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Verfahren zum Einbauen eines Senkkastens Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zum Einbauen eines Senkkastens aus Stahlbeton für Gründungen unter Wasser,
bei dem der mit einem nach unten offenen Hohlraum versehene Boden und ein Teil der
Seitenwände des Senkkastens auf einer in auf der Gewässersohle abgestützten Gerüsten
hängenden Schalung betoniert und bei fortschreitendem Hochbetonieren der Senkkastenwände
auf die Gewässersohle abgesenkt wird.
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Es ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem die Schalung an einem
als Bewehrung für den Senkkasten dienenden, biegesteifen Eisengerippe aufgehängt
und an Ort und Stelle zusammengesetzt wird. Die zwischen den Schneiden des zukünftigen
Senkkasten befindlichen Schalung- und Gerüstteile sollen bei der bekannten Ausführung
einen wasserdichten Boden tragen und werden zusammen mit dem Senkkasten abgesenkt.
Sie sind in der Regel verioren, da beim Aufsetzen des Senkkastens auf die meist
unebene Gewässersohle mindestens ein Teil der Schalung und Aussteifung unter dem
Senkkastenboden zu Bruch geht und es außerordentlich schwierig ist, diesen Schalungseinbau
samt seiner Versteifung unter Wasser zu entfernen und durch Schleusen nach oben
zu bringen. Der Ausbau des wasserdichten Schalungsbodens bringt außerdem ein erhebliches
Gefahrenmoment mit sich, da die Lasten des Senkkastens sich beim Ausbau des Schalungsbodens
auf die Senkkastenschneiden umlagern müssen und der Senkkasten hierbei ins Kippen
geraten kann.
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Das bekannte Verfahren hat ferner den Nachteil, daß der Aufbau der
den Senkkasten tragenden Gerüste außerordentlich umständlich und zeitraubend ist.
Außerdem läßt sich der Senkkasten seines bedeutenden Gewichtes wegen mit den bei
dem bekannten Gerüst vorgesehenen Spindeln nur absenken, jedoch nicht anheben.
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Es ist auch bereits eine schwimmfähige Form bekannt, die zum Herstellen,
Befördern und Versenken von Baukörpern dient und deren Boden und Wände aus hohlen,
tragfähigen Schwimmkörpern zusammengesetzt sind. Mit dieser Form lassen sich an
Land oder auch in der Form selbst hergestellte Baukörper in die Nähe ihres Einsatzortes
einschwimmen. Das Absenken des Baukörpers ist jedoch schwierig, da zunächst der
Boden der Form entfernt werden muß, was nur durch Fluten geschehen kann. Namentlich
bei großen Baukörpern, wie Senkkästen sie darstellen, ist ein gleichmäßiges und
zielgenaues Absenken durch Fluten von im Wasser schwebenden Schwimmkörpern auch
dann schwierig, wenn zusätzlich Führungsgerüste beim Absenken verwendet werden,
die an sich auch bekannt sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile und Schwierigkeiten
zu vermeiden und ein Verfahren zum Einbauen eines Senkkastens anzugeben, mit dem
auch Senkkästen großen Ausmaßes rasch an Ort und Stelle hergestellt und auf die
Gewässersohle abgesenkt werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch geiest, daß der Senkkastenboden
und der untere Teil der aufgehenden Senkkastenwände in einem schwimmfähigen Schalkasten
betoniert und nach dem Erhärten von einer an sich bekannten Hubinsel aus mittels
einbetonierter Hänger aus dem Schalkasten gehoben werden, der dann zur Wiederverwendung
an anderer Stelle ausgeschwommen wird.
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Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß noch während des Absenkens und
Aufbetonierens des einen Senkkastens der Schalkasten bereits an anderer Stelle eingesetzt
werden kann, wodurch erheblich an Arbeitszeit und Kosten gespart wird. Die verhältnismäßig
komplizierte Schalung für die Unterseite des Senkkastens ist nicht verloren, sondern
kann beliebig oft wieder verwendet werden, was beispielsweise beim Bau einer Brücke
mit vielen auf Senkkästen gegründeten Pfeilern von Bedeutung ist.
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Die zum Ausheben des Senkkastens aus der Schalung erforderlichen bedeutenden
Kräfte können von der Hubinsel aufgebracht werden, die nicht nur eine erhebliche
Tragfähigkeit, sondern auch eine gute Standfestigkeit besitzt. An der Hubinsel kann
der Senkkasten beim Absenken auch genau geführt werden, so daß ein zielgenaues Absenken
ohne Schwierigkeiten möglich ist. Außerdem läßt sich die Hubinsel rasch an Ort und
Stelle bringen und kann ohne besonderen Aufwand wieder entfernt werden.
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Nachstehend ist das Verfahren gemäß der Erfindung an Hand der Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen schwimmfähigen,
an einer Hubinsel aufgehängten Schalungskasten,
F i g. 2 das Ausheben
des unteren Teiles des Senkkastens aus der Schalung, F i g. 3 die Fortsetzung des
Betonierens und F i g. 4 den Beginn des Absenkens des Senkkastens in die Gewässersohle.
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Gemäß F i g. 1 der Zeichnung wird zunächst zu der Baustelle, an welcher
ein Pfeiler errichtet werden soll, eine Hubinsel 10 eingeschwommen, deren
Stützbeine 11 nach unten ausgefahren werden, bis sie auf tragfähigen Schichten unter
der Gewässersohle 12 aufsetzen und bis die Plattform der Hubinsel 10 ausreichend
hoch über den Wasserspiegel 13 angehoben ist. Alsdann wird unter die Hubinsel
10 ein Schalkasten 14 eingeschwommen. Der Schalkasten mit seinem abwärts
gezogenen Rand 15 bildet einen unten offenen Kasten, der den Raum 16 umschließt.
Der Schalkasten 14 wird dann durch Hänger 17 und unter Anwendung von Traversen 18
an der Hubinsel 10 aufgehängt. Ist der Schalkasten 14 in dieser Weise gesichert,
so kann mit den Betonierungsarbeiten begonnen werden, sobald die noch fehlenden
Teile der Schalung, also z. B. die Außenschalung 19 fertiggestellt ist. Die Hänger
17 greifen zugleich mit nicht besonders gezeichneten Verankerungselementen in die
Schalung ein, die mit einbetoniert werden. Es kann angebracht sein, den Schalkasten
14 zunächst geringfügig anzuheben, damit er beim Abbinden des Betons nicht den Erschütterungen
des Wellenganges unterworfen ist. Im übrigen dient der Schalkasten 14
aber
selbst als Schalung für den unteren Teil 20 des aus Beton zu fertigenden Senkkastens.
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In F i g. 2 ist schematisch ein späterer Baustand skizziert. Die Bodenplatte
sowie einige aufgehende Bauteile des Senkkastens sind bereits betoniert und erhärtet.
Die Hänger 17, an welchen ursprünglich der Schalkasten 14 verankert war,
tragen nur noch den bereits betonierten unteren Teil 20 der von der Hubinsel 10
aus angehoben und dabei aus dem Schalkasten 14 ausgehoben wurde. Der Schalkasten
14
wurde auf das Wasser abgesetzt und kann ausgeschwommen werden.
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Zwischenzeitlich können die weiteren Schalungs-und Betonierungsarbeiten
schon ihren Fortgang nehmen. Dabei wird allerdings der untere Teil 20 des Senkkastens
zweckmäßig schon in das Wasser 21 abgelassen, wie in F i g. 3 erkennbar ist.
Auf diese Weise wird das von der Hubinsel 10 zu tragende Gewicht entsprechend
dem Auftrieb des unteren Teiles 20 verringert. In den Hohlraum 22 unter dem Senkkasten
kann Druckluft eingepumpt werden, um den Auftrieb zu verbessern.
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Der weitere Fortgang der Arbeiten verläuft in der üblichen Weise.
Wie F i g. 4 erkennen läßt, wird der Senkkasten mit dem aufgehenden Pfeiler 24 nach
und nach immer höher aufbetoniert. Schließlich wird er auf die Gewässersohle 12
abgesetzt und fortschreitend bis zur Erreichung tragender Schichten abgesenkt. Das
dabei anfallende Haufwerk wird in der üblichen Weise durch eine Schleuse 25, die
im vorliegenden Fall oberhalb der Hubinsel 10 angeordnet sein kann, herausgeschafft,
um über ein Transportband oder eine sonstige Hilfseinrichtung z. B. in einen Lastkahn
verfrachtet zu werden. Vorteilhaft bleibt der Senkkasten bis zur Beendigung der
Senkarbeiten mit der Hubinsel 10 verbunden, um eine absolute Sicherheit gegen
Kippen zu erreichen. In der Zeichnung sind die verschiedenen Durchbrüche im unteren
Teil 20 des Senkkastens zur Wahrung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.