DE1222574B

DE1222574B - Verfahren zur Herstellung von als mechanisch widerstandsfaehige Teile aufgebauten und so zur Fuehrung und/oder Halterung der Magnete oder ganzer Geraeteteile dienenden Schaltspulen

Info

Publication number: DE1222574B
Application number: DES74283A
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Burger; Anton Galli
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1961-06-10
Filing date: 1961-06-10
Publication date: 1966-08-11

Description

Verfahren zur Herstellung von als mechanisch widerstandsfähige Teile aufgebauten und so zur Führung und/oder Halterung der Magnete oder ganzer Geräteteile dienenden Schaltspulen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von als mechanisch widerstandsfähige Teile aufgebauten und so zur Führung und/oder Halterung der Magnete oder ganzer Geräteteile dienenden Schaltspulen.
Es ist bekannt, frei gewickelte, in einem gesonderten Magnetgehäuse angeordnete Spulen mit einer möglichst dünnen Schicht einer aushärtbaren Masse zu umgießen, um den Wärmeübergang von Spule zu Magnetgehäuse gegenüber solchen Anordnungen, bei denen zwischen Erregerspule und Magnetgehäuse aus Isolations- und Austauschbarkeitsgründen ein wesentlicher Zwischenraum besteht, zu verbessern.
Es ist auch bekannt, die Spulenkörper von Zugmagneten, insbesondere von Schützen, als mechanisch widerstandsfähige Teile aufzubauen, so daß sie auch zur Führung und Halterung der Magnete, ja ganzer Geräteteile eingesetzt werden können. Derartige Spulenkörper haben sich in der Praxis sehr gut bewährt. Diese Spulenkörper haben jedoch den Nachteil, daß sie mit Rücksicht auf die relativ große Masse bzw. die mit dieser Masse meist verbundenen Unwucht nur mit stark begrenzter Geschwindigkeit bewickelt werden können. Darüber hinaus müssen für das Wickeln verhältnismäßig große Wickelmaschinen verwendet und es können trotzdem nur eine geringe Stückzahl von Spulen auf einmal in einer Maschine gewickelt werden. Bedingt durch das notwendige Bewickeln des Spulenkörpers sind selbstverständlich die Formgestaltungsmöglichkeiten solcher bekannten Spulenkörper begrenzt, d. h. es können nicht alle Formgestaltungswünsche in freizügiger Art und Weise erfüllt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebenen Nachteile bzw. Mängel beim Herstellen der bekannten Spulenkörperaufbauten zu beseitigen und darüber hinaus auch ohne Bandagen u. dgl. eine außerordentlich widerstandsfähige Wicklung aufzubauen. Darüber hinaus soll die Möglichkeit eröffnet werden, die Formgebung des Spulenkörpers weitgehend freizügig zu gestalten, ohne vom Herstellungsverfahren her gehindert zu werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die gestellte Aufgabe auf besonders einfache Weise dadurch gelöst, daß ein dünnwandiger, rotationssymmetrisch ausgebildeter Trägerkörper bewickelt und anschließend mit einem Kunststoff so umspritzt, umpreßt oder umgossen wird, daß die gewünschte weitere Funktion der Schaltspule, wie Führung und/oder Halterung des Magnetkernes oder weiterer Geräteteile, möglich ist.
Der Trägerkörper wird vorteilhaft aus einem Thermoplasten, insbesondere aus Polykarbonat gefertigt. Dieser Thermoplast verbindet sich mit einem Duroplastmaterial, z. B. Polyesterharz bei einer Temperatur zwischen 160 und 190° C zu einem einheitlichen Körper. Polyesterharz versetzt mit Kreide feinster Körnung ist bei der angegebenen Temperatur derart dünnflüssig, daß es die Wicklung praktisch vollkommen durchtränkt und damit einen einheitlichen, formbeständigen Körper schafft, bei dem auch die Wicklungen gegen jede Art von Schlag- oder Stoßbeanspruchung gesichert sind. Zur Erhöhung der Festigkeit des Duroplastmaterials kann dieses sowohl mit Glasfasern als auch mit Fasern aus Polykarbonat versetzt werden.
An Hand der Zeichnung sei eine Spule gemäß den Ansprüchen beschrieben. Der besseren Übersicht wegen ist der Spulenkörper im Schnitt dargestellt.
Die Spule besteht aus einem dünnwandigen Trägerkörper 1 aus thermoplastischem Material, insbesondere einem Polykarbonat, auf dem die Wicklung 2 aufgebracht ist. An den Trägerkörper 1 sind Fortsätze 3 und 4 an einzelnen Stellen vorzugsweise in Dreipunktanordnung angeformt, die in ihrer vorstehenden Länge der Wandstärke des fertigen Spulenkörpers entsprechen. In den Trägerkörper 1 sind im Ausführungsbeispiel ferner Steckanschlüsse 5 eingespritzt, an deren Fortsätze 6 die Enden der Wicklung 2 angelötet sind. Der Trägerkörper 1 mit der aufgebrachten Wicklung 2 und den Anschlüssen 5 wird als fertiges Bauteil in eine Spritz-, Preß- oder Gießform eingesetzt. Die Abstandshalterung von den Formwänden erfolgt durch die beschriebenen Fortsätze 3 und 4. Das Spritzen, Pressen bzw. Gießen der Wandungsteile 7 sowie der aasgeformten Teile 8 und 9 der Spule erfolgt in. an sich bekannter Weise. Es ist ersichtlich, daß durch diese Aufbauform der fertigen Spule eine sehr freizügige Form verliehen werden kann, wodurch es möglich wird, die Spule auch zur Führung des Magneten, zur Halterung zusätzlicher Teile, ja sogar als Teilgehäuse auszubilden. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel mit einem Ansatz 10 ist auch der Steckanschluß 5 in der endgültigen Lage so fixiert, daß er mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt werden kann.
Es lassen sich selbstverständlich auch an den Mantelflächen der Spule Fortsätze oder Gehäuseteile in nahezu beliebiger Größe und Form angießen oder anspritzen. Darüber hinaus können die verschiedensten Teile, also nicht nur Steckanschlußelemente, sondern auch Halterungsteile, Gewindebolzen u. dgl. durch den Spritz- oder Gußvorgang mit der Spule starr verbunden werden. Die Spule wird hierdurch zu einem außerordentlich vielseitig anwendbaren Bauelement, das letztlich das Kernstück eines ganzen Schalters oder anderer mit Zugmagneten bestückter Einrichtungen bilden kann.
Für Patentanspruch 1 wird nur Schutz für die Vereinigung der einzelnen durch ihn gekennzeichneten Merkmale beansprucht. Für die Merkmale nach den Unteransprüchen wird kein selbständiger Schutz begehrt.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von als mechanisch widerstandsfähige Teile aufgebauten und so zur Führung und/oder Halterung der Magnete oder ganzer Geräteteile dienenden Schaltspulen, dadurch gekennzeichnet, -daß ein dünnwandiger, rotationssymmetrisch ausgebildeterTrägerkörper (1) bewickelt und anschließend mit einem Kunststoff so =spritzt, umpreßt oder umgossen wird, daß die gewünschte weitere Funktion der Schaltspule, wie Führung und/oder Halterung des Magnetkernes oder weiterer Geräteteile, möglich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, .dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus einem Thermoplast, insbesondere einem Polykarbonat, gefertigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewickelte Trägerkörper mit einem Duroplast, insbesondere einem Polyesterharz, umpreßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Duroplastmaterial mit Glasfasern und Kreide feinster Körnung versetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Duroplastmaterial mit Fasern aus Polykarbonat versetzt ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch .gekennzeichnet, daß die fertiggewickelte Spule in einer Form bei einer Temperatur von 160 bis 190° C mit Duroplast umspritzt, umpreßt oder umgossen wird.
7. Trägerkörper zum Durchführen des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Trägerkörper vorstehende Teile als Abstandshalter in der Stärke der zu umspritzenden Wandung aasgeformt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1693 312.