DE1277324B - Verfahren zum Kontrollieren von Datenkanaelen - Google Patents
Verfahren zum Kontrollieren von DatenkanaelenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
H03k
Deutsche Kl.: 21 al - 36/00
Nummer: 1 277 324
Aktenzeichen: P 12 77 324.9-31 (S 103695)
Anmeldetag: 9. Mai 1966
Auslegetag: 12. September 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kontrollieren von Datenkanälen während des unbelegten
Zustandes auf ihre Übertragungsgüte hin durch Bewerten eines Testsignals im Verhältnis zu
einem auf der Empfangsseite gewonnenen Meßwert.
In der Fernmeldetechnik tritt häufig das Problem auf, Nachrichtenkanäle, insbesondere mit relativ
hoher Impulsfolge betriebene Datenkanäle, hinsichtlich ihrer Übertragungsgüte zu überwachen. Dabei
wird gewünscht, daß die für eine Belegung, d. h. Nachrichten- oder Datenübertragung nicht geeigneten
Kanäle bereits während ihres unbelegten Zustandes ermittelt und gegebenenfalls gegen eine Belegung gesperrt
werden.
Impulsverzerrungen können auf einem Nachrichtenkanal durch Dämpfungsverzerrungen, Laufzeitverzerrungen,
Störgeräusche und Nichtlinearitäten hervorgerufen werden. Ein häufig beim Nichtvorhandensein
von Störungen und nichtlinearen Verzerrungen angewendetes Verfahren zum Erkennen der linearen
Verzerrungen (Laufzeit- und Dämpfungsverzerrungen) besteht darin, daß an Hand eines festgelegten Impulsrasters
der Anfang und das Ende eines jeden empfangenen Impulses bewertet wird. Die bei diesem
Verfahren auftretenden Abweichungen von den theoretischen Einsatzpunkten stellen ein Maß der
vorhandenen linearen Verzerrungen dar. Auf diese Weise ist es dann auch möglich, die Übertragungsgüte
des für die Übertragung benutzten Datenkanals zu erkennen.
Dieses eben geschilderte Verfahren ist jedoch, da es den Anfang und das Ende eines jeden Impulses
exakt messen und im Verhältnis zu dem theoretischen Impulsraster bewerten muß, verhältnismäßig aufwendig
und teuer. Außerdem ist es nur anwendbar, wenn die Impulse tatsächlich in einem regelmäßigen
Abstand immer wieder gesendet werden.
Es ist nun neuerdings auch noch ein anderes Verfahren zum Kontrollieren von Datenkanälen auf ihre
Übertragungsgüte hin bekanntgeworden. Bei diesem wird ein Datenkanal dadurch überwacht, daß ebenfalls
während seines unbelegten Zustandes periodisch ein Testsignal über ihn gesendet wird und auf der
Empfangsseite der maximal auftretende Amplitudenwert des Testsignals zu seinem Effektivwert ins Ver-
hältnis gesetzt wird. Das Verhältnis des gemessenen Spitzenwertes zu dem gemessenen Effektivwert stellt
dann ein Maß für die in diesem Kanal vorhandene lineare Verzerrung dar.
Wenn diese Art des Bestimmens der Übertragungsgute eines Datenkanals auch wesentlich weniger aufwendig
ist als das zuerst geschilderte Verfahren, so Verfahren zum Kontrollieren von Datenkanälen
Anmelder:
Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, 8000 München 2, Witteisbacherplatz 2
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Ferdinand Mayer, 8000 München-Solln
besitzt es dafür den Nachteil, daß einerseits das Verhältnis des Effektivwertes zum maximalen Amplitudenwert
relativ klein ist und außerdem der an sich schon kleine Effektivwert durch die Störspannungen
nur noch wenig verändert wird. Aus diesem Grund werden mitunter bei der zuletzt genannten Methode
Kanäle als gut bezeichnet, die eigentlich auf Grund der impulsartigen Störspannungen für eine Datenübertragung
wenig geeignet sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kontrollieren von Datenkanälen zu
schaffen, das es gestattet, die vorhandenen Verzerrungen an Hand der Störspannungen besser zu erkennen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als Meßwert auf der Empfangsseite nur der während einer Impulspause vorhandene
Störamplitudenwert genommen und dann zu dem jeweils gemessenen maximalen Testimpulsamplitudenwert
ins Verhältnis gesetzt wird.
Da der während einer Impulspause gemessene Wert der Störung bei einer verzerrungsfreien Leitung
durch die Impulsenergie selbst nicht beeinflußt wird, wie es beim Effektivwert der Fall ist, gibt ein gemäß
der Erfindung durchgeführtes Verfahren einen größeren Verhältniswert als die bisher bekannten Verfahren
als Ergebnis ab. Außerdem stellt der während der Impulspause gemessene Wert die Summe aller
vorhandenen Störungen dar, da bekanntlich die Energie des Impulses bei der Übertragung um so
mehr gebündelt bleibt, je weniger Dämpfungs- und Laufzeitverzerrungen die Leitung aufweist. Je stärker
dagegen das Spektrum des Impulses durch die Leitung verändert wird, um so stärker wird auch die Zeitfunktion
des Impulses verzerrt und um so mehr Energieanteile des Impulses treffen deshalb am Empfangsende
verspätet oder mit einer veränderten Amplitude ein. Dies führt zu Nachschwingungen, die bei
einem gemäß der Erfindung durchgeführten Verfahren bewertet werden.
809 600/481
In die Messung gehen aber nicht nur die durch die Dämpfungs- und Laufzeitverzerrungen verursachten
Impulsveränderungen ein, sondern auch die durch Nichtlinearität und Störspannungen hervorgerufenen
Impulsveränderungen. Letztere wirken sich natürlich besonders in der Pause zwischen zwei Impulsen aus,
da sie in dieser Zeit durch den Großteil der Impulsenergie selbst nicht überlagert sind. Da aber gerade
diese kurzzeitigen Störspannungsspitzen die Datenübertragung stören können, weil sie Impulse vortäusehen,
die gar nicht vorhanden sind, kann im Rahmen der Erfindung zum Gewinnen des Meßwertes auf der
Empfangsseite während eines größeren, vorzugsweise die ganze Impulsdauer andauernden Zeitintervalls
eine den maximalen Störamplitudenwert registrierende Meßeinrichtung wirksam sein und erst dann der von
der Meßeinrichtung registrierte maximale Störamplitudenwert zu dem jeweils gemessenen maximalen
Impulsamplitudenwert ins Verhältnis gesetzt werden. Auf diese Weise ist es erreichbar, daß die
Störspannungsspitzen mit Sicherheit erfaßt werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel beschrieben (Fig. 1 bis 3).
In der Fig. 1 sind im Spannungs-Zeit-Diagramm
(Uli) zwei unverzerrte Impulse, wie sie als Testsignal auf eine Leitung gegeben werden, dargestellt. Zweckmäßig
verwendet man ein Testsignal, bei dem Wechselstromimpulse der Dauer τ in regelmäßigen
ZeitabständenT0 gesendet werden (Fig. 1).
In der Fig. 2 ist das Empfangssignal nach Übertragung
über einen Kanal endlicher Bandbreite B dargestellt. Durch die Bandbreitenbegrenzung ist
die Impulsdauer aus physikalischen Gründen auf T1 = τ + HB vergrößert worden. Bei einer ungestörten
Leitung wäre der Zeitbereich T2 = T0 · T1 frei von
Störspannungen. Tatsächlich treten in diesem Zeitbereich Störungen auf, z. B. Störgeräusche durch
Fremdbeeirmussung und durch Nachschwingvorgänge
35 des Signals, z. B. infolge von inneren Reflexionen des Übertragungskanals.
Erfindungsgemäß wird der Übertragungskanal durch zwei Zeitfilter ZFA und ZFB in die beiden
Empfangskanäle A und B aufgetrennt. Während der Zeitdauer^ ist das ZeitfilterZFA geöffnet und das
Zeitfilter ZFB gesperrt, so daß an der Ausgangsklemme
A nur der Signalimpuls erscheint. Während der Zeitdauer T2 = T0 · T1 ist ZFB geöffnet und ZFA
gesperrt, so daß an der Ausgangsklemme B nur das Störsignal auftritt. Auf diese Weise sind Stör- und
Nutzsignal voneinander getrennt und können daher auch voneinander getrennt gemessen werden. Das
Verhältnis von Nutzleistung zu Störleistung ist ein Maß für Übertragungsgüte des betreffenden Übertragungskanals.
Claims (2)
1. Verfahren zum Kontrollieren von Datenkanälen während des unbelegten Zustandes auf
ihre Übertragungsgüte hin durch Bewerten eines Testsignals im Verhältnis zu einem auf der Empfangsseite
gewonnenen Meßwert, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßwert auf der Empfangsseite der während einer Impulspause
vorhandene Störamplitudenwert genommen und dann zu dem jeweils gemessenen maximalen Testimpulsamplitudenwert
ins Verhältnis gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Gewinnen des Meßwertes
auf der Empfangsseite während eines großen, vorzugsweise die ganze Impulspause anhaltenden
Zeitintervalls eine den maximalen Störamplitudenwert registrierende Einrichtung wirksam ist und
der von der Meßeinrichtung registrierte maximale Störamplitudenwert zu dem jeweils gemessenen
maximalen Impulsamplitudenwert ins Verhältnis gesetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 600/481 9.68 © Bundesdruclcerei Berlin
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