DE1262632B - Objektiv mit geknickter optischer Achse - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

G 02b

Deutsche Kl.: 42 h-4/11

Nummer: 1262 632

Aktenzeichen: 011871IX a/42 h

Anmeldetag: 9. August 1966

Auslegetag: 7. März 1968

Die Erfindung bezieht sich auf Objektive insbesondere für fotografische Zwecke, deren optische Achse durch eine zwischen den Linsen befindliche planspiegelnde Fläche geknickt ist. Es sind symmetrische Objektive bekannt, bei denen sich diese reflektierende Fläche an einem rechtwinklig-gleichschenkligem Prisma befindet, denn es ist vorteilhaft, Prismen an Stelle von Planspiegeln zu benutzen, weil durch die den Wert 1 übersteigende Brechzahl des Prismenwerkstoffes die optische Weglänge gegenüber der in Luft verkürzt wird. Das ist im Hinblick darauf wesentlich, daß nicht in jeder Objektivbauart hinreichend lange Lufträume zur Verfügung stehen.

Natürlich muß der Glasweg im Prisma bei der Behebung der Abbildungsfehler berücksichtigt werden.

Die Notwendigkeit, die optische Achse in einem Abbildungsstrahlengang zu knicken, liegt häufig bei Reproduktionsanlagen vor, die infolge der zu bearbeitenden großen Formate eine erhebliche räumliche Ausdehnung besitzen, welche entsprechend große Arbeitsräume voraussetzt. Bei solchen Anlagen wird bislang der Strahlengang durch Planspiegel geknickt, die dicht vor oder hinter dem Objektiv, in Richtung des Strahlenganges betrachtet, angebracht sind. Die Reflexion an einer Spiegelfläche bewirkt aber eine Seiten- oder Höhenvertauschung der entworfenen Bilder; das ist nicht immer erwünscht. Es ist bekannt, dann den Planspiegel durch einen Dachkantspiegel zu ersetzen. Derartige Dachkantspiegel sind aber außerordentlich groß, schwer und infolge der verlangten Präzision und Festigkeit des gesamten Aufbaues außerordentlich teuer.

Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen wirtschaftlichen und technischen Nachteil, indem sie vorschlägt, einen Dachkantspiegel in das Objektiv, also in einen dafür geeigneten Luftraum, zu verlegen. An der Stelle des Objektivs, insbesondere am Ort seiner Blende, hat der doppelkegelartige Strahlengang, mit dem eine Vorlage in einer Ebene abgebildet wird, seinen geringsten Querschnitt, so daß ein an dieser Stelle angebrachter knickender Spiegel gleich welcher Art die kleinstmögliche Ausdehnung haben kann. Es ist besonders wirtschaftlich und zweckmäßig, den Dachkantspiegel, der in der Nähe der Blende in ein Objektiv eingefügt wird, in an sich bekannter Weise an einem Prisma anzubringen.

Die Reproduktionstechnik verlangt, daß die durch einen Planspiegel eingeführte Seitenvertauschung nach Wunsch herbeigeführt oder auch eleminiert werden kann. Es gehört also zur Erfindung, das Dachkantprisma in einem Objektiv durch einen Plan-Objektiv mit geknickter optischer Achse

Anmelder:

Optische Werke G. Rodenstock,

8000 München 5, Isartalstr. 39/43

Als Erfinder benannt:

Hans Grumpelt,

Franz Schlegel, 8000 München

spiegel, insbesondere aber durch ein einfaches reflektierendes Prisma zu ersetzen, insbesondere beide nach Belieben gegeneinander austauschen zu können, wobei beide den gleichen optischen Glasweg bieten.

Es liegt nahe, Prismen oder Prismenanordnungen der beschriebenen Art im Blendenraum eines Objektivs anzubringen, da er im allgemeinen der größte Luftraum eines symmetrischen oder unsymmetrischen Objektivs ist. Werden aber ein Prisma und die Blende nacheinander im Strahlengang angeordnet, so wird die Symmetrie symmetrischer Objektive gestört, die als Korrektionsmittel gegen manche Abbildungsfehler, nämlich Koma, Farbvergrößerungsfehler und Verzeichnung bei Objektiven sehr hoher Abbildungsgüte bevorzugt benutzt wird. Die Qualität der Abbildung wird also erheblich beeinträchtigt.

Um dem zu begegnen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, zumindest in symmetrischen Objektiven beiderseits der Blende einen Glasweg vorzusehen, die Blende also durch Glasteile einzuschließen. Der Lichtweg in ihnen muß natürlich bei der Behebung der restlichen Fehler, insbesondere der sphärischen Aberration und des Astigmatismus, berücksichtigt werden. Einer der Glasteile wird als reflektierendes, also als einfaches oder Dachkantprisma ausgestaltet, der andere als dicke planparallele Platte in das Objektiv eingefügt. Einer der Glasteile, insbesondere die Platte, kann gleichzeitig als Filter benutzt oder für andere Zwecke ausgestaltet werden, beispielsweise kann eine schräge teilreflektierende Planfläche zur Ausspiegelung eines Kontrollbildes od. dgl. angebracht sein.

Die Anordnung zweier Glaswege beiderseits der Blende muß aber nicht auf symmetrische Objektive beschränkt sein.

In den Figuren sind Beispiele gemäß der Erfindung dargestellt worden.

809 517/325

In F i g. 1 enthält ein Objektiv in einem Teil eine einzelne Sammellinse 11, eine einzelne Streulinse 21, im anderen Teil zwei verkittete Linsen 12,22, die längs der senkrecht aufeinander stehenden optischen Achsen 31,32 angeordnet sind. Im Schnittpunkt dieser Achsen liegt die Dachkante 41 des den Strahlengang rechtwinklig knickenden Prismas 4, das durch das gleichschenklig-rechtwinklige Prisma 5 mit der einfachen total reflektierenden Hypotenusenfläche 51 ersetzt werden kann. Beide Prismen be- ίο finden sich auf einem Träger, der nicht dargestellt wurde und senkrecht zur Zeichenebene verschiebbar zu denken ist.

In F i g. 2 besteht das symmetrische Objektiv aus den Sammellinsen 33, 34 und den ebenso frei stehenden Streulinsen 23 und 24, die sämtlich symmetrisch zur Blende 6 angeordnet sind. Der Strahlengang wird durch das Prisma 4 mit der Dachkante 41 geknickt; auf der anderen Seite der Blende befindet sich die Glasplatte?, die dem Strahlengang den gleichen ao optischen Weg bietet wie das Prisma 41.

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Fotografisches Objektiv, insbesondere für Reproduktionszwecke, in dessen einem Luftraum sich eine die optische Achse knickende Vorrichtung befindet, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Dachkantspiegel aufweist.

2. Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Dachkantspiegel als Dachkante an einem Prisma befindet.

3. Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dachkantspiegel gegen einen einfachen Planspiegel austauschbar ist.

4. Objektiv nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich Dachkante und Planfläche an Prismen befinden.

5. Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiegelfläche der Blende des Objektivs benachbart ist.

6. Objektiv nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende beiderseits von Glasteilen eingeschlossen ist, von denen einer ein knickendes Prisma darstellt.

7. Objektiv nach Anspruch 1 und. 6, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Glasteile als Filter wirkt.

8. Objektiv nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Glasteil eine teilreflektierende Spiegelfläche enthält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

809 517/325 2.68 © Bundesdruckerei Berlin