DE1273975B - Einrichtung an photographischen oder kinematographischen Objektiven - Google Patents
Einrichtung an photographischen oder kinematographischen ObjektivenInfo
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Description
- Einrichtung an photographischen oder kinematographischen Objektiven Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an photographischen oder kinematographischen Objektiven zur Verstellung eines optischen Systems oder einzelner Glieder zur Scharfeinstellung und/oder zur Änderung der Brennweite und/oder zur Verstellung einer Blende.
- Zur Systemverstellung von Objektiven wird vorzugsweise ein sogenannter Schneckengang benutzt, der aus zwei in sich verschraubten Gewindehülsen mit meist mehrgängigen Gewinden und kleinem Gewindeprofil besteht. Durch Verdrehen der einen Gewindehülse gegenüber der anderen, die als feststehender Objektivanschluß dienen kann, wird eine der Steigung und dem Drehwinkel entsprechende proportionale Längsverstellung des Systems erreicht.
- Bei dieser Einrichtung wirkt sich der drehbare Skalenträger als nachteilig aus, weil dadurch die übersichtlichkeit beeinträchtigt wird. Eine beliebige Verdrehung der beiden Gewindehülsen wird durch einen sogenannten den Kamerastutzen tragenden Aufnahmering erreicht, in dem die beiden Gewindehülsen gelagert werden. Durch eine Nut an der inneren der beiden Gewindehülsen, in die eine fingerähnliche Geradführung eingreift, wird ein geradliniger und axialer Schneckengang geschaffen.
- Derartige Verstellmechanismen besitzen den Nachteil, daß sie eine sehr große Flächenreibung an den Gewindeflanken haben und aus diesem Grunde mit Schmiermitteln. behandelt werden müssen, die wiederum sehr stark temperaturabhängig sind. Dies ist besonders bei technischen Objekten störend, bei denen die Verstellfunktionen mit Hilfe kleiner Elektromotoren durchgeführt werden.
- Es ist eine Einrichtung bekannt, die zur Systemverstellung eine am Objektivtubus befestigte Zahnstange aufweist, in welche ein Schneckenrad eingreift. Diese Einrichtung kann durch einen auf der Achse des Schneckenrades angeordneten Drehknopf von Hand oder von einem Motor verstellt werden (deutsches Patent 1101801). Auf Grund der relativ großen Transportschnecke und der großen Gleitfläche ist eine erhebliche Haftreibung vorhanden, so daß eine Schmierung in jedem Fall erforderlich ist, die auch diese Einrichtung von der Temperatur sehr abhängig macht.
- Diese Nachteile weist auch eine andere bekannte Einrichtung auf, bei der ein fernbedienbares Kuppelglied ständig an einer auf einem Führungsrohr drehbar gelagerten Kurvenscheibe anliegt und durch eine fernbedienbare Betätigungseinrichtung mit einem Stellhebel kuppelbar ist, der mit einem Führungsstift in den Schraubengang des Objektivs eingreift (deutsches Patent 1170 672).
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Verstellung verschiebbarer Bauelemente, z. B. eines optischen Systems und/oder Teilen davon, und/oder einer Blende zu schaffen, die es ermöglicht, eine von der Temperatur unabhängige, immer leichtgängige und spielfreie Verstellung vornehmen zu können.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine drehbare Welle mit einem Gewinde und eine gegebenenfalls feststehende Führungssäule innerhalb eines Objektivkörpers parallel zur optischen Achse angeordnet sind, wobei das Gewinde von einer ortsfest an einem Fassungskörper angeordneten Gewindemutter formschlüssig umgeben ist und die drehbare Welle ein Rändelrad und ein Zahnrad aufweist, das mit einem gegebenenfalls abnehmbaren Motor in Verbindung steht.
- Eine weitere drehbare Welle mit zwei Zahnrädern und einem Rändelrad ist innerhalb des Objektivkörpers angeordnet und über das eine Zahnrad mit einer am Blendendrehring bzw. Blendenboden fest angeordneten Verzahnung formschlüssig und über das andere Zahnrad mit einem gegebenenfalls abnehmbaren Motor verbunden. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die bzw. jede drehbare Welle in schmierfreien Lagern gelagert und mit Kugeln, vorzugsweise Stahlkugeln, axial spielfrei abgestützt. An der Gewindemutter ist das Gewindespiel einstellbar. Ein Motor zur Verstellung des optischen Systems und ein weiterer Motor für die Blendenverstellung sind in einem am Objektivkörper oder am Kameragehäuse gegebenenfalls abnehmbar angeordneten Gehäuse gemeinsam untergebracht.
- In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Führungslänge gleich oder größer als der Abstand von der optischen Achse bis zur Achse der Gewindemutter.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Rückansicht eines Objektivkörpers, F i g. 2 eine Ansicht des Schnittes A-A nach F i g. 1, F i g. 3 eine Ansicht des Schnittes B-B nach F i g. 1.
- F i g. 1 zeigt die Anordnung zweier drehbarer Wellen 5 und 5' und einer feststehenden Führungssäule 12 in einem Objektivkörper 1. Es ist von Vorteil, wenn die Führungssäule 12 gegenüber einer der drehbaren Wellen 5 oder 5' in einem Winkel von etwa 180° angeordnet ist. Es sind mit 4 der Fassungskörper und mit 9 und 9' die auf den drehbaren Wellen angebrachten Rändelräder bezeichnet. Die drehbare Welle 5, die im Schnitt A-A in F i g. 2 im Längsschnitt gezeigt ist, dient zur Scharfeinstellung oder Änderung der Brennweite des Objektivs, und die drehbare Welle 5' dient zur Blendenverstellung.
- In F i g. 2 ist der Objektivkörper 1 im Längsschnitt dargestellt, der ein optisches System 2 mit einer Blende 3 und einen Fassungskörper 4 aufnimmt. Auf der drehbaren Welle 5 ist ein mit einem kleinen Gewindedurchmesser versehenes Gewinde 6 angeordnet, in das eine an dem Fassungskörper 4 fest angeordnete Gewindemutter 7 eingreift, und an der das Gewindespiel mittels Schrauben od. dgl. einstellbar ist. Die Welle 5 ist innerhalb des Objektivkörpers 1 in Präzisions-Sinterlagem 10 gelagert und durch Stahlkugeln 11 axial spielfrei abgestützt. Ein Zahnrad 8 ist auf der drehbaren Welle 5 angebracht, das über Antriebsmittel 13 mit einem Motor 14 in Verbindung steht. Für die manuelle Verdrehung ist ein auf der Welle 5 angeordnetes Rändelrad 9 vorgesehen. Wird die Welle 5 über das Zahnrad 8 durch den Motor 14 oder über das Rändelrad 9 von Hand verdreht, so bewegt sich die Gewindemutter 7 durch Drehen des Gewindes 6 in axialer Längsrichtung und nimmt das gesamte an dem Fassungskörper 4 angeschlossene System 2 mit. Die feststehende Führungssäule 12 dient zur kippfreien Führung des Fassungskörpers 4.
- In F i g. 3 ist eine drehbare Welle 5' mit einem Zahnrad 6' und einer am Blendendrehring 3' bzw. Blendenboden 3" fest angeordneten Verzahnung 7' dargestellt. Auf der drehbaren Welle 5' sind für die motorische Verstellung der Blende 3 ein über Antriebsmittel 13' mit einem Motor 14' in Verbindung stehendes Zahnrad 8' und zur manuellen Verstellung der Blende 3 ein Rändelrad 9' angeordnet. Das Zahnrad 6' kann auch direkt mit dem Antriebsmittel 13' verbunden sein. Auch diese drehbare Welle 5' ist in Präzisions-Sinterlagern 10' gelagert und wird durch Stahlkugeln 11' abgestützt. Bei Verdrehung der Welle 5 greift das Zahnrad 6' in die Verzahnung 7' und schließt bzw. öffnet die Blende 3.
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei dieser Einrichtung die Reibung auf ein Minimum reduziert ist und schmiermittelfrei betrieben werden kann, da das Gewinde mit der Gewindemutter geringe Umfangsgeschwindigkeit und kleine Reibungsflächen aufweist. Durch die Lagerung und Anordnung der drehbaren Wellen und der Führungssäule ist eine Kippung oder Verkantung der beweglichen Bauelemente ausgeschlossen. Die Einrichtung ist wartungsfrei und von der Temperatur unabhängig.
- Im Rahmen der Erfindung liegt auch, daß auf einer drehbaren Welle das Gewinde mit Gewindemutter für die Systemverstellung und das Zahnrad mit der Verzahnung für die Blendenverstellung angeordnet sind, und daß nur ein Motor mit Getriebe und entsprechender Kupplung und übersetzung zur wahlweisen Betätigung der erforderlichen Funktionen vorgesehen ist. Auch kann die Führungssäule gleichzeitig als drehbare Welle für die übertragung der Blendendrehbewegung ausgebildet sein. Die drehbaren Wellen können auch gleichzeitig als Motorwellen ausgebildet und der Motor entsprechend, z. B. axial, angeordnet sein.
Claims (6)
- Patentansprüche: 1. Einrichtung an photographischen oder kinematographischen Objektiven zur Verstellung eines optischen Systems oder einzelner optischer Glieder zur Scharfeinstellung und/oder zur Änderung der Brennweite und/oder zur Verstellung -einer Blende, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine drehbare Welle (5) mit einem Gewinde (6) und eine gegebenenfalls feststehende Führungssäule (12) innerhalb eines Objektivkörpers (1) parallel zur optischen Achse angeordnet sind, wobei das Gewinde (6) von einer ortsfest an einem Fassungskörper (4) angeordneten Gewindemutter (7) formschlüssig umgeben ist und die drehbare Welle (5) ein Rändelrad (9) und ein Zahnrad (8) aufweist, das mit einem gegebenenfalls abnehmbaren Motor (14) in Verbindung steht.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß eine weitere drehbare Welle (5') mit zwei Zahnrädern (6' und 9') und einem Rändelrad (9') innerhalb des Objektivkörpers (1) angeordnet ist und über das eine Zahnrad (6') mit einer am Blendendrehring (3') bzw. Blendenboden (3") fest angeordneten Verzahnung (7') formschlüssig und über das andere Zahnrad (8') mit einem gegebenenfalls abnehmbaren Motor (14') verbunden ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede drehbare Welle (5, 5') in schmierfreien Lagern. (10, 10') gelagert und mit Kugeln, vorzugsweise Stahlkugeln (11, 11'), axial spielfrei abgestützt sind.
- 4. Einrichtung nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gewindemutter (7) das Gewindespiel einstellbar ist.
- 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Motor (14) zur Verstellung des optischen Systems (2) und ein weiterer Motor (14') für die Blendenverstellung in einem am Objektivkörper (4) oder am Kameragehäuse gegebenenfalls abnehmbar angeordneten Gehäuse (15) gemeinsam untergebracht sind.
- 6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungslänge (X) gleich oder größer als der Abstand (R) von der optischen Achse bis zur Achse der Gewindemutter (7) ist.
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