DE1280164B - Verfahren zum Entgiften und Neutralisieren von verduennten und konzentrierten Industrieabwaessern - Google Patents

Verfahren zum Entgiften und Neutralisieren von verduennten und konzentrierten Industrieabwaessern

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DE1280164B
DE1280164B DE1962S0079493 DES0079493A DE1280164B DE 1280164 B DE1280164 B DE 1280164B DE 1962S0079493 DE1962S0079493 DE 1962S0079493 DE S0079493 A DES0079493 A DE S0079493A DE 1280164 B DE1280164 B DE 1280164B
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wastewater
detoxification
vessel
detoxified
concentration
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Harry Bartsch
Dipl-Ing Dr-Ing Hans Schuster
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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    • C02F1/66Treatment of water, waste water, or sewage by neutralisation; pH adjustment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2101/00Nature of the contaminant
    • C02F2101/10Inorganic compounds
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zum Entgiften und Neutralisieren von verdünnten und konzentrierten Industrieabwässern Die Behandlung der Abwässer erfolgte bisher nach zwei Verfahren, die sich im Prinzip der Durchführung grundsätzlich voneinander unterscheiden. Es handelt sich hierbei einerseits um die Behandlung im Standverfahren und zum anderen um die Behandlung im kontinuierlichen Durchlauf. Das Standverfahren stellt zweifellos die bisher sicherste Methode der Aufbereitung dar, da die gesammelten Abwässer auf Grund einer chemischen Analyse weitestgehend entgiftet und entsprechend neutralisiert werden, bevor sie der Kanalisation zugeführt werden. Das kontinuierliche Durchlaufverfahren stellt dagegen wegen verschiedener Unsicherheitsmomente nicht mit ausreichender Gewähr sicher, daß das angestrebte Ziel erreicht wird. Man kann daher beim Durchlaufverfahren auf gewisse, der Sicherheit dienende Sammelbecken nicht verzichten, weil die für die Messung und Regelung dieser Anlagen eingesetzten Systeme nicht immer mit dem gewünschten Erfolg arbeiten. Um z. B. die Entgiftung eines CN--ionenhaltigen Abwassers kontinuierlich durchführen zu können, bedarf es einer kontinuierlich anzeigenden Analysenmethode für CN-Ionen. Als solche werden zur Zeit elektrochemische Verfahren benutzt. Sie beruhen darauf, daß eine geeignete Elektrode (häufig Silber) ihr Potential mit der Konzentration der CN-Ionen ändert. Erfahrungsgemäß ist diese Meßmethode nicht sonderlich zuverlässig, da einerseits die Absolutanzeige nicht gut reproduzierbar ist, was insbesondere bei Nullpunkt-Instabilität eine Zyanidfreiheit vortäuschen kann, wo in Wirklichkeit noch erhebliche Mengen von CN-Ionen vorhanden sind. Andererseits ist das Meßverfahren anfällig gegen störende Substanzen und erlaubt nicht, komplex gebundenes Zyan quantitativ zu erfassen. Diese zuletzt genannte Eigenschaft ist aber gegenüber der Unreproduzierbarkeit belanglos, da diese schwerwiegend genug ist. Hieraus ergibt sich; daß die kontinuierliche Entgiftung mit Hilfe der bekannten Zyanidmeßverfahren immer mit dem Risiko behaftet ist, daß das Abwasser in nicht ordnungsgemäßem Zustand abgeführt wird. Man muß damit rechnen, daß eine Indikatorelektrode ausfällt und nun das Abwasser unaufhaltsam und unkontrolliert abgeführt wird. Darüber hinaus ist im kontinuierlichen Betrieb kaum eine Eichung der Meßelektrode möglich, so daß ein solcher Sicherheitsfaktor entfällt. Durch das Sicherheitsbecken wird der Vorteil des kontinuierlichen Verfahrens zum überwiegenden Teil wieder aufgehoben.
  • Es ist auch bekannt, die Aufbereitung der Industrieabwässer gewissermaßen chargenweise, d. h. abwechselnd in zwei Reaktionsbecken nach dem Standverfahren vorzunehmen. Hierbei wird zunächst ein entsprechend groß bemessenes Reaktionsbecken mit Abwässern gefüllt, die dort unter ständiger Kontrolle so lange der erforderlichen Behandlung unterzogen werden, bis das gewünschte Ereignis erreicht ist. Während dieser Zeit wird das zweite Reaktionsbecken mit Abwässern gefüllt. Nach diesem Verfahren kann dieser chargenweise Betrieb sowohl bei der Neutralisation als auch bei der Entgiftung vorgenommen werden. Diese Arbeitsweise sieht auch vor, die einzelnen Behandlungen der Abwässer mit Hilfe einer Meß- und Regelanlage zu kontrollieren. Nach erfolgter Neutralisation oder Entgiftung wird in einem Absetzbecken der gebildete Niederschlag vom Abwasser entfernt und dann das Abwasser nach nochmaliger Kontrolle der Kanalisation zugeführt. Die genannte Arbeitsweise läßt unberücksichtigt, was zu tun ist, wenn die Meß- und Regeleinrichtung ausfällt. Sie läßt weiterhin unberücksichtigt, daß im Industriebetrieb sowohl konzentrierte als auch verdünnte Abwässer anfallen. Nach ihr sollen nämlich konzentrierte Abwässer genauso behandelt werden wie verdünnte Abwässer, was oft erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, auf der Grundlage der Verknüpfung des kontinuierlichen Arbeitens mit dem Standverfahren das Problem der Abwässeraufbereitung zu lösen.
  • Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Entgiften und Neutralisieren von verdünnten und konzentrierten Industrieabwässern, bei welchem Abwässer verschiedener Konzentration und Art getrennt gesammelt, die zu entgiftenden Abwässer unterschiedlicher Konzentration gleicher Schadstoffe gemischt, diese so erhaltenen Mischungen mittlerer Konzentration entgiftet, diese entgifteten, von verschiedenen Abwasserarten stammenden Abwässer miteinander und mit den zu neutralisierenden Abwässern vereinigt und kontinuierlich oder diskontinuierlich auf den erforderlichen PH-Wert eingestellt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Entgiftung der Abwassermischungen mittlerer Konzentration getrennt von der Gesamtmischung chargenweise durchführt und daß man die Einstellung des- erforderlichen pH-Wertes ebenfalls getrennt von der zu neutralisierenden Gesamtmischung vornimmt.
  • Wie später noch gezeigt wird, eignet sich die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowohl für den Handbetrieb- als auch. insbesondere für eine vollautomatische Steuerung sämtlicher Meß-, Pump-, Zu- bzw. Ablauf- und sonstiger Vorgänge.
  • F i g. 1 1- zeigt ein Fließschema des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses Fließschema ist als Beispiel darauf abgestellt, daß sowohl verdünnte Abwässer S, die von Spülvorgängen herrühren, als auch konzentrierte Abwässer K, die z. B. von Ätz- oder Oxydationsvorgängen stammen, anfallen. Im - vor-_ liegenden Beispiel enthalten die verdünnten Abwässer je für sich alkalische Zyanidlösungen AS, chromsäurehaltige Lösungen B,- und saure bzw. alkalische Lösungen Cs. Die konzentriertere Abwässer sind je für sich alkalisch-zyanidisch _Ab_ chromsauer Bk -und säurehaltig Ck. __ Die konzentrierten alkalisch-zyanidischen Abwässer Ak werden in einem Vorratsgefäß 6 gesammelt. Von dort werden sie den verdünnten alkalisch-zyanidischen Abwässern AS, die in einem Stapelbecken 1 gesammelt werden, je nach- Anfall dosiert zugemischt. Die konzentrierten chromsauren Abwässer Bk werden in einem Gefäß 8 gesammelt und dort je nach Anfall dosiert den chromsäurehaltigen verdünnten Abwässern B, zugemischt, die in einem Stapelbecken 5 gesammelt werden. Die Abwässer A aus dem Gefäß 1 werden -in einem Gefäß 2 chargenweise auf den für die Zyanentgiftung erforderlichen pH-Wert von über J 0 gebracht. So vorbereitet gelangen die Abwässer A abwechselnd in die Reaktoren 9 oder 10, in denen sie z. B. mit Natriumhypochlorit entgiftet werden. Die Abwässer Baus dem Stapelbecken 5 gelangen in ein Ansäuerungsgefäß 2a, in dem sie für die Chromsäurereduktion. auf den erforderlichen pH-Wert gebracht werden. Im Reaktionsgefäß 11 erfolgt die Reduktion der Chromsäure beispielsweise mit Natriuntpyrosulfit. Die Größe und die Anzahl der vorzugsweise geschlossenen Reaktoren und der zugehörigen Behälter richtet sich nach der Menge des jeweils anfallenden Abwassers.
  • Die. konzentrierten Säuren Ck werden im Vorratsgefäß 7 gesammelt und dort ebenfalls je nach Anfall dosiert den sauren bzw. alkalischen verdünnten Abwässern C, zugesetzt.
  • Das - Sammeln der konzentrierten Lösungen in Yorratsgefäßen bietet neben den meß- und regel-@echnischen Vorteilen insbesondere den Vorteil; daß durch je nach Anfall dosiertes Zumischen zu den verdünnten Abwässern Neutralisations- bzw. Verdünnungswärme in erheblichem Maß nicht auftritt. Weiterhin werden Konzentrationsniederschläge bereits vor der Entgiftung oder Neutralisation zur Auflösung gebracht.
  • Die Abwässer C werden zusammen mit den entgifteten Abwässern A und B in einem weiteren Stapelbecken 3 gesammelt und gemischt. Die Anordnung .eines -solchen Misch- und Sammelgefäßes gerade an dieser Stelle des Verfahrensganges bewirkt einerseits bereits eine Vorneutralisation der Abwässer, so daß bei der Endneutralisation eine nicht unerhebliche Einsparung an Neutralisationsmitteln erzielt wird, und andererseits wegen der längeren: Verweilzeit in dem groß angelegten Gefäß 3 einen Konzentrationsausgleich. Es ist an sich nun möglich, im Stapelbecken 3 eine Standneutralisation vorzunehmen, jedoch wird man diese Neutralisation vorteilhafterweise in einem getrennten Gefäß 4 entweder im Chargenbetrieb oder kontinuierlich vornehmem, da dann die Abwässer A, B, C jederzeit in das Gefäß 3 -Einlaufen können und das kleinere Gefäß 4 schnelles Messen und schnelles Zudosieren bei starkem Rühren gestattet. Im Gefäß 4 wird ein für die Ausfällung der Metalle erforderlicher pH-Wert von etwa 8` eingestellt, gegebenenfalls Sedimentationsbesehleuni@ger zugegeben und danach in einem--Kiärbecken 12 der Niederschlag vom Abwasser getrennt: Der abgesetzte Feststof£schlamm wird aus dem Absetzraum 13 in ein Filtriergefäß 1.4 gefördert, wo er auf der Filterfritte 15 aufgefangen wird und von dort als nur noch feuchter Feststoff F die Anlage verläßt. Das bei der Trennung anfallende Wasser wird dem gereinigten Abwasser W ,. zugemischt, das aus dem Klärbecken 12 zur Kanalisation geführt wird. Es ist zweckmäßig; aber nicht notwendig, das gereinigte Abwasser W"-nochmals auf den pH-Wert zu prüfen. Diese Prüfung erfolgt lediglich zur Kontrolle und Registrierung, da an dieser Stelle Fehler in der Aufbereitung ,nicht mehr auftreten. Urizulängliche Entgiftung oder Neutralisation wird bereits vor dem Einlassen des Abwassers in das Klärbecken 12. korrigiert. Bei ungenügender Entgiftung werden die Abwässer A und B über die Leitungen 16 und 17 bereits aus den Reaktoren 9, 10 und 11 in die Stapelbecken 1 bzw. 5 zurückgeführt. Diese Rückführung kann durch eine automatische Regeleinrichtung bewirkt werden. Ungenügend neutralisiertes Abwasser wird über die Leitung 20 dem Stapelbecken 3 zugeführt. Die Leitungen 18 und 19 werden bei F i g. 2 beschrieben. -Der Vorteil des erfindungsgemäßen Aufbereitungsverfahrens liegt neben- den bereits obengenannten Vorteilen auch darin, daß in den Reaktoren 9, 10 und 11 nur eine Anfangsmessung, nach der sich die Menge des Entgiftungsmittels richtet, und eine Endr messurig vorgenommen zu -werden. braucht, wenn man eine ständige Meßkontrolle vermeiden will; denn die Zugabe einer bestimmten Menge ist automatisch mitunter einfacher zu regeln als die Zugäbe dieser Menge in Abhängigkeit von einer ständigen Meßkantrolle. Dadurch, claß Stapelbecken 1 und 5 vorgesehen . sind, können unzureichend behandelte Chargen erneut den einzelnen Behandlungen- zugeführt werden, - ohne den Ablauf der Abwässer aus dem Industriebetrieb zu unterbrechen.
  • Eine weiterer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß die an sich gute, jedoch für den kontinuierlichen Betrieb nicht zuverlässig arbeitende Meßmethode (s. oben) hier unbeschadet angewendet werden kann, denn das Verfahren gestattet das rasche Zugebers des Entgiftungsmittels, so daß die für das gute Arbeiten der Meßelektrode erforderliche plötzliche Konzentrationsänderung möglich ist. Das Verfahren nach der Erfindung gestattet auch die Anwendung automatisch gesteuerter Analysen, insbesondere bei den- Reaktoren. Wie in F i, g. 1, so sind auch in F i g. 2 jegliche Vorratsbehälter für Entgiftungs- und Neutralisationsmittel, aber auch Pumpen, Absperrschieber u. ä. fortgelassen, um die übersichtlichkeit der Zeichnungen nicht zu stören.
  • F i g. 2 zeigt eine zweckmäßige Anordnung der Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung. Die Vorratsgefäße bzw. Stapelbecken 1, 5, 6, 7 und 8, die Neutralisations-, pH-Wert-Einstellgefäße 2, 2a und 4 und das Stapel- bzw. Klärbecken 3 bzw. 12 sind zu einem Gesamtaggregat zusammengefaßt, und zwar derart, daß in einfacher Waise durch überlauf oder sperrschiebergesteuert die Abwässer von einem ins andere Gefäß laufen können. Lediglich der Zulauf der einzelnen AbWasseraTfen, die Zu- und Abführungen zu den Reaktoren 9, 10 und 11 und die Zumiscnung der konzentrierten Abwässer zu den verdünnten Abwässern geschient mittels Pumpen oder nach dem Heberprinzip durch Rohrleitungen. Bei dieser Anordnung der Anlage ist einerseits eine vollautomatische Regelung des Verfahrensablaufes besonders .einfach möglich, andererseits läßt diese Anordnung aber auch die Standentgiftung und Standneutralisation zu, falls die Regelanlage ganz oder teilweise ausfällt. Im einzelnen sei zu F i g. 2 gesagt, daß bei A k, Bk, Ck, AS, Bs, Cs die einzelnen Abwasserarten in die Anlage einlaufen. Das alkalisch-zyanidische Konzentrat Ak läuft in das Vorratsgefäß 6 ein und wird von dort der alkalischzyanidischen Lösung AS zugemischt, wobei selbstverständlich das Zumischen auch im Stapelbecken erfolgen kann. Die verdünnte Lösung AS läuft 'm das Stapelbecken 1 ein und gelangt über ein Wehr in das Gefäß 2. Der Inhalt dieses Beckens wird mittels einer pH-Steuereinrichtung durch Zugabe von Natronlauge aus einem entsprechenden Vorratsgefäß über ein Ventil auf dem für die Entgiftung erforderlichen pH-Wert von über 10 gehalten, wobei gegebenenfalls der Beckeninhalt durchgemischt wird. Ist in dem Gefäß 2 ein bestimmtes Volumen erreicht, wird, durch einen Schwimmer gesteuert, diesem mittels Pumpen eine Charge entnommen und jeweils dem freien Reaktor 9 oder 10 zugeführt. Nach dem Füllen des Reaktors wird die Entgiftung des Zyanids nach einer Anfangsmessung durch Zugabe von Hypochlorit begonnen und entweder mittels einer Zyanmeßeinrichtung verfolgt oder durch eine Endmessung der Grad der Entgiftung festgestellt. Wird ein geringer Chlorüberschuß festgestellt, so wird die Charge noch eine gewisse Zeit im Reaktionsbehälter unter ständigem Umwälzen belassen, bis die chemische Umsetzung abgeschlossen ist. Die .entgiftete Lösung wird nochmals kontrolliert und entweder, wenn die Entgiftung ausreicht, dem Stapelbecken 3 zugeführt, was überwiegend der Fall ist, oder in das Stapelbecken 1 zurückgeleitet, wenn die Entgiftung nicht ausreichend war und eine kurze Nachbehandlung im Reaktor nicht zum gewünschten Erfolg führt.
  • Die konzentrierten Chromsäureabwäss.er Bk werden im Gefäß 8 gesammelt und von dort den verdünnten chromsäurehaltigen Abwässern B" zugemischt und mit diesen zusammen in das Stapelbecken 5 geleitet. Im Ansäuerungsgefäß 2a oder auch im Reaktor 11 kann diese Lösung angesäuert werden. Im Reaktor 11 wird durch Zugabe von Natriumpyrosulfit das Chrom in eine »ungiftige« bzw. ausfällbare Form durch Reduktion übergeführt. Entsprechend der Behandlung in den Reaktoren 9 oder 10 wird' die Reaktionslösung B bei positivem Befund in das Stapelbecken 3 geführt oder in das Stapelbecken 5 zurückgeleitet, was z. B. - wie auch: bei der Zyan Entgiftung - vorkommen kann, wenn die Regeleinrichtung nicht funktioniert.
  • Die konzentrierten sauren Abwässer Ck werden im Vorratsgefäß 7 -gesammelt und den verdünnten sauren oder alkalischen Abwässern: C$ zugemischt. Diese Mischung wird, in das Stapelbecken 3 eingeleitet. Die im Stapelbecken 3 enthaltene Mischung aus den Abwässern A, B---und- C wird, danach in das Gefäß 4 geleitet und :nach erfolgter Nentrahsation, wie oben beschrieben, in das Klärbecken 12 geleitet. Der abgesetzte Feststoflschlamm wird von dort dem Filtriergefäß 14 mit Filterfritte 15 zugeführt und von der Restflüssigkeit befreit. Diese Restflüssigkeit wird zusammen mit dem geklärten Abwasser als reines Abwasser W, der Kanalisation zugeführt.
  • Für den Fall, daß die Meß- und Regeleinrichtung durch irgendeinen Umstand ausfällt, ist es auch mög-,:ch, in den Gefäßen 2, 2a und 4 Standentgiftung bzw. -neutralisation vorzundhmen. Durch den überlauf 18 bzw. die Leitung 19 werden die entgifteten Chargen aus dem Gefäß 2 bzw. aus dem Ansäuerungsgefäß 2 a dem Stapelbecken 3 zugeführt. Der überlauf oder Heber 20 gestattet, daß bei ungenügender Neutralisation der Inhalt des Gefäßes 4 in das Stapelbecken 3 zurückgeleitet werden kann. Dieser Vorgang kann auch mittels einer Pumpe bewirkt werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung gewährleistet eine sichere Entgiftung bzw. Neutralisation von Industrieabwässern. Gegenüber dem kontinuierlichen Durchlaufverfähren, das die oben geschilderten Nachteile besitzt, ist es also von besonderem Vorteil. Der Standentgiftung gegenüber zeichnet sieh das Verfahren nach der Erfindung durch die Schnelligkeit der Arbeitsweise aus. Das Verfahren ist in seiner Wartung wesentlich weniger aufwendig als die Standentgiftung, und auch die Erstellung einer Aufbereitungsanlage ist mit geringeren Kosten verbunden, als sie für die weiträumige Standentgiftungsanlage erforderlich sind. Es wurde somit eine Lösung der Aufbereitungsprobleme gefunden, die ein Minimum hinsichtlich des Aufwandes und der Kosten und ein Optimum hinsichtlich des erstrebten Zieles gewährleistet. Das Verfahren nach der Erfindung gestattet, daß bei Ausfall der Meßelektroden, der Entgifter- oder der Regeleinrichtung im Standverfahren mit chemischer Kontrolle weitergefahren werden kann.
  • Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist beliebig erweiterungsfähig, so daß stets eine genügend große Aufbereitungskapazität vorhanden ist.
  • Eine geschlossene Form der Reaktoren macht hohe Umwälz- und damit Umsetzungsgeschwindigkeiten möglich. Die bei den üblichen Anlagen notwendigen Reaktions- bzw. Verweilzeiten können erheblich herabgesetzt werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Entgiften und Neutralisieren von verdünnten und konzentrierten Industrieabwässern, bei welchem Abwässer verschiedener Konzentration und Art getrennt gesammelt, die zu entgiftenden Abwässer unterschiedlicher Konzentration gleicher Schadstoffe gemischt, diese so erhaltenen Mischungen mittlerer Konzentration entgiftet, diese entgifteten, von verschiedenen Ab-. Wasserarten stammenden Abwässer miteinander und mit den zu neutralisierenden Abwässern vereinigt und kontinuierlich oder diskontinuierlich auf den erforderlichen pH-Wert eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entgiftung der Abwassermischungen mittlerer Konzentration getrennt von der Gesamtmischung chargenweise durchführt und daß man die Einstellung des erforderlichen pH-Wertes ebenfalls getrennt von der zu neutralisierenden Gesamtmischung vornimmt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für die chargenweise Entgiftung geschlossene Reaktoren verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1063 993, 1094 570; R. Weiner, »Die Abwässer in. der Metallindustrie«, 2. Auflage, 1961, S: 36, 49, 55, 56 und 126 bis 139.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2281897A1 (fr) * 1974-08-13 1976-03-12 Sulzer Ag Procede et installation de neutralisation d'eaux usees acides et basiques

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1063993B (de) * 1955-06-28 1959-08-27 Basf Ag Verfahren zur Beschleunigung der Sedimentation in Wasser suspendierter oder kolloidal geloester Feststoffe
DE1094570B (de) * 1959-08-20 1960-12-08 Muenzing & Comp Chem Fab Flotationsmittel zum Klaeren Feststoffe enthaltender Abwaesser der Zellstoff-, Papier- und Pappenindustrie

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