DE1262252B - Verfahren zur Herstellung von reinem Benzol aus unreinen Benzolfraktionen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem Benzol aus unreinen Benzolfraktionen

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DE1262252B
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/148Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
    • C07C7/14858Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with inorganic compounds not provided for before

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von reinem Benzol aus unreinen Benzolfraktionen An die Reinheit von Benzol, das in der chemischen und pharmazeutischen Industrie als Ausgangsprodukt verwendet werden soll, werden hohe Anforderungen gestellt. Die Reinheit des Benzols wird durch seinen Schmelzpunkt festgestellt. Für reines Benzol wird in der Literatur der Schmelzpunkt mit +5,51° C angegeben (siehe z. B. K o g l i n, Kurzes Handbuch der Chemie, Göttingen, 1951, 1. Band, S. 326); es wird aber auch 5,530 C angegeben; z. B. in der britischen Patentschrift 785 659, S. 4, Zeile 28.
  • Die bei der Aufarbeitung von Kokereirohbenzolen oder Erdölen anfallenden Benzolfraktionen sind zunächst unrein und enthalten größere oder kleinere Mengen von gesättigten und ungesättigten Aliphaten, Zykloaliphaten und heterozyklischen Verbindungen, z. B. Schwefelverbindungen, und es bedarf großer Anstrengungen und Aufwendungen, um aus solchen Benzolfraktionen reines Benzol herzustellen.
  • Die Abtrennung dieser Verunreinigungen durch Rektifikation gelingt aus bekannten Gründen nicht vollständig.
  • Schwefelverbindungen, z. B. Thiophen und ungesättigte aliphatische Verbindungen, können aus Rohbenzol oder Benzolfraktionen durch die bekannte Behandlung mit Schwefelsäure und Natronlauge mehr oder weniger vollständig eliminiert werden, je nachdem, welche Verluste in Kauf genommen werden.
  • Durch die bekannte katalytische Behandlung mit wasserstoffhaltigen Gasen werden schwefel-, stickstoff-und sauerstoffhaltige Verbindungen zersetzt und ungesättigte aliphatische Begleiter der Benzole zu gesättigten aufhydriert. Für gewöhnlich ist der Aliphatengehalt des katalytisch behandelten Raffinats größer als der des Ausgangsprodukts.
  • Die nach solchen Reinigungsprozessen durchgeführte Rektifikation führt zwar zu sogenannten Reinbenzol fraktionen, doch sind große Rücklaufverhältnisse notwendig, um z. B. Benzol mit einem Schmelzpunkt von +5,3°C oder darüber in befriedigender Ausbeute herzustellen.
  • In der Technik sind auch andere Methoden bekannt, um namentlich die destillativ schwer vom Benzol zu trennenden Verbindungen in befriedigender Weise zu scheiden.
  • Es ist z. B. vorgeschlagen worden, die Aliphaten vom Benzol durch Behandlung mit slelektiven, meist wasserhaltigen Lösungsmitteln, wie Glykol- oder Formamidverbindungen, zu behandeln, wobei die aromatischen Verbindungen bevorzugt im Extrakt gelöst werden, während die Aliphaten das sogenannte »Raffinat« bilden. Das Benzol muß dann vom Extraktionsmittel getrennt und rektifiziert werden.
  • Die Abtrennung von n-Kohlenwasserstoffen aus Benzolfraktionen kann auch durch Clathratbildung mit Harnstoff erfolgen. Isomere Aliphaten werden dabei jedoch nicht abgetrennt; sie können z. B. durch Clathratbildung mit Thioharnstoff entfernt werden.
  • Schließlich kann die Abtrennung von n-Kohlenwasserstoffen aus Benzolfraktionen auch durch Behandlung mit Molekularsieben vorgenommen werden.
  • Auch dabei werden verzweigtkettige Aliphaten, wie auch Zykloaliphaten, nicht entfernt. Ferner ist die Benzolreinigung mittels Aktivkohle durch Azeotropdestillation beispielsweise mit Azeton oder Anilin, durch fraktionierte Kristallisation, durch anodische Oxydation mit Aluminiumchlorid, Fluorwasserstoff und mit Natrium-Kalium-Legierungen vorgeschlagen worden.
  • Außer den bereits genannten chemischen Reinigungsverfahren ist auch die Behandlung mit Chlor bei UV-Lichteinstrahlung oder in Gegenwart von Katalysatoren, gegebenenfalls unter Erwärmung, bekannt.
  • Die Handhabung des gasförmigen oder verflüssigten Chlors in der Technik ist aus bekannten Gründen unbequem und mit vielen Vorsichtsmaßregeln verbunden.
  • Die Anwendung von unter normalen Bedingungen stabilen, flüssigen oder festen, in Benzol löslichen Stoffen, ist demgegenüber vorteilhafter.
  • Weiterhin ist bekannt, Verunreinigungen von Thiophen aus aromatischen Kohlenwasserstoffen mit Azylierungsmitteln aus der Gruppe der Säurehalogenide und Carbonsäureanhydride in Gegenwart von Katalysatoren zu entfernen; es ist auch bekannt, überwiegend Kohlenstoff und Wasserstoff enthaltende Materialien mit katalytischen Mengen von Kombinationen aus Friedel-Crafts-Katalysatoren und Sulfurylchlorid umzuwandeln.
  • Es wurde nun gefunden, daß man reines Benzol aus Benzolfraktionen, die mit gesättigten bzw. ungesättigten, aliphatischen bzw. zykloaliphatischen Kohlenwasserstoffen bzw. heterozyklischen Verbindungen verunreinigt sind, durch Behandlung mit Säurechloriden und katalytisch wirkenden Zusätzen in der Weise herstellen kann, daß man die Benzolfraktionen bei 75 bis 1500 C und 1 bis 10 ata mit Sulfurylchlorid behandelt, wobei man im Fall der Verunreinigung der Benzolfraktionen mit a) gesättigten bzw. ungesättigten aliphatischen bzw. zykloaliphatischen Kohlenwasserstoffen als Zusätze organische Radikale bzw. organische Radikalspender oder organische Basen für sich allein oder zusammen mit UV-Licht b) den unter a) genannten Stoffen und außerdem mit heterozyklischen Verbindungen als Zusätze organische Basen allein oder zusammen mit organischen Radikalen bzw. organischen Radikaispendern oder zusammen mit Licht anwendet.
  • Man kann das Reinigungsverfahren in zwei Stufen durchführen, indem man in der ersten Stufe als Katalysatoren organische Radikale bzw. organische Radikaispender und bzw. oder UV-lcht und in der zweiten Stufe organische Basen allein und bzw. oder mit Licht zusammen einwirken läßt.
  • Als Radikalspender können Hexaphenyläthan, aromatische und aliphatische Peroxide und aliphatische Azoverbindungen, wie Azetylperoxyd und Azopentan, verwendet werden. Besonders geeignet ist Benzoylperoxyd.
  • Organische Basen, die für die Durchführung des Verfahrens verwendet werden können, sind z. B.
  • Pyridin, Chinolin, Isochinolin und-Athanolamin.
  • Das Sulfurylchlorid ist auch schon in geringem Maß ohne Zusatz von Katalysatoren wirksam, doch wird durch gleichzeitige Einwirkung von Licht und Radikalen oder organischen Basen der Reinigungseffekt verbessert.
  • Das Benzol wird bei dieser Behandlung nicht verändert, und da lediglich die unvermeidbaren Mantpulationsverluste entstehen, kann es fast vollständig in reiner Form gewonnen werden.
  • Das Sulfurylchlorid und die geringen Mengen der Radikalspender und/oder der organischen Base können in aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, die die nachfolgende Rektifikation nicht erschweren, gelöst sein, z. B. in nach vorliegender Erfindung gereinigtem Benzol, das zu diesem Zweck vor der Nachwäsche abgenommen werden kann.
  • Die erfindungsgemäß anzuwendenden Mengen von Sulfurylchlorid, Licht und/oder organischen Katalysatoren richten sich nach der Art und Quantität der in der zu behandelnden Benzolfraktion anwesenden Fremdstoffe sowie nach dem gewünschten Schmelzpunkt des Benzols.
  • Man verwendet zweckmäßig hochsiedende Basen, die bei der Rektifikation mit den hochsiedenden Reaktionsprodukten zusammen im Rückstand verbleiben.
  • Nach Abdestillieren des Benzols wird ein Rückstand erhalten, der aus chlorierten Verbindungen besteht.
  • Die Behandlung der Benzolfraktion gemäß vor liegender Erfindung kann beispielsweise in der in der Figur dargestellten Apparatur durchgeführt werden.
  • Durch die Leitungen 1, 2 und 3 wird in dem mit dem Rührer 4 und dem Heizmantel 5 versehenen Behälter 6 die Benzolfraktion gegeben, die in zwei Stufe fen gereinigt werden soll. Durch die Leitungen X, 2 7,8,2 und 3 werden Sulfurylchlorid und in Benzol gelöstes Benzoesäureperoxyd zugegeben. Der Behälter 6 wird auf 750 C aufgeheizt und bei dieser Temperatur 90 Minuten mit Hilfe des Rührers 4 gerührt. Saure gasförmige Reaktionsprodukte sowie Dämpfe ziehen durch die Leitung 10 ab. Kondensierbare Anteile, wie Benzol und Wasserdampf, werden im Kondensator 11, dem durch Leitung 12 Kühlwasser zugeführt wird, das durch Leitung 13 wieder austritt, kondensiert.
  • Das wäßrige Kondensat wird durch Leitung 14 abgezogen, während das Benzol durch LeitunglO in den Behälter 6 zurückläuft. Die sauren Reaktionsgase verlassen den Kondensator 11 durch Leitung 15 und gelangen in den Absorber 16, in dem sie in Wasser aufgenommen werden. Der Absorber 16 ist mit dem Wasserzulauf 36 und der Entlüftungsleitung 37 versehen. Nach Ablauf der Reaktionszeit wird durch Leitung 9, 2 und 3 die organische Base zu dem Reaktionsgut in Behälter 6 gegeben und bei unveränderter Temperatur 60 Minuten weitergerührt. Danach wird der Rührer 4 stillgesetzt und die ausreagierte Benzolcharge durch Leitung 17 in den Neutralisationskessel 20 abgelassen. Damit ist der Reaktionskessel 6 für die Behandlung der nächsten Benzolcharge frei. In dem Neutralisationsbehälter20 wird nun der Rührer 21 in Tätigkeit gesetzt und durch Leitung 22 eine 100/obige Natronlauge im Überschuß zugegeben. Entstehende Dämpfe verlassen den Kessel 20 durch Leitung 23 und werden im Kondensator 24 kondensiert. Der Kondensator trägt die Entlüftung 25. Kühlwasser wird durch Leitung 26 zu- und durch Leitung 27 abgeführt. Nach 30 Minuten ist das Benzol hinreichend gewaschen. Der Rührer 21 wird dann abgestellt und die verbrauchte Natronlauge durch Leitung 28 abgezogen, wobei mittels des Schauglases 29 die vollständige Abtrennung beobachtet wird. Die verbrauchte Lauge geht weiter durch Leitungen 30, 31 und 32 in den Behälter 33, in dem unter Rühren mit dem Rührer 34 durch Leitungen 14, 31 und 32 das sauere, wäßrige Kondensat, das sich im Unterteil des Kondensators 11 gesammelt hat und durch Leitungen 35, 31 und 32 so viel des saueren Wassers aus dem Absorber 16 zugegeben wird, bis der Inhalt des Behälters 33 neutrale Reaktionen zeigt. Der Absorber 16 wird durch Leitung 36 wieder mit Wasser aufgefüllt, und durch Leitung 38 wird aus dem Behälter 33 völlig neutrales Abwasser ausgeschleust.
  • Das gewaschene Benzol wird aus dem Behälter 20 ebenfalls durch Leitung 28, das Schauglas 29 und Leitungen 30 und 39 abgezogen und dem Entwässewer 40 zugeleitet, der mit Kalciumchlorid, ätzkali, Atznatron oder Kieselsäuregel gefüllt sein kann. Die Regenerierung bzw. Erneuerung der Trockenmittel ist nicht dargestellt. Das getrocknete Benzol geht durch Leitungen 41, 42 und 43 in den Vorratsbehälter 44 und gelangt von dort durch Leitungen 45, 46 und 47 in die Rektifizierkolonne 48, von deren Kopf die Dämpfe des gereinigten Benzols durch Leitung 49 abgenommen werden und die in Kondensator 50, dem durch Leitung 51L Kühlwasser zufließt, das durch Leitung 52 wieder abfließt, kondensiert werden. Durch Leitung 53 wird das flüssige, gereinigte Benzol abgezogen und seiner Verwendung zugeführt.
  • Durch Leitung 54 werden die Destillationsrückstände aus dem Sumpf der Kolonne 48 abgezogen.
  • In der gleichen Apparatur kann auch das einstufige Verfahren ausgeführt werden. Wie dabei vorgegangen wird, ergibt sich aus den Ausführungen.
  • Folgende Behandlungsbeispiele sollen die Erfindung noch näher erläutern: Beispiel 1 500 ml einer Benzolfraktion vom Schmelzpunkt 5,380 C, die 3150 mg Thiophen pro Liter, aber sonst keine Verunreinigungen enthält, wird in einem Rührgefäß bei 750 C mit 8,35 g Sulfurylchlorid und 0,20 g Pyridin versetzt. Es wird 60 Minuten lang gerührt.
  • Danach werden die Heizung und der Rührer abgeschaltet und 100 ml 100/oige Natronlauge zugegeben.
  • Nach 10 Minuten wird der Rührer abgestellt und der Inhalt des Behandlungsgefäßes in Benzol und Lauge getrennt. Das Benzol wird mit 200 ml Wasser nachgewaschen und mit Kalciumchlorid getrocknet. Bei der Rektifikation über eine 1 m hohe, mit Raschingringen gefüllte Kolonne erhält man 430 ml Destillat, dessen Erstarrungspunkt 5,5150 C und dessen Thiophengehalt weniger als 1 ppm beträgt.
  • Beispiel 2 Das Ausgangsprodukt ist das vom Beispiel 1.
  • 500ml dieses Produkts werden bei Siedetemperatur mit 8,35 g Sulfurylchlorid und 0,25 g Chinolin in 10 ml Benzol gelöst, versetzt und bei Siedetemperatur gerührt.
  • Nach 60 Minuten wurden die Heizung und der Rührer abgeschaltet. Man arbeitet auf, wie im Beispiel 1 ausgeführt, und erhält 430ml Benzol vom Schmelzpunkt 5,5150 C mit einem Thiopengehalt von weniger als 1 ppm.
  • Beispiel 3 500 ml einer katalytisch raffinierten, schwefeifreien Benzolfabrikation vom Schmelzpunkt 5,050 C werden bei 800 C mit 13,35 g Sulfurylchlorid versetzt und 0,13 g in 10 ml Benzol gelöstes, wasserfeuchtes Benzoesäureperoxyd zugegeben. Nach 90 Minuten wurde keine Entwicklung von HCl und SO2 mehr wahrgenommen. Es wurde gewaschen, getrocknet und rektifiziert, wie im Beispiel 1 angegeben. Man erhält 430 ml Benzol vom Schmelzpunkt 5,5150 C.
  • Beispiel 4 500 ml einer katalytisch raffinierten, schwefelfreien Benzolfraktion vom Schmelzpunkt 4,00 C werden bei 800 C mit 31,7 g SO2Cl2 versetzt und unter Bestrahlung mit einer eingehängten UV-Lampe von 10 Watt 90 Minuten gerührt. Nach Aufarbeitung des Benzols in der beschriebenen Weise erhält man ein Destillat vom Schmelzpunkt 5,5150 C.
  • Beispiel 5 500 ml einer Benzolfraktion vom Schmelzpunkt 5,080 C, die 3,15 g Thiophen und 4,75 g n-Heptan pro Liter enthält, werden bei Siedetemperatur gerührt und15gSO2Cl2 und 0,08 g wasserfeuchtes, in 10 ml Benzol gelöstes Benzoesäureperoxyd zugegeben. Nach 60 Minuten gibt man 0,25 g Isochinolin, in 10 ml der gleichen Benzolfraktion gelöst, zu. Nach weiteren 45 Minuten wird die Behandlung abgebrochen und wie beschrieben aufgearbeitet. Man erhält 430 ml Benzol vom Schmelzunkt 5,5150 C mit einem Restschwefelgehalt von weniger als 1 ppm. Heptan ist nicht mehr nachweisbar.
  • Nimmt man die Behandlung in analoger Weise so vor, indem man mit einer UV-Lichtquelle von 10 Watt bestrahlt und dafür die Zugabe von Benzoesäureperoxyd unterläßt, so erhält man ebenfalls ein Benzol mit dem Schmelzpunkt von 5,5150 C und dem Restschwefelgehalt von weniger als 1 ppm. Heptan ist nicht nachweisbar. Gibt man dagegen die oben angegebene Menge Benzoylperoxyd zu und belichtet bei sonst gleichen Bedingungen durch Einhängen einer gewöhnlichen Glühlampe von 2 Watt Leistung, so erhält man ein Benzol vom Schmelzpunkt 5,520 C.
  • Beispiel 6 Aus einem Benzol vom Schmelzpunkt 5,130 C, das 3,15 g Thiophen, 3,9 g n-Heptan und 0,85 g Zyklohexan enthält, soll ein Benzol vom ungefähren Schmelzpunkt 5,450 C hergestellt werden.
  • Man behandelt zunächst wie beschrieben 20 Minuten lang bei Siedetemperatur mit 15 g Sulfurylchlorid und 0,08 g wasserfeuchtem, in 10 ml auf gleiche Weise gereinigten Benzol gelöstem Benzoesäureperoxyd, worauf man 0,20 g Äthanolamin zugibt. Nach weiteren 45 Minuten bricht man die Behandlung ab und arbeitet auf. Man erhält 430 mol Benzol vom Schmelzpunkt 5,470 C bei einem Restthiophengehalt unter 1 ppm.
  • Beicpiel 7 500 ml einer aus Kokereirohbenzol erhaltenen Benzolfraktion vom Schmelzpunkt 4,820 C, die 1,2 g Schwefel als Thiophen, 7,7 g gesättigte und ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe sowie 0,62 g Zyklohexan pro Liter enthält, wird in vorbeschriebener Weise bei Siedetemperatur mit 23 g Sulfurylchlorid behandelt. In das Behandlungsgefäß wird eine UV-Lichtquelle von 10 Watt Leistung eingehängt.
  • Nach 60 Minuten werden 0,30 g Anilin zugegeben und die Behandlung noch 45 Minuten fortgesetzt.
  • Nach der Aufarbeitung erhält man 430ml Benzol vom Schmelzpunkt 5,5150 C mit einem Restschwefelgehalt von weniger als 1 ppm. Weder aliphatische Kohlenwasserstoffe noch Zyklohexan sind darin noch nachweisbar.
  • Wird ohne Uv-Lichtbestrahlung gearbeitet und dafür zu Beginn der Behandlung 0,10 g Benzoesäureperoxyd, gelöst in 10 ml, auf gleiche Weise vorgereinigten Benzol zugegeben, so erhält man ein Benzol vom Schmelzpunkt 5,510 C bei einem Restschwefelgehalt unter 1 ppm.
  • Beispiel 8 Das Ausgangsprodukt ist das vom Beispiel 7.
  • 500 ml dieses Produktes werden bei 200 C mit 50 ml konzentrierter Schwefelsäure 15 Minuten lang ausgeschüttelt und nach Abtrennen der Säure wie im Beispiel 3 beschrieben mit 7 g SO2Cl2 und 0,07 g Benzoesäureperoxyd behandelt. Nach Aufarbeitung erhält man 430 ml Benzol mit einem Schmelzpunkt von 5,5150 C und weniger als lppm Restschwefel. Aliphatische Verbindungen und Zyklohexan sind nicht nachweisbar.
  • Beispiel 9 Das Ausgangsprodukt ist das vom Beispiel 7.
  • 500 ml dieses Produktes werden mit 15 g Sulfurylchlorid versetzt und nach Zusatz von 0,25 g Chinolin bei einer Temperatur von 60 bis 800 C 45 Minuten lang gerührt. Nach Aufarbeitung erhält man 430 ml eines Benzols vom Schmelzpunkt 5,360 C.
  • Beispiel 10 500 ml einer Benzolfraktion vom Schmelzpunkt 4,8130 C mit einem Thiophengehalt von 3,5 g pro Liter und einem Anteil an gesättigten und ungesättigten aliphatischen Verbindungen von insgesamt 1, 18i)/e, werden bei 200 C mit 0,25 ml Chinolin und 14 ml bzw. 23,4 g Sulfurylchlorid versetzt und unter Rühren innerhalb eines Zeitraumes von 30 Minuten auf 800 C erhitzt. Es wird bei 800 C weitere 30 Minuten lang gerührt und wie beschrieben aufgearbeitet.
  • Man erhält 430 ml Benzol vom Schmelzpunkt 5,500 C mit einem Thiophengehalt von weniger als 1 ppm.
  • Arbeitet man in gleicher Weise unter gleichzeitiger Bestrahlung mit einer UV-Lampe von 10 Watt, so hat das aufgearbeitete Benzol den Schmelzpunkt 5,5150 C.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von reinem Benzol aus Benzolfraktionen, die mit gesättigten bzw. ungesättigten, aliphatischen bzw. zykloaliphatischein Kohlenwasserstoffen bzw. heterozyklischen Verbindungen verunreinigt sind, durch B ehandlung mit Säurechloriden und katalytisch wirkenden Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Benzolfraktionen bei 75 bis 1500 C und 1 bis 10 ate mit Sulfurylchlorid behandelt, wobei man im Fall der Verunreinigung der Benzolfraktionen mit a) gesättigten bzw. ungesättigten aliphatischen bzw. zykloaliphatischen Kohlenwasserstoffen als Zusätze organische Radikale bzw. orga- nische Radikalspender oder organische Basen für sich allein oder zusammen mit UV-Licht b) den unter a) genannten Stoffen und außerdem mit heterozyklischen Verbindungen als Zusätze organische Basen allein oder zusammen mit organischen Radikalen bzw. organischen Radikalspendern oder zusammen mit Uv-Licht anwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Benzolfraktionen in zwei Stufen behandelt, wobei man in der ersten Stufe als Katalysatoren organische Radikale bzw. organische Radikalspender und bzw. oder W-Licht und in der zweiten Stufe organische Basen und bzw. oder Licht anwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als katalytisch wirkendes organisches Radikal Triphenylmethyl und als organische Radikalspender Hexaphenyläthan, Azetylperoxyd, Azopentan und besondere Benzoylperoxyd verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Basen Pyridin, Chinolin, Isochinolin und Äthanolamin verwendet werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 735 322; deutsche Auslegeschriften Nr. 1 028 553, 1049840; britische Patentschriften Nr. 728 585, 785 659; USA.-Patentschrtft Nr. 2462391.
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