DE1260708B - Verfahren zur Herstellung eines Stahl-Aluminium-Verbundwerkstoffes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Stahl-Aluminium-VerbundwerkstoffesInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B22d
Deutsche Kl.: 31 b2-19/00
Nummer: 1260 708
Aktenzeichen: M 63959 VI a/31 b2
Anmeldetag: 28. Januar 1965
Auslegetag: 8. Februar 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Stahl-Aluminium-Verbundwerkstoffes,
wobei mit Aluminium walzplattiertes Stahlblech als Ausgangsmaterial eingesetzt und hieran der
Aluminiumanguß vorgenommen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren findet Anwendung zur Herstellung
von Gegenständen aus Stahl-Aluminium-Verbundwerkstoff, die z. B. wegen ihrer Formgestaltung
im Aluminiumangußverfahren nicht oder nur sehr schwierig gehandhabt werden konnten, wie
Edelstahlkochgeräte mit Aluminiumbodenverstärkung, ferner zur wirtschaftlicheren Herstellung von
Stahl - Aluminium - Verbundgegenständen einfacher Formgestaltung, wie Bügeleisensohlen.
Es ist bekannt, Deckschichten aus Aluminium auf Stahl zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
anzubringen. Hierzu eignen sich unter anderem die bekannten Verfahren des Aufdampfens, Spritzens,
Tauchens oder Walzplattierens von Aluminium.
Ferner ist es bekannt, mit Aluminium plattierte so Stahlbleche zu alitieren und anschließend mit einer
Aluminiumschicht überzuplattieren. Nach einem weiteren bekannten Vorschlag zur Herstellung von
Stahl-Aluminium-Verbundguß, wird eine Tauchbehandlung zur Erzeugung einer Aluminiumschicht
vorgenommen, wobei der Eisenwerkstoff mit einer Aluminiumschmelze bis zur Ausbildung einer Eisen-Aluminium-Legierungsschicht
in Kontakt gebracht und hierauf an die noch flüssige Eisen-Aluminium-Legierungsschicht
ein weiterer Aluminiumanguß vorgenommen wird. Solche Verfahren befriedigen nicht
in allen Fällen der technischen Praxis, da z. B. das Tauchen einerseits aufwendig ist, sich auch nur bei
kleinen Gegenständen durchführen läßt und schließlich auch die Bildung von Eisen-Aluminid-Schichten
unerwünschter Dicke und Sprödigkeit herbeiführt. Während das Spritzen zwar auch bei größeren
Werkstücken möglich ist, wird jedoch nach jedem, wegen eines gleichmäßigen Aluminiumauftrages
mehrfach erforderlichen Spritzvorganges jeweils ein Einbrennvorgang notwendig, so daß dieses Verfahren
umständlich und aufwendig wird.
Es ist daher wünschenswert, ein Verfahren zur Herstellung von Stahl-Aluminium-Verbundguß zur
Verfügung zu haben, welches sich der in einer völlig gleichmäßig dicken Aluminiumschicht und in der
guten Verformbarkeit bestehenden Vorteile eines Ausgangsmaterials aus walzplattiertem Stahlblech
bedient und welches ferner die Ausbildung starker und spröder Eisen-Aluminid-Schichten vermeidet.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstückes gefunden, bei dem auf einer
Verfahren zur Herstellung eines
Stahl-Aluminium-Verbundwerkstoffes
Stahl-Aluminium-Verbundwerkstoffes
Anmelder:
Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,
6000 Frankfurt, Reuterweg 14
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Wolfgang Thiele, 6380 Bad Homburg - -
Seite eines Stahlbleches eine dünne Fe-Al-Legierungsschicht
erzeugt und an die noch flüssige Legierungsschicht der Aluminiumanguß vorgenommen wird, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß Vormaterial aus mit Aluminium walzplattiertem Stahlblech nur kurzzeitig
über die Schmelztemperatur des Aluminiums erhitzt und eine Eisen-Aluminium-Schicht mit weniger als
20 μ Dicke erzeugt wird.
Ein solches an sich bekanntes Ausgangsmaterial weist eine Aluminiumschicht von einheitlicher Dicke
und Dichte auf und ist auch frei von einer Eisen-Aluminid-Zwischenschicht und gestattet weiterhin
eine praktisch beliebige Formgebung des Vormaterials, an welches dann der weitere Anguß der
Aluminiumschicht erfolgen soll. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Aluminiumplattierung
aus Reinaluminium oder einer Aluminiumlegierung, wie Aluminium-Magnesium-Legierung,
bestehen. Geeignete Stähle sind beispielsweise normaler Kohlenstoffstahl legierter Stahl oder
nichtrostender und säurebeständiger Stahl.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird das mit Aluminium plattierte Stahlblech einer nur kurzzeitigen
Erhitzung über die Schmelztemperatur des Aluminiums ausgesetzt mit der Maßgabe, daß eine
gleichmäßig dünne Eisen-Aluminium-Legierungsschicht von weniger als 20 μ Dicke erzeugt wird. Mit
dieser Maßnahme wird die Ausbildung einer übermäßig dicken Legierungszwischenschicht, wie sie bei
der Nacherhitzung tauchveraluminierter Eisenwerkstoffe auftritt, verhindert, da diese wegen ihrer
Sprödigkeit kaum verformbar ist.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die
walzplattierte Aluminiumschicht 8 Sekunden, vorzugsweise 4 Sekunden, zu erhitzen.
Während eine solch kurze Erhitzungsdauer die Aufschmelzung des Aluminiums bewirkt, wird eine
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Eisen-Aluminium-Legierungsschicht nur geringer Dicke gebildet, die im allgemeinen kleiner als
15 μ ist.
Eine solche Hitzebehandlung des Verbundwerkstoffes erfolgt in bekannter Weise, z. B. in denjenigen
Formvorrichtungen, in denen auch der weitere Anguß der Aluminiumschicht im z. B. Druckgießverfahren
vorgesehen ist. Üblicherweise wird eine solche Hitzebehandlung mit Spezial-Gasbrennern
vorgenommen, welche die entscheidende und rasche Durchschreitung des kritischen Temperaturgebietes
von etwa 600° C gestatten, so daß auch keine Trennung der beiden Verbundwerkstoffe eintritt. Üblicherweise
haben solche Bleche bei einer Gesamtdicke von 0,1 bis 1,5 mm eine Aluminiumplattierung von 3 bis
80% der Gesamtdicke.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist ein Weg aufgezeigt, auch solche Gegenstände aus Eisen-Aluminium-Verbundwerkstoffen
vorteilhaft einem Aluminiumangußverfahren zuzuführen, die wegen ihrer Formgestaltung bisher nicht oder auch nur in
teils unvollkommener Weise mit einem zusätzlichen Aluminiumanguß versehen werden konnten, z. B.
Edelstahlkochgeräte aus Stahl-Aluminium-Verbundblech mit zusätzlich erfolgter Bodenverstärkung
durch Aluminiumanguß. In den Fällen aber, in denen Gegenstände einfacher Form überzogen und mit
einem Anguß versehen werden sollen, bringt das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentliche Vereinfachung
der Verfahrensdurchführung bei gleichzeitig verbesserter Qualität und hoher Gleichmäßigkeit
des angestrebten Verbundwerkstoffes.
In besonders günstiger Weise eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für die Herstellung von
Bügeleisensohlen. Während z. B. bei bekannten Her-Stellungsprozessen von Bügeleisensohlen aus Verbundwerkstoff
der Eisenwerkstoff, z. B. Edelstahlblech, in die Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschmelze
eingebracht oder mit einer solchen behandelt, das in dieser Weise vorbereitete Blech mit
der erstarrten Aluminiumschicht in die Form eingebracht, dort die Aluminiumschicht wieder verflüssigt
und hieran der Anguß vorgenommen werden mußte, verwendet demgegenüber das erfindungsgemäße
Verfahren in einfacher und technisch fortschrittlicher Weise direkt ein Stahlblech mit plattierter
Aluminiumschicht hoher Gleichmäßigkeit und Dichte, welches Vormaterial auch unmittelbar in der
Form der an sich bekannten Angußbehandlung zugeführt wird. An Hand des nachstehenden Beispiels
wird die Erfindung näher erläutert:
Für die Herstellung von bimetallischen Verbundgußsohlen für Bügeleisen verwendet man z. B.
0,4 mm dickes Blech aus nichtrostendem Chrom-Nickel-Stahl mit 18 % Chrom und 8 % Nickel mit
einer einseitigen Aluminium-Walzplattierschicht von etwa 0,1 mm oder mehr. Ein solches in die Druckgießform
eingelegtes Verbundblech wird dann auf der Aluminiumseite mit einem Spezialgasbrenner in
etwa 5 Sekunden zum Aufschmelzen gebracht, wobei sich eine etwa 12 μ dicke Eisen-Aluminid-Zwischenschicht
ausbildet. Die Aluminiumsohle wird an den noch flüssigen restlichen Aluminiumüberzug mit
einer handelsüblichen Aluminiumlegierung, z. B. vom Typ AlSi6Cu3, angegossen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstückes, bei dem auf einer Seite eines Stahlbleches
eine dünne Fe-Al-Legierungsschicht erzeugt und an die noch flüssige Legierungsschicht
der Aluminiumanguß vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß Vormaterial aus mit Aluminium walzplattiertem Stahlblech
nur kurzzeitig über die Schmelztemperatur des Aluminiums erhitzt und eine Eisen-Aluminium-Schicht
mit weniger als 20 μ Dicke erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die walzplattierte Aluminiumschicht
8 Sekunden, vorzugsweise 4 Sekunden, erhitzt wird.
3. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 auf die Herstellung von Bügeleisensohlen
und Kochgeräten aus Stahl-Aluminium-Verbundguß.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 843 139;
schweizerische Patentschrift Nr. 311312;
»Gießerei«, 44 (1957), 20, S. 593 bis 602.
Deutsche Patentschrift Nr. 843 139;
schweizerische Patentschrift Nr. 311312;
»Gießerei«, 44 (1957), 20, S. 593 bis 602.
809 507/529 1.63 © Bundesdruckerei Berlin
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Family Applications (1)
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DE3107145A1 (de) * | 1981-02-26 | 1982-09-30 | Hermann 6100 Darmstadt Edel | Schutzbau, bestehend aus aufenthaltsraum und nebenraeumen |
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DE843139C (de) * | 1950-05-24 | 1952-07-07 | Max Dr Armbruster | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Verbundmetallkoerpern |
CH311312A (fr) * | 1953-05-21 | 1955-11-30 | Fairchild Engine & Airplane | Procédé de fabrication d'un objet bimétallique et objet obtenu par ce procédé. |
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1965
- 1965-01-28 DE DEM63959A patent/DE1260708B/de active Pending
- 1965-10-20 CH CH1446265A patent/CH465780A/de unknown
- 1965-11-08 AT AT1003465A patent/AT254413B/de active
-
1966
- 1966-01-10 SE SE26766A patent/SE311724B/xx unknown
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DE102016122664A1 (de) * | 2016-11-24 | 2018-05-24 | Universität Siegen | Beschichtung für ein Trägermaterial, Kernteil zum Herstellen eines Verbundteils, Verbundteil und Verfahren zum Herstellen eines Verbundteils |
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US11203807B2 (en) | 2016-11-24 | 2021-12-21 | Universität Siegen | Coating for a carrier material, core part for producing a composite part, composite part, and method for producing a composite part |
Also Published As
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SE311724B (de) | 1969-06-23 |
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