DE1258628B

DE1258628B - Auf einem einachsigen Anhaenger montiertes Strassenkernbohrgeraet

Info

Publication number: DE1258628B
Application number: DEB80036A
Authority: DE
Inventors: Ernst-Otto Heise
Original assignee: BAUMASCHINEN und FAHRZEUGWERK
Current assignee: BAUMASCHINEN und FAHRZEUGWERK
Priority date: 1965-01-07
Filing date: 1965-01-07
Publication date: 1968-01-11
Also published as: LU50218A1; CH429604A; AT269197B; SE303050B; BE674837A; FR1484648A; US3366185A; NL6516639A; JPS4939436B1; DK122778B; GB1088989A

Description

Auf einem einachsigen Anhänger montiertes Straßenkernbohrgerät Die Erfindung betrifft ein auf einem einachsigen Anhänger montiertes Straßenkernbohrgerät mit absenkbarer, das Bohrgerät tragender Grundplatte.
Straßenkernbohrgeräte dienen der Entnahme von Bohrproben aus fertiggestellten oder auch halbfertigen bzw. im Rohzustand befindlichen Straßen, um den Untergrund zu prüfen. Vornehmlich werden Straßenkernbohrgeräte für die Prüfung von Fahrbahndecken bituminöser oder betonierterFahrbahnen angewandt.
Da eine derartige Prüfung der Straßen jeweils an Ort und Stelle erfolgen muß, wurden bisher Straßenkernbohrgeräte dieser Art mittels Lastkraftwagen zur Probestelle befördert. Zum Auf- und Abbau der Geräte waren auf Grund des Gerätegewichtes wenigstens drei Personen erforderlich. Außerdem erwies es sich als nachteilig, daß das Eigengewicht der Bohrgeräte oft nicht ausreichte, um der Vorschubkraft beim Bohren eine genügend große Reaktionskraft entgegenzusetzen. Es war daher bei den bekannten Geräten erforderlich, diese entweder durch zusätzlichen und mitzuführenden Ballast zu beschweren oder am Boden zu verankern.
Es ist zwar eine fahrbare Bohrmaschine zur Prüfung von Baugrund bekannt, die auf einem zweiachsigen Anhänger montiert ist, wobei dieser Anhänger in Arbeitsstellung durch vier Stahlfüße abgestützt wird. Nachteilig hierbei sind jedoch die relativ großen Abmessungen eines derartigen Gerätes, die einem schnellen und kurzfristigen Einsatz hinderlich sind. Die Aufstellung und Abstützung des Anhängers ist mühsam und zeitraubend.
Es ist weiter eine auf einemFahrzeugmontierteMaschine bekannt, mittels deren eine Sonde im Rammverfahren zur Bodenuntersuchung in diesen eingetrieben werden soll. Zur Aufstellung der Maschine sind die Räder des Fahrzeuges nach oben in den Fahrzeugkörper hineinschiebbar. Das Gerät sitzt dann bei eingeschwenkten Rädern auf seiner Grundplatte auf.
Zum Aufsetzen auf den Boden sind auch hier zusätzliche Bedienungspersonen erforderlich, und außerdem wird, ebenso wie bei dem zuvor genannten Gerät, keine zusätzliche Belastungsvergrößerung erreicht, wenn nicht das Gerät im Boden verankert wird.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Straßenkernbohrgerät der eingangs genannten Art so auszubilden, daß trotz leichter und einfacher Handhabung eine ausreichende Reaktionskraft bei in Arbeitsstellung gebrachtem Straßenkernbohrgerät erzeugt wird, die die Standfestigkeit des Aggregats sicherstellt und eine einwandfreie Bohrung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Auflagerung der Grundplatte das Fahrgestell des Anhängers einschließlich des Anhängerkörpers in Richtung auf die Bohrachse durch Verschwenken mittels eines den Anhängerkörper anhebenden und sich in Arbeitsstellung auf der Grundplatte abstützenden Hebelgestänges verlagert ist.
Damit ist neben einem leichten und einfachen Transportmittel für ein Straßenkernbohrgerät eine Anordnung geschaffen, bei welcher durch eine einzige Bedienungsperson das Straßenkernbohrgerät mühelos in Arbeits- und zurück in Fahrtstellung gebracht werden kann, wobei dennoch in Arbeitsstellung eine absolut sichere Aufnahme der auftretenden Reaktionskräfte möglich ist. Dies geschieht bei der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch, daß durch die Verlagerung der Schwerachse des Anhängerkörpers und die Abstützung des Anhängerkörpers auf der Grundplatte das gesamte Gewicht des Anhänger körpers zur Aufnahme der Reaktionskräfte herangezogen wird und somit als Ballast dient. Das Gewicht des Anhängers muß ohnehin mitgeführt werden, wobei aber zusätzlicher Ballast entfällt.
In vorteilhafter Weise dient der Festlegung des Straßenkernbohrgerätes in Fahrtstellung eine etwa horizontal am Anhängerkörper angeordnete, die Grundplatte übergreifende Halteplatte, an welcher diese in Fahrtstellung verriegelbar ist. Hierdurch ergibt sich der weitere Vorteil, daß zusätzliche Halterungen oder Führungen auch für den Absenkvorgang des Straßenkernbohrgerätes entbehrlich werden, da dieses zunächst so aus dem Anhänger herauskippt, daß die Vorderkante der Grundplatte zuerst auf dem Boden zur Auflage kommt, während gleichzeitig noch die innenliegende Hinterkante an der Halteplatte anliegt. Bei einem weiteren Absenken der Grundplatte stützt sich dann diese mit ihrer gesamten Fläche auf den Boden auf. In entsprechender Weise ist das Anheben des Straßenkernbohrgerätes durch diese Anordnung erleichtert und stabilisiert.
Zweckmäßigerweise greifen an der Grundplatte zwei Rahmendreiecke gelenkig an, deren jeweils eine Strebe als Stütze für das Anhängergewicht auf die Grundplatte auflagerbar ist. - Die Verwendung eines derartigen Rahmendreiecks ermöglicht es, eine seiner Streben heranzuziehen, um das Gewicht des Anhängerkörpers in Richtung auf das Straßenkernbohrgerät zu verlagern, wobei gleichzeitig in einfacher Weise die Abstützung auf der Bodenplatte durch eine weitere Strebe des Rahmendreiecks erfolgt. Von den beiden anderen Gelenkpunkten kann der eine mit dem Anhängerkörper und der andere mit einer das Rahmendreieck schwenkenden Strebe verbunden sein.
Zur Betätigung und Auslösung der Schwenkbewegung-ist in vorteilhafter Weise ein gemeinsamer Schwenkbügel vorgesehen, an welchem die beiden Streben mit ihren freien Enden gelenkig angreifen.
Dieser Schwenkbügel wird zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß er einen Wasserbehälter auf dem Anhängerkörper und/oder weitere Aggregate während seiner Schwenkbewegung übergreifen kann.
Zur weiteren Erhöhung der Belastung der Bodenplatte ohne zusätzlichen Ballast kann wenigstens einer der Kotflügel des Anhängers in an sich bekannter Weise als Sitz und die Halteplatte als Fußstütze ausgebildet sein, so daß die Bedienungsperson sich auf das in Arbeitsstellung gebrachte Aggregat setzen kann und mit ihrem Eigengewicht die Bodenhaftung erhöht. Hierbei ergibt sich zusätzlich der Vorteil der bequemen Bedienbarkeit des Gerätes.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung das Straßenkernbohrgerät in Fahrtstellung; F i g. 2 zeigt eine Phase des Absenkvorganges bei abgesenkter Grundplatte, aber noch aufliegenden Rädern; F i g. 3 zeigt das Gerät in Arbeitsstellung, F i g. 4 zeigt das Gerät bei zusätzlicher Belastung durch eine Bedienungsperson.
In F i g. 1 ist das Straßenkernbohrgerät in perspektivischer Darstellung fahrfertig gezeigt. Das Straßenkernbohrgerät ist mit 3 bezeichnet und besteht aus einem Benzinmotor, der eine Bohrwelle 11 antreibt.
Das Gerät 3 ist an einer Grundplatte 15 angeschraubt, die sich in Fig. 1 in hochgeschwenkter Stellung befindet. Sie liegt dabei gegen eine Halteplatte 16 an, die am Anhängerkörper 17 montiert ist und für die senkrechte Stellung des Gerätes 3 während des Verfahrens des Anhängers samt Straßenkernbohrgerät sorgt.
Die Räder 1 des einachsigen Anhängers tragen in der Fahrstellung nach F i g. 1 den Anhängerkörper 17, der aus einem Werkzeugkasten 18 bestehen kann, auf welchem ein Wasserbehälter 2 montiert ist. Das Chassis des Anhängerkörpers, welches in den Verbindungshaken des Anhängers mündet, ist mit 19 bezeichnet.
An der Bodenplatte 15 greift gelenkig ein HebeI-gestänge an. Dieses Hebelgestänge mündet in einen Schwenkbügel 4, der in der Fahrtstellung nach F i g. 1 auf dem vorderen Ende des Chassis 19 aufliegt. In F i g. 1 sind noch Rollenführungen 5 zum Zentrieren der Bohrkrone zu erkennen.
Fig. 2 zeigt das Straßenkernbohrgerät bei abgeschwenkter Bodenplatte 15 in einer Stellung, in welcher das Anheben des Anhängerkörpers über seine Stellung labilen Gleichgewichtes beginnt. In F i g. 2 ist der Aufbau des Hebelgestänges deutlicher zu erkennen.
An der Grundplatte 15 greift ein in sich starres Rahmendreieck an, wobei die Strebe 4c dieses Rahmendreiecks in Arbeitsstellung zur Auflage auf der Grundplate 15 kommt. Das Rahmendreieck ist gelenkig mit der Halteplatte 16 und damit mit dem Anhängerkörper 17 verbunden. Ferner greifen am Rahmendreieck gelenkig Streben 4 a an, die ihrerseits gelenkig mit dem Bügel 4 verbunden sind. Der Bügel 4 ist seinerseits gelenkig am Anhängerkörper 17 gelagert.
Wie aus Fig. 2 erkennbar, sind die Abmessungen des Bügels 4 so gewählt, daß er den Wasserbehälter 2 und eventuell noch weitere angebrachte Aggregate übergreifen kann.
F i g. 3 zeigt das Straßenkernbohrgerät in Arbeitsstellung mit angehobenen Rädern 1. Wie erkennbar, liegen hier die Streben 4 c des Rahmendreiecks auf der Bodenplatte 15 des Straßenkernbohrgerätes auf, wobei die Schwerachse des Anhängerkörpers 17 in Richtung auf das Straßenkernbohrgerät verlagert ist. Das gesamte Gewicht des Anhängerkörpers 17 wird somit über die als Stützen dienenden Streben 4 c auf die Grundplatte 15 übertragen. Wie dargestellt, können die Zentrierrollen 5 auf der Grundplatte 15 verschieblich angeordnet sein, so daß sie einstellbar sind.
F i g. 4 zeigt das Straßenkernbohrgerät während der Probeentnahme. Der Bedienungsmann kann sich hierzu auf den als Sitz ausgebildeten Kotflügel 26 setzen und sich mit seinen Füßen auf der Halteplatte 16 abstützen, so daß sein Eigengewicht das sichere Aufstützen des Straßenkernbohrgerätes noch verstärkt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Aus der Fahrtstellung nach F i g. 1 wird durch Anheben des in Fahrtrichtung vorderen Endes des Bügels 4 aus seiner dortigen Verriegelungsstellung zunächst die Grundplatte 15 abgesenkt. Hierbei kippt zunächst das Straßenkernbohrgerät 3 etwa in Richtung des Pfeiles 27, wobei die dem Anhängerkörper 17 zugewandte Kante der Grundplatte 15 sich von unten gegen die Halteplatte 16 abstützt. Bei einem weiteren Absenken durch Heben des Bügels 4 über den Wasserbehälter 2 setzt zunächst die dem Anhängerkörper 17 abgewandte Seite 15 a der Bodenplatte 15 auf dem Boden auf, so daß die Bodenplatte bei weiterer Betätigung des Bügels 4 um diese Kante 15 a schwenkt und dann die Platte mit ihrer gesamten Fläche auf dem Boden zur Auflage kommt. Es ist hier dann etwa die Stellung nach F i g. 2 erreicht.
Nun wird der Bügel 4 weiter aus der Stellung nach F i g. 2 in die Stellung nach F i g. 3 geschwenkt, wodurch über die Strebe 4 a das Rahmendreieck 4 b, 4 c, 4d gegenüber der Grundplatte 15 geschwenkt wird.
Hierbei wird der Anhängerkörper 17 angehoben und dann in Richtung auf das Straßenkernbohrgerät verlagert. Wie bereits beschrieben, liegen dann die Streben 4c auf der Grundplatte 15 auf und übertragen das Eigengewicht des Anhängerkörpers auf die Grundplatte.
Auf Grund der relativ kleinen Wege zur Verlagerung des Gewichtes des Anhängerkörpers 17 von der Unterseite der auf dem Boden aufliegenden Räder 1 auf die Streben 4 c und der großen Hebelübersetzung auf Grund des erfindungsgemäß aufgebauten Gestänges ist es einer einzelnen Bedienungsperson mühelos möglich, das Straßenkernbohrgerät in Arbeitsstellung und aus der Arbeitsstellung wieder in Fahrtstellung zu bringen. Der Anhängerkörper selbst braucht nur während des kurzen Weges aus der Stellung von F i g. 2 in die Stellung nach F i g. 3 gehoben zu werden, während die übrige Hebelbewegung dem Anheben und Absenken der Grundplatte 15 dient, was zudem nach dadurch erleichtert wird, daß die Grundplatte mit ihrer Kante 15 a bis zur Anlage ihrer dem Anhängerkörper zugewandten Kante an der Halteplatte 16 auf dem Boden aufliegt, wodurch der Hubvorgang erleichtert und stabilisiert wird. In vorteilhafter Weise sind hierbei zusätzliche Führungen für das Straß enkernbohrgerät entbehrlich.
Neben einer Arretierung des Bügels 4 an der Vorderseite des Chassis 19 können zusätzliche Arretierungen vorgesehen sein, welche die Grundplatte 15 mit der Halteplatte 16 während der Fahrt verbinden.
Der Träger des Wasserbehälters 2 kann gleichzeitig als Werkzeugbehälter ausgebildet sein.

Claims

Patentansprüche: 1. Auf einem einachsigen Anhänger montiertes Straßenkernbohrgerät mit absenkbarer, dasBohrgerät tragender Grundplatte, d a d u r c h g ekennzeichnet, daß-nach Auflagerung der Grundplatte (15) das Fahrgestell (1) des Anhängers einschließlich des Anhängerkörpers (17) in Richtung auf die Bohrachse (3) durch Verschwenken mittels eines den Anhängerkörper (17) anhebenden und sich in Arbeitsstellung auf der Grundplatte (15) abstützenden Hebelgestänges (4, 4 a, 4 b, 4c) verlagert ist.
2. Straßenkernbohrgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine etwa horizontal am Anhängerkörper (17) angeordnete, die Grundplatte (15) übergreifende Halteplatte (16), an welcher diese (15) in Fahrtstellung verriegelbar ist.
3. Straßenkernbohrgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Grundplatte (15) zwei Rahmendreiecke (4 b, 4c) gelenkig angreifen, deren jeweils eine Strebe (4 c) als Stütze für das Anhängergewicht auf die Grundplatte (15) auflagerbar ist.
4. Straßenkernbohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Gelenkpunkte des Rahmendreiecks (4b, 4 c, 4d) mit einer das Rahmendreieck schwenkenden Strebe (4a) verbunden ist.
5. Straßenkernbohrgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Strebe (4a) mit ihren freien Enden gelenkig an einem schwenkbar am Anhängerkörper (17) gelagerten Schwenkbügel (4) angreifen.
6. Straßenkernbohrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbügel (4) einen Wasserbehälter (2) auf dem Anhängerkörper (17) und/oder weitere Aggregate während seiner Schwenkbewegung übergreift.
7. Straßenkernbohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Kotflügel (26) des Anhängers in an sich bekannter Weise als Sitz und die Halteplatte (16) als Fußstütze ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 967 217; »Die Technik«, 1960, Heft 4, S. 296 und 297; »Umschau«, 1953, Heft 24, S. 751.