DE1258822B

DE1258822B - Verfahren zur Herstellung gefaerbter, auf der Rueckseite mit Latex ueberzogener Gewebe

Info

Publication number: DE1258822B
Application number: DEU7889A
Authority: DE
Inventors: Jack Willard Swiggett
Original assignee: Uniroyal Inc
Current assignee: Uniroyal Inc
Priority date: 1960-04-21
Filing date: 1961-03-24
Publication date: 1968-01-18
Also published as: NL263360A; DE1241792B; BE602764A; GB913701A; LU40039A1; NL127711C; GB1073507A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

D06p

Deutsche Kl.: 8 m -12

Nummer: 1 258 822

Aktenzeichen: U7889IVc/8m

Anmeldetag: 24. März 1961

Auslegetag: 18. Januar 1968

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gefärbter, auf der Rückseite mit Latex überzogener Gewebe, dadurch gekennzeichnet, daß man Gewebe, die mit Direktfarbstoffen zu färben sind, einseitig mit Kautschuklatizes überzieht, welche etwa 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent Polyvinylpyrrolidon, bezogen auf Feststoff, enthalten, daß man Gewebe, welche mit Acetat-, Säure- und Nylonfarbstoffen zu färben sind, einseitig mit Kautschuklatizes überzieht, welche 10 bis 50 Gewichtsprozent Polyvinylacetat ίο und/oder Polymethacryl- bzw. Polyacrylsäureester, bezogen auf Feststoff, enthalten, oder daß man Gewebe einseitig mit Kautschuklatizes überzieht, welche 1 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf Feststoff, Polyvinylpyrrolidon und 10 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf Feststoff, Polyvinylacetat und/oder Polyacryl- bzw. Polymethacrylester enthalten, und die überzogenen getrockneten und vulkanisierten Gewebe in der bei den Geweben üblichen Weise färbt.

Das Aufbringen eines Überzuges aus Kautschuklatex auf die Rückseite von Geweben, insbesondere von Teppich- und Polstermöbelstoffen, wird ausgeführt zur Versteifung des Gewebes, zum Festlegen von Noppenbüscheln in ihrer Lage, zum wasserdichten Imprägnieren und zur Schaffung einer nicht schlüpfrigen Oberfläche auf Textilmaterialien. Nach der Behandlung mit Latex und dessen Vulkanisierung kann dann das überzogene Gewebe mit verschiedenen Farbstoffen angefärbt werden, um ihm ein dekoratives und attraktives Aussehen zu geben. Jedoch nehmen herkömmliche Latexüberzüge keine Farbstoffe an und behalten so, im Gegensatz zu den verschiedenen Färbungen, welche die Gewebegarne angenommen haben, ein nicht attraktives, eintönig gelbes oder weißes Aussehen. Sollte außerdem das Gewebe locker gewebt sein, so wird der ungefärbte Latexüberzug von der oberen Oberfläche des Gewebes in den Zwischenräumen sichtbar, welche durch die locker gewebten einzelnen Fäden gebildet werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Latex durch die locker gewebten Fäden und/oder Zwischenräume hindurchsickern kann und Teile der Vorderseite des Gewebes bedeckt, wodurch sich Flächen von nicht gefärbtem Latex ergeben, welche mit der angefärbten Oberfläche des Gewebes nicht harmonieren. Diese Farbunterschiede beeinträchtigen das Aussehen des Gewebes.

Um diese Nachteile hinsichtlich des Aussehens des fertigen Gegenstandes zu überwinden, war es bisher notwendig, dem Latexüberzugsmaterial einen Farbstoff oder ein Pigment einzuverleiben (s. Weiß, »Die Verwendung der Kunststoffe in der Textilveredlung«, 1949, S. 139). Eine solche Maßnahme macht Verfahren zur Herstellung gefärbter, auf der
Rückseite mit Latex überzogener Gewebe

Anmelder:

Uniroyal, Inc., New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder,

Patentanwalt,

8000 München 8, Lucile-Grahn-Str. 38

Als Erfinder benannt:

Jack Willard Swiggett, Gastonia, N. C. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 21. April 1960

es jedoch erforderlich, daß man im voraus die Farbe kennt, welche auf das Gewebe aufgebracht werden soll, und dies ist in der Regel nicht möglich. Außerdem müssen Latexrezepturen für alle verschiedenen Farben zusammengestellt werden, welche im Gewebe gewünscht werden, was bestimmte Probleme hinsichtlich Löslichkeit, Farbfestigkeit und ähnlichen Merkmalen mit sich bringt, die jedem besonderen Farbstoff oder Pigment eigentümlich sind.

Für die erfindungsgemäße Verwendung wird ein herkömmlicher Latex für die Aufnahme von Farbstoffen modifiziert, indem man dem Latex Farbakzeptoren einverleibt, so daß er Direkt-, Acetat-, Säure- und Nylonfarbstoffe aufnimmt. Es wurde gefunden, daß ein färbbarer Latex durch Einarbeitung von Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Acrylpolymeren oder deren Kombinationen in herkömmlichen Latex hergestellt werden kann. Das Polyvinylpyrrolidon ist ein Akzeptor für Direktfarbstoffe. Das Polyvinylacetat und die Acrylpolymeren nehmen Acetat-, Säure- und Nylonfarbstoffe an. Der Ausdruck »herkömmlicher Latex«, wie er hier gebraucht wird, bezieht sich auf natürliche und synthetische Kautschuklatexmassen, welche aus den üblichen zur Vulkanisierung und zum Alterungsschutz erforderlichen Bestandteilen zusammengesetzt sind und Hilfschemikalien zur Steuerung des Benetzens und der Durchdringung des Gewebes enthalten können. Der Ausdruck »Acrylpolymere«, wie er hier gebraucht wird, bezieht sich auf polymere Acrylat- und Methacrylester.

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3 4

Das Mischen von Polyvinylacetatdispersionen, die Typische Gewebe, welche erfindungsgemäß mit

sauer eingestellt sind, mit Bunalatex oder Polyacryl- einem Latexüberzug behandelt werden können, sind

säureester-Dispersionen ist bekannt; es ist aber auch gewebte und gebüschelte Noppengewebe und ähnliche

bekannt, daß hierbei besondere Vorsichtsmaßnahmen Gewebe, bei welchen ein solcher Überzug verwendet beim Mischen eingehalten werden müssen und daß 5 wird, um bestimmte Garne zu binden, d. h. solche

derartige Mischungen nur beschränkt haltbar sind. Garne, die gewöhnlich an einer Seite des Gewebes

Es wurde gefunden, daß es bei der vorliegenden sich lang zwischen den Bindepunkten erstrecken, an

Erfindung zweckmäßig ist, dem Latex etwa 1 bis etwa denen sie mit den anderen Gewebegarnen verknüpft

6 Gewichtsteile, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 3 Ge- sind. Schlingen oder geschnittenes Noppengewebe und wichtsteile, Polyvinylpyrrolidon, bezogen auf 100 Teile io Gewebe mit langen Oberflächenbahnen sind Beispiele

des Trockengewichtes der Feststoffe des aufgebauten von Geweben mit Garnen, welche sich lang zwischen

Latex, einzuverleiben. Wird dem Latex Polyvinylacetat den Bindepunkten erstrecken.

oder Acrylpolymeres einverleibt, so können sich die Zum Beispiel kann das erfindungsgemäß modifi-Gewichtsteile zwischen etwa 10 und etwa 50 Teilen zierte Latexüberzugsmaterial auf locker gewebtes Polyvinylacetat oder Acrylpolymerem bewegen, wobei 15 Polstermöbelgewebe aufgebracht werden oder bei sich das Trockengewicht der Feststoffe des aufgebauten Geweben, wo Latex möglicherweise durch die Fasern Latex dementsprechend zwischen etwa 90 und etwa und/oder Zwischenräume an die Oberfläche des Ge-50 Gewichtsteilen bewegt. Der bevorzugte Bereich bei webes durchsickert. Die meisten Polstermöbelgewebe EinverleibungvonPolyvinylacetatoderAcrylpolymerem setzen sich aus Baumwollgrund mit Acetat- oder in Latex erstreckt sich von etwa 20 bis etwa 40 Ge- 20 Nylonnoppen zusammen. Diese Gewebe werden mit wichtsteüen, entsprechend 80 bis 60 Gewichtsteilen der Direktfarbstoffen auf dem Baumwollgrund und Acetat-Feststoffe des aufgebauten Latex. Erfindungsgemäß oder Nylonfarbstoffen auf der Noppe angefärbt. In können im Handel erhältliche wäßrige Lösungen und einem solchen Fall wird ein Latexüberzug, welcher so-Dispersionen von Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat wohl mit Polyvinylpyrrolidon als auch mit Polyvinyl- und Acrylpolymeren verwendet werden. Spezifische 25 acetat oder sowohl mit Polyvinylpyrrolidon als auch Beispiele besonderer Massen, welche in den Rahmen mit Acrylpolymerem, wie in obigen Beispielen 3,4 und6 der vorliegenden Erfindung fallen, sind nachstehend modifiziert ist, durch die gleichen Farbstoffe angefärbt, aufgeführt. die auf dem Gewebe verwendet werden, wodurch sich

Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen das Aussehen des Polstermaterials verbessert. Kautschuklatizes ist es jedoch möglich, den Latex für 30 Eine andere Verwendungsmöglichkeit des erfindie Aufnahme von Farbstoffen so zu modifizieren, daß dungsgemäßen Überzugsmaterials besteht bei Baum-Gewebe und Latex mit den gleichen Farbstoffen gleich- woll-, Nylon- oder Acetatauflegedecken, bei denen der mäßig angefärbt werden können, so daß der Latex- Latexüberzug auf der Deckenrückseite im wesentlichen überzug die gleiche Schattierung wie die Gewebegarne dieselbe Farbe wie die Deckenvorderseite aufweisen aufweist. 35 sollte. Zum Beispiel wird eine aus Baumwollgrund und Chemische Klassifizierung Baumwollnoppe zusammengesetzte Auflegedecke am

Gewichtsteile besten mit einem Latex überzogen, welcher erfindungs-

. -I₁ (trocken) gemäß mit Polyvinylpyrrolidon, wie im Beispiel 1 an-

lsp gegeben, modifiziert ist. Die mit Latex überzogene

Aufgebauter natürlicher Kautschuklatex ... 100 ₄₀ Baumwolldecke kann dann in einem Stück mit einer

Polyvinylpyrrolidon¹) 5 Direktfarbe in einem Naßprozeß, beispielsweise durch

Beispiel 2 Eintauchen in ein Direktfarbbad, gefärbt werden. Der

Aufgebauter natürlicher Kautschuklatex ... 90 Latexüberzug wird fast in derselben Schattierung wie

Polyvinylacetat²) 10 ^das Baumwollgarn angefärbt, wodurch ein einheitlich

" ". 45 gefärbter Gegenstand erhalten wird.

Beispiel 3 Ähnliche Ergebnisse werden mit Materialien erhal-

Aufgebauter Styrolbutadienkautschuklatex.. 80 ten, welche aus Acetat- und/oder Nylonfasern zu-

Polyvinylacetat²) 20 sammengesetzt sind. Da diese Materialien durch

Polyvinylpyrrolidon 1 Acetat-, Nylon- oder Säurefarbstoffe angefärbt werden,

Beispiel 4 ^s° ^wer^^{en s}i^{ß am} besten mit einem Latex überzogen,

. „ , . „, 11. . j·· , ^ ι , 1 . -η welcher erfindungsgemäß mit Polyvinylacetat wie im

Aufgebauter Styrolbutadienkautschuklatex.. 50 _{Bi i{} _{2 der} ^_ΑθΓνι_{ρο1νΐη6Γ6}^ _w\_e ^ Beispiel 7

Polyvinylacetat 50 modifiziert ist

Polyvinylpyrrolidon 3 _{Aug Baumwoll}. _{und Acetat}. _{oder Ny}i_onfasern zu-

Beispiel5 55 sammengesetzte Gewebe werden am besten mit einem

Aufgebauter Neoprenlatex 100 Latex überzogen, welcher sowohl mit Polyvinyl-

Polyvinylpyrrolidon 5 pyrroüdon als auch mit Polyvinylacetat oder sowohl

τ, . . , , mit Polyvinylpyrrolidon als auch mit Acrylpolymerem

^BeisP^le16 modifiziert ist

Aufgebauter Styrolbutadienkautschuklatex.. 80 60 Das erfindungsgemäße Latexüberzugsmaterial kann

Acrylpolymeres³) 20 auf das Gewebe mittels nasser Walzen, durch Sprühen

Polyvinylpyrrolidon 1 _{oder nach} irgendeiner für das Aufbringen von Über-

Beispiel 7 zügen auf Gewebe bekannten Weise aufgetragen wer-

Aufgebauter natürlicher Kautschuklatex ... 70 ^den- Beispielsweise kann der Latexüberzug auf eine

Acrylpolymeres 30 ^{6s te emes} Gewebes aufgebracht werden, indem dieses

*> etwa 30°/ Feststoffe ^^{er e}*^ne Walze läuft, deren Oberfläche während der

²) etwa 50 bis 55 %, Feststoffe. Rotation in ein Latexbad eintaucht. Nach dieser

³) etwa 46 °/o Feststoffe. Latexauf tragung auf die Geweberückseite kann das

überzogene Gewebe in einen Trocken- und Härteofen geleitet werden, damit das Wasser aus dem Latex verdunstet, der Kautschuk koaguliert und durch Heißvulkanisation härtet.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung gefärbter, auf der Rückseite mit Latex überzogener Gewebe, dadurch gekennzeichnet, daß man Gewebe, die mit Direktfarbstoffen zu färben sind, einseitig mit Kautschuklatizes überzieht, welche etwa 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent Polyvinylpyrrolidon, bezogen auf Feststoff, enthalten, daß man Gewebe, welche mit Acetat-, Säure- und Nylonfarbstoffen zu färben sind, einseitig mit Kautschuklatizes überzieht, welche 10 bis 50 Gewichtsprozent Polyvinylacetat und/oder PoIymethacryl- bzw. Polyacrylsäureester, bezogen auf Feststoff, enthalten, oder daß man Gewebe einseitig mit Kautschuklatizes überzieht, welche 1 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf Feststoff, Polyvinylpyrrolidon und 10 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf Feststoff, Polyvinylacetat und/oder Polyacryl- bzw. Polymethacrylester enthalten, und ίο die überzogenen getrockneten und vulkanisierten Gewebe in der bei den Geweben üblichen Weise färbt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Weiß, Die Verwendung der Kunststoffe in der Textilveredlung (1949), S. 129 und 139.