DE1220406B - Verfahren zur Herstellung von Benzylmalonitril - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Benzylmalonitril

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DE1220406B
DE1220406B DEG15348A DEG0015348A DE1220406B DE 1220406 B DE1220406 B DE 1220406B DE G15348 A DEG15348 A DE G15348A DE G0015348 A DEG0015348 A DE G0015348A DE 1220406 B DE1220406 B DE 1220406B
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benzene
benzylmalonitrile
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dicyanethylene
catalyst
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DEG15348A
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Jerome Clarence Westfahl
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Goodrich Corp
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BF Goodrich Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Benzylmalonitril Die Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Benzylmalonitril aus Benzol und 1 ,1-Dicyanäthylen.
  • Gegenstand der Patentanmeldung G 15347 IVb/12o (deutsche Auslegeschrift 1 214 238) ist ein Verfahren zur Herstellung von durch Methylenmalonitril substituierten aromatischen und heterocyclischen Verbindungen mit aromatischen Eigenschaften, bei dem die betreffende substituierte aromatische oder heterocyclische Verbindung mit 1,1-Dicyanäthylen in Gegenwart eines aus Aluminiumhalogenid, insbesondere Aluminiumchlorid, bestehenden Kondensationskatalysators umgesetzt wird. Bei der Herstellung dieser eben erwähnten neuartigen Verbindungen ist es nicht notwendig, daß ein Aktivator für den Katalysator angewandt wird, um 50 oder mehr Prozent der aromatischen bzw. heterocyclischen Verbindung mit 1,1-Dicyanäthylen umzusetzen. Es ist deshalb ziemlich überraschend, daß bei der Umsetzung von 1,1-Dicyanäthylen mit Benzol in Gegenwart eines Aluminiumhalogenidkondensators ein Aktivator, z. B. ein Halogenwasserstoff, zugegen sein muß, wenn eine wirtschaftlich vertretbare Umsetzung der Reaktionsteilnehmer erreicht und eine entsprechende Ausbeute an Benzylmalonitril erhalten werden soll.
  • Bisher konnte man Benzylmalonitril mit Hilfe zweier Verfahren herstellen, die jedoch beide sehr umständlich waren, so daß sie für eine Herstellung im technischen Maßstab kaum anwendbar waren. Nach dem einen Verfahren wird Benzaldehyd mit Malonitril zu 1, 1-Dicyan-2-phenyläthylen umgesetzt, das dann mit Wasserstoff unter Bildung von Benzylmalonitril und eines Gemisches aus anderen unerwünschten Produkten hydriert wird. Ein großer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das ungesättigte Zwischenprodukt 1,1-Dicyan-2-phenyläthylen unbeständig ist und durch Aufnahme von Wasser leicht wieder in die Ausgangsprodukte zurückverwandelt wird. Bei dem zweiten bekannten Verfahren zur Herstellung von Benzylmalonitril geht man entweder von o;-Cyanß-phenylpropionsäureamid oder von Benzylmalonsäurediamid aus. Diese Verbindungen liefern mit PCl5 unter Wasserabspaltung Benzylmalonitril. Dieses Verfahren ist insofern ungünstig, als die notwendigen Ausgangsverbindungen nur durch mehrstufige komplizierte Umsetzungen erhalten werden können.
  • Beim vorliegenden Verfahren werden lediglich zwei sehr einfache und jederzeit zur Verfügung stehende Verbindungen, nämlich Benzol und 1,1 -Dicyanäthylen, miteinander umgesetzt, wobei Ausbeuten erzielt werden, die wesentlich höher sind als diejenigen der bekannten Verfahren. Es ist zwar bekannt, nach dem Muster der Anlagerung von Äthylen an Benzol nach Friedel-Crafts, Allylcyanid mit Hilfe von Aluminiumchlorid als Kondensationsmittel mit Benzol unter Bildung von p-Phenylbuttersäurenitril umzusetzen. Diese Reaktion ist jedoch mit der dem vorliegenden Verfahren zugrunde liegenden Reaktion nicht gleichzusetzen, da sich das erfindungsgemäß verwendete 1, 1-Dicyanäthylen von Allylcyanid hinsichtlich seiner Reaktionsfähigkeit sehr weitgehend unterscheidet, den 1,1-Dicyanäthylen polymerisiert sich in Gegenwart von Feuchtigkeit oder Fremdionen äußerst rasch (vgl. deutsche Patentschrift 842 544). Auch in der Veröffentlichung »Vinylidencyanid, I.« in Journal of the American Chemical Society, 72 (1950), S. 1305ff., rechte Spalte, werden die einzigartigen Eigenschaften von 1,1-Dicyanäthylen aufgezeigt. Um den monomeren Zustand dieser Verbindung aufrechtzuerhalten, müssen alle Wasserspuren entfernt werden. Daher kann man ebensowenig wie Allylcyanid Acrylnitril mit 1,1-Dicyanäthylen auf eine Stufe stellen, denn Acrylnitril ist in Wasser ziemlich beständig und nicht sehr empfindlich gegen ionische Zusätze. Die bekannten Stabilisierungsmittel für Acrylnitril sind demzufolge geradezu Polymerisationskatalysatoren für monomeres 1,1-Dicyanäthylen. 1,1-Dicyanäthylen setzt sich auch mit Dienen (z. B. 1,3-Butadien) schon bei Raumtemperatur unter Adduktbildung um, wohingegen Acrylnitril bei dieser Temperatur keinen wesentlichen Umsatz zeigt. Das erfindungsgemäß verwendete 1,1-Dicyanäthylen stellt also hinsichtlich seiner Reaktionsfähigkeit eine Ausnahme dar und ist insofern den Olefinen nicht ohne weiteres äquivalent, die praktisch unempfindlich gegenüber Wasser und Fremdionen sind.
  • Es war- daher höchst überraschend, als festgestellt wurde, daß die erfindungsgemäße Umsetzung unter Verwendung von Aluminiumhalogenid überhaupt vonstatten geht, da doch monomeres 1,1-Dicyanäthylen Fremdionen gegenüber sehr empfindlich ist. Auch daß die erfindungsgemäße Umsetzung von trockenem Chlorwasserstoff stark aktiviert wird, war aus demselben Grunde nicht vorherzusehen. Ungewöhnlich ist ferner, daß das monomere 1,1-Dicyanäthylen Chlorwasserstoff offenbar nicht - wie das bei anderen typischen Olefinen der Fall ist - zu addieren vermag, obwohl die Verbindung doch sonst chemischen Reaktionen gut zugänglich ist.
  • Die vorliegende Erfindung schlägt nun ein Verfahren zur Umsetzung von Benzol mit einer ungesättigten Cyanverbindung in Gegenwart eines Aluminiumhalogenidkatalysators vor, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man zwecks Herstellung von Benzylmalonitril Benzol unter Ausschluß von Feuchtigkeit mit 1,1-Dicyanäthylen in Gegenwart des Aluminiumhalogenidkatalysators und von Halogenwasserstoff als Aktivator für - diesen Katalysator und eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels, als welches auch überschüssiges Benzol dienen kann, bei -10 bis +75°C umsetzt. Das Molverhältnis von 1,1-Dicyanäthylen zum verwendeten wasserfreien Aluminiumhalogenid beträgt vorzugsweise etwa 1 : 2, wenn in -kürzester Zeit hohe Ausbeuten an dem erwünschten Produkt erhalten werden sollen.
  • Man kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zwar ein inertes Verdünnungsmittel benutzen, obwohl die Umsetzung auch ohne dieses abläuft. Gegebenenfalls kann auch ein reaktionsfähiges Verdünnungsmittel angewandt werden, z. B. Benzol oder irgend eine andere aromatische oder heterocyclische Flüssigkeit.
  • Wenn dieses reaktionsfähige Verdünnungsmittel nicht Benzol ist, entsteht ein Gemisch aus Benzylmalonitril und dem durch Methylenmalonitril substituierten Verdünnungsmittel.
  • Die Umsetzung gemäß der Erfindung erfolgt nach der allgemeinen Gleichung: Wie bereits erwähnt, ist bei der Umsetzung die Anwendung eines Halogenwasserstoffs, z. B. von Chlorwasserstoff, als Aktivator erforderlich. Wenn ein solcher Halogenwasserstoff in dem vorliegenden Verfahren nicht benutzt wird, wird das Benzylmalonitril nur in außerordentlich geringen, zwischen 3 und 1501o liegenden Ausbeuten erhalten. Bei Verwendung eines Halogenwasserstoffs als Aktivator im Reaktionsmedium steigt die Ausbeute an Benzylmalonitril auf 50 bis 900/o an, wenn man sie auf das in dem Reaktionsgemisch vorhandene 1,1-Dicyanäthylen bezieht. Der Halogenwasserstoff kann dem Reaktionsmedium direkt von außen bei erhöhten Temperaturen zugeführt werden, um eine Chlorwasserstoffentwicklung in situ aus der Katalysatorsuspension in symm.-Tetrachloräthan zu erhalten. Nach einer anderen Ausführungsform des Verfahren kann man den Chlorwasserstoff durch eine Substitutionsreaktion des Benzols mit Cl erzeugen, wobei Chlorbenzol und Chlorwasserstoff entstehen, der dadurch in situ in das Reaktionsmedium gelangt. Die Halogenwasserstoffmenge soll über der Menge liegen, die unter normalen Umständen entsteht, wenn man wasserfreies Aluminiumchlorid mit dem Wasserdampf der Luft beim Öffnen und Schließen des Aluminiumchloridbehälters zusammenbringt.
  • Die Temperatur, bei der die Reaktion abläuft, kann in weiten Grenzen schwanken. Da jedoch die Reaktion stark exotherm ist und das 1,1-Dicyanäthylen bei erhöhten Temperaturen zur Homopolymerisation neigt, wird die Reaktionstemperatur bevorzugt zwischen -10 und +75°C gehalten; man kann aber auch Temperaturen bis zu 1000 C anwenden. Um die Reaktionstemperatur in diesem Bereich zu halten, kann Kühlung des Reaktionsgemisches erforderlich werden.
  • Weil die Einhaltung der Reaktionstemperatur in dem genannten Bereich ungewöhnlich schwierig ist und ohne Lösungsmittel meist große Mengen viskoser Reaktionsprodukte entstehen, ist die Anwendung eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels unerläßlich.
  • Nichtreagierende Lösungsmittel, die hier verwendet werden können, sind symm.-Tetrachloräthan, Nitrobenzol und o-Dichlorbenzol. Das symm.-Tetrachloräthan ist besonders geeignet, weil es erstens einen niedrigen Siedepunkt hat, der die Abscheidung der Reaktionsprodukte erleichtert, wenn das Benzylmalonitril durch fraktionierte Destillation isoliert wird, und weil es zweitens im Handel leicht erhältlich ist. Es kann auch Benzol, das bei den Reaktionstemperaturen flüssig ist, als Verdünnungsmittel benutzt werden, wenn man es in 150- bis 2000/0igem Überschuß oder mehr, bezogen auf die stöchiometrisch erforderliche Menge, anwendet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedener Form durchgeführt werden. Man kann z. B. das 1,1-Dicyanäthylen mit dem Benzol in den gewünschten molaren Anteilen mischen und dieses Gemisch mit einer Suspension des Aluminiumchlorids in einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel zusammenbringen.
  • Man kann aber auch das Benzol und das 1,1-Dicyanäthylen einzeln zu einer Suspension von Aluminiumchlorid in einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel geben. Gemäß einer weiteren Ausführungsform bringt man eine Lösung aus überschüssigem Benzol und Aluminiumchlorid mit dem 1,1-Dicyanäthylen zusammen.
  • Bei allen diesen Reaktionen bzw. Verfahren wird ein als Aktivator wirkender Halogenwasserstoff, z. B.
  • Chlorwasserstoff, mit dem Aluminiumhalogenidkatalysator vermischt, um die Ausbeuten an Benzylmalonitril zu erhöhen.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung benutzt man zweckmäßig wasserfreies Benzol, um eine mögliche Homopolymerisation des 1, 1-Dicyanäthylens, die durch Wasser unterstützt wird, auf ein Mindestmaß zu beschränken.
  • Im Verlaufe der erfindungsgemäßen Umsetzung entsteht allem Anschein nach ein Komplex zwischen dem Aluminiumchlorid-Katalysator und den Cyangruppen des 1,1-Dicyanäthylens. Dieser Aluminiumchloridkomplex wird anschließend durch eine saure Lösung hydrolysiert, so daß eine Spaltung des Komplexes eintritt und das Benzylmalonitril in Freiheit gesetzt wird. Letzteres kann dann leicht isoliert und durch fraktionierte Destillation, vorzugsweise unter vermindertem Druck, oder in gewissen Fällen einfach durch Filtration des ausgefällten Endproduktes gereinigt werden.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Teile sind Gewichtsteile, wenn nichts Anderes gesagt ist.
  • Beispiel 1 In einen trockenen Glaskolben wurden 133,3 Teile (1,0 Mol) wasserfreies sublimiertes Aluminiumchlorid und 250 ccm symm.-Tetrachloräthan gegeben, das durch Destillation getrocknet worden war. In diesen Kolben, der diese Suspension des wasserfreien Aluminiumchlorids in symm.-Tetrachloräthan enthielt, wurde langsam durch einen Tropftrichter eine Lösung von 39 Teilen (0,5 Mol) Benzol und 39,0 Teilen (0,5 Mol) 1,1-Dicyanäthylen in 150ccm, wie oben, getrocknetem, symm.-Tetrachloräthan gegeben. Es wurde gut gerührt, um die Reaktionsteilnehmer innig miteinander zu vermischen. Durch Kühlung auf dem Wasserbad wurde die Reaktionstemperatur zwischen 36 und 40"C gehalten. Das aus Benzol, 1,1-Dicyanäthylen und symm.-Tetrachloräthan bestehende Gemisch wurde unterbrochen innerhalb von 30 Minuten in den Kolben gegeben, worauf das Ganze nach beendetem Zusatz 15 Minuten gerührt wurde. Der aus Aluminiumchlorid und dem Endprodukt bestehende Komplex wurde hydrolysiert, indem man das Reaktionsgemisch in einen 2-l-Becher goß, der ein Gemisch aus einem Liter zerstoßenen Eises und mit 50 ccm konzentrierter Salzsäure angesäuertem Wasser enthielt, das heftig gerührt wurde, Es bildeten sich zwei Flüssigkeitsschichten. Die obere wäßrige Schicht wurde zweimal mit Chloroform gewaschen und dann verworfen. Die Chloroformextrakte wurden zu der symm.-Tetrachloräthanlösung gegeben, worauf diese zweimal mit kaltem Wasser gewaschen wurden. Die untere Chloroformschicht wurde abgetrennt und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde dann abfiltriert. Nach der Filtration wurde das Chloroform durch Destillation bei normalem Druck entfernt, bis eine Dampftemperatur von 100"C erreicht wurde. Das im Rückstand verbleibende Benzylmalonitril wurde durch Erhitzen auf 500 C unter einem Druck von 0,4 mm weitgehend vom symm.-Tetrachloräthan befreit. Das Rohprodukt wurde anschließend in einen 250-ccm-Kolben übergeführt, der mit einem Claisen-Destillationsaufsatz und Vorlage versehen war. In diesem wurde es weiter destilliert, um das restliche symm.-Tetrachloräthan bei einem Druck von 0,40 bis 0,70 mm zu verjagen, bis die verbleibenden Produkte unter Rückfluß zu sieden begannen. Die Destillation des Rückstandes ergab in 14,70/,iger Ausbeute rohes Benzylmalonitril. Das Rohprodukt wurde anschließend dreimal aus möglichst wenig siedendem Äthanol umkristallisiert und ergab in 8,50/0iger Ausbeute gereinigtes Benzylmalonitril vom Schmelzpunkt 90 bis 91"C. Die Analyse ergab folgende Zusammensetzung: Berechnet ... C 76,90O/o, H 5,160/o, N 17,94o/o; gefunden . . C 76,64°/o, H 5140/o N 17,74°/o.
  • C 76,99 0/o, H 5,21 °/o, Beispiel 2 Wie im Beispiell beschrieben, wurden 39,0Teile (0,5 Mol) Benzol und 39,0 Teile (0,5 Mol) 1,1-Dicyanäthylen in Gegenwart von 133,3 Teilen (1,0 Mol) Aluminiumchlorid miteinander umgesetzt, nur wurde hier gasförmiger Chlorwasserstoff durch das Reaktionsmedium beim Vermischen der Reaktionsteilnehmer perlen gelassen. Der aus dem Endprodukt und Aluminiumchlorid bestehende Komplex wurde anschließend hydrolysiert, das Lösungsmittel abgetrennt und danach rohes Benzylmalonitril durch fraktionierte.
  • Destillation in 69,00/,iger Ausbeute erhalten. Nach mehreren Umkristallisationen aus Alkohol betrug die Ausbeute an gereinigtem Benzylmalonitril immer noch 60,80/0. Das gereinigte Produkt schmolz bei 90 bis 92"C.
  • Beispiel 3 Wie im Beispiel 1 wurden 39,0 Teile (0,5 Mol) Benzol und 39,0 Teile (0,5 Mol) 1,1-Dicyanäthylen miteinander umgesetzt. Nur wurde hier die Suspension des wasserfreien Aluminiumchlorids in symm.-Tetrachloräthan vorbehandelt, ehe sie zum Benzol und 1, 1-Dicyanäthylen gegeben wurde. Die Vorbehandlung des Katalysators bestand darin, daß die Suspension des wasserfreien Aluminiumchlorids in dem symm.-Tetrachloräthan 30 Minuten lang auf 90"C erhitzt und dann auf 45"C abgekühlt wurde, wodurch offensichtlich Chlorwasserstoff in situ entstand. Der aus dem Endprodukt und Aluminiumchlorid bestehende Komplex wurde dann hydrolysiert und das Lösungsmittel abgetrennt. Durch fraktionierte Destillation wurde rohes Benzylmalonitril in 83,60/,iger Ausbeute erhalten. Nach mehrmaligem Umkristallisieren aus Alkohol betrug die Ausbeute an gereinigtem Benzylmalonitril, das bei 89,5 bis 90,7"C schmolz, immer noch 51,0°/o.
  • Aus diesen Beispielen geht klar hervor, daß bei Verwendung eines Halogenwasserstoffaktivators, z. B. von Chlorwasserstoff, im Reaktionsmedium Ausbeuten an Benzylmalonitril erhalten werden, die bei 50 bis 60°/o oder darüber liegen, während sehr niedrige Ausbeuten erhalten werden, wenn kein Aktivator angewandt wird.
  • Wenn aber entsprechend der Arbeitsweise der Patentanmeldung G 15347 IVb/12O (deutsche Auslegeschrift 1 214 238) z. B. 1-Chlor-4-methoxybenzol und 1,1-Dicyanäthylen in Gegenwart einer Suspension von wasserfreiem Aluminiumchlorid in symm.-Tetrachloräthan allein umgesetzt werden, wird rohes 2-Methoxy-5-chlorbenzylmalonitril in 54,60/die Ausbeute erhalten. Wenn diese Reaktion zwischen 1-Chlor-4-methoxybenzol mit 1,1-Dicyanäthylen in Gegenwart einer Suspension von wasserfreiem Aluminiumchlorid in symm.-Tetrachloräthan durchgeführt wird, bei der neben der Katalysatorsuspension Chlorwasserstoff eingeleitet wird, liegt die Ausbeute an rohem 2-Methoxy-5-chlorbenzylmalonitril nur bei 53,4 0/o.
  • Diese Erhöhung der Ausbeute bei der beschriebenen Umsetzung von Benzol von 8,5 0/o oder darunter auf 50 bis 600/o oder darüber, wenn man mit dem Aluminiumhalogenidkatalysator zusammen einen Halogenwasserstoff benutzt, ist in dieser Reaktion zwischen reinem Benzol und 1,1-Dicyanäthylen als überraschend zu bezeichnen.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Umsetzung von Benzol mit einer ungesättigten Cyanverbindung in Gegenwart eines hluminiumhalogenidkatalysators, d a d u r c h g ekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von Benzylmalonitril Benzol unter Ausschluß von Feuchtigkeit mit 1,1-Dicyanäthylen in Gegenwart des Aluminiumhalogenidkatalysators und von Halogenwasserstoff als Aktivator für diesen Katalysator und eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels, als welches auch überschüssiges Benzol dienen kann, vorzugsweise bei -10 bis +75°C umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von 1,1-Dicyan- äthylen zum Aluminiumhalogenid, vorzugsweise Aluminiumchlorid, etwa 1: 2 beträgt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 842 544; H o u b e n - W e y 1, »Methoden der organischen Chemie«, Bd. VIII (1952), S. 344; K irk - 0 t h m er, sEncyclopedia of Chemical Technology«, Bd. VI (1951), S. 887; Journ. Amer. Chem. Soc. 72 (1950), S. 1306 und 1307.
DEG15348A 1953-09-14 1954-09-13 Verfahren zur Herstellung von Benzylmalonitril Pending DE1220406B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE842544C (de) * 1948-02-26 1952-06-30 Goodrich Co B F Verfahren zur Herstellung von Polyvinylidencyaniden

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