DE1284924B

DE1284924B - Einrichtung zum Schweissen der Laengsnaht von Rohrschuessen

Info

Publication number: DE1284924B
Application number: DEM68058A
Authority: DE
Inventors: Hahne Siegfried
Original assignee: Messer Griesheim GmbH
Current assignee: Messer Griesheim GmbH
Priority date: 1966-01-19
Filing date: 1966-01-19
Publication date: 1968-12-12
Also published as: CH461408A; US3377013A; GB1149009A; SE343769B

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schweißen der Längsnaht von Rohrschüssen von innen mit einer Spannvorrichtung zum Halten der Nahtränder und einem auf einem Ausleger verfahrbaren Schweißgerät.
Es ist bereits eine Einrichtung bekannt, bei der vorzugsweise zuerst eine Schweißung von innen und nach Drehen des Rohres anschließend eine Schweißung von außen durchgeführt wird. Die Nahtränder werden zum Schweißen in beiden Positionen mittels einer Spannvorrichtung festgehalten, die aus Bügelpaaren besteht, mit denen die Nahtränder gegeneinander gepreßt werden. Dieses Gegeneinanderpressen wird zusätzlich unterstützt durch ein schwenkbares Schweißhorn, welches die Nahtränder gegen feststehende Stützbalken drückt.
Mit dieser Vorrichtung ist es jedoch nicht möglich, Rohrschüsse unterschiedlicher Durchmesser zu schweißen, weil eine Anpaßbarkeit daran fehlt.
Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß mit einfachen Mitteln Rohrschüsse der verschiedensten Durchmesser verarbeitet werden können unter Beibehaltung der untenliegenden Nahtränder, weil dies für die Beobachtung der Schweißnaht vorteilhaft ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Spannvorrichtung aus Unter- und Oberbacken besteht und daß die Unterbacken etwa in Flurhöhe und gegenüber den am feststehenden Ausleger befestigten Oberbacken höhenverschiebbar angeordnet sind.
Nach der Erfindung erfolgt die Schweißung immer unten am Rohrschuß, mithin also auf einer Höhenlage, die unabhängig von der Größe des Rohrschusses allein durch die Unterstützungsfläche bestimmt ist. Aus diesem Grunde sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung Höhenverstellungen zur Anpassung an den Durchmesser des Rohrschusses nicht erforderlich. Die Schweißung kann nach der Erfindung im übrigen ohne weiteres auf der Flurhöhe oder in der Nähe des Flurniveaus erfolgen, so daß die Arbeitsweise des automatisch betriebenen Schweißbrenners bequem von einer stehenden oder sitzenden Person vom einen Ende des Rohrschusses her beobachtet werden kann. Es ist dazu nicht erforderlich, für solche Beobachtungszwecke eine besondere begehbare Bühne anzuordnen, auch wenn Rohrschüsse von mehreren Metern Durchmesser verschweißt werden.
Die Erfindung macht sich den Umstand zunutze, daß es im Zuge der Modernisierung der automatischen Führung von Schweißbrennern ohne weiteres möglich ist, diese Führungsmittel sehr schmal auszugestalten, so daß auch der Ausleger entsprechend schmal ausgestaltet werden kann und somit auch Rohrschüsse von kleinem Durchmesser verarbeitet werden können. Auf der anderen Seite sind auch Rohrschüsse mit sehr großen Durchmessern zu verarbeiten. In dieser Richtung ist die Anwendung der Vorrichtung nur durch die Stabilität und die auftretenden Gewichte begrenzt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine erste Reihe von Unterbacken für den einen Nahtrand des Rohrschusses und eine zweite Reihe von Unterbacken für den anderen Nahtrand des Rohrschusses vorgesehen. Die Unterbacken der beiden Reihen sind für sich gemeinsam, aber unabhängig von denen der jeweils anderen Reihe beweglich. Dies erfolgt am einfachsten, indem für die Unterbacken jeder Reihe ein besonderes Hubwerk vorgesehen ist. Wenn man die Unterbacken beider Seiten dicht entlang der Naht aufreiht, dann kann man den Rohrschuß auf sehr einfache Weise justiert einspannen, und zwar indem man zunächst die Unterbacken auf der einen Seite der Naht an die Oberbacken vorschiebt und die anderen Unterbacken zurückzieht. Über den zurückgezogenen Unterbacken bleibt nun ein Zwischenraum frei, zwischen den der eine Nahtrand des Rohrschusses eingeschoben werden kann, und zwar so weit, bis er an die hochgeschobenen Unterbacken der anderen Reihe stößt. Hat er diese Lage eingenommen, dann werden die bislang zurückgezogenen Unterbacken gegen die zugehörigen Oberbacken gepreßt und der eingeschobene Nahtrand ist nun eingespannt. Jetzt können die Unterbacken auf der anderen Seite zurückgezogen werden, so daß der andere Nahtrand eingeschoben werden kann, und zwar bis er an den bereits eingespannten Nahtrand stößt. Ist dies der Fall, dann werden die dazu zurückgezogenen Unterbacken auch wieder gegen die zugehörigen Oberbacken gepreßt. Der Rohrschuß ist nun eingespannt und die Naht befindet sich auf der Höhe zwischen den beiden Unterbackenreihen. Dabei liegen die beiden Nahtränder parallel gegeneinander. Wünscht man einen Schweißspalt, dann kann man Abstandshalter einfügen, die die Nahtränder im Abstand voneinander halten.
Die Oberbacken können durchgehend sein, im Bereich der Schweißnaht müssen sie einen Schlitz frei lassen, in dem die Schweißung erfolgen kann. Dieser Schlitz erstreckt sich bei der beschriebenen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung entlang der Linie, an die von beiden Seiten die Unterbacken der beiden Reihen grenzen.
Die Erfindung wird nun an Hand von Figuren näher erläutert. Es zeigt F i g.1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung von der Seite quer zur Schweißnaht gesehen und F i g. 2 den Schnitt II-II aus F i g. 1.
In der Zeichnung ist mit 1 eine Grube bezeichnet, die in den Boden 2 einer Werkhalle eingelassen ist. In diese Grube 1 ist der mit 3 bezeichnete Schweißautomat gestellt. Der Schweißautomat 3 besteht aus einem Unterteil 4 und einem Ausleger 5, der an der einen Seite an einer Stütze 6 am Unterteil 4 befestigt ist und auf der anderen Seite durch eine lösbare Verriegelung 40 am Unterteil 4 abgestützt werden kann. Im Unterteil 4 ist eine Hubvorrichtung mit mehreren Hubwerken 7 bis 18 vorgesehen. Die Hubwerke 7 bis 18 sind nach Art hydraulisch betriebener Hubzylinder ausgestaltet. Die Hubwerke 7 und 9 wirken auf eine Unterbacke 19, die Hubwerke 11 und 13 auf eine Unterbacke 20, die Hubwerke 15 und 17 auf eine Unterbacke 21, die Hubwerke 8 und 10 auf eine Unterbacke 22, die Hubwerke 12 und 14 auf eine Unterbacke 23 und die Hubwerke 16 und 18 auf eine Unterbacke 24. Die Unterbacken 19, 20 und 21 sind fluchtend in einer Reihe angeordnet, die Unterbacken 22,23 und 24 parallel dicht daneben ebenfalls fluchtend in einer Reihe. In F i g. 2 sind nur die Unterbacken 19 und 22 sichtbar, die übrigen der gleichen Reihe angehörigen Unterbacken sind durch diese beiden in F i g. 2 verdeckt.
Oberhalb der Unterbacken 19 und 24 erstrecken sich Oberbacken 25,26 über die ganze Länge der Unterbacken. Die Oberbacken 25,26 sind feststehend an den feststehenden Auslegerarm 5 befestigt und lassen zwischen sich einen Schlitz 27 frei, der sich über die ganze Länge der Backen erstreckt und in dem die Schweißung vorgenommen wird. In diesen Schlitz 27 ragt die Brenndüse 28 eines Schweißbrenners 29, der höhenverstellbar an einem Brennerwagen 30 gelagert ist. Der Brennerwagen 30 ist senkrecht zur Zeichenebene der F i g. 2 entlang dem Auslegerarm 5 verschieblich. Hierzu dient ein Schienenführungssystem 31, das in an sich bekannter Weise ausgebildet ist.
Der Automat wird wie folgt beschickt: Die Hubwerke der in F i g. 2 links gelegenen Backen werden eingeschaltet, so daß diese Backen nach oben gegen die Oberbacke 25 gepreßt werden. Die anderen Hubwerke sind ausgeschaltet, so daß die Unterbacken auf der anderen Seite ihre unterste Stellung einnehmen. In den Zwischenraum zwischen den Oberbakken 26 und den darunterliegenden zurückgezogenen Unterbacken wird nun der Nahtrand eines durch die strichpunktierte Linie 33 angedeuteten Rohrschusses eingeschoben, bis der Nahtrand an die Backen 22 bis 24 anstößt. Ist dies geschehen, dann werden die Hubwerke 7, 9,11,13,15 und 17 eingeschaltet und die zugehörigen Backen erfassen den Nahtrand und pressen ihn gegen die Oberbacke 26. Die anderen Hubwerke werden nun abgeschaltet, so daß die zugehörigen Unterbacken in ihre untere Lage zurückweichen. Nun wird der andere Nahtrand unter die Oberbacke 25 geschoben, bis der Nahtrand gegen den bereits festgeklemmten Nahtrand oder dazwischengelegte Abstandshalter stößt. Jetzt werden auch die restlichen Hubwerke eingeschaltet, so daß der andere Nahtrand ebenfalls eingespannt wird. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß der Rohrschuß 33 sowohl von beiden Seiten in diese verspannte Stellung gebracht werden kann als auch von vorn über den Auslegerarm 5. In diesem Fall muß unter Umständen zum Aufstülpen des vorgebogenen Rohrschusses 33 die Verriegelung 40 gelöst und aus dem Wege geschwenkt werden. Bevor die Backen angesetzt werden, wird in einem solchen Fall die Verriegelung 40 wieder in die gezeichnete Stellung gebracht und der Auslegerarm 5 auch auf dieser Seite gegenüber dem Unterteil 4 verriegelt, so daß die Oberbacken 23,26 auch von dort ihren Halt finden.
Ist der Rohrschuß auf die beschriebene Weise eingespannt, dann kann die Schweißung vom einen Ende ausgehend zum anderen Ende hin durchgeführt werden. Die Schweißung erfolgt dabei bei automatischer Führung des Schweißbrenners 29 entlang dem Schlitz 27.
Ist die Schweißung durchgeführt, dann werden die Hubwerke 7 bis 18 entlastet und die Verriegelung 40 wird gelöst und zur Seite geschwenkt und das Rohr kann zur Seite, also - bezogen auf F i g.1 - von links nach rechts, von dem Auslegerarm 5 abgezogen werden.
Wie in F i g. 2 angedeutet, können statt des sehr kleinen Rohrschusses 33 auch größere Rohrschüsse gemäß der strichpunktierten Linie 36 in gleicher Weise bearbeitet werden. Es sei darauf hingewiesen, daß eine Anpassung der an der Schweißung beteiligten Teile an den Durchmesser des zu bearbeitenden Rohrschusses nicht erforderlich ist.
In entsprechender Weise können auch ebene Tafeln, wie durch die strichpunktierten Linien 37, 38 angedeutet, aneinandergeschweißt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Einrichtung zum Schweißen der Längsnaht von Rohrschüssen von innen mit einer Spannvorrichtung zum Halten der Nahtränder und einem auf einem Ausleger verfahrbaren Schweißgerät, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung aus Unter- und Oberbacken besteht und daß die Unterbacken (19 bis 24) etwa in Flurhöhe und gegenüber den am feststehenden Ausleger (5) befestigten Oberbacken (25, 26) höhenverschiebbar angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Reihe von Unterbacken (19,21) für den einen Nahtrand (39) des Rohrschusses (33) und eine zweite Reihe von Unterbacken (22 bis 24) für den anderen Nahtrand (35) des Rohrschusses vorgesehen ist (33).
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbacken (19,24) der beiden Reihen für sich gemeinsam, aber unabhängig von denen der jeweils anderen Reihe beweglich sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Unterbacken (19 bis 24) jeder Reihe ein besonderes Hubwerk (7, 8) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberbacken (25,26) einen Schlitz (27) entlang der Naht freilassend ausgestaltet sind.