DE1274323B - Elektromotorischer Antrieb fuer die Aufwickelrolle eines Zugorganes eines Rolladens od. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

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DEUTSCHES MjVWt PATENTAMT

Int. CL:

E06b

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 37d-9/20

Nummer: 1274 323

Aktenzeichen: P 12 74 323.6-25 (B 79684)

Anmeldetag: 10. Dezember 1964

Auslegetag: 1. August 1968

Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Antrieb für die Aufwickelrolle eines auch von Hand zu betätigenden Zugorgans eines Rolladens od. dgl., bei dem die angetriebene Aufwickelrolle unterhalb der Rolladenwelle angeordnet ist und daß Ausschalten des den Motor speisenden elektrischen Stromes automatisch durch Endschalter erfolgt.

Bei einem bekannten Antrieb dieser Gattung (UAS.-Patentschrift 1 830 405) ist das Zugorgan ein Seil, welches auch über einen Handkurbelantrieb betätigt werden kann. Zur Betätigung der Abschaltung dient ein Spindelschalter, der von der Rolladenwelle über eine Kette angetrieben wird. Dieser Spindelschalter ist im Rolladenkasten untergebracht. Dies erfordert einmal genügend Raum im Rolladenkasten und zum anderen die spezielle Ausbildung der Rolladenwelle derart, daß sie den Spindelschalter antreiben kann. Außerdem müssen zwischen dem Spindelschalter und dem elektromotorischen Antrieb elektrische Leitungen verlegt werden, da der Spindelschalter entfernt vom elektromotorischen Antrieb angeordnet ist. All dies ist nachträglich nicht oder nur schwer durchführbar, so daß ein Antrieb der bekannten Art nicht zum nachträglichen Anbau an schon vorhandene Rolläden geeignet ist.

Bekannt (deutsche Patentschrift 433 708) ist ferner ein elektromotorischer Antrieb, der mit einem Handantrieb kombiniert ist. Der elektrische Antrieb ist vollständig in der Nähe der Rolladenwelle eingebaut. Die Rolladenwelle ist direkt mit dem Schneckenrad eines Schneckenrad-Untersetzungsgetriebes gekuppelt. Eine solche Vorrichtung ist zum nachträglichen Einbau ebenfalls sehr schlecht geeignet, da für die Unterbringung ein großer Einbauraum nötig ist, der in den Kästen bereits fertiger Rolläden praktisch nie verfügbar ist.

Durch die Erfindung soll ein elektromotorischer Antrieb der eingangs genannten Gattung so ausgebildet werden, daß er auch noch nachträglich an einen vorhandenen Rolladen angebaut werden kann und im Fall von Störungen leicht reparierbar ist. Der nachträgliche Einbau des Antriebes soll keinerlei zusätzliche Einbauten in der Nähe der Aufwickelwalze erfordern, insbesondere auch nicht den Einbau einer Abschaltvorrichtung.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird einmal vorgeschlagen, daß das Zugorgan ein Gurt ist und daß ein Tasthebel federnd gegen den spiralig aufgewickelten Gurt drückt und dadurch in Abhängigkeit vom Wickeldurchmesser des Gurtes verschwenkt wird, um in festlegbaren Endstellungen einen Schalter zu betätigen.

Elektromotorischer Antrieb

für die Aufwickelrolle eines Zugorganes

eines Rolladens od. dgl.

Anmelder:

Dipl.-Volksw. Hans Wiegelmann,

6349 Sinn, Hardtstraße;

Helmut Germann, 6349 Sinn, Im Triesch 3

Als Erfinder benannt:

Peter Cherubin,

Helmut Germann,

Dipl.-Volksw. Hans Wiegelmann, 6349 Sinn

Eine andere erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Zugorgan eine Unebenheit oder ein Magnet angeordnet ist, um in den Endstellungen einen innerhalb eines Gehäuses für die Antriebselemente befindlichen Schalter zu betätigen.

Bei den erfindungsgemäßen Vorrichtungen erreicht man ohne zusätzliche Einbauten in der Nähe der Rolladenwelle, also im Rolladenkasten, das zwangläufige Abschalten des Antriebsmotors. Durch die Anbringung der Schalter innerhalb des Gehäuses, in dem auch die Antriebselemente untergebracht sind, sind die Schalter zugänglich, ohne daß in den oberhalb des Fensters angeordneten Rolladenkasten eingegriffen wird. Dies ist auch deshalb von Vorteil, weil die Deckel der Rolladenkästen meist mit einer Tapete überzogen sind, die aufgerissen werden muß, wenn das Innere des Rolladenkastens zugänglich sein soll. Bei Reparaturen oder Nachjustierungen der Abschaltung braucht lediglich die Aufwickelvorrichtung geöffnet zu werden, wonach alle Teile der Mechanik und der elektrischen Schalteinrichtungen zugänglich sind. Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung kann dort angebracht werden, wo vorher (bei nur handbetriebenem Rolladen) die Aufwickelrolle angeordnet war. Ein solcher Umbau kann schnell und mit einfachen Mitteln vorgenommen werden, da an der Stelle, an der die Aufwickelrolle angeordnet war, in der Regel ausreichend Platz zur Verfügung steht und eventuell nötige Maurerarbeiten in bequemer Arbeitshöhe, also ohne Verwendung einer Leiter oder eines Gerüstes ausgeführt werden können.

809 588/192

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt; es zeigt

F i g. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Aufwickelvorrichtung und

F i g. 2 eine Ansicht der Vorrichtung nach F i g. 1 in Richtung des Pfeiles II bei abgenommener Abdeckkappe.

Die Aufwickelvorrichtung ist beim dargestellten Anwendungsfall teilweise in die Mauer 1 einer Fensternische eingelassen. Zur Aufnahme des in die Mauer eingelassenen Teiles dient ein Mauerkasten 2, der an einer Befestigungslasche 3 festgehalten ist. Die Befestigungslasche 3 ist im Mauerwerk verankert.

Der Antriebsmechanismus ist auf einer Grundplatte 4 gelagert. An der Grundplatte befindet sich eine Lagerhülse 5, in der die Welle 6 einer Gurtrolle 7 gelagert ist. Die Gurtrolle 7 ist mit der Welle 6 über einen Mitnehmerstift 8 drehfest verbunden. Auf die Gurtrolle 7 wird der Gurt 9 aufgewickelt. Da der Aufwickelradius mit zunehmender Aufwickellänge zunimmt, sind noch Umlenkrollen 10 angeordnet, deren Funktion insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich ist.

Zum Antrieb der Welle 6 und damit der Gurtrolle? dient ein Elektromotor 11, der mittels eines Befestigungsbleches 12 an der Grundplatte 4 gelagert ist. Die Stromzufuhr erfolgt über eine Zuleitung 17, die an eine Klemmleiste 18 angeschlossen ist. Von der Klemmleiste 18 führen Kabel 19 zur Motorwicklung. Die Motorwelle trägt eine selbsthemmende Schnecke, die in ein Schneckenrad eingreift. Dieses Schneckengetriebe ist in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellt. Es befindet sich in dem Getriebekasten 13. Aus dem Getriebekasten 13 ragt das Ende der Welle 14 des Schneckenrades heraus. Auf dieser Welle sitzt ein Ritzel 15, das mit einem Zahnrad 16 kämmt. Das Zahnrad 16 ist drehfest mit der Welle 6 verbunden. Als Beispiel für die Größenanordnungen sei angegeben, daß die Drehzahl des Motors 11 7500 Umdrehungen pro Minute, die Untersetzung im Getriebekasten 13 1:32 und die Übersetzung zwischen dem Ritzel 15 und dem Zahnrad 16 1: 7,5 betragen können.

Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, ist an der Grundplatte 4 auf einer Schwenkachse 20 ein Tasthebel 21 gelagert, der mittels einer Zugfeder 22 mit seinem unteren Ende gegen den aufgewickelten Gurt 9 gedruckt wird. Je mehr Gurtlänge aufgewickelt ist, desto weiter wird der Hebel 21 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Weiterhin ist an der Grundplatte 4 eine Stange 23 befestigt, auf der Mikroschalter 24 und 25 verschieb- und arretierbar angebracht sind. Ferner ist ' an der Rückseite der Grundplatte (vgl. F i g. 1 unten) ein Schalter 26 befestigt, der über einen Griff 27 und eine Schaltwelle 28 betätigbar ist. Mittels dieses Schalters kann der Motor eingeschaltet werden, und zwar wahlweise in der einen oder in der anderen Richtung. Alle oberhalb der Platte 4 liegenden Teile sind mittels einer Abdeckplatte 29 abgedeckt.

Die Aufwickelvorrichtung arbeitet wie folgt: Es sei angenommen, daß der Rolladen ganz unten, also geschlossen ist. Nun wird der Griff 27 des Schalters betätigt, z. B. durch eine Rechtsdrehung, wodurch der Strom für den Elektromotor 11 eingeschaltet wird. Dieser dreht sich nun in solcher Richtung, daß die Gurtrolle 7 entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil 30 in Fig. 2) gedreht wird. Der Gurt 9 wird hierdurch auf die Gurtrolle 7 aufgewickelt. Der Wickeldurchmesser vergrößert sich, wodurch der Tasthebel 21 mit seinem unteren Ende nach links bewegt wird. Bei vollständig aufgewickeltem Rolladen ist der Hebel 21 so weit nach links gewandert, daß er den Druckkontakt 31 des Mikroschalters 24 eingedrückt hat. Hierdurch ist der Strom für. den Motor 11 abgeschaltet worden und damit die Aufwickelrolle 30 zum Stillstand gekommen. Ein selbsttätiges Abwickeln des Rolladens infolge seines Eigengewichtes ist nicht möglich, da das Getriebe im Getriebekasten 13 selbsthemmend ist und deshalb bei Umkehr des Drehmoments eine Hemmung eintritt. Der Rolladen kann deshalb auch in jeder beliebigen Zwischenstellung gehalten werden. In diesem Fall wäre dann der Antriebsmotor von Hand abzuschalten, wenn die geeignete Zwischenstellung erreicht ist. Beim Ablassen des Rolladens wird der Bedienungsgriff 27 des Schalters 26 in entgegengesetzter Richtung, also beispielsweise nach links gedreht, worauf der Motor mit entgegengesetztem Drehsinn anläuft, so daß nunmehr die Gurtrolle 7 in Richtung des Pfeiles 32 gedreht wird. Ist der Rolladen unten angelangt, so hat der Durchmesser der Gurtrolle 33 einen so geringen Durchmesser erreicht, daß der Hebel 21 den Druckkontakt 34 des rechts angeordneten Mikroschalters 25 eingedrückt hat. Durch diese Schalterbetätigung ist der Motor ausgeschaltet worden. F i g. 2 zeigt eine Zwischenstellung, also eine Stellung, in der gerade ein Öffnen oder Schließen des Rolladens stattfindet oder in der der teilweise geöffnete Rolladen zum Stillstand gebracht wurde. Das Einregulieren der Vorrichtung ist leicht dadurch möglich, daß die Mikroschalter 24,25 auf der Stange 23 verschoben und in der richtigen Lage festgeklemmt werden. Die Anordnung der Mikroschalter im Bewegungsbereich des äußersten Endes des Hebels 21 erhöht die Feinfühligkeit der Vorrichtung bedeutend.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Kupplungseinrichtung zwischen der Gurtrolle 7 und deren Welle 6 der Einfachheit halber ein Mitnehmerstift 8 angeordnet. Zweckmäßigerweise wird man aber als Kupplungsvorrichtung eine leicht verstellbare, mit einem Handgriff versehene Vorrichtung verwenden, die durch eine einfache Drehung oder eine andere einfache Betätigung gelöst werden kann, wenn eine Störung auftritt, z.B. der Strom ausfällt. Man kann auch zweckmäßigerweise oberhalb der Stelle, an der der Gurt aus der Abdeckplatte 29 austritt, eine Klemmvorrichtung anordnen, die den Gurt festzuhalten geatatteC wenn dieser infolge einer Störung nicht mehr auf der Gurtrolle 7 fixiert ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Elektromotorischer Antrieb für die Aufwickelrolle eines auch von Hand zu betätigenden Zugorgans eines Rolladens od. dgl., bei dem die angetriebene Aufwickelrolle unterhalb der Rollladenwelle angeordnet ist und das Ausschalten des den Motor speisenden elektrischen Stromes automatisch durch Endschalter erfolgt, dadurchgekennzeichnet, daß das Zugorgan ein Gurt (9) ist und daß ein Tasthebel (21) federnd gegen den spiralig aufgewickelten Gurt drückt und dadurch in Abhängigkeit vom Wickeldurchmesser des Gurtes (9) verschwenkt wird, um in festlegbaren Endstellungen einen Schalter (24, 25) zu betätigen.

2. Elektromotorischer Antrieb für die Aufwickelrolle eines auch von Hand zu betätigenden Zugorgans eines Rolladens od. dgl., bei dem die angetriebene Aufwickelrolle unterhalb der Rollladenwelle angeordnet ist und das Ausschalten des den Motor speisenden elektrischen Stromes automatisch durch Endschalter erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Zugorgan eine Unebenheit oder ein Magnet angeordnet ist, um in den Endstellungen einen innerhalb eines Gehäuses für die Antriebselemente befindlichen Schalter zu betätigen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 433 708;
USA.-PatentschriftNr. 1 830 405.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen