DE1271314B - Synergistisch wirkendes mikrobiocides Mittel zur Bekaempfung von Mikroorganismen in Industrie-Wasseranlagen - Google Patents
Synergistisch wirkendes mikrobiocides Mittel zur Bekaempfung von Mikroorganismen in Industrie-WasseranlagenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES W¥W PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
A611
Deutsche Kl.: 3Oi-3
1271314
P 12 71 314.3-41
30. April 1966
27.Juni 1968
P 12 71 314.3-41
30. April 1966
27.Juni 1968
Die Erfindung betrifft synergistisch wirkende Mittel zur Bekämpfung und Hemmung des Wachstums von
Mikroorganismen in Industrie-Wasseranlagen.
Die Bekämpfung und Hemmung des Wachstums und der Wiederbildung von Mikroorganismen in
Wasserumlaufsystemen industrieller Prozesse sind seit langem als besonders schwerwiegendes Problem erkannt
worden. Die Umgebung des wäßrigen Mediums fördert häufig die schnelle Vermehrung und das
Wachstum dieser unerwünschten Schädlinge. Nur durch Verwendung von sorgfältig abgestimmten und
ausgesuchten mikrobiociden Verbindungen können Organismen zuverlässig bekämpft werden, ohne daß
Nachteile für das Verfahren, bei dem das Wasser verwendet wird, auftreten. Durch Anwesenheit solcher
Mikroorganismen treten Produktionsverlust, schlechtere Erzeugnisse, Zeitverlust bei der Herstellung und
andere Nachteile auf.
Die Bekämpfung von Mikroorganismen in wäßrigen Flüssigkeitsmedien wirft andere Probleme auf als die- ao
jenige anderer schädlicher Organismen, die nicht unter dem Einfluß von Wasser stehen. Häufig wird ein an
sich synergistisch wirkender Stoff durch bestimmte Medien vollständig inaktiv gemacht. So sind beispielsweise
als Fungizide bekannte Verbindungen, wie Äthylenoxid und Betapropiolacton, bei der Bekämpfung
von Wachstum und Weiterbildung von in wäßrigen Medien enthaltenen Mikroorganismen vollkommen
oder fast vollkommen wirkungslos.
Es sind zahlreiche Klassen keimtötender Mittel bekannt, aber es ist auch nicht neu, daß Antiseptika,
Nematocide, Desinfektionsmittel, Räuchermittel, Fungistatica, Fungizide, Präservative, chemische und
physikalische Sterilisiermittel sowie Pasteurisiermittel besonders aufgebaut sein müssen, um das spezielle vorliegende
Problem zu lösen. Die Wahl des Schädlingsbekämpfungsmittels hängt vollständig von dem zu behandelnden
Medium und System ab. Zu beachten sind dabei stets die chemischen oder häufig auch physikalischen
Eigenschaften der verwendeten Verbindung, beispielsweise deren Siedepunkt, Flüchtigkeit, Toxizität
usw.
Eine besondere Aufgabe stellt die mikrobiologische Kontrolle und Bekämpfung von Mikroorganismen in
Industrie-Wasseranlagen. Um hier das wäßrige Medium wirtschaftlich zu nutzen, ist es häufig erforderlich,
dieses über einen langen Zeitraum kontinuierlich im Umlauf zu halten. Bei diesem Kreislauf wird die
Bildung verschiedener Arten von Bakterien und Pilzen begünstigtundsammelnsichhäufiganundlagernsichab.
Besondere Schwierigkeiten treten in Papiermühlen auf, wo mit wäßrigen Dispersionen von Fasern, den
Synergistisch wirkendes mikrobiocides Mittel
zur Bekämpfung von Mikroorganismen
in Industrie-Wasseranlagen
zur Bekämpfung von Mikroorganismen
in Industrie-Wasseranlagen
Anmelder:
Nalco Chemical Company, Chicago, JIl. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Chem. I. Schulze
und Dipl.-Ing. E. Gutscher, Patentanwälte,
6900 Heidelberg, Gaisbergstr. 3
Als Erfinder benannt:
Leonard Louis Wolfson,
Park Forest, JU. (V. St. A.)
Leonard Louis Wolfson,
Park Forest, JU. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. Mai 1965 (454 986)
sogenannten Pulpen gearbeitet wird. Es wird hier mit geschlossenen Abwassersystemen gearbeitet, die an
sich schon durch den Wasserumlauf die Anhäufung von Schlammablagerungen begünstigt und dazu beiträgt.
Durch eine solche Schlammbildung entstehen höhere Wartungskosten, die Produktion sinkt, die
Qualität des erzeugten Papiers wird verschlechtert u. dgl. In der Papierindustrie ist es daher eine Notwendigkeit,
die Mikroorganismen in der Wasseranlage zu bekämpfen und ihr Wachstum zu hemmen. Es werden
daher schon seit langem Schlammbekämpfungsmittel gesucht, die nicht nur durch Hemmung des
Wachstums den Schlamm in Schwebe halten, sondern die Mikroorganismen auch töten und die auftretende
Schlammbildung durch Schädigung und Schwächung der Lebensfunktion der Schädlinge verhindert.
Im allgemeinen werden bei der Papierherstellung drei Verfahrensstufen unterschieden, nämlich
1. die Werkstoff herstellung, bei der die Papierpulpe der entsprechenden mechanischen Behandlung,
wie Schlämmen, Mahlen und Reinigen, unterworfen wird;
2. die Bildung eines feuchten Vlieses durch Filtrieren
und Vakuum, wobei eine Fourdrinier- oder Rundsiebmaschine verwendet wird, und
3. das Entfernen des Wassers aus dem gebildeten Vlies oder Papierbogen.
Die Kompliziertheit des obengenannten Systems verbunden mit den günstigen Wachstumsbedingungen
für Mikroorganismen durch den Wasserumlauf fördert die Bildung von Schlamm und begünstigt dessen Ab-
809 567/509
3 4
lagerung an verschiedenen Teilen der Anlage. Beson- mikrobiologische Kontrolle des Wassers über lange
ders anfällige Bereiche sind Ecken der Einrichtung, Zeit und unter Bedingungen, die in einem Umlauf-Bereiche,
in denen der Werkstoff schlecht fließt, und system herrschen, ausgezeichnet. Stellen, an denen eine starke Speicherung stattfindet. Die Gesamtmenge der synergistischen Zusammen-
Diese Schlammanhäufungen hemmen einen normalen 5 setzung, die zur Kontrolle und Bekämpfung der
Fluß der Werkstoffsuspension, machen diese klumpig Mikroorganismen erforderlich ist, variiert und hängt
und verhindern eine normale Papierbogenbildung. von dem bestimmten zu behandelnden System sowie
Im allgemeinen enthalten die Papierherstellungs- von den besonderen Arten der vorhandenen Mikroanlagen
0,1 bis 15 Gewichtsprozent Cellulosefasern in Organismen ab. In den meisten Fällen reichen 0,05 bis
Form eines wäßrigen Breies. Ein solches Medium ist io etwa 25 T/M der Kombinationszusammensetzung aus,
außerordentlich günstig für das Wachstum von Bakte- um eine zufriedenstellende Wirkung zu erreichen. In
rien wie Pseudomonas aeruginosa, Aerobacter, Cloaca, einigen Fällen können Mengen von etwa 0,1 bis zu
Bacillus subtilis, Aerobacter aerogenes, Bacillus Myo- 100 T/M benötigt werden. Für im Kreislauf eingeciodes,
Desulfovibrio desulfuricans, Clostridia sowie setztes Wasser sind nur geringe Zusatzmengen erfor-Pilze
wie Penicilliem glaucum, Cephalosporium, 15 derlich. In solchen Anlagen steigen die Mengen des
Aspergillus terreus, Trichodermen und Aspergillus Additivs allmählich bis zu einer maximal verwendniger.
Andere großräumige Wasseranlagen sind Kühl- baren und wirksamen Behandlungsdosis an, die betürme,
Klimaanlagen, Explosionsmotoren. rechnet werden kann, wenn die spezifischen Faktoren
Auch hier wird das Wasser in Umlauf gebracht und in jedem bestimmten System oder in jeder bestimmten
wieder in das System zurückgeführt, wodurch die 20 Anlage bekannt sind.
mikrobiologische Kontrolle und Bekämpfung schwie- Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen
rig werden. Die Mikroorganismen, die sich in den Additive für Papiermühlen und Industriekühlwasser-Türmen
ansammeln, beeinträchtigen deren Leistung anlagen, insbesondere für geschlossene Abwasserhinsichtlich
des Wärmeaustausches, die Anlagen wer- systeme. Selbstverständlich können aber in jeder
den verstopft und häufig zerstört. 25 Wasseranlage bei der Papierherstellung die schlamm-
Ein Vorschlag zur Kontrolle und Bekämpfung von bildenden Organismen durch die erfindungsgemäßen
Mikroorganismen in industriellen Wasseranlagen ist Zusammensetzungen bekämpft werden. Eine ganz
die Verwendung von Methylen-bis-thiocyanat. Es wer- besonders ausgezeichnete biostatische Wirksamkeit ist
den jedoch verhältnismäßig große Mengen dieses sehr jedoch bei der Bekämpfung des Wachstums und der
teuren Stoffes benötigt, wodurch das Verfahren nach- 3o Wiederbildung von Flavobacterium brevis, Aerobacter
teilig wird. Ein Einsatz dieser Verbindung ist nur in aerogenes, Desulfovibrio desulfuricans, Clostridia und
Kombination mit anderen chemischen synergistisch Aspergillus niger zu beobachten,
wirkenden Verbindungen zweckmäßig, wobei nur Es wurde gefunden, daß in Papierherstellungsbe-
extrem geringe Mengen der erstgenannten Verbindung trieben und insbesondere in geschlossenen Abwassererforderlich
sind, um eine leistungsfähige und wirksame 35 anlagen, eine Menge von etwa 0,005 bis 4,5 kg Additiv
Behandlung von Industrie-Wasseranlagen zu erzielen. pro Tonne Papierbrei, vorzugsweise etwa 0,05 bis
Aufgabe der Erfindung ist, synergistisch wirkende 2,25 kg pro Tonne, für eine wirksame Behandlung ermikrobiocide
Zusammensetzungen zur Bekämpfung forderlich ist.
und Hemmung des Wachstums und der Wiederbildung Die Additive können dem zu behandelnden wäßrigen
von Mikroorganismen in Industrie-Wasseranlagen zu 4o System allein oder in einer wäßrigen oder polaren
schaffen, die in wäßrigen Medien stabil sind, nur eine organischen Lösung zugefügt werden. Flüssige Lösungeringe
toxische Wirkung für die Menschen aufweisen gen der aktiven Ingredientien können noch andere
und die wirtschaftlich und dabei außerordentlich Komponenten, wie Dispergiermittel u. dgl., enthalten,
leistungsfähig sind. So können beispielsweise Polyoxyalkylenabkömmlinge
Gegenstand der Erfindung ist ein synergistisch wir- 45 mit langkettigen aliphatischen Aminen oder Alkoholen
kendes mikrobiocides Mittel zur Bekämpfung und als Dispergiermittel verwendet werden.
Hemmung des Wachstums und der Wiederbildung von Falls erwünscht, können die Additive als Formlinge
Mikroorganismen in Industrie-Wasseranlagen, ge- mit solchen Stoffen hergestellt werden, die das Gemisch
kennzeichnet durch einen Gehalt an Methylen-bis-thio- aufsaugen. Hierfür eignen sich beispielsweise kalzicyanat
und einer organischen Verbindung aus der 5° nierte Soda, Dextrin u. dgl. Die so gebildeten festen
Gruppe Trichlorlävulinsäure, 2,4,5-Trichlorphenol, Stoffe werden mit bekannten Zuführungseinrichtungen
Pentachlorphenol, l-Dodecyl-amino-3-aminopropan- direkt in das Wassersystem eingebracht,
monacetat, S^-Dimethyltetrahydro-ljSjS^H-thiadi- . , „ _ ,
azin-2-thion, 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen- Auswertung der Erfindung
1,1-dioxyd oder Formaldehyd. 55 Um die Wirksamkeit bei der Behandlung verschiede-
Es wurde gefunden, daß solche Kombinationen von ner Arten von Industrie-Wasseranlagen unter ver-Methylen-bis-thiocyanat
mit den genannten Stoffen schiedensten Bedingungen zu ermitteln und insbesoneine
außerordentlich gute synergistische Wirkung in dere, um den synergistischen Effekt der erfindungsge-Industrie-Wasseranlagen
aufweisen. mäßen Zusammensetzungen zu zeigen, wurde das
Die Mengenanteile des Methylen-bis-thiocyanats 6o folgende Testverfahren verwendet. Dieses Testver-
und der anderen chemischen Verbindungen in der fahren wurde den Bedingungen angepaßt, die in vielen
Kombination können in weiten Bereichen variieren. Industrie-Wassersystemen vorliegen, in denen mikro-Das
bevorzugteste Verhältnis von Methylen-bis-thio- biologische Probleme auftreten. Im folgenden wird
cyanat zu den anderen Komponenten reicht von etwa dieses Verfahren im einzelnen beschrieben.
50:1 bis 1: 50. 65 Der verwendete Nährboden bestand aus 24 g Dex-
Durch Zugabe einer entsprechenden Menge der trose und 1 g eines von Primärhefe herrührenden enzymikrobiocidaktiven
Substanz aus der Methylen-bis- matisch umgewandelten Aminosäureproduktes, die zu
thiocyanatkombination zu der Wasseranlage ist die 11 Chicagoer Leitungswasser zugegeben und im Auto-
klav unter einem Druck von 7 kg/cm215 Minuten lang
sterilisiert wurden. Das End-pH des so behandelten Mediums betrug 6,8 ± 0,1. Eine entsprechende Menge
einer 18- bis 24-Stunden-Nährbouillon-Kultur von A. aerogenes wurde mit 200 ml des Nährbodens unmittelbar
vor Beginn der Versuche gemischt, um einen okulierten Nährboden mit einer Million Organismen
pro Milliliter Medium zu erhalten. Dieses okulierte Nährmedium wurde in jedes Gärungsröhrchen einer
Versuchsserie gebracht. Die Röhrchen waren mit Kappen versehen und enthielten die entsprechende
Konzentration des Versuchsadditivs, um ein Endvolumen an Additiv und Nährmedium von 20 ml in
jedem Röhrchen zu erhalten. Für diesen Zweck muß das maximale Volumen des zugegebenen Additivs
0,5 ml pro Röhrchen betragen, um eine Additiv-Lösungsstörung zu vermeiden. Viele Lösungsmittelträger
aktiver Stoffe sind selbst wirksam, und einwandfreie Vergleichsversuche verlangen, daß nur geringe
Mengen dieser Lösungsmittel in den Nährboden eingebracht werden. Das Additiv und das okulierte Medium
wurden sorgfältig gemischt. Nebenbei wurden zwei Kontrollversuche durchgeführt, wobei in dem einen
Versuch das Additiv und im zweiten Versuch das okulierte Medium weggelassen wurde. Beim Mischen
wurden die Röhrchen zur Gasinhibitionsuntersuchung gewendet, um die Gasnachweisphiolen zu füllen. Die
Inhibitionsbereiche für A. aerogenes wurden ermittelt, indem die Gasbildung in der Gasphiole nach 18 Stunden
notiert wurde. Diese Bereiche wurden für die erfindungsgemäßen synergistischen Kombinationen und für
die entsprechenden Komponenten einer jeden Kombination registriert, um zu zeigen, daß die biocide, also keimtötende
Wirksamkeit dieser Kombinationen größer ist als die Summe der Einzelwirkungen der Komponenten.
Außer dem 18-Stunden-Inhibitionsversuch wurden
die mikrobiologische Wirksamkeit und Aktivität bestimmter erfindungsgemäßer Kombinationen mit den
Additivwirkungen ihrer einzelnen Komponenten in 18-Stunden-Abtötungsbereichen verglichen. Wie bereits
beim obigen Testverfahren erwähnt, wurde eine entsprechende Menge einer 18- bis 24-Stunden-Nährbouillonkultur
von A. aerogenes mit 200 ml Nährboden gemischt, um einen okulierten Nährboden mit
einer Million Organismen pro Milliliter Nährboden zu erhalten. Dieser okulierte Nährboden wurde dann in
die Röhrchen eingebracht, die entsprechende Mengen der Testadditive enthielten. Das Gesamtvolumen an
Testadditiv und Nährboden betrug 20 ml in jedem Röhrchen, die maximal zulässige Menge der Testadditiv-Lösungsmittelstörung.
Die okulierten Medien und das Testadditiv wurden dann vorsichtig gemischt und die Röhrchen gewendet, um die Gasnachweisphiolen
zu füllen. Nach 18 Stunden Berührung mit den Testadditiven wurden Flüssigkeitsanteile lOOOfach verdünnt,
um den chemischen Vorgang zu unterbrechen. Die verdünnten Proben wurden dann in sterile Kulturröhrchen
eingebracht, 48 bis 72 Stunden lang bei 3O0C
gebrütet und auf Wachstum untersucht. Die Ergebnisse dieser Versuche ergaben die 18-Stunden-Abtötungsbereiche.
Mit dem beschriebenen Inhibitionstestverfahren wurden mehrere typische Kombinationen gemäß der
Erfindung hergestellt und ihre Wirksamkeit ermittelt. In ähnlicher Weise wurden auch die einzelnen Kornponenten
dieser Zusammensetzungen untersucht. Die Ergebnisse sind als Teile des chemischen Behandlungsmittels angegeben, die erforderlich sind, um wirksam
1 000 000 Organismen zu bekämpfen. Die Angaben hierüber sind in Tabelle I zusammengefaßt:
Ergebnisse der 18-Stunden-Bouillonröhrchen-Inhibitionsversuche
Verbindung | 1-Verhältnis .... | Inhibitions- | |
2,4-Verhältnis ... | ergebnisse | ||
5 % Methylen-bis-thiocyanat in | 1-Verhältnis .... | (T/M) | |
I. | Kohlenwasserstofflösungsmittel.. | 5-Verhältnis | |
17 % l-Dodecyl-amino-3-amino- | 1,5-Verhältnis ... | 10 bis 25 | |
II. | propanmonoacetat in wäßrig | 25-Verhältnis | |
alkoholischer Lösung | |||
100%2,4,5-Trichlorphenol .... | 60 | ||
III. | Pentachlorphenol | 12 | |
IV. | 100% 3,3,4,4-Tetrachlortetra- | 30 | |
V. | hydrothiophen-l,l-dioxid | ||
25°/0 3,5-Dimethyl-tetrahydra- | 1 bis 2 | ||
VI. | hydro-1,3,5-2 H-thiadiazin- | ||
2-thion in Wasser | |||
Trichlorlävulinsäure | 60 | ||
VII. | 40 % Formaldehyd | 10 bis 25 | |
VIII. | II. — 1 :1,4-Verhältnis .... | 75 bis 100 | |
I. + | III. — 2 | 5 bis 10 | |
I.+ | IV. — 1 | 2,5 bis 5 | |
I.+ | V. —20 | 0,5 | |
I. + | VI. — 1 | 0,25 bis 0,5 | |
I. + | VII. — 1 | 5 bis 10 | |
I. + | VIII. — 2,5 | 0,5 | |
I. + | 10 bis 25 | ||
Diese Tabelle zeigt deutlich, daß alle Zusammensetzungen gemäß der Erfindung synergistische mikrobiologische
Wirksamkeit zeigen, und in jedem Fall ist die Aktivität überraschenderweise größer als die algebraische
Summe der einzelnen Komponenten, aus denen die entsprechenden Zusammensetzungen bestehen.
Tabelle II veranschaulicht die Abtötungsergebnisse, die bei Anwendung des oben beschriebenen Testverfahrens
erzielt werden. Auch hier zeigen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen unerwartete synergistische
Wirksamkeit verglichen mit der Additivwirkung ihrer entsprechenden Komponenten.
Ergebnisse der 18-Stunden-Bouillonröhrchen-Abtötungsversuche
Verbindung | Abtötungs ergebnisse (T/M) |
|
I. ... | 25 60 37 30 3 85 40 100 bis 200 |
|
II. | ||
III. ... | ||
IV. | ||
V. ... | ||
VI. ... | ||
VII. ... | ||
VIII. ... |
I. + II.
I. + III.
I. + IV.
I.+ V.
I. + VI.
I. + VII.
I. + VIII.
I. + III.
I. + IV.
I.+ V.
I. + VI.
I. + VII.
I. + VIII.
- 2,5:
- 2,5:
- 25 :
- 25 :
- 2,5:
X I
1-Verhältnis 2-Verhältnis 1-Verhältnis 1-Verhältnis 6-Verhältnis
1-Verhältnis
— 5 :25-Verhältnis
10 bis
10 bis
10 bis
4 bis
10 bis
25 bis
: In einem anderen Versuch wurden die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen besonders auf ihre Wirksamkeit zur Hemmung des Wachstums und Wiederbildung von schlammbildenden Bakterien und
Pilzen untersucht. Die Testapparatur wurde so ausgebildet, daß sie einem Industriekühlturm entsprach.
Der Apparat bestand im wesentlichen aus einem 22-1-Gefäß, das eine Serie von Holzlatten oder Testplatten
enthielt, die so angeordnet waren, daß jede Zur Erläuterung wird darauf hingewiesen, daß
hierin die zur 100%igen Abtötung benötigten Konzentrationen
angegeben sind. So ist aus Tabelle I ersichtlich, daß Methylen-bis-thiocyanat bei 10 bis 25 T/M
eine 100%ige Abtötung ergibt. Wenn dieses Additiv zusammen mit jeweils einer der Verbindungen II bis VII
verwendet wurde, erfolgte die Abtötung bei geringeren
Konzentrationen. Mit der Verbindung VIII — also Formaldehyd — wurde die Abtötung bei der gleichen
wechselseitig aufeinanderfolgende Latte direkt unter io Gesamtkonzentration, d. h. 10 bis 25 T/M, erreicht;
der darüberliegenden Latte war, so wie es in der Füll- wobei jedoch der Anteil an Methylen-bis-thiocyanat
zone des Kühlturmes der Fall ist. Zu Beginn des Versuches wurden 101 Leitungswasser in das Gefäß gebracht,
Nährboden zugesetzt und das Wasser in Umlauf versetzt. Das im Umlauf befindliche Wasser trifft 15
auf die obere Sprosse der Leiter und läuft dann nach
unten durch die Löcher in der oberen Sprosse und
über die Latten, und zwar in der gleichen Weise wie
das Wasser in typischen Kühltürmen fließt. In die aufgebaute Anlage wurden Kulturen von schlammbilden- 20 2,3-Dichlor, 1,4-Naphthachinon und Bromacetoxyden Organismen eingeführt und der Wasserumlauf propanol. Es wurde vorgeschlagen, Methylen-bisthiocyanat mit einer Vielzahl von Korrosionsinhibitoren, Farben, Antischaummitteln und anderen Bioziden anzusetzen. Nach der Untersuchung wurde nun ge-
auf die obere Sprosse der Leiter und läuft dann nach
unten durch die Löcher in der oberen Sprosse und
über die Latten, und zwar in der gleichen Weise wie
das Wasser in typischen Kühltürmen fließt. In die aufgebaute Anlage wurden Kulturen von schlammbilden- 20 2,3-Dichlor, 1,4-Naphthachinon und Bromacetoxyden Organismen eingeführt und der Wasserumlauf propanol. Es wurde vorgeschlagen, Methylen-bisthiocyanat mit einer Vielzahl von Korrosionsinhibitoren, Farben, Antischaummitteln und anderen Bioziden anzusetzen. Nach der Untersuchung wurde nun ge-
Nullzeiten eingebracht, und die schlammbekämpfende as funden, daß zwei der vorgeschlagenen zusätzlichen
Wirkung wurde ermittelt, indem festgestellt wurde, Biozide, Alkyl-(C16-ls)-dimethylbenzylammoniumsalz
erheblich geringer ist als derjenige des Fonnaldehyds.
Es war interessant, zu beobachten, daß viele bekannte mikrobiocid aktive Additive, die in ihrer
molekularen Struktur stark differieren, keinen synergistischen Effekt zeigen, wenn sie mit Methylen-bisthiocyanat
kombiniert werden. Unter diesen sind zu nennen: Dinitrochlorbenzol, Methyldibrompropionat,
Stunden lang fortgesetzt. Während dieser Zeit bildete sich schwerer Schlamm. Die zu untersuchenden
Additive wurden in das Bakterienumlaufsystem zu
inwieweit eine Schlammablagerung an den Holzlatten oder Versuchsplatten innerhalb von 2 Tagen verhindert
wird. Eine erste Untersuchung wurde nach 24 Stunden durchgeführt.
Tabelle III zeigt die Ergebnisse dieses Versuches. Auch hier ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen synergistische Wirkung bei der Bekämpfung von Schlammbildung zeigen, indem sie
das Wachstum und die Wiederbildung von schlammbildenden Bakterien, Pilzen u. dgl. hemmen.
Verbindung | T/M | Schlammbekämpfung | 48 Stunden |
Additiv | 24 Stunden | ||
Einzelunter | |||
suchung | keine | ||
I. | 0,5 | ausgezeichnet | keine |
VII. | 50 | sehr gut | keine |
IV. | 10 | keine | keine |
III. | 5 | keine | keine |
VIII. | 50 | keine | |
Erfindungs | |||
gemäße | |||
Kombi | |||
nation | |||
I. | 0,5 | gut | |
II. | 5 | ausgezeichnet | |
III. | 5 | gut | |
I. VII. |
0,5 25 |
[ ausgezeichnet | gut |
I. Π. |
0,5 5 |
>■ ausgezeichnet | gut |
I. VTH. |
0,5 50 |
> ausgezeichnet |
ausgezeichnet = keine Schlammbildung
gut = wenig Schlammbildung
mäßig = gemäßigte Schlammbildung
keine = starke Schlammbildung und Alkyl-(C12-18)-trimethylammoniumsalz, in Kombination mit Methylen-bis-thiocyanat nicht eine Spur von Synergismus zeigen. Im Gegenteil es war eine antagonistische Wirkung gegenüber Methylen-bis-thiocyanat festzustellen, d. h., die Kombination dieser beiden Verbindungen zeigte weniger als eine Additivwirkung.
Die obigen Tabellen lassen erkennen, daß typische Zusammensetzungen gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete Wirksamkeit bei der Hemmung des Wachstums sowie beim Abtöten von Bakterien zeigen. In Industrie-Wasseranlagen herrschen insbesondere A. aerogenes Bakterien vor und treten häufig in wäßrigen Papierpulpen, aber auch in Kühltürmen auf. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben aber auch eine ausgezeichnete synergistische Wirksamkeit gegenüber anderen Bakterien und Pilzen.
gut = wenig Schlammbildung
mäßig = gemäßigte Schlammbildung
keine = starke Schlammbildung und Alkyl-(C12-18)-trimethylammoniumsalz, in Kombination mit Methylen-bis-thiocyanat nicht eine Spur von Synergismus zeigen. Im Gegenteil es war eine antagonistische Wirkung gegenüber Methylen-bis-thiocyanat festzustellen, d. h., die Kombination dieser beiden Verbindungen zeigte weniger als eine Additivwirkung.
Die obigen Tabellen lassen erkennen, daß typische Zusammensetzungen gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete Wirksamkeit bei der Hemmung des Wachstums sowie beim Abtöten von Bakterien zeigen. In Industrie-Wasseranlagen herrschen insbesondere A. aerogenes Bakterien vor und treten häufig in wäßrigen Papierpulpen, aber auch in Kühltürmen auf. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben aber auch eine ausgezeichnete synergistische Wirksamkeit gegenüber anderen Bakterien und Pilzen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen finden insbesondere in Wasseranlagen bei der Papierherstellung
und in Industriekühltürmen Verwendung. Sie eignen sich aber auch zur Verringerung und/oder
Hemmung und Bekämpfung des Wachstums von Mikroorganismen in Klimaanlagen, Verbrennungsmotoren,
der Sekundärgewinnung von Petroleum in als Wasserüberflutung bekannten Verfahren, Wasserbohrungen
oder Brunnen und ähnlichen verwandten Industrie -Wasseranlagen.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Synergistisch wirkendes mikrobiocides Mittel zur Bekämpfung und Hemmung des Wachstums und der Wiederbildung von Mikroorganismen in Industrie-Wasseranlagen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Methylen-bis-thiocyanat und einer organischen Verbindung aus der Gruppe Trichlorlävulinsäure, 2,4,5-Trichlorphenol, Pentachlorphenol, 1 - Dodecyl - amino - 3 - aminopropanmonoacetat, Sj9 . 10diazin- 2 - thion, 3,3,4,4- Tetrachlortetrahydrothio- organischenVerbindung von etwa 50:1 bis etwa 1:50phen-ljl-dioxyd oder Formaldehyd. beträgt.2. Mikrobiocide Zusammensetzung nach An- In Betracht gezogene Druckschriften:spruchl, dadurch gekennzeichnet, daßdasVerhältnis Französische Patentschrift Nr. 1 337 748;der Mengenteile von Methylen-bis-thiocyanat der zu 5 Chemical Abstracts, 51 (1957), S. 13302 c.809 567/509 6.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US45498665A | 1965-05-11 | 1965-05-11 | |
US05/086,366 US3949086A (en) | 1965-05-11 | 1970-11-02 | Antifungal or antibacterial composition and method |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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