DE1218136B - Holzschutzmittel - Google Patents

Description

• Holzschutzmittel Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Holzschutzmittel, das aus flüssigen, wasserhaltigen Ammoniumfluoboraten mit einem Atomverhältnis Bor zu Fluor von etwa 1: 1 besteht.
• Die genaue Zusammensetzung dieser Ammoniumfluoborate ist nicht bekannt, sie dürfte jedoch etwa der Formel (Am)2(B4F405) ' 4 H20 entsprechen, wobei Am das Ammonium- oder ein organisches Ammoniumkation, z. B. Triäthylammonium, Trimethylbenzylammonium und Äthanolammonium, bedeutet. Sie werden erhalten durch Vermischen von z. B. 1 Mol Ammoniumbifluorid mit 2 Mol Borsäure unter Zusatz von etwas Wasser und gegebenenfalls etwas überschüssigem Ammoniak bzw. überschüssiger Ammoniumverbindung. An Stelle von Ammoniumbifluorid kann man gegebenenfalls auch von Ammoniumfluorid oder von Mischungen von Flußsäure mit Ammoniak oder stickstoffhaltigen Ammoniumbasen und an Stelle von Borsäure von teilweise entwässerter Borsäure oder Borsäureanhydrid ausgehen. Auch kann man gegebenenfalls noch etwas Harnstoff zugeben.
• Gegenüber bekannten Holzschutzmitteln zeichnen sich die Ammoniumfluoborate durch eine außerordentlich hohe Löslichkeit in Wasser aus. Bei 20° C lösen sich etwa 900 Teile (bezogen auf feste Ausgangsstoffe) in 100 Teilen Wasser.
• Das hat zur Folge, daß Holz oder holzhaltige Werkstoffe, wie etwa Holzspäne, die zu Spanplatten verarbeitet werden, durch eine einmalige Behandlung mit dem Holzschutzmittel, z. B. durch einmaliges Tauchen oder durch Bestreichen oder Besprühen, so viel Holzschutzmittel aufnehmen, daß sie schwer entflammbar werden. Infolge der fungiziden und insektiziden Eigenschaften der Ammoniumfluoborate ist das Holz außerdem auch weitgehend gegen den Angriff durch biologische Zerstörer, wie Pilze und Insekten, geschützt.
• Das neue Holzschutzmittel hat auch noch den weiteren Vorteil, daß es die Verleimbarkeit des damit behandelten Holzes nicht beeinflußt. Ein besonderes Trocknen des Holzes oder der holzhaltigen Werkstoffe vor dem Verleimen ist infolge des geringen Wassergehaltes nicht erforderlich.
• Einen guten Schutz des Holzes erzielt man in der Regel, wenn man etwa 50 bis 250 g und insbesondere etwa 100 bis 200 g (bezogen auf den Feststoffgehalt des Mittels) auf 1 m2 Holz aufbringt bzw. mit einem Zusatz von etwa 3 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf atro Holz bei Holzwerkstoffen. Gegebenenfalls können den flüssigen, wasserhaltigen Ammoniumfluoboraten noch andere flammhemmend'e Stoffe, z. B. Ammoniumsulfat, zugesetzt werden.
• Zwar sind schon bor- und fluorhaltiges Holzschutzmittel bekannt, die der allgemeinen Formel Me(I) (BF2-4(OH)0-2) entsprechen, bei denen also das Atomverhältnis Bor zu Fluor 1: 2 bis 1: 4 beträgt und wobei Me(I) ein einwertiges Kation bedeutet. Derartige Borfluoride sind jedoch weniger löslich als die erfindungsgemäßen Ammoniumfluoborate. Ihre Konzentration im Holz ist daher in der Regel viel zu niedrig, als daß sie das Holz schwer entflammbar machen könnten. Ihre Bedeutung liegt vielmehr in dem Schutz des Holzes gegen biologische Zerstörer, zumal, wenn sie zusammen mit Chromaten oder/und Arsenaten verwendet werden, so daß sie bei geeigneter Wahl der Zusatzstoffe gut fixierende Niederschläge im Holz bilden.
• Auch gegenüber den bekannten »Phosphatkombinationen«, meist Ammoniumphosphat mit einem Zusatz von Fluoriden oder Boraten bzw. Borsäure, als vornehmlich Flammschutzmittel sind die Ammoniumfluoborate in bezug auf ihre Löslichkeit im Wasser bedeutend überlegen. Die »Phosphatkombinationen« lösen sich bei 20° C nur zu etwa 50 bis 70 Teilen in 100 Teilen Wasser. Um mit ihnen eine hinreichende Schwerentflammbarkeit des Holzes zu erzielen, bedarf es daher mehrerer Behandlungen des Holzes mit diesen Mitteln. Außerdem muß -das mit solchen »Phosphatkombinationen« behandelte Holz vor dem Verleimen getrocknet werden, was, wie erwähnt, bei Verwendung der Ammoniumfluoborate gemäß vorliegender Erfindung entfällt.
• Beispiel 1 Man mischt 570 g Ammoniumbifluorid mit 1260 g Borsäure unter Zusatz von 255 g 25'°/oiger Ammoniaklösung und erhält eine Lösung, die 925 Gewichtsteile, bezogen auf die festen Ausgangsstoffe, auf 100 Gewichtsteile Wasser enthält.
• Mit dieser Lösung werden sägerauhe Fichtenholzbretter von 20 mm Stärke durch einmaliges Anstreichen mit einer Menge von etwa 170 g/m2 imprägniert. Das so behandelte Holz ist nach dem Trocknen schwer entflammbar sowie gegen holzzerstörende Pilze, wie Poria vaporaria, und holzzerstörende Insekten, z. B. Larven des Hausbockkäfers, geschützt. Beispiel 2 Man mischt 6 Mol Borsäure und 3 Mol Äthanol--amin und gibt zu dieser Mischung unter Kühlung tropfenweise 6 Mol Flußsäure (als 40o/oige wäßrige Lösung) hinzu. Man erhält so eine hoch konzentrierte Lösung des Holzschutzmittels, die ohne weitere Verdünnung gebrauchsfertig ist und zur Imprägnierung verwendet werden kann. Gegebenenfalls läßt sich die Lösung durch Abdampfen von Wasser noch einengen.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Holzschutzmittel aus flüssigen, wasserhaltigen Ammoniumfluoboraten, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t, daß zu ihrer Herstellung Ammoniak, Bortrioxyd und Fluorwasserstoffsäure bzw. entsprechende Ammoniumfluoride, organisch substituierte Ammoniumverbindungen oder Hydrate des Bortrioxyds im Atomverhältnis 1N:2B:2F, gegebenenfalls mit überschüssigem Ammoniak bzw. überschüssigem organischem substituiertem Ammonium, vermischt werden.
2. 2. Holzschutzmittel nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich noch andere (lammhemmende Stoffe enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 675 400; deutsche Auslegeschriften Nr. 1019 817, 1107 923; USA.-Patentschrift Nr. 2 823145.