DE1252850B

DE1252850B - Verfahren zum Brennen und Kuehlen von koernigem Gut, z. B. von Kalkstein, und Ofen zur Durchfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE1252850B
Application number: DESCH38037A
Authority: DE
Inventors: Ing Hermann Hofer; Alois Schmid
Original assignee: HERMANN HOFER ING
Current assignee: HERMANN HOFER ING
Priority date: 1964-11-17
Filing date: 1965-11-16
Publication date: 1967-10-26
Also published as: US3351685A; FR1454858A; AT248941B; GB1089988A

Description

Verfahren zum Brennen und Kühlen von körnigem Gut, z. B. von Kalkstein, und Ofen zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft eine Fortbildung eines Verfahrens zum Brennen und Kühlen von körnigem Gut, z. B. von Kalkstein. Bei diesem Verfahren, das in einem aus mindestens zwei Schächten bestehenden Schachtofen durchgeführt wird, durchziehen die Heizgase während des Brandes periodisch wechselnd die Brennzone jedes Schachtes im Gleich- und Gegenstrom, wobei die oberhalb der Brennzone befindlichen Schichten der Materialsäulen periodisch wechselnd von den Abgasen in der einen und von einem anderen Wärmeträger, z. B. Luft, in der anderen vertikalen Richtung durchströmt werden.
Mit diesem Verfahren wird z. B. Kalkstein bestimmter Größe gebrannt, wobei aber darauf geachtet werden muß, daß die Korngröße nicht zu verschieden ist.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, Material eines größeren Kornbandes in ein und demselben Ofen brennen zu können, z. B. Material von 10 bis 150 mm. Ausgehend nun von einem Verfahren zum Brennen und Kühlen von körnigem Gut, z. B. von Kalkstein, in einem aus zwei miteinander verbundenen Schächten bestehenden Ofen, der so betrieben wird, daß die Behandlungsgase in periodisch wechselndem Rhythmus im Gleich- und Gegenstrom die Gutschicht durchziehen, besteht das Wesentliche der Erfindung darin, daß das Brenngut diesen Schächten in grobkörnigen Kornfraktionen, von z. B. 60 bis 150 mm, aufgegeben wird und zwischen die beiden Schächte eine dritte Gutschicht von einer feineren Kornfraktion, z. B. von 10 bis 60 mm, in einem mittleren Schacht zugeführt wird, wobei die aus der Brennzone eines jeden Schachtes des die grobe Fraktion enthaltenden Schachtofens austretenden und dem anderen Schacht dieses Ofens zugeführten Gase samt der die unterhalb der Brennzone befindlichen Schichten von unten nach oben durchsetzenden Sekundärluft im Querstrom durch die Materialsäule mit der feinen Kornfraktion geführt werden, die zwischen den Materialsäulen mit der Grobfraktion liegt.
Hierbei kann ein Teil der Gase aus dem Querstrom abgezweigt und gegebenenfalls gedrosselt durch die Gutschicht des dritten Schachtes nach oben geführt werden, um das Material dieser Säule auf Reaktionstemperatur vorzuwärmen.
Der erfindungsgemäße Ofen zur Durchführung des Verfahrens, der, wie an sich bekannt, mit zwei eine Vorwärmzone, eine Brennzone und eine Kühlzone aufweisenden Schächten versehen ist, die Öffnungen zur Zufuhr und Entnahme des Brenngutes, zur Zufuhr des Brennstoffes sowie von Primär- und Sekundärluft aufweisen und untereinander verbunden sind, weist die Besonderheit auf, daß der dritte Schacht am unteren Ende seiner Kühlzone Zufuhröffnungen für Sekundärluft und in seinem oberen Teil regelbare Austrittöffnungen für die in ihm nach oben geführten Gase aufweist.
Ein besonderer Vorteil wird darin gesehen, daß nach der Erfindung für die feinere Fraktion des mittleren Schachtes kein weiterer Brennstoff zugeführt werden muß.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung sind mit 1 und 2 die Schächte eines Doppelschachtofens bezeichnet, die je eine Vorwärmzone V für das neu eingesetzte Brenngut, eine Brennzone B und eine Kühlzone K für das gebrannte Gut aufweisen.
Das Brenngut mit einer Korngröße von 60 bis 150 mm wird an der Stelle 3 der beiden Schächte aufgegeben und durchsetzt diese Schächte in Form einer Säule, um am unteren Ende derselben abwechselnd gezogen zu werden.
Handelt es sich um einen gasbeheizten Ofen, so wird das Brenngas mit Hilfe von langen Rohren 4, deren unteres Ende den Beginn der Brennzone bestimmt, zugeführt.
Die erforderliche Brennluft wird ebenfalls oben den Schächten (Pfeil 5) zugeführt, erhitzt sich am vorgewärmten Gut bis auf Reaktionstemperatur, um mit dem aus den Rohren 4 austretenden Gas zu verbrennen. Die Feuergase bzw. noch unverbranntes Gas sowie von unten im Gegenstrom zugeführte Sekundärluft (Pfeil 6) treten seitlich aus dem Schacht 1 aus und durchsetzen im Querstrom die Materialsäule eines zwischenliegenden Schachtes 7, um in den Schacht 2 einzutreten und in diesem unter Verbrennung der restlichen Gase im Gegenstrom nach oben geführt zu werden. Hierbei brennen sie das Gut in der Brennzone und wärmen das frisch zugeführte Gut vor. Die Abgase, welche sich am frisch eingesetztem Gut auf unter 100° C abgekühlt haben, verlassen über einen Abgaskanal 8 diesen Schacht.
Das geschilderte Verfahren erfolgt in bekannter Weise (vgl. deutsches Patent 1157 133) periodisch abwechselnd im Gleich- und Gegenstrom, und es wird jeweils auf die nächste Periode umgeschaltet, sobald die Abgastemperatur zu hoch wird.
Ein Teil der Heiz- bzw. Abgase wird im mittleren Schacht 7 im Gegenstrom nach oben geführt, um durch einen Abgaskanal 9 abgezogen zu werden. Mit einer Regelvorrichtung kann man in diesem Schacht 7 die im Gegenstrom nach oben geführten Gase mengenmäßig regeln und damit die Vorwärmung des frisch eingesetzten kleinstückigen Gutes steuern. Sekundärluft kann während des Betriebes kontinuierlich in allen drei Schächten von unten zugeführt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Brennen und Kühlen von körnigem Gut, z. B. von Kalkstein, in einem aus zwei miteinander verbundenen Schächten bestehenden Ofen, der so betrieben wird, daß die Behandlungsgase in periodisch wechselndem Rhythmus im Gleich- und Gegenstrom die Gutschicht durchziehen, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß das Brenngut diesen Schächten in grobkörnigen Kornfraktionen, von z. B. 60 bis 150 mm, aufgegeben wird, und zwischen die beiden Schächte eine dritte Gutschicht von einer feineren Kornfraktion, z. B. von 10 bis 60 mm, in einem mittleren Schacht zugeführt wird, wobei die aus der Brennzone eines jeden Schachtes des die grobe Fraktion enthaltenden Schachtofens austretenden und dem anderen Schacht dieses Ofens zugeführten Gase samt der die unterhalb der Brennzone befindlichen Schichten von unten nach oben durchsetzenden Sekundärluft im Querstrom durch die Materialsäule mit der feinen Kornfraktion geführt werden, die zwischen den Materialsäulen mit der Grobfraktion liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Gase aus dem Querstrom abgezweigt und gegebenenfalls gedrosselt durch die Gutschicht des mittleren Schachtes nach oben geführt wird.
3. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Schacht (7) am unteren Ende seiner Kühlzone Zuführöffnungen für Sekundärluft und in seinem oberen Teil regelbare Austrittöffnungen (9) für die in ihm nach oben geführten Gase aufweist.