DE1277055B - Haltemittel fuer Schiffstauwerk in Form von Pollern, Klampen od. dgl. - Google Patents

Description

• Haltemittel für Schiffstauwerk in Form von Pollern, Klampen od. dgl. Die Erfindung betrifft Haltemittel für Schiffstauwerk in Form von Pollern, Klampen od. dgl., wobei wenigstens eine Tau-Anlegeseite des Haltemittels eine keilförmig nach dem Grunde sich verengende Rillenwand mit vom Rillengrund nach außen verlaufenden Erhebungen aufweist, deren gegenseitiger Abstand vom Rillengrund nach außen stetig ansteigt.
• Zum Festmachen von Wasserfahrzeugen mittels Tauen sind Klampen entwickelt worden, die keilförmig zulaufende Rillen aufweisen, wobei wenigstens die eine Tau-Anlegeseite einer Rillenwand Erhebungen aufweist, die konzentrisch zur Rillenachse verlaufen (britische Patentschrift 873 245). Bei solcherart gestalteten Haltemitteln wird die Haltekraft allein durch Seilreibung erzielt. Es muß damit gerechnet werden, daß das Tau nach dem Festklemmen noch rutscht, so daß es einer Scheuerwirkung unterworfen wird und vorzeitig verschleißt.
• Zum Befestigen von Tauen und Kabeln ist ein als Stopper bezeichnetes Gerät (britische Patentschrift l55140) bekanntgeworden, welches nach Art eines Kabelschlosses gestaltet ist, das zwei durch Scharnier miteinander verbundene Halbschalen aufweist, die mittels eines an der einen Halbschale angelenkten Gewindebolzens, der in ein offenes Auge an der anderen Halbschale einfuhrbar ist, unter Heranziehung einer Flügelmutter miteinander verschraubt werden können. Beide Halbschalen weisen rinnenartige Ausnehmungen auf, so daß sie im geschlossenen Zustand eine rohrförmige Öffnung bilden. Die Ausnehmung in der einen Halbschale ist der Außenform des Kabels, an dem der Stopper angeschlossen werden soll, angepaßt. Die andere Halbschale weist in der Ausnehmung Vorsprünge auf, die bei angeschlossenem Kabel sich auf dieses auflegen und es in die formschlüssig mit ihn paarenden Eingriffswellen in der anderen Halbschale drücken.
• Während bei den Haltemitteln für Schiffstauwerk in Form von Pollern, Klampen u. dgl. die Festlegung des Haltetaues am Haltemittel durch auf das Tauwerk aufgebrachte Zugkräfte bewirkt wird, wobei die Festlegung selbsttätig eintritt, erfolgt die Verbindung zwischen dem vorerwähnten Poller und einem Tau durch Kräfte, die nicht von Zugkräften auf das Tau herrühren, vielmehr gesondert - und zwar am Poller - zur Wirkung gebracht werden müssen. Während somit bei Pollern und Klampen die Festlegung des Taues selbsttätig erfolgt, bedarf es zur Verbindung von Tau und Stopper des gesonderten Eingreifens am Verbindungselement, nämlich am Stopper. Die Festlegung eines Taues an einem Polier bzw. einer Klampe einerseits und an einem Stopper andererseits beruht demnach auf weit voneinander abweichenden Prinzipien. Deshalb besteht nicht ohne weiteres ein Anlaß, ein Gestaltungsmerkmal am Stopper, der nur durch äußere Kraftaufbringung rutschfest mit einem Tau verbindbar ist, auch an Pollern und Klampen anzuwenden, bei welchen von außen keine gesonderte Kraft aufgebracht wird, um durch dieses Gestaltungsmerkmal beim selbsttätigen Festklemmen ein Verrutschen des Taues zu unterbinden.
• Zum Festmachen von Wasserfahrzeugen sind neben Pollern und Klampen auch noch Winden bekanntgeworden. Eine derartige bekannte Winde (»Le Yacht« vom 16. 1. 1960, S. 9) weist Rillenräder mit radial zur Achse verlaufenden Erhebungen auf, die sich als Radialleisten darstellen und außen am Tau bzw. Seil zur Anlage kommen. Bei dieser Winde wird die Verbindung zwischen dem Seil und den Greifrädern allein durch Seilreibung bewirkt. Die Radialleisten dienen dazu, diese Seilreibung zu erhöhen. Trotz dieser Ausbildung lassen sich relative Bewegungen zwischen der Winde und dem Tau bzw. Seil nicht ausschließen. Infolgedessen werden die Taue scheuern und vorzeitig verschleißen.
• Der Erfindung liegt vor allem die technische Aufgabe zugrunde, Schiffstau-Haltemittel, bei welchen die Festlegung der Taue selbsttätig durch die auf jene ausgeübte Zugkraft erfolgt, so auszubilden, daß die Relativbewegung zwischen Tau und Haltemitteln weitgehend in Fortfall kommt und damit der Verschleiß erheblich gemindert wird. Dabei wird ausgegangen von Haltemitteln für Schiffstauwerk in Form von Pollem, Klampen od. dgl., wobei in übereinstimmung mit den Klampen nach der britischen Patentschrift 873 245 wenigstens eine Tau-Anlegeseite des Haltemittels eine keilförmig nach dem Grunde sich verengende Rillenwand mit vom Rillengrund nach außen verlaufenden Erhebungen aufweist, deren gegenseitiger Abstand vom Rillengrund nach außen stetig ansteigt. An einem solchen Haltemittel besteht die Erfindung darin, daß die Erhebungen und die zugehörigen Vertiefungen nach Art von Eingriffswellen gestaltet sind, die sich formschlüssig mit der Wellenfläche der zur Anlage kommenden Tauaußenseite paaren, und daß bei Anbringung der Erhebungen an beiden Seiten der Rillen die Eingriffswellen an einer Seite einer Rille gegenüber den Eingriffswellen an der anderen Seite der Rille so versetzt sind, daß die Wellenberge der einen Eingriffswelle im wesentlichen gegenüber den Wellentälern der anderen Eingriffswelle liegen.
• Bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Haltemittel legen sich die Tauwerkwellenberge und -täler formschlüssig in die Eingriffswellen am Halteelement ein. Hierdurch wird erreicht, daß die Haltekraft in erster Linie nicht durch Reibung, sondern durch Formschluß zwischen Tau und Haltemittel erzielt wird. Durch den Formschluß bedingt, kommt die Relativbewegung zwischen Haltemittel und Tau praktisch in Fortfall, wodurch auch das Scheuern und der vorzeitige Verschleiß des Tauwerkes unterbunden werden.
• Der Formschluß zwischen Haltemittel und Tauwerk ist bei Tauen aus Kunstfasern von erhöhter Bedeutung, da solche Taue gegen Abrieb und Beschädigungen sehr empfindlich sind und auf Grund des niedrigen Reibungskoeffizienten, bedingt durch die glatten Oberflächen, hohe Spannkräfte fordern, die örtliche Spannungsspitzen hervorrufen.
• Mit dem erfindungsgemäßen Haltemittel wird zugleich gewährleistet, daß unterschiedlich dicke Taue verwendbar sind. Auch die Veränderung der welligen Oberfläche eines Taues, etwa auf Grund unterschiedlicher Feuchtigkeit, bedarf keiner besonderen Rücksichtnahme, nachdem jedes Tau sich in diejenige Tiefe der Rille einlegen wird, die seinem Querschnitt entspricht.
• Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert, die einige Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 einen runden Poller, F i g. 2 eine einfache Klampe, deren eine Tau- ; Anlegeseite eine keilförmig nach dem Grunde sich verengende Rillenwand mit erfindungsgemäßen Eingriffswellenflächen bildet, F i g. 3 eine Klemm-Klampe, deren Rille an der einen Seite der Klampe vorgesehen ist, F i g. 4 eine Klemm-Klampe, deren Rille im Kopf an der Obenseite angeordnet ist, F i g. 5 einen Poller mit zwei erfindungsgemäßen Eingriffswellenflächen an diametral gegenüberliegenden Seiten, F i g. 6 einen Poller mit zwei Querstäben und der erfindungsgemäßen Eingriffswellenfläche an der Obenseite des Pollerkopfes, F i g. 7 eine Klampe mit zwei exzentrisch gelagerten Klemmbacken, die erfindungsgemäße Eingriffswellenflächen aufweisen.
• Der in F i g. 1 dargestellte Poller besteht aus zwei kreisrunden Scheiben 1 und 2, die an ihrem Umfang Eingriffsflächen aufweisen. Um die Fläche 3 ist ein Tau geholt. Zwischen den Eingriffsflächen ist eine keilförmige Rille 4 vorhanden, in welche das Tauende 5 sich teilweise legt. Das Tau besteht aus Kardeelen; auf ein solches Kardeel verweist das Bezugszeichen 6. Zwischen zwei Kardeelen bildet sich ein dreieckiger Raum aus. In Längsrichtung verläuft die Tauoberfläche nach Art einer Wellenfläche. Die Eingriffsflächen am Halteelement, also am Poller, weisen ebenfalls Wellenform mit Wellenbergen 8 und Wellentälern 9 auf. Die Ausbildung ist dabei so getroffen, daß die Eingriffsflächen die Komplementärflächen zu der Oberfläche eines anliegenden Taues bilden. Die Wellenberge der Eingriffsflächen paaren sich also mit den Wellentälern des Taues, und dessen Wellenberge paaren sich mit den Wellentälern der Eingriffsflächen. Es erfolgt ein gegenseitiges, formschlüssiges Ineinandergreifen von Tau-Oberfläche und Halteelement-Eingriffsfläche. Die Wellenlänge der Eingriffswellen am Halteelement nimmt nach dem Zentrum der Scheiben 1, 2 ab; die Eingriffswellen fächern radial von innen nach außen auf.
• Ein solcher Scheiben-Poller kann insbesondere dort verwendet werden, wo größere Eingriffslängen notwendig sind. Da die Eingriffswellenlänge vom Kreismittelpunkt nach außen stetig zunimmt, ist dieser Poller auch dort brauchbar, wo im Querschnitt stark variierende Taue zum Einsatz kommen.
• Bei der Klampe nach F i g. 2 ist die Eingriffsfläche mit der ansteigenden Ebene als Reaktionsfläche mit 10 bezeichnet.
• Bei der Klampe nach F i g. 3 ist an der einen Seite eine keilförmige Rille 15 mit Eingriffsflächen 11 und 12 vorhanden. Um die noch vorhandene Gleitfläche 13 ist ein Tau 16 herumgeholt, das auch durch die Rille 15 geführt ist. Die Klampe besitzt noch einen ausladenden Führungsvorsprung 17 und kann über die Grundplatte 14 befestigt werden.
• Bei der Klampe nach F i g. 4 sind die Eingriffsflächen durch die Bezugsziffern 18 und 19 angegeben, während die Umhol- oder Ziehfläche mit 20 bezeichnet ist und 21 den Fuß des Halteelementes gegenüber einem Deck, Mast od. dgl. bedeutet, wobei die keilförmig zulaufende Rille zwischen den Eingriffswellenflächen mit 22 bezeichnet ist, während die Bezugsziffer 23 auf den ausladenden Führungsvorsprung verweist.
• In F i g. 5 bezeichnen die Bezugsziffern 24 und 25 die obere und untere Eingriffswellenfläche zweier einander gegenüber angeordneter Eingriffsflächen. Das Bezugszeichen 26 verweist auf ein halsförmiges Zwischenteil mit kurvenförmigen Gleitflächen für das Tau. Das Bezugszeichen 27 verweist auf die Grundplatte zwischen den Eingriffsflächen.
• In F i g. 6 geben die Bezugsziffern 29 und 30 die Eingriffswellenflächen an, während 31 die Fläche bezeichnet, um die das Tau geholt wird. Mit 32 ist das Deck eines Schiffes bezeichnet, und 33 verweist auf die keilförmig geformte Rille, während 34 einen Stab bezeichnet, der das Tau daran hindert, zu weit nach oben zur Rille zu gleiten.
• In F i g. 7 verweisen die Bezugsziffern 35 und 36 auf die Eingriffsflächen an zwei exzentrisch gelagerten Klemmbacken 37. Die Bezugsziffer 38 verweist auf die Grundplatte, und 39 gibt die keilförmige Rille an, die gegebenenfalls auch parallele Seiten besitzen kann. Mit 40 ist das in der Rille befindliche Tau bezeichnet.
• Infolge der keilförmigen Gestaltung der Eingriffswellenflächen oder auch der beweglichen Klemmbacken nach F i g. 7 können Taue, die erheblich in der Dicke variieren, bei jeder Art von Haltevorrichtung verwendet werden. Dabei kann die Eingriffsrille symmetrische V-Form aufweisen oder auch von dieser abweichen. In jedem Fall wird eine radiale Klemmkraft auf das Tau ausgeübt, die ausreichend groß ist, um das Tau zurückzuhalten, aber nicht so groß, daß das Tau nicht durch Anwendung einer geringen Kraft aus der Rille entfernt werden könnte.
• Der Winkel zwischen den Rillenwänden 11, 12,18, 19, 24, 25, 29, 30 wird vorzugsweise unter dem Reibungswinkel zwischen dem Tau und der Rillenoberfläche gewählt.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Haltemittel für Schiffstauwerk in Form von Pollern, Klampen od. dgl., wobei wenigstens eine Tau-Anlegeseite des Haltemittels eine keilförmig nach dem Grunde sich verengende Rillenwand mit dem Rillengrund nach außen verlaufenden Erhebungen aufweist, deren gegenseitiger Abstand vom Rillengrund nach außen stetig ansteigt, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen und die zugehörigen Vertiefungen nach Art von Eingriffswellen (8, 9) gestaltet sind, die sich formschlüssig mit der Wellenfläche (6, 7) der zur Anlage kommenden Tau-Außenseite paaren und daß bei Anbringung der Erhebungen an beiden Seiten der Rillen (4, 15) die Eingriffswellen an einer Seite einer Rille (4; 15; 22; 33) gegenüber den Eingriffswellen an der anderen Seite der Rille so versetzt sind, daß die Wellenberge der einen Eingriffswelle im wesentlichen gegenüber den Wellentälern der anderen Eingriffswelle liegen.
2. 2. Haltemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen den Rillenwänden (11, 12; 18, 19; 24, 25; 29, 30) unter dem Reibungswinkel zwischen dem Tau und der Rillenoberfläche liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 155140, 873 245; Le Yacht, vom 16. Januar 1940, S. 9.