-
Kamera mit Bildfeldbegrenzungsrahmen im Sucher Die Erfindung bezieht
sich auf eine Kamera mit einem Sucher, der einen aus lumineszierendem Stoff bestehenden
Bildfeldbegrenzungsrahmen aufweist.
-
, -Bei einem bekannten Sucher wird der Bildfeldbegrenzungsrahmen
durch den inneren Rand einer Platte oder eines Gehäuseteils aus fluoreszierendem
Werkstoff gebildet. Dieser Werkstoff wird durch einfallendes Tageslicht zum Leuchten
angeregt. Ein aus solchem Werkstoff bestehender Bildfeldbegrenzungsrahmen ist nur
bei schwacher Umgebungshelligkeit sinnvoll. Das schwache Außenlicht bringt den Bildfeldbegrenzungsrahmen
zum Leuchten, so daß er sich gut von dem sonst verhältnismäßig dunklen, ira Sucher
erscheinenden Bild abhebt. Ist die durch den Sucher betrachtete Umgebung jedoch
hell beleuchtet, dann fällt der Leuchteffekt des fluoreszierenden Materials nicht
ausreichend auf, um den Bildfeldbegrenzungsrahmen von seinem hellen Hintergrund
abzuheben. In diesem Fall ist ein fluoreszierender Rahmen schlechter sichtbar als
ein Rahmen aus nicht leuchtendem Werkstoff. Unbrauchbar ist ein fluoreszierender
Bildfeldbegrenzungsrahmen ferner für Blitzlichtaufnahmen in sehr lichtschwacher
Umgebung. Das einfallende Licht reicht unter solchen Umständen nicht aus, um das
Fluoreszenzmaterial zum Leuchten anzuregen, so daß der Bildfeldbegrenzungsrahmen
vor dem Auslösen des Blitzlichts nicht genügend sichtbar ist.
-
Weiter ist ein Fernrohr mit einem aus fluoreszierendem Material bestehenden
Fadenkreuz bekannt. Dieses Fadenkreuz wird durch eine eingebaute UV-Lampe über eine
Filteranordnung beleuchtet, die nur das UV-Licht durchläßt. Die Anwendung dieser
Konstruktion zum Erzeugen eines Bildfeldbegrenzungsrahmens ün Sucher einer fotografischen
Kamera scheitert einerseits daran, daß in aller Regel nicht genügend Einbauraum
für eine UV-Lampe vorhanden sein wird. Anderseits sind Lichtquellen im Inneren des
Kameragehäuses grundsätzlich unerwünscht. Es ist schon schwierig genug, eine Kamera
nach außen hin lichtdicht zu machen. Beim Einbau einer Lichtquelle müßte der von
der Lichtquelle erfaßte Raum zusätzlich lichtdicht gegenüber dem Filmraum abgekapselt
werden. Im übrigen würde der Einbau einer UV-Lampe zum Beleuchten eines Bildfeldbegrenzungsrahmens
aus fluoreszierendem Material nur die Schwierigkeiten beseitigen, die bei sehr dunkler
Umgebung auftreten. Bei heller Ausleuchtung würde der UV-Anteil des Tageslichts
den Bildfeldbegrenzungsrahmen auch unabhängig von der eingebauten UV-Lampe zum Aufleuchten
bringen und einen mangelnden Kontrast zwischen dem Bildfeldbegrenzungsrahmen und
dem im Sucher sichtbaren Bild hervorrufen.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, für eine Kamera
der eingangs beschriebenen Gattung einen Bildfeldbegrenzungsrahmen zu schaffen,
der ohne zusätzliche Lichtquelle bei jeder Umgebungshelle gut sichtbar ist.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Bildfeldbegrenzungsrahmen
durch eine Elektrolumineszenzplatte erzeugbar ist, welche von einer in die Kamera
eingebauten Spannungsquelle aus erregbar ist.
-
Ein mittels einer Elektrolumineszenzplatte erzeugter Bildfeldbegrenzungsrahmen
leuchtet im Sucher hell auf. Der Bildfeldbegrenzungsrahmen ist unabhängig von der
Umgebungshelligkeit deutlich sichtbar, da sich die zugehörige Lichtquelle in der
Kamera befindet. Die Leistungsaufnahme einer Elektrolumineszenzplatte ist minimal,
so daß als Spannungsquelle eine kleine Batterie genügt.
-
Da ein durch eine interne Lichtquelle erzeugter Bildfeldbegrenzungsrahmen
bei starker Umgebungshelligkeit im Sucher nicht sehr gut sichtbar ist, ist es zweckmäßig,
sowohl einen von dem Umgebungslicht sichtbar gemachten als auch einen durch die
Elektrolumineszenzplatte erzeugbaren Bildfeldbegrenzungsrahmen vorzusehen. Bei einer
Kamera mit einem in den das Sucherbild abbildenden Strahlengang einspiegelbaren,
durch das UmgeNngslicht sichtbar gemachten ersten Bildfeldbegrenzungsrahmens ist
daher nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der durch die Elektrolumineszenzplatte
erzeugbare Bildfeldbegrenzungsrahmen als wahlweise einschaltbarer zweiter Bildfeldbegrenzungsrahmen
dekkungsgleich mit dem ersten Bildfeldbegrenzungsrahmen in den Sucher einspiegelbar.
Bei guter Helligkeit ist in diesem Fall ün Sucher nur das Bild des ersten
Bildfeldbegrenzungsrahmens
sichtbar, während die Elektrolumineszenzplatte abgeschaltet bleibt. Fällt die Umgebungshelligkeit
dagegen so stark ab, daß sie nicht ausreicht, um den ersten Bildfeldbegrenzungsrahmen
gut sichtbar zu machen, dann wird die Elektrolumineszenzplatte eingeschaltet und
erzeugt den gut zu sehenden zweiten Bildfeldbegrenzungsrahmen.
-
Bei einer Kamera, bei der der erste Bildfeldbegrenzungsrahmen auf
einem neben dem Sucherfenster befindlichen Rahmenfenster angebracht und durch einen
hinter dem Rahmenfenster befindlichen Spiegel in den Sucher einspiegelbar ist, ist
es im Sinne der Erfindung besonders günstig, wenn der Spiegel teildurchlässig ist
und der durch die Elektrolumineszenzplatte erzeugte zweite Bildfeldbegrenzungsrahmen
bezüglich der Spiegelebene zum ersten Büdfeldbegrenzungsrahmen symmetrisch so hinter
dem Spiegel angeordnet ist, daß die Bilder der beiden Bildfeldbegrenzungsrahmen
im Sucher in ihrer Lage übereinstimmen. Bei dieser Anordnung werden die gleichen
optischen Teile zum Einspiegeln beider Bildfeldbegrenzungsrahmen in den Sucher benutzt,
so daß eine gedrängte Bauweise erzielt wird. Außerdem ist auf diese Weise sichergestellt,
daß beide Bildfeldbegrenzungsrahmen gleich scharf im Sucher zu sehen sind.
-
Es sind Elektrolumineszenzplatten herstellbar, die selbst Rahmenform
haben. Die handelsüblichen Elektrolumineszenzplatten leuchten jedoch über ihre ganze
Fläche. Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich daher, wenn eine Elektrolumineszenzplatte
vorgesehen ist, die bei Erregung eine zusammenhängende Leuchtfläche erzeugt und
wenn vor der Lumineszenzplatte eine lichtundurchlässige Maske mit dem Bildfeldbegrenzungsrahmen
entsprechenden Ausnehmungen angeordnet ist.
-
Bei dieser Konstruktion ist es auch auf sehr einfache Weise möglich,
Bildfeldbegrenzungsrahmen unterschiedlicher Größe vorzusehen, indem die Maske in
an sich bekannter Weise zum wahlweisen Anbringen von Bildfeldbegrenzungsrahmen unterschiedlicher
Größe auswechselbar ist.
-
Die Maske kann aber auch in ebenfalls bekannter Weise zwei oder mehr
Ausnehmungs- bzw. Schlitzanordnungen enthalten, die unterschiedlich großen Bildfeldbegrenzungsrahmen
entsprechen.
-
Die Verwirklichung der Erfindung ist besonders sinnvoll im
Zusammenhang mit einer Kamera, die ein eingebautes Blitzlichtgerät mit zugehöriger
Spannungsquelle besitzt. Gerade bei der Verwendung solcher Kameras tritt das Problem
schlechter Sichtbarkeit des Bildfeldbegrenzungsrahmens besonders häufig auf. Dabei
ist es günstig, wenn die Spannungsquelle des Blitzlichtgerätes zugleich die Spannungsquelle
der Elektrolumineszenzplatte ist. Letztere belastet die Spannungsquelle nicht in
beachtlichem Umfang.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Kamera, F i
g. 2 einen HorizontaIschnitt durch die Kamera nach F i g. 1, entsprechend
der Schnittlinie 11-II in Fig. 1, und F i g. 3 ein Schaltschema für
die in der erfindungsgemäßen Kamera einen Bildfeldbegrenzungsrahmen erzeugende Elektrolumineszenzplatte.
In den F i g. 1 und 2 ist mit 1 allgemem* eie Kamera bezeichnet, in
welche ein Blitzlichtgerät eingebaut ist. Letzteres umfaßt eine hinter einem Fenster
3 in der Kamerakappe 2 angeordnete Blitzröhre 4 sowie die üblichen elektrischen
Bauteile, wie einen Zündtrafo 5, einen Zündkondensator 6 und Widerstände
7.
-
In der Kamerakappe 2 ist ferner ein Sucher untergebracht, der hinter
einem Sucherfenster 8 eine Konkavlinse 9 und eine als Okular dienende
Konvexlinse 10 aufweist, welche durch einen aus zwei Teilen lla und
11 b bestehenden Glaskörper zu einem Block zusammengefaßt sind. Das durch
das Fenster 8
sichtbare Bild kann an einer Einblicksöffnung 12 beobachtet
werden.
-
In den das Sucherbild abbildenden Strahlengang S
des Suchers
ist ein erster Bildfeldbegrenzungsrahmen einspiegelbar. Dieser befindet sich in
Form Einern Maske an einem neben dem Sucherfenster 8 angeordneten Rahmenfenster
13 und ist in F i g. 1 mit 14 bezeichnet. Der erste Bildfeldbegrenzungsrahmen
14 wird mittels eines hinter dem Rahmenfenster 13 angeordneten Spiegels
15 gemäß dem bei B, und B, angedeuteten Strahlengang in den Strahlengang
S
des Suchers eingespiegelt. Die Trenniläche 16 zwischen den beiden
Teilen 11 a und 11 b des Gläskörpers ist zu diesem Zweck als teildurchlässiger
Spiegel ausgebildet.
-
Erfindungsgemäß ist in den Sucher neben dem ersten Bildfeldbegrenzunggrahmen
14 ein zweiter Bildfeldbegrenzungsrahmen einspiegelbar, der mittels einer Elektrolumineszenzplatte
erzeugbar ist. Diese Elektrolumineszenzplatte ist bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
bezüglich des Spiegels 15 sym.-metrisch zu dem am Rahmenfenster
13 vörgeseheneu ersten Bildfeldbegrenzungsrahmen hinter dem Spiegel
15 angeordnet und mit 17 bezeichnet. Bei Erregung mittels einer Wechselspannung
leuchtet die Elektrolumineszenzplatte (Leuchtkondensator) auf ihrer ganzen Fläche
auf. Der zweite Bildfeldbegrenzungsrahmen entsteht dadurch, daß unmittelbar vor
der Elektrolumineszenzplatte 17 eine Maske 18 angeordnet ist, die
dem zweiten Bildfeldbegrenzungsrahmen entsprechende Ausnehmungen aufweist. Damit
der zweite Bildfeldbegrenzungsrahmen in den Sucher eingespiegelt werden kann, ist
die Spiegel 15
teildurchlässig ausgebildet, so daß das Einspiegeln gemäß dem
Strahlengang E, B, erfolgt. Der durch äie Elektrolumineszenzplatte
17 erzeugbare Bildfeldbegrenzungsrahmen stimmt in Form und Größe mit dem
ersten Bildfeldbegrenzungsrahmen 14 überein. Infolge der aus F i g. 2 ersichtlichen
Anordnung stimmen die Bilder der beiden Bildfeldbegrenzungsrahmen im Sucher genau
überein und sind dort scharf sichtbar.
-
Zum Erregen der Elek-trolumineszenzplatte17 ist eine Spannungsquelle
erforderlich, die in den F i g. 1
und 2 nicht dargestellt ist und zweckmäßigerweise
durch die Spannungsquelle des Blitzlichtgerätes gebildet wird. Das Einschalten der
Elektrolumineszenzplatte 17 erfolgt mittels eines Schaltknopfes
19. Der von der Spannungsquelle kommende Gleichstrom wird mittels
eines Wandlers bzw. Zerhackers in Wechselstrom bzw. pulsierenden Gleichstrom umgewandelt.
Zu diesem Zweck ist es günstig, emieft Trailsistor-DC-Wandler zu verwenden, wie
er *in Fig.2 bei 20 angedeutet ist. Als elektrigche Bauteile zum Erregen der Elektrolumineszenzplatte
sind ferner ein
zu der Platte parallelgeschalteter Kondensator 21
sowie zwei Widerstände 22 und ein Transformator 23
erforderlich. Die elektrischen
Bauteile 5 bis 7 des Blitzlichtgerätes und die elektrischen Bauteile
19 bis 23 für die Elektrolumineszenzplatte 17 sind zweckmäßigerweise
auf einer gemeinsamen Isolierplatte 24 angebracht, die eine gedruckte Schaltung
aufweist.
-
Die elektrische Anordnung der für den Betrieb der Elektrolumineszenzplatte
17 notwendigen Teile ist aus dem Schaltschema nach F i g. 3 zu ersehen.
Dabei sind die elektrischen Bauteile mit den gleichen Bezugsziffern wie in F i
g. 2 versehen. Zu den Bauteilen ist jeweils eine Maßangabe gegeben, so daß
sich insgesamt eine besonders günstige Schaltanordnung ergibt. Die Stromquelle ist
in F i g. 3 mit U bezeichnet und wird durch die Batterie des Blitzlichtgerätes
gebildet. Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene, dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Insbesondere könnte der durch die Elektrolumineszenzplatte erzeugbare
Bildfeldbegrenzungsrahmen auf beliebige andere Weise in den Sucher eingespiegelt
werden. Es ist auch grundsätzlich denkbar, die Elektrolumineszenzplatte selbst rahmenförmig
auszubilden, so daß die Platte unmittelbar im Sucher angebracht werden kann und
keine Maske erforderlich ist. Die Maske 18 kann auswechselbar sein, so daß
Bildfeldbegrenzungsrahmen verschiedener Größe erzeugt werden können. Ferner kann
die Maske 18 auch mit mehreren Ausnehmungsanordnungen versehen sein, so daß
im Sucher verschiedene Bildfeldbegrenzungsrahmen mit unterschiedlicher Größe erscheinen.
Die Erfindung kann selbstverständlich auch dann verwirklicht werden, wenn die Kamera
kein eingebautes Blitzlichtgerät besitzt. Das Problem des schwer sichtbaren Bildfeldbegrenzungsrahmens
kann z. B. auch bei Kameras mit sehr lichtstarker Optik auftreten, die zum Fotografieren
bei schwacher UmgebungsheRigkeit benutzt werden können. In diesem Fall muß lediglich
eine eigene Stromquelle für die Elektrolumineszenzplatte vorgesehen werden.
-
Besonders sinnvoll ist die Anwendung der Erfindung darüber hinaus
auch bei Kameras, die zu anderen Zwecken eine Spannungsquelle enthalten, die zugleich
zum Erregen der Lumineszenzplatte verwendet werden kann. Beispielsweise trifft dies
auf Kameras zu mit eine Widerstandsfotozelle aufweisendem, eingebautem Belichtungsmesser
oder auf solche mit elektrisch angetriebenem Filmschaltwerk oder mit elektrischem
Antrieb für eine Belichtungswert-Einstellvorrichtung oder eine Objektiv-Verstellvorrichtung.
In all diesen Fällen ist eine regelmäßig als Batterie ausgebildete, in die Kamera
eingebaute Spannungsquelle erforderlich, die zugleich zum Speisen der Lumineszenzplatte
benutzt werden kann.