätzlicher Vergleicher FP zugeordnet, der dazu dient, einen
freien Vermittlungsplatz mit einem freien Anrufsatz zu ermitteln. Ebenso ist dem
Umlaufspeicher Uz eine zusätzliche Freiwahleinrichtung FZ und dem Umlaufspeicher
Us eine besondere Freiwahleinrichtung FS zugeteilt.
-
Die Abtasteinrichtung A 1 steuert die Sprechstellen N1 bis Nn an und
tastet dabei den jeweiligen Schleifenzustand der Sprechstellen ab. Ist eine Schleifenzustandsänderung
aufgetreten, so wird ein Anforderungssignal zum Anforderungssucher ASu gegeben.
-
Die Abtasteinrichtung A 2 steuert die Ziffernempfänger, Vermittlungsplätze
und Amtsübertragungen an und veranlaßt dabei die Übertragung der jeweiligen Zustände
dieser Einrichtungen zum Kennzeichenempfänger KE. Der Kennzeichenempfänger arbeitet
für die Abtasteinrichtung A 2 als Umsetzeinrichtung und ermittelt aus den von den
Vermittlungsplätzen, Amtsübertragungen und Ziffernempfängern erhaltenen Kennzeichen
ein Signal, das den Schleifenzustandskennzeichen bei Sprechstellen entspricht. Ist
eine Zustandsänderung aufgetreten, so wird also über die Abtasteinrichtung A 2 ein
Kennzeichen zum Anforderungssucher ASu gegeben. Ist der Anforderungssucher ASec,
der bei Vorliegen von Anforderungskennzeichen diese nach Wichtigkeit abtastet, frei,
so wird für den anfordernden Anschluß die Anforderung in Abhängigkeit von der Wichtigkeit
und der Reihenfolge des Eintreffens bearbeitet. Der Anforderungssucher sorgt für
die Übertragung der zur anfordernden Adresse vorliegenden Kennzeichen zur zentralen
Steuereinrichtung ZS. Die zentrale Steuereinrichtung ZS arbeitet gleichzeitig nur
für die Verbindungsherstellung eines Anschlusses, dessen Adresse in einer der beiden
Abtasteinrichtungen A 1, A 2 gekennzeichnet ist. Über die vorgenannten Abtasteinrichtungen
A 1, A 2 werden auch die Adressen an entsprechende Adressenleitungen angeschaltet,
über die eine Übertragung zu einem Umlaufspeicher Ua bzw. Ub bzw. Up bzw.
Uz möglich ist. Der der zweiten Gruppe von Anschlüssen zugeordnete Kennzeichensender
KS steuert in Abhängigkeit von der zentralen Steuereinrichtung ZS und von den über
die Abtasteinrichtung A 2 und/ oder über die Umlaufspeicher vorgegebenen Adressen
der Vermittlungsplätze, Amtsübertragungen die Übertragung von Kennzeichen zu den
Vermittlungsplätzen und Amtsübertragungen. Diese Kennzeichen steuern dort entsprechende
Zustandsänderungen.
-
Für die Speicherung von Adressen von Sprechstellen bzw. von Vermittlungsplätzen
sind besondere, nicht dargestellte Speicher vorgesehen. Auch ist eine nicht dargestellte
Umsetzeinrichtung U vorhanden, welche eine Umsetzung von Sprechstellenadressen,
d. h. eine Umsetzung von Rufnummer in Anschlußnummer, vornehmen kann und welche
weitere, einer Sprechstelle zugeordnete Informationen, beispielsweise Berechtigungen,
Weiterschaltadressen usw., abgibt. Für die Speicherung von Vermittlungszuständen
ist der Laufzeitspeicher LZ, für die Speicherung von Wahlkennzeichen ist der Speicher
LW
und für die Zeitsteuerung ist ein weiterer, nicht dargestellter Speicher
vorgesehen. Die Betätigung der dargestellten Schalter, außer der Sprechwegeschalter,
erfolgt durch Befehle aus der zentralen Steuereinrichtung. Die Sprechschalter werden
von den entsprechenden Umlaufspeichern gesteuert. Zur Vereinfachung der F i g. 1
sind die Ansteuerleitungen für die von der zentralen Steuereinrichtung betätigten
Schalter nicht dargestellt.
-
An Hand der F i g. 2 und 3 werden nunmehr die Einzelheiten, die für
das Verständnis der Erfindung von Bedeutung sind, beschrieben.
-
Die Abtasteinrichtungen A 1 und A 2, welche in den F
i g. 2 und 3 dargestellt sind, sind je einem Adressenzähler AZ 1 (F i g. 2), AZ
2 (F i g. 3) zugeordnet, der periodisch von Adresse zu Adresse weitergeschaltet
wird. Diese Adressenzähler fragen über DecoderDZ1, DZ2 alle entsprechenden Anschlüsse
der Reihe nach auf ihren Zustand ab, beispielsweise, ob an den Sprechstellen die
Schleife geöffnet oder geschlossen ist. Ein Zustandsvergleicher ASp 1 bzw.
ASp 2 vergleicht, ob das Ergebnis der Abfrage mit dem Ergebnis der vorangehenden
Abfrage übereinstimmt oder nicht. Das Ergebnis der vorherigen Abfrage ist in einem
besonderen Speicher LS 1 bzw. LL 1 festgehalten. Dieser besondere
Speicher LS 1 (F i g. 2) bzw. LL 1 und LL 2 (F i g. 3) speichert hierzu
für jeden Sprechstellenanschluß 1 Bit. Als Speicher LS 1, LL 1, L L 2
werden magnetostriktive Laufzeitspeicher verwendet. Dies bedeutet, daß deshalb der
Adressenzähler beim Anstehen einer Anforderung für die zentrale Steuereinrichtung
ZS nicht angehalten werden darf. Der Adressenzähler AZ1 bzw. AZ2 läuft synchron
mit dem besonderen Speicher LS1 bzw. LL1 weiter. Die Anschlußadresse, welche die
zentrale Steuereinrichtung ZS anfordert, wird in einem besonderen Adressenspeicher
ASp 1 bzw. ASp 2 bis zum Ende der Bearbeitung durch die zentrale Steuereinrichtung
ZS gespeichert. Dieser besondere Speicher ASp 1 bzw. ASp 2 erhält
die Adresse direkt vom AdressenzählerAZ1 bzw. AZ2. Wenn falsche Anforderungen anstehen
würden, so erkennt die zentrale Steuereinrichtung ZS diese und berichtigt daraufhin
den besonderen Speicher LS 1 bzw. LL 1 und LL 2. Eine Kontrolle
des synchronen Umlaufes der Zähler AZ 1 bzw. AZ 2
und des besonderen
Speichers LS1 bzw. LL1 und LL 2 läßt sich mittels der Einspeicherung von Prüfadressen
durchführen.
-
Wenn beispielsweise der Zustandsvergleicher ZV 1
der Abtasteinrichtung
A 1 in F i g. 2 auf Grund des Vergleiches des Kennzeichens, welches über die Signalmultiplexleitung
SM übertragen wird, mit dem Kennzeichen in dem besonderen Speicher LSl eine
Abweichung feststellt, werden die Gatter G1, G2 und G 3 wirksam. Es wird zum Zeitpunkt
T 3 ein Kennzeichen zur Betätigung der Kippschaltung K2 abgegeben, sie geht in die
Arbeitslage, d. h., an ihrem Ausgang 4 liegt ein Kennzeichen zur Anforderung der
zentralen Steuereinrichtung.
-
Wenn die zentrale Steuereinrichtung ZS die Anforderung bearbeitet
hat, werden zu der Abtasteinrichtung A 1 über die Adern 5 und 6 Kennzeichen gegeben,
die die Änderung der im besonderen Speicher LS1 gespeicherten Kennzeichnung bzw.
die Löschung der Anforderung bewirken. Durch diese Kennzeichen werden die Kippschaltungen
K5 und K2 gesteuert. Eine Änderung im besonderen Speicher LS1 ist nur dann möglich,
wenn der Adressenzähler AZ 1 dieser Abtasteinrichtung A 1 wieder auf
der entsprechenden Adresse steht und somit im Speicher LS1 die entsprechende Kennzeichnung
dieser Sprechstelle vorliegt. Ist dies der Fall, so gibt der Adressenvergleicher
AV 1, der die vom Adressenzähler AZ1 vorgegebene Adresse und die Adresse,
welche von dem Adressenspeicher ASp 1 vorgegeben wird, vergleicht, ein Kennzeichen
auf die Kippschaltung K6. Diese Kippschaltung K6 steuert über die Gatter G6 und
G7 zusammen mit dem von der Kippschaltung K 5 anliegenden Kennzeichen an den Gattern
G 6 und G 7 den besonderen Speicher LS 1
so, daß die an der Teilnehmerschleife
vorliegende und von der zentralen Steuereinrichtung bearbeitete Zustandsänderung
in diesen Speicher aufgenommen wird.
-
Wie vorstehend bereits beschrieben, sind verschiedene Arten von Anschlüssen
in der beschriebenen Vermittlungsanlage vorhanden, und zwar Sprechstellen, Ziffernempfänger,
Vermittlungsplätze und Amtsübertragungen. Diese Anschlußstellen unterscheiden sich
hinsichtlich der Kennzeichen, die sie , abgeben können. Von der größten Gruppe,
nämlich von den Sprechstellen, erhält die Abtasteinrichtung A 1 nur das Kennzeichen
»Schleife geschlossen« bzw. »Schleife nicht geschlossen«, denn auch jede vom Teilnehmer
gewählte Kennziffer erkennt die Abtasteinrichtung durch den Vorimpuls zunächst als
Schleifenunterbrechung. Die übrigen Anschlüsse geben mehrere unterschiedliche Kennzeichen
ab, die zuerst in einem besonderen Kennzeichenempfänger KE ausgewertet werden müssen.
Von diesem Kennzeichenempfänger KE erhält die Abtasteinrichtung A 2 ein Kennzeichen,
das dem Schleifenzustandskennzeichen bei Sprechstellen entspricht. Dieses Kennzeichen
wird dann mit dem Kennzeichen der vorherigen Abfrage verglichen, und bei Feststellung
von Unterschieden erfolgt eine Anforderung der zentralen Steuereinrichtung ZS.
-
Die Abtasteinrichtung A 1 tastet die Sprechstellen ab, und die Abtasteinrichtung
A 2 tastet die Ziffernempfänger, Vermittlungsplätze und Amtsübertragungen ab. Diese
Gruppenaufteilung wurde aus folgenden Gründen durchgeführt: 1. Bei Sprechstellen
ist durch die große Anschlußzahl einerseits sowie andererseits durch die bei der
Tastenwahl für den auszuwertenden Vorimpul5 verfügbare Zeit eine schnelle Abfrage
erforderlich. Die Abtastzeit pro Sprechstelle ist 1 #ts und die Zykluszeit 1 ms
bei maximal 900 abzutastenden Anschlüssen. Bei den anderen Anschlußarten ist für
die Auswertung im Kennzeichenempfänger KE eine zusätzliche Zeit notwendig. Die Abtastzeit
dort ist 10 R,s.
-
2. Die Kennzeichenübertragung zum Kennzeichenempfänger gleichzeitig
mit der Abtastung ermöglicht eine günstige Zentralisierung der Auswerteschaltungen.
-
3. Konstruktiv sind das Signalnetzwerk und das Sprechnetzwerk in getrennten
Rahmen untergebracht. Durch die getrennten Abtasteinrichtungen A 1 und A 2 lassen
sich kürzere Abfrageleitungslängen erreichen.
-
Die Abtasteinrichtung A 1 nach F i g. 2 tastet alle Sprechstellen
ab, und zwar jede Mikrosekunde eine andere. Die Steuerung erfolgt mit vier um je
250 ns verschobenen Zeittakten T 1 bis T4. In der praktischen Ausführung
sind maximal 900 Sprechstellen angeschlossen. Die Abtasteinrichtung A 1 enthält
einen besonderen Speicher LS 1, der aus einem magnetostriktiven Laufzeitdraht
besteht, der für jede vorhandene Sprechstelle 1 Bit aufnehmen kann. Der Adressenzähler
AZ 1 enthält die Adressen aller vorhandenen Sprechstellen. Der Adressenzähler AZ1
wird jede Mikrosekunde durch den Takt T4 weitergeschaltet. Die Abgabe der Kennzeichnung
vom Adressenzähler AZ l über den Decoder DZ1 zu den Teilnehmerschaltungen erfolgt
nach dem Zeitpunkt T 4 zu dem Zeitpunkt T 1 in Abhängigkeit von einem
an dem Eingang T1 des Decoders angeschalteten Kennzeichen. Der Abfrageimpuls dauert
500 ns. Durch das Abfrageergebnis wird die Auswerteschaltung Au 1 betätigt
und gegebenenfalls zum Zeitpunkt T2 die Kippschaltung K1 gesteuert. Zum Zeitpunkt
T 1 wird auch die in dem besonderen Speicher LS 1 vorhandene Information der vorherigen
Abfrage an dem Ausgang NRZ des Speichers wirksam. Unterscheidet sich das abgefragte
Kennzeichen von dem gespeicherten Kennzeichen, so werden über die Gatter G 1, G
2 und G 3 zum Zeitpunkt T 3 die Kippschaltung K2 in die Arbeitslage gebracht und
gleichzeitig die am Ausgang des Zählers AZ 1 anstehende Adresse zum besonderen Adressenspeicher
ASp 1
übertragen. Der Zustand der Teilnehmerschleife, kurzzeitig gekennzeichnet
in der Kippschaltung K1, wird über die Gatter G8 und G9 in die Kippschaltung K3
übertragen. Von der Kippschaltung K3 erfolgt die übertragung des Zustandes zum besonderen
SpeicherLS1 über die GatterG6 und G7. Gleichzeitig steht am Ausgang 4 der Kippschaltung
K3 für die zentrale Steuereinrichtung ein Kennzeichen für den Zustand der Teilnehmerschleife
an.
-
Wie vorstehend bereits beschrieben, wird durch die zentrale Steuereinrichtung
ZS an dem Eingang 5 der Abtasteinrichtung A 1 dann ein Kennzeichen angeschaltet,
wenn die im besonderen Speicher LS1 gespeicherte Zustandskennzeichnung zu ändern
ist. Hierzu wird dann die Kippschaltung K5 betätigt. über die Ader 6 wird die Kippschaltung
K2 zurückgestellt. Da der Adressenvergleicher AV 1 die Änderung in dem besonderen
Speicher LS1 und die Freigabe der Abtasteinrichtung A 1 steuert, muß dieser Adressenvergleicher
blockiert sein, solange die Anforderung
für die zentrale Steuereinrichtung
ZS noch ansteht, d. h. die Anforderungskippstufe K 2 nicht zurückgestellt wird.
Das bedingt andererseits aber auch, daß der Zustandsvergleicher ZV 1 bis zur Freigabe
der Abtasteinrichtüng A 1 gesperrt ist. Dies erfolgt über die Kippschaltung K4,
welche über die Kippschaltung K2 bzw. über die Kippschaltung K6 und über die Gatter
G 10 bzw. G 11 gesteuert wird. Die Steuerung der Kippschaltung K4 erfolgt zu dem
Zeitpunkt T4, d. h. eine Taktzeit nach der Anforderung der zentralen Steuereinrichtung
ZS. Die Freigabe des Adressenvergleichers AV 1 erfolgt nur; wenn eine Anforderung
der zentralen Steuereinrichtung vorgelegen hat und bearbeitet wurde, d. h.; wenn
die Belegungskippstufe K 4 noch in der Arbeitslage und die Anforderungskippstufe
K2 wieder zurückgestellt ist. In diesem Fall gibt der Takt T3 den Adressenvergleicher
AV 1 frei, sobald die Adresse im Adressenspeicher ASp 1 mit der vom
Adressenzähler AZ1 vorgegebenen Adresse übereinstimmt. Zum Zeitpunkt T4 wird gegebenenfalls
die im besonderen Speicher LS1 vorhandene Zustandskennzeichnung geändert. Mit dem
Zeitpunkt T 1 wird die Abtasteinrichtung freigegeben, d. h. die neue Adresse am
Ausgang des Adressenzählers AZ1 wirksam.
-
Die Reihenfolge der Vorgänge in der Abtastcinrichtung A 1 ist nach
dem vorstehend Beschriebenen folgendermaßen: 1. Zum Zeitpunkt T1 wird die vom Adressenzähler
AZ 1 vorgegebene Adresse am Decoderausgang wirksam.
-
Die im besonderen Speicher LS 1 vorhandene Kennzeichnung von
der letzten Abfrage wird am Ausgang NRZ wirksam.
-
über das Gatter G11 wird die Kippschaltung K4 nach Bearbeitung der
Anforderung zu einem Zeitpunkt T1 in die Ruhelage gebracht.
-
2. Zum Zeitpunkt T2 wird die Schleifenzustandskennzeichnung, die an
der Signalmultiplexleitung SM wirksam ist, über die Auswerteschaltung auf
die Kippschaltung K1 gegeben. Es sei angenommen, daß die Kippschaltung K1 dann über
den Eingang 7 in die Arbeitslage geführt wird, wenn die Teilnehmerschleife geschlossen
ist. In diesem Fall wird am Ausgang 8 der Kippschaltung K1 ein Kennzeichen angeschaltet.
Ist die Teilnehmerschleife geöffnet, so wird am Ausgang 9 der Kippschaltung K2 ein
Kennzeichen angeschaltet. Mit dem Zeitpunkt T2 wird über den besonderen Speicher
LS1 die vorherige Zustandskennzeichnung am Zustandsvergleichen ZV 1 wirksam.
-
3. Zum Zeitpunkt T3 wird vom Zustandsvergleichen ZV 1 ein Vergleich
der Zustände vorgenommen. Gleichzeitig wird auch in der Kippstufe K3 die Zustandskennzeichnung
übertragen, und zwar über die Gatter G4, G 8 und G9.
Nach Bearbeitung
der Anforderung gibt zum Zeitpunkt T 3 der Adressenvergleichen AV
1 ein Kennzeichen dafür, ob die im Adressenspeicher vorhandene Adresse mit
der Adresse im Adressenzähler AZ 1 übereinstimmt. Ist dies der Fall, so wird die
Kippschaltung K4 zurückgesteuert.
-
4. Zu dem Zeitpunkt T4 wird der Adressenzähler A Z 1 weitergeschaltet,
die Kippschaltung K 1 in die Ausgangslage gebracht, die Kippschaltung K4, die den
Belegungszustand der Abtasteinrichtung A 1 kennzeichnet, eingestellt und weiterhin
gegebenenfalls nach Bearbeitung der Anforderung über die Gatter G 6 und G 7 die
Zustandskennzeichnung im besonderen Speicher LS1 geändert. Während eines Abtastvorganges,
d. h. immer in der Zeit von 1 [s, arbeitet die Abtasteinrichtung A 1 nur für eine
ganz bestimmte Adresse einer Sprechstelle.
-
Die vorstehend unter 1. bis 4. beschriebenen Vorgänge treten nur dann
alle auf, wenn eine Zustandsänderung durch den Zustandsvergleicher festgestellt
wurde. Liegt keine Zustandsänderung vor, so erfolgt nicht die Steuerung der Kippschaltung
K2 und erübrigt sich auch eine Steuerwerksanforderung.
-
Durch die Abtasteinrichtung A 2, welche in der F i g. 3 dargestellt
ist, werden die Anschlußadressen ,der Ziffernempfänger, Vermittlungsplätze und Amtsübertragungen
abgefragt. Von diesen Anschlüssen werden Kennzeichen zum Kennzeichenempfänger KE
übertragen, der diese auswertet und das Ergebnis dem Zustandsvergleicher Z V 2 der
Abtasteinrichtung A 2 zuleitet. Die Abtasteinrichtung A 2 fragt das
zehnte Hundert, d. h. die Adressen 900 bis 999, ab. Es können für jede Adresse somit
10 gs zur Verfügung gestellt werden. Als besondere Speicher LL 1,
LL
2 werden bei der Abtasteinrichtung A 2 Umlaufspeicher mit einer Speicherkapazität
von 101 Bits verwendet. Die den benachbarten Anschlußadressen zugeordneten Speicher-Bits
sind auf den Drähten mit einem Abstand von 10 #ts = 10 Bits gespeichert. Durch die
Verschiebung von 101 zu 10 - 10 stehen im Verlauf von zehn Speicherumläufen alle
101 Bits je einmal synchron mit den zugehörigen Anschlußadressen zur Verfügung.
Der AdressenzählerAZ2 zählt ebenfalls bis 101. Bei einem Zyklus von 10 #ts benötigt
der Adressenzähler AZ2 für einen Umlauf 1,01 ms. Die Abtasteinrichtung A 2 fordert
die zentrale Steuereinrichtung ZS erst dann an, wenn dieselbe Zustandsänderung zweimal
hintereinander festgestellt wird. Hierzu ist der zweite besondere Speicher LL
2 vorhanden. Dies ist erforderlich, um Störimpulse, die z. B. auf Leitungen
zu konventionellen Ämtern auftreten können und die bis zu 5 ms lang sind, auszuscheiden
und zu verhindern, daß Fehlanforderungen erfolgen. Der erste erfolgreiche Zustandsvergleich,
der eine Änderung im Zustand eines Anschlusses feststellt, führt zur Speicherung
des Zustandes im besonderen Speicher LL 2.
Dauert dieser Zustand im nächstfolgenden
Vergleicherzyklus an, so wird die zentrale Steuereinrichtung ZS angefordert und
die Adresse, die am Ausgang des Adressenzählers AZ 2 ansteht, zum Adressenspeicher
ASp 2 übertragen. Wird die im ersten Vergleicherzyklus festgestellte Zustandsänderung
im nächsten Vergleicherzyklus nicht mehr festgestellt, so handelte es sich um einen
Störimpuls. Die vorher erfolgte Änderung des besonderen Speichers LL 2 wird
dann wieder rückgängig gemacht.
-
Die Länge der auf diese Weise ausschaltbaren Störimpulse entspricht
dem zeitlichen Abstand der aufeinanderfolgenden Vergleicherzyklen. Der Zustandsvergleichen
ZV2 arbeitet deshalb nicht in jedem Umlauf des Adressenzählers, sondern nur in jedem
fünften. Dazu ist ein weiterer Zähler ZZ vorgesehen, der die Adressenzählerumläufe
zählt. Zwischen den beiden zur Anforderung der zentralen Steuereinrichtung ZS notwendigen
Vergleicherzyklen liegen daher vier Adressenzählerumläufe. So werden
die
Störimpulse, die- kürzer als 5 ms sind, unterdrückt.
-
Der Adressenvergleich kann in jedem Umlauf des Adressenzählers AZ2
erfolgen. Das Adressenregister hat ebenso wie der Adressenzähler nur zwei Dekaden.
Die dritte Dekade ist für alle Anschlußadressen Null. .Sie wird der Adressenschiene
fest verdrahtet angeboten. Ein nicht dargestellter Zähler zählt bis 10 mit der Frequenz
1 MHz und liefert die Steuertakte 1 bis 10. Der Adressenzähler AZ 2 wird zum Zeitpunkt
T1 weitergeschaltet. Der Zustandsvergleich und Adressenvergleich erfolgt zu dem
Zeitpunkt T3. Der Zustandsvergleich wird mit einem 0,5-gs-Takt gesteuert, damit
die Operationen besonderer Speicher »LL2-,ändern« bzw. »rückändern« ohne Zwischenspeicherung
mit T4 durchgeführt werden können. Die -Informationen der Anschlüsse müssen in dem
Kennzeichenempfänger KE so lange erhalten bleiben, solange die zentrale Steuereinrichtung
die Anforderung- bearbeitet. Deshalb wird bei der Anforderung der- zentralen Steuereinrichtung
ZS der Decoder DZ2 des Adressenzählers AZ2 gesperrt.
-
Für die Steuerung des besonderen Speichers LL2 ist jetzt nicht wie
bei der Abtasteinrichtung A 1 eine eigene Zustandskippstufe erforderlich. Diese
Aufgabe kann die Eingangskippstufe K1 übernehmen; wenn bei der Anforderung der zentralen
Steuereinrichtung ZS außer der Einstellung durch den Kennzeichenempfänger KK auch
die Rückstellung blockiert wird. Nach dem erfolgreichen zweiten Zustandsvergleich
arbeitet die Abtasteinrichtung A 2 im Prinzip wie die Abtasteinrichtung A 1.
-
Mit dem Takt T3 wird die Anforderungskippstufe :betätigt und die Anschlußadresse,
die am Ausgang des Zählers ansteht, in dem Adressenspeicher ASp 2
übernommen.
Zum Zeitpunkt T4 erfolgt die rückwärtige Sperrung des Zustandsvergleichers sowie
zusätzlich des Decoders und die Rückstellung der Eingangskippstufe K1. Die zentrale
Steuereinrichtung meldet am Schluß der Bearbeitung, ob die Kennzeichnung im besonderen
Speicher LL1 geändert werden soll oder nicht. Durch den Befehl »LL1 ändern« wird
der neue Zustand auch in dem besonderen Speicher LL 1 eingeschrieben, so
daß nun beide besonderen Speicher LL1, LL2 die gleiche Information enthalten. Sobald
die zentrale Steuereinrichtung eine Anforderung für die Abtasteinrichtung A 2 bearbeitet
hat und, wie oben beschrieben, abgeschlossen hat, kann sofort eine andere Anforderungsquelle
bearbeitet werden. Das ist ein großer Vorteil der Verwendung zweier verschiedener
Abtasteinrichtungen und somit verschiedener Anforderungsquellen. Die Abtasteinrichtung
A 2 wird erst dann frei, wenn der Adressenzähler AZ2 wieder auf der im Adressenspeicher
ASp 2 stehenden, eben bearbeiteten Adresse steht.
-
Wenn eine Amtsübertragung von der zentralen Steuereinrichtung ZS eine
freie Phase zugeteilt erhalten muß, während keine Phase mehr frei ist, meldet die
zentrale Steuereinrichtung ZS an der Abtasteinrichtung A 2, wie üblich, »LL
1 ändern« und »A 2 Anforderung löschen«. In: der betreffenden Amtsübertragung
wird dann ein Relais eingeschaltet, das bewirkt, daß über die Abtasteinrichtung
A 2 nun alle 15 Sekunden für diese Amtsübertragung die zentrale Steuereinrichtung
erneut anfordert, - und zwar, bis eine freie Phase verfügbar ist. Diese Anforderungen
erfolgen unter Umgehung des Zustandsvergleichers. Die Anforderungskippstufe wird
eingeschaltet und die Anschlußadresse im Register übernommen. Da der besondere Speicher
LL 1 schon nach der mangels einer freien Phase erfolglosen ersten Anforderung der
zentralen Steuereinrichtung geändert wurde, muß eine nochmalige Änderung vermieden
werden. Die zentrale Steuereinrichtung ZS meldet jetzt nur »A 2 Anforderung
löschen«. Der Befehl »LL 1 ändern« unterbleibt. Der Adressenvergleich und
die Freigabe der Abtasteinrichtung A 2 erfolgen in der bereits beschriebenen Weise.
-
Da verschiedene Anforderungsquellen die zentralen Steuereinrichtungen-ZS
anfordern können, ist eine Einrichtung erforderlich, die diese Anforderungen ordnet.
Dazu ist der Anforderungssucher ASu vorgesehen. Hiermit kann man eine bestimmte
Anforderungsart derselben Abfrageeinrichtung bevorzugen oder aber auch eine allgemeine
bestimmte Rangfolge festlegen. Der Zähler des Anforderungssuchers, der die Anforderungsquellen
abtastet, wird nach jeder Anforderung der zentralen Steuereinrichtung auf Null gestellt.
Da somit der Anforderungssucher immer von der gleichen Stellung ausgeht, erfaßt
er bei Gleichzeitigkeit mehrerer Anforderungen immer zuerst die der Null-Stellung
nächstliegende. Die Feststellung der Vordringlichkeit kann mittels eines zweiten
Zählers bzw. Vergleichers erfolgen.