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Scharnier, insbesondere für Glastüren Die Erfindung betrifft ein Scharnier,
insbesondere für Glastüren, bestehend aus an der Oberkante und Unterkante eines
Türflügels angeordneten, mit Lagerausnehmungen versehenen Scharnierhälften und an
der Oberkante des feststehenden Rahmens angeordneter Scharnierhälfte mit axial schiebbaren,
in die entsprechenden Lagerausnehmungen eingreifenden Zapfen.
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Es ist bekannt, daß einige Bauarten von Türen aus Platzgründen zwischen
der Öffnungs- und Schließlage um 90°, während andere auch um l.80° geschwenkt werden
können. In einigen Fällen befindet sich außerdem die Drehachse ganz in der Nähe
der vertikalen Seite, welche die Türfläche begrenzt, während in anderen Fällen die
Drehachse in einem großen Abstand von dieser Seite liegt. Das ist mit dem verfügbaren
Platz und mit der Raumgestaltung eng verbunden.
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In Anbetracht einer relativ geringen Verwendung von Glastüren sowie
unter Berücksichtigung der Tatsache, daß für jede Ausführungsform derartiger Türen
ein eigenes ausgebildetes Scharnier erforderlich ist, sind diese Scharniere teuer,
da sie nicht serienmäßig hergestellt werden können.
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Es ist grundsätzlich bekannt, einzelne Beschlagteile der Scharniere
bei Ganzglastüren auswechselbar anzuordnen. So ist es beispielsweise bekannt (deutsche
Auslegeschrift 1100 918), beim Türschuh einer Ganzglastür ein Einsatzstück
zur Aufnahme und zum Eingreifen des Vierkants der Schließachse auswechselbar am
Türschuh zu befestigen. Dieser Einsatz läßt sich aber nur bei den Türen verwenden,
wo der Schwenkachsenabstand von der Türkante gleich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einzelne Beschlagteile
für Ganzglastüren so auszubilden, daß sie sich auch bei Türen mit verschiedenen
Schwenkachsen leicht auswechselbar einbauen lassen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die am Türflügel
befestigte Scharnierhälfte eine Ausnehmung für auswechselbare, mit in unterschiedlichen
Lagen angeordneten Lagerausnehmungen versehenen Einsatzstücke aufweist und daß die
am feststehenden Rahmen befestigte Scharnierhälfte mit der Lage der Lagerausnehmungen
entsprechenden Zapfen versehen ist, die im Scharnierkörper der Scharnierhälfte und
an einer auswechselbaren Deckplatte der Scharnierhälfte angeordnet sind, um ein
Schwenken des Türflügels um verschiedene Achsen sowohl innerhalb als auch außerhalb
der Türebene zu ermöglichen.
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Das in der Ausnehmung der Scharnierhälfte angeordnete Einsatzstück
weist mindestens zwei Lagerausnehmungen zur Aufnahme der entsprechenden Zapfen auf,
und das Einsatzstück und die Ausnehmung sind symmetrisch zu einer senkrecht zur
Flügelebene gerichteten Mittelebene des Einsatzstückes ausgebildet, so daß das Einsatzstück
in zwei um 180° gegeneinander versetzten Stellungen eingesetzt werden kann und damit
der Türflügel wahlweise um verschiedene, innerhalb der Türflügelebene gelegene Achsen
schwenkbar ist.
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Zur Verwendung des Einsatzstückes für das untere oder das obere Scharnier
weist eine Lagerausnehmung einen vieleckigen Querschnitt und eine andere Lagerausnehmung
einen kreisrunden Querschnitt auf. Für die Aufnahme eines außerhalb der Türebene
angeordneten Zapfens weist das Einsatzstück erfindungsgemäß einen Ansatz mit einer
Lagerausnehmung auf.
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In dem Scharnierkörper der am feststehenden Rahmen angeordneten Scharnierhälfte
sind weiterhin erfindungsgemäß mindestens zwei Zapfen axial schiebbar gelagert,
die in einer herausgezogenen, zum Eingriff in die entsprechenden Lagerausnehmungen
dienenden Lage und in einer in den Scharnierkörper eingeschobenen Lage festlegbar
sind, und die Lagerbohrungen für die Zapfen sind durch eine abnehmbare, mit Schrauben
befestigte Deckplatte abgedeckt. Die an Stelle der Deckplatte verwendbare auswechselbare
Deckplatte weist einen mit einem weiteren außerhalb der Flügelebene gelegenen Zapfen
versehenen Ansatz auf.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
an Hand der Zeichnungen näher beschrieben werden. Es zeigen F i g. 1 und 2 in Draufsicht
und im Grundriß eine Glastür mit den erfindungsgemäßen Scharnieren, wobei die Schwenkachse
in der Nähe der vertikalen Türkante liegt, F i g. 3 und 4 die gleiche Tür mit Scharnieren,
die ein Schwenken des Türflügels um eine Achse ermöglichen, welche von der Türkante
einen größeren Abstand als bei F i g. 1 aufweist, F i g. 5 und 6 in Draufsicht und
im Grundriß Türen mit erfindungsgemäßen Scharnieren, wobei die Schwenkachsen außerhalb
der Türebenen liegen, F i g. 7 eine Scharnierhälfte, von der Verbindungsseite mit
dem Drehzapfen aus gesehen, F i g. 8 eine Innenansicht der Schamierhälfte mit einer
Deckplatte, F i g. 9 dieselbe Scharnierhälfte gemäß F i g. 8 in Draufsicht, d. h.
von der Verbindungsseite mit dem Drehzapfen aus gesehen, F i g. 10 eine Teilansicht
der Schamierhälfte in Perspektive mit einem Einsatzstück, das gegenüber der in F
i g. 7, 8 und 9 gezeigten Lage um 180° verdreht ist, F i g. 11 in Perspektive ein
weiteres Einsatzstück für einen außerhalb der Scharnierebene liegenden Drehzapfen,
F i g. 12 und 13 eine obere, im feststehenden Rahmen anzubringende Scharnierhälfte,
von unten und von vorn gesehen, F i g. 14 und 15 in Perspektive dieselbe Scharnierhälfte
mit für zwei verschiedene Drehachsen vorgesehenen Drehzapfen und F i g. 16 eine
Variante der oberen Scharnierhälfte mit einem außerhalb der Türebene gelegenen Drehzapfen.
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Am Türflügel A einer Glastür befinden sich eine obere und eine untere
Schamierhälfte B, während eine obere Scharnierhälfte C im feststehenden Rahmen (Oberlicht)
der Tür befestigt ist (F i g. 1 bis 4).
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Die Schwenkachse 1 des Türflügels A liegt bei der Anordnung nach F
i g. 1 und 2 sehr nahe an der linken Seite der Glasscheibe, während die Schwenkachse
2 nach F i g. 3 und 4 in größerem Abstand von der Kante gehalten ist. Damit paßt
man sich den gegebenen Raumverhältnissen an und hält die Türflügel A im günstigen
Abstand von ortsfesten Einbauten E und F. In beiden Fällen kann der Türflügel A
eine Schwenkbewegung von nur 90° ausführen.
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Nach F i g. 5 und 6 sind die beiden seitlichen Türflügel A an der
Seite eines feststehenden Mittelteiles 3 mit Scharnieren - versehen, wobei deren
Schwenkachsen 4 außerhalb der Türebene liegen und die Türflügel A eine Drehbewegung
um 180° ausführen können.
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Wie aus der nachfolgenden Beschreibung zu ersehen ist, sind diese
drei Lösungen hinsichtlich der Anordnung der Schwenkachsen bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Scharniers möglich.
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Erfindungsgemäß ist in der flügelseitigen, aus Deckplatten Bi und
Bz gebildeten Scharnierhälfte B
(F i g. 7, 8, 9) eine Ausnehmung 5 für die
Aufnahme eines Einsatzstückes D1 vorgesehen, das einen symmetrischen Querschnitt
(F i g. 7) zur mittleren Längsebene h-h (F i g. 7) der Scharnierhälfte
B aufweist. Dieses Einsatzstück D1 besitzt eine Lagerausnehmung 6 mit viereckigem
Querschnitt und eine zylindrische Lagerausnehmung 7, deren Achsen parallel zur Symmetrieachse
h-h gerichtet sind, wobei die Achsen der Lagerausnehmungen 6, 7 symmetrisch zur
lotrechten Mittelebene des Einsatzstückes D1 angeordnet sind. Die Lagerausnehmung
6 dient zur Aufnahme eines entsprechenden prismatischen Zapfens 6 a eines im Fußboden
eingelassenen Türschließers. Dieser Zapfen ist drehbar und führt den geöffneten
Türflügel A infolge einer mit dem Zapfen 6 a gekoppelten Rückholfeder automatisch
in die Schließstellung zurück. Die Lagerausnehmung 7 dient zur Aufnahme von zylindrischen
Zapfen der an der Oberkante des feststehenden Rahmens angeordneten Scharnierhälfte
C oder zur Führung eines im Boden verankerten zylindrischen Zapfens, wenn kein automatischer
Türschließer verwendet wird. Das Einsatzstück D1 besitzt außerdem Bohrungen
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für die Verbindung mit der Deckplatte Bi der Scharnierhälfte B.
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In F i g. 8 und 9 sind außerdem eine geneigte Ebene 10 und ein Vorsprung
11 zu erkennen für das vordere Abstützen der Glasscheibe, wobei Teile mit der Deckplatte
Bi der Scharnierhälfte B verbunden sind.
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Dasselbe Einsatzstück D1 nach F i g. 7, 8 ist in Perspektive in F
i g. 10 gezeigt, in diesem Fall ist es jedoch um 180° verschwenkt eingesetzt, d.
h. mit der zylindrischen Lagerausnehmung 7 in der Stellung, in der sich vorher die
viereckige Lagerausnehmung 6 befand, und umgekehrt. Während also im ersten Fall
(F i g. 7), angenommen, es handle sich um eine an der Unterkante des Türflügels
A angeordnete Scharnierhälfte, die Drehung um eine Schwenkachse 1 erfolgt, die von
der vertikalen Begrenzungskante des Türflügels A in einem Abstand
a
angeordnet ist, erfolgt im Fall zwei (F i g. 10) die Schwenkbewegung um
die Schwenkachse 2, die in einem größeren Abstand b als a von der
Begrenzungskante liegt, wodurch die Bedingungen entsprechend der F i g. 1 und 2
bzw. 3 und 4 geschaffen werden. Dasselbe gilt naturgemäß, jedoch umgekehrt, für
die zylindrische Lagerausnehmung 7, in welcher ein oberer Zapfen lagert.
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In F i g. 11 ist in Perspektive ein weiteres Einsatzstück D2 gezeigt
mit etwa demselben Querschnitt wie das Einsatzstück Dl, so daß es mit den gleichen
Mitteln in die Ausnehmung 5 der Scharnierhälfte B eingesetzt werden kann. Dieses
Einsatzstück D2 weist einen winkelförmigen Ansatz 12 auf, in welchem eine vieleckige
Lagerausnehmung 13 für die Aufnahme des unteren Drehzapfens vorgesehen ist, für
den Fall, daß man die Türflügel A so einsetzen möchte, wie in F i g. 5 und 6 gezeigt,
wobei die Schwenkachse 4 außerhalb der Glasscheibenebene liegt.
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Die an der Oberkante des feststehenden Rahmens angeordnete Scharnierhälfte
C (F i g. 12 bis 16) besteht aus einem Scharnierkörper C und einer Deckplatte C2,
die durch Schrauben 14 miteinander verbunden werden. Der Scharnierkörper C1 besitzt
in seinem Innenteil zwei axial schiebbar und drehbar gelagerte Zapfen 15' und 15"
(F i g. 13) mit radialen Ansätzen 16' und 16", womit jeder Zapfen 15' und 15" in
zwei verschiedenen Stellungen und voneinander unabhängig festgelegt werden kann.
Diese Stellungen sind dadurch bestimmt, daß die Ansätze 16' und 16" in Ausnehmungen
18' und 18" bzw. 19'
und 19" des Scharnierkörpers Cl eingreifen.
Befinden sich diese Ansätze 16', 16" in der Stellung nach F i g. 13, so liegen die
Zapfen 15' und 15" eingeschoben im Scharnierkörper C1 der Scharnierhälfte C, und
ihre Enden schneiden mit der unteren Ebene 20 des Scharnierkörpers C1 ab; liegen
dagegen diese Ansätze in den Ausnehmungen 19 und 19', so treten die Zapfen aus dem
Scharnierkörper Cl nach unten heraus. Naturgemäß kann nur der eine Zapfen 15' oder
der andere Zapfen 15' herausgeschoben werden. Will man die vorher erwähnte Schwenkachse
1 mit einem Abstand a von der Kante der Glasscheibe vorsehen, dann tritt der Zapfen
15' heraus, während der Zapfen 15" zurückgehalten wird (F i g. 1, 2, 14). Will man
dagegen den Türflügel um die Schwenkachse 2 schwenken, dann verwendet man den Zapfen
15", während der Zapfen 15' zurückgehalten wird (F i g. 3, 4, 15).
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Im Fall einer Verwendung des Einsatzstückes D2 mit vieleckiger Lagerausnehmung
13 für einen Drehzapfen außerhalb der Türebene muß am Scharnierkörper Cl
die Deckplatte C2 durch die Deckplatte C3 ersetzt werden, die außen einen Ansatz
22 aufweist mit einer Bohrung 21 a für die Aufnahme eines Zapfens 21, dessen Achse
im Mittelpunkt der unterhalb vorgesehenen vieleckigen Lagerausnehmung 13 liegt.
In diesem Fall können die Zapfen 15' und 15" entfernt bzw. mit den Ansätzen 16',
16" in den Ausnehmungen 18',18" festgelegt werden, um das Aufbringen der Deckplatte
C3 zu ermöglichen. Der Zapfen 21 ist im Oberteil zylindrisch und im Unterteil der
vieleckigen Lagerausnehmung entsprechend ausgebildet.
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Der Scharnierkörper C1 weist ferner einen winkelförmigen Ansatz 23
mit Bohrungen 24 auf für die Befestigung auf einer vertikalen Wand.