DE1238832B - Bindemittel fuer feuerfeste Stoffmischungen - Google Patents

Bindemittel fuer feuerfeste Stoffmischungen

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DE1238832B
DE1238832B DEK54085A DEK0054085A DE1238832B DE 1238832 B DE1238832 B DE 1238832B DE K54085 A DEK54085 A DE K54085A DE K0054085 A DEK0054085 A DE K0054085A DE 1238832 B DE1238832 B DE 1238832B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B12/00Cements not provided for in groups C04B7/00 - C04B11/00
    • C04B12/04Alkali metal or ammonium silicate cements ; Alkyl silicate cements; Silica sol cements; Soluble silicate cements

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Description

  • Bindemittel für feuerfeste Stoffmischungen Die vorliegende Erfindung betrifft feuerfeste Stoffmischungen und besonders solche Stoffmischungen, bei denen der Hauptbestandteil aus einem basischen oder nichtsauren Material besteht.
  • Wenn auch die Hauptmenge der feuerfesten Werkstoffe, die zum Bau von Industrieöfen, wie Hochöfen, Siemens-Martin-Öfen, Zementöfen, elektrischen Lichtbogenöfen u. dgl. dienen, in Form von Formsteinen, beispielsweise Backsteinen, in gebranntem oder ungebranntem (d. h. in chemisch gebundenem) Zustand verwendet wird, so hat die Anwendung von feuerfesten Materialien in loser oder granulierter Form besonders in den letzten Jahren zugenommen.
  • Diese feuerfesten Materialien in granulierter Form werden dazu verwendet, um an Ort und Stelle ein fugenloses Gefüge auszubilden, z. B. den Boden von Siemens-Martin-Öfen oder die Wand eines basischen Sauerstoff-Konverters. Diese Materialien können als Gießmassen (d. h. mit so viel Wasser vermischt, daß sich ein gießfähiger Schlamm bildet, der dann in vorgeformte Gießformen gegossen wird und den man hart werden läßt), als Spritzmischungen (bei denen das granulierte Material durch eine Düse, in der es mit einer verhältnismäßig kleinen, aber genau eingestellten Menge Wasser angefeuchtet wird, verspritzt wird, wobei das feuchte Material gegen eine Wand oder eine andere, mit dem feuerfesten Werkstoff zu beschichtende Fläche prallt), als Ramm-oder Stampfmasse (bei der das angefeuchtete granulierte Material von Hand oder mittels Preßlufthämmer an der Einsatzstelle eingestampft wird) oder als loser Bewurf an der Einsatzstelle verwendet werden, um im letzteren Fall als Flickmasse in schon vorhandenen Ofengefügen zu dienen, die einer Reparatur bedürfen.
  • Eine charakteristische Eigenschaft, die für eine Spritzmasse wesentlich ist und die in einem für Gießzwecke verwendeten Gemisch erwünscht ist, ist die, daß bei ihr bei Zimmertemperatur schnell ein Abbinden oder Härten eintritt. Es ist zu beachten, daß eine Mischung, die auf eine senkrechte Wand gespritzt wird, unmittelbar nach dem Aufschlag genügend Kohäsion aufweisen muß, um auf der Wand festzukleben und sich an der Einsatzstelle auf der senkrechten Fläche zu halten. Weiter muß alles nachfolgende Material, das auf dem frisch aufgespritzten Material abgelagert wird, auf diesem Material festkleben und darf nicht von der Wand abtropfen oder abprallen. Im Fall von Gießmassen ist es auch äußerst erwünscht, daß ein schnelles Abbinden eintritt, so daß die Zeit, die man zur Herstellung eines Gußstückes benötigt, auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird und hierdurch Herstellungskosten eingespart werden.
  • Ein Material, welches als Bestandteil von Spritzmassen und Gießmassen in großem Umfang als Binder oder Kalthärter oder Raumtemperatur-Binder oder -Kleber verwendet wird, ist Natriumsilikat. Dieses Material ist ein wasserlösliches Gemisch aus Natriumoxyd und Siliciumdioxyd und ist im Handel erhältlich in einem weiten Bereich von chmischen Zusammensetzungen mit unterschiedlichen Na20 : Si02 Verhältnissen. Aus wenigstens zwei Gründen ist es erwünscht, ein Natriumsilikat mit hohem Siliciumdioxydgehalt zu verwenden (d. h. mit einem Na 20 : Si02 Verhältnis von 1: 2 und vorzugsweise von z. B. 1: 3,22). Zunächst einmal hat die Anwendung eines Materials mit weniger Na20 und mehr Siliciumdioxyd im allgemeinen die Bildung eines feuerfesten Produktes mit besseren Allgemeineigenschaften zur Folge. Zum zweiten ist ein Material mit höherem Siliciumdioxydgehalt leichter zugänglich und wohlfeiler. Jedoch haben diese Materialien mit hohem Siliciumdioxydgehalt auch gewisse Nachteile. Sie sind in Wasser verhältnismäßig langsam löslich. Dies ist für Spritz- oder Gießmassen verständlicherweise nachteilig. Zusätzlich sind Natriumsilikate mil hohem Siliciumdioxydgehalt langsamer im Abbinden zu einer harten Bindung.
  • Aus der deutschen Patentschrift 655 379 ist es bekannt, Natriumsilikat mit einem Na20: Si02-Verhältnis von 1:2 in Kombination mit Natriumsilicofluorid und zerkleinertem Gestein zur Herstellung eines wasser- und säurewiderstandsfähigen Zementes oder Mörtels zu verwenden, welcher jedoch nicht bei erhöhten Temperaturen und nicht als feuerfestes Material eingesetzt wird. Die deutsche Patentschrift 611106 betrifft die Herstellung eines Mörtels mit einer bestimmten Wärmeausdehnung, welche der Wärmeausdehnung der angrenzenden Formsteine entspricht, worin Natriumsilikat mit einem Molverhältnis Si02 : Na20, welches größer als 3,5:1 ist, enthalten ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine schnelle Auflösung des Binders und demzufolge ein schnelles Abbinden erreicht werden kann, und zwar zugleich oder zusammen mit einer guten Anfangsfestigkeit, wenn man in einer feuerfesten Mischung, die ein nichtsaures feuerfestes Aggregat aufweist, ein Bindemittel verwendet, welches aus einer Hauptmenge eines Natriumsilikates mit hohem Siliciumdioxydgehalt (d. h. mit einem Na20: Si02 Verhältnis von nicht über 1:2) und einer kleineren Menge eines wasserlöslichen Natriumsilikates mit niedrigem Siliciumdioxydgehalt (d. h. mit einem Na20 : SiOZ Verhältnis, das größer als 1:2 ist) besteht. Die erfindungsgemäßen Stoffmischungen enthalten 1 bis 5 %, vorzugsweise 1,2 bis 2,4%, des Natriumsilikates mit dem hohen Siliciurndioxydgehalt und 0,2 bis 1,2%, vorzugsweise 0,3 bis 0,6%, des Natriumsilikates mit dem niedrigen Siliciumdioxydgehalt. Wie gefunden wurde, ist ein Natriumsilikat mit einem Na20 : Si02 Molverhältnis von 1:1 besonders wirksam, wenn es in Kombination mit einem Natriumsilikat mit einem Naz0 : Si02 Gewichtsverhältnis von 1: 3,22 verwendet wird, wenngleich es auch zusammen mit anderen Natriumsilikaten mit hohem Siliciumdioxydgehalt wirksam ist.
  • Es ist selbstverständlich, daß die erfindungsgemäßen Stoffmischungen im allgemeinen von einem Hersteller feuerfester Erzeugnisse in trockener Form fabriziert und dem Verbraucher zugeschickt werden, der dann der Stoffmischung Wasser zugibt, um beispielsweise ein gießfähiges oder spritzbares Gemisch zu bilden. So werden die Binderzusätze der Stoffmischung, im besonderen die Natriumsilikate, der Stoffmischung als trockene Pulver zugegeben, obwohl man sie auch als flüssige Lösungen erhalten kann. Diese Pulver können jedoch Hydratationswasser enthalten.
  • Wie weiter gefunden wurde, kommen die Vorteile, die mit der Kombination eines Natriumsilikates mit hohem Siliciumdioxydgehalt mit einer geringeren Menge eines Natriumsilikates mit niedrigem Siliciumdioxydgehalt verbunden sind, besonders in einer Spritzmischung zum Ausdruck, die Bentonit enthält. Die Wirkung der Anwesenheit des Natriumsilikates mit niedrigem Siliciumdioxydgehalt besteht darin, das verspritzte Gemisch kohärenter zu machen, so daß auf senkrechten Flächen eine dickere Beschichtung erzeugt werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung ist von besonderer technischer Bedeutung in Verbindung mit feuerfesten Stoffmischungen, bei denen der Hauptbestandteil (der in einer Menge von wenigstens etwa 80% anwesend ist) ein basisches oder nichtsaures feuerfestes Korn ist, beispielsweise totgebrannter Magnesit, totgebrannter Periklas, Chromerz, totgebrannter Dolomit, oder Mischungen solcher Materialien. Die erfindungsgemäßen Binder können jedoch auch mit »saurem« feuerfestem Korn verwendet werden, z. B. mit calcinierter Schamotte, calciniertem Bauxit, Aluminiumoxyd u. dgl. m. Das Natriumsilikat mit dem hohen Siliciumdioxydgehalt wird für gewöhnlich in Mengen von 1 bis 5 %, und vorzugsweise in Mengen von 1,2 bis 2,4%, zugegeben. Größere Mengen können zwar verwendet werden, sie neigen aber dazu, die Feuerfestigkeit des Gemisches herabzusetzen, was in manchen Fällen durchaus unerwünscht sein kann. Das Natriumsilikat mit niedrigem Siliciumdioxydgehalt soll in einer Menge anwesend sein, die kleiner als die Menge des Natriumsilikates mit dem hohen Siliciumdioxydgehalt ist und vorzugsweise etwa ein Viertel von dessen Menge beträgt, also etwa 0,3 bis etwa 0,6% der Mischung ausmacht. Wird Bentonit oder ein äquivalentes Material verwendet, beispielsweise in einer Spritzmischung, so soll er vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 5% anwesend sein. Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Gemische auch andere verträgliche Bestandteile, wie sie nach dem Stand der Technik zur Verfügung stehen, enthalten. Sie können beispielsweise einen Hydratations-Inhibitor, wie wasserfreies Borat, oder ein Flußmittel enthalten, das mithilft, eine Hochtemperatur- oder keramische Bindung auszubilden, wofür Walzzunder, Fayalit, Aluminiumoxyd und verflüchtigtes Siliciumdioxyd bekannte Beispiele darstellen. Das Gemisch kann gewünschtenfalls auch verträgliche Kaltbinder, wie Magnesiumsalze oder Teer bzw. Pech, enthalten.
  • Die Natriumsilikate, die für die Zwecke der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, stellen Pulver dar, die wasserfrei oder teilweise oder völlig hydratisiert sein können. So weist z. B. ein typisches Natriumsilikat mit einem Na20 : Si02 Verhältnis von 1 : 2 folgende chemische Zusammensetzung auf: Na20 = 27,0 %; S'02 = 54,0 %; H20 = 18,5 %; der Rest von 0,5% sind Verunreinigungen.
  • Wie auf diesem technischen Spezialgebiet üblich, werden die Na20 : Si02-Verhältnisse, wie sie in dem Natriumsilikat vorliegen, in dieser Erfindungsbeschreibung wiedergegeben als Zahl 1 (welche die Menge Na 20 darstellt), der sich eine weitere Zahl anschließt (welche die Menge des Siliciumdioxyds darstellt, die pro Na20-Einheit vorhanden ist). Es ist auf diesem technischen Spezialgebiet auch üblich, Natriumsilikate, bei denen das Na..0 : Si02 Verhältnis kleiner als 1:1 ist, durch auf Gewichtsbasis bezogene Zahlenwerte zu charakterisieren, wohingegen Natriumsilikate, die ein oder weniger Mole Si02 auf jedes Mol Na20 enthalten, durch Zahlenwerte gekennzeichnet sind, die auf Molverhältnisse bezogen sind. So enthält z. B. ein Natriumsilikat mit einem Na 20 : S'02 Verhältnis von 1: 3,22 3,22 Pfund S'02 pro Pfund Na 20. Andererseits enthält ein Natriumsilikat, das durch ein Na20 : Si0, Verhältnis von 1 : 1 gekennzeichnet ist, 1 Mol Si02 pro Mol Na20. Es wird darauf hingewiesen, daß in der Regel der Wert für das Na20 : S'02 Verhältnis eine Zahl darstellt, die kleiner als 1 ist. So bedeutet z. B. das Verhältnis 1: 2 den Zahlenwert 1/2, während das Verhältnis 1 : 3,22 einen Zahlenwert von annähernd 1/a darstellt. Demzufolge weisen Natriumsilikate mit hohen SiO# Gehalten Na20 : SiO# Verhältnisse von niedrigen Zahlenwerten auf, obgleich die zweite Zahl des Verhältnisses (welche die SiO.- Menge wiedergibt) bei den Materialien mit höheren SiO# Gehalten größer ist. Wird beispielsweise angegeben, daß das Na,0 : SiO; Verhältnis nicht größer als 1 : 2 ist, so sollen hiermit Materialien gemeint sein, deren Siliciumdioxydgehalt gleich oder größer als die Menge ist, die in der Verhältniszahl genannt ist.
  • Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Stoffmischungen von dem Fabrikanten der feuerfesten Erzeugnisse hergestellt und in trockenem Zustand an den Verbraucher geschickt, der dann Wasser oder eine andere Flüssigkeit in der zum Anmachen nötigen Menge zugibt, um zu einem Gemisch zu gelangen, das dann z. B. in vorgeformten Gießformen gegossen werden kann. Abweichend hiervon können die erfindungsgemäßen Stoffmischungen von dem Verbraucher auch als Spritzmischung benutzt werden, wobei die trockene Stoffmischung durch eine Düse, in der sie mit einer genau bemessenen Wassermenge vermischt wird, ausgestoßen wird und die feuchte Stoffmischung dann beispielsweise gegen eine Ofenwand gespritzt wird, an der sie fest haftet und eine fugenlose feuerfeste Auskleidung bildet.
  • Wenn auch die bestimmte Natur der physikalischen und chemischen Wechselwirkung der erfindungsgemäßen gemischten Binder nicht völlig verständlich ist, so kann man doch annehmen, daß der Zusatz eines Natriumsilikates mit niedrigem Siliciumdioxydgehalt zu einem Material mit hohem Siliciumdioxydgehalt eine schnellere Lösung des Materials mit dem hohen Siliciumdioxydgehalt ermöglicht, als sie zu erzielen ist, wenn das Material mit Wasser allein gemischt wird. Es ist klar, daß zwecks Ausbildung einer Bindung, welche die feuerfesten Partikelchen der erfindungsgemäßen Stoffmischungen zu einem Ganzen zusammenschließt, das vorhandene Natriumsilikat zunächst in Lösung in der Anmachflüssigkeit gebracht werden muß. Ebenso klar ist in der Regel, daß, je schneller das Natriumsilikat gelöst wird, besonders im Fall von Spritzmischungen, desto besser die erhaltenen Ergebnisse sind. Im Fall einer Stoffmischung, die auch Bentonit enthält, kann man annehmen, daß das Natriumsilikat mit dem niedrigen Siliciumdioxydgehalt dazu beiträgt, daß der Bentonit schneller angefeuchtet und dadurch klebrig gemacht wird, so daß eine größere Menge des verspritzten Materials auf einer senkrechten Fläche haftenbleibt und in gleicher Zeit eine feuerfeste Auskleidung größerer Dicke aufgebaut werden kann.
  • Die erfindungsgemäßen Stoffmischungen erweisen sich, wenn sie in an sich bekannter Weise verspritzt werden, besonders darin als technisch von großem Vorteil, daß sie ein außerordentlich gut haftendes Material bilden, welches den Aufbau des verspritzten Materials in einer verhältnismäßig großen Dicke auf einer senkrechten Fläche ermöglicht. Ein weiterer Vorzug besteht darin, daß sie in kaltem Zustand schnell abbinden, wenn sie verspritzt oder gegossen werden. Ein weiterer Vorteil kommt darin zum Ausdruck, daß die Stoffmischungen die Anwendung von Natriumsilikaten gestatten, die man bislang wegen ihrer zu langsamen Löslichkeit als unbrauchbar für Spritzmischungen hielt. Die folgenden Beispiele sollen die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung näher erläutern, die Erfindung selbst aber nicht irgendwie einschränken; denn deren genauer Umfang ist aus den nachfolgenden Ansprüchen erkennbar. Beispiel I Das folgende Stoffgemisch Periklas ............................ 13,0°/0 Chromerz .......................... 82,7% Bentonit ........................... 2% Natriumsilikat (Na, O : Si02 = 1: 2) .... 1,9% Natriumsilikat (Na20: Si0, = 1:1) .... 0,4°/0 wurde mit etwa 11010 Wasser in einer Ridley-Spritzvorrichtung durchgemischt und auf die senkrechte Fläche eines erhitzten Ofens geschleudert. Es war mit diesem Gemisch möglich, eine LUberzugsschicht in einer Dicke von etwa 22,9 cm (9 Inches) an verspritztem Material aufzubauen, wohingegen mit bekannten Spritzmischungen (d. h. mit ähnlichen Stoffmischungen, die nur ein Natriumsilikat mit einem Na20 : SiO.,-Verhältnis von 1: 2 enthalten) eine große Menge abgepralltes Material anfiel und ein Abfallen schon eintrat, wenn eine Schicht in einer Dicke von nur 10,1 oder 12,7 cm (4 oder 5 Inches) auf der senkrechten Wand abgeschieden war. Beispiel II Die folgende feuerfeste Stoffmischung Periklas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13,0,1/0 Chromerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82,71/0 Natriumsilikat (Na,0 : SiO, =1: 3,22) .. 1,91/o Natriumsilikat (Na,O : SiO, = 1:1) .... 0,4°/o Bentonit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0% wurde mit etwa 11% Wasser in einer Ridley-Spritzvorrichtung durchgemischt und auf eine Ofenwand gespritzt, um einen fest haftenden Überzug zu bilden, wobei weniger als ein Viertel des Materials durch Abprallen verlorenging. Beispiel III Die folgende Stoffmischung Periklas ............................ 89,20/0 Walzzunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,0% Natriumborat ....................... 1,0% Natriumsilikat (Na,0 : Si0, = 1: 3,22).. 1,9% Natriumsilikat (Na 20 : Si02 = 1:1) .... 0,4% Bentonit . .. .. .. .. . . . . ......... . . . ... 1,5'% wurde unter Zusatz von etwa 11% Wasser verspritzt, und zwar in die oberste Lochfläche eines Siemens-Martin-Ofens, um eine Reparatur des heißen Ofens auszuführen. Es trat nur ein geringer Materialverlust ein, und die Flickmasse hielt über zehn Aufheizungen aus.
  • Die Wirkung, die man bei Verwendung einer Kombination von Natriumsilikaten mit unterschiedlichen Natriumoxyd zu Siliciumdioxyd-Verhältnissen erzielt, ist verschieden von derjenigen, die man mit jedem Silikattyp für sich erzielt, oder von derjenigen, die man auf Grund des Verhaltens eines jeden dieser Typen erwarten konnte. So reichte beispielsweise eine Spritzmischung, die nach den Angaben im Beispiel II zusammengesetzt war, jedoch lediglich ein Natriumsilikat mit einem Na20 : Sioz Verhältnis von 1:1 in einer Menge von 2,3 8l8 enthielt, gerade aus, um beim Verspritzen eine Schicht in einer Stärke von Bruchteilen eines Zolles aufzubringen, ehe das Material von der senkrechten Wand, auf die es aufgespritzt worden war, abfiel. Eine Stoffmischung, die wie im Beispiel 1I zusammengesetzt war, jedoch nur Natriumsilikat mit einem NaZ0 : SiO.- Verhältnis von 1: 2 aufwies, gestattete zwar das Aufspritzen eines 10,1 bis 12,7 cm (4 bis 5") dicken überzuges, doch fiel dieser überzug beim Erhitzen auf 1300° C von der Wand ab. Im Gegensatz hierzu blieb eine Beschichtung, die unter Verwendung der Stoffmischung des Beispiels 1I (d. h. mit den gemischten Silikaten mit unterschiedlichen Na20 : Si02 Verhältnissen) aufgespritzt worden war, auf der Wand haften, auch wenn diese auf 1300° C erhitzt war.
  • In der Erfindungsbeschreibung und in den Ansprüchen sind die Prozentwerte in Gewichtsprozent und die Teile in Gewichtsteilen ausgedrückt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Die chemische Zusammensetzung der mineralischen Komponenten ist in der üblichen Weise angegeben, und zwar als einfache Oxyde, d. h. als SiO2, MgO u. dgl., wenngleich die Komponenten selbstverständlich in Wirklichkeit auch in verschiedenen Kombinationen vorhanden sein können, z. B. als Magnesiumsilikat.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Bindemittel auf der Basis von Wasserglas für feuerfeste Stoffmischungen, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß das Bindemittel aus einem größeren Anteil Natriumsilikat mit einem Naz0 : Sioz Molverhältnis, welches nicht größer als 1: 2 ist, und einem geringeren Anteil Natriumsilikat mit einem Na20 : Si02 Molverhältnis, welches größer als 1:2 ist, besteht. z. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 1 bis 5 e/e Natriumsilikat mit einem Molverhältnis Na20 : Si02, welches nicht größer als 1:2 ist, und 0,2 bis 1,28/® Natriumsilikat mit einem Molverhältnis größer als 1:2, bezogen auf die feuerfeste Mischung, besteht. 3. Bindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich 1 bis 5 e/e Bentonit, bezogen auf die gesamte feuerfeste Stoffmischung, enthält. 4. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Natriumsilikat mit einem Na 20 : Sioz Molverhältnis, welches größer als 1:2 ist, ein Molverhältnis von 1:1 aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 655 379, 611106.
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