DE1213355B - Bodenverdichter - Google Patents

Description

• Bodenverdichter Es sind Vorrichtungen zur Bodenverdichtung bekannt, die eine auf dem Boden aufliegende Rüttelplatte aufweisen, mit welcher ein Rüttler verbunden ist. Bei bekannten Geräten dieser Art weist der Rüttler zwei Paare von symmetrisch zur Längsmittelebene des Gerätes angeordneten Unwuchten auf, welche zur Erzielung gerichteter Schwingungen um zwei zueinander parallele Achsen gegensinnig umlaufen. Dabei ist die gegenseitige Phasenlage der Unwuchten so gewählt, daß eine den Vorschub des Gerätes bewirkende horizontale Komponente der Schwingungen erzeugt wird. Das Gerät bewegt sich »hüpfend« selbst fort. Durch Veränderung der Schwingungsrichtung kann die horizontale Komponente und damit die Vorschubgeschwindigkeit geregelt werden. Das geschieht dadurch, daß die gegenseitige Phasen- oder Winkellage der Unwuchten verändert wird.
• Es ist bekannt, bei solchen Geräten zur Erzeugung einer Lenkbewegung eine Unsymmetrie in bezug auf die Längsmittelebene des Rüttelgerätes zu erzeugen. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, daß mittels eines Differentialgetriebes die Phasenlagen der Unwuchten so eingestellt werden, daß die resultierende Schwingungsrichtung auf der einen Seite des Rüttlers nach vorn und auf der anderen Seite nach hinten geneigt wird, so daß ein Drehmoment um eine vertikale Achse entsteht.
• Bei einer anderen bekannten Anordnung wird der Rüttler auf der Rüttelplatte seitlich verschoben. Bei einer dritten Anordnung erfolgt eine seitliche Verschiebung der Unwuchtkörper auf ihren Wellen.
• Die bekannten Anordnungen erfordern relativ komplizierte Getriebe, welche eine Verstellung während des Laufes gestatten.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung solch komplizierter Getriebe eine einfache Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit und -richtung sowie eine Lenkung zu erzielen.
• Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck vorgesehen, daß wenigstens einer der Unwuchtkörper mit einem Gleitlager auf einem mit seiner Antriebswelle umlaufenden Exzenter gelagert ist und Mittel zur Ausübung eines Bremsmomentes auf diesen Unwuchtkörper vorgesehen sind.
• Beim Anlaufen des Rüttlers werden die so gelagerten Unwuchtkörper zunächst infolge ihrer Trägheit in Ruhe zu bleiben suchen, so daß ein Schlupf entsteht und die Exzenter sich in den Unwuchtkörpern drehen. Nach und nach werden die Unwuchtkörper aber mitgenommen, und sie stellen sich auf den Exzenter unter dem Einfluß der Fliehkraft so ein, daß ihr Schwerpunkt den größtmöglichen Abstand von der Achse besitzt. Die Phasenlage der Unwucht ist also durch die Anordnung des Exzenters auf derAntriebswelle genau definiert. Es entsteht dann eine gerichtete Schwingung wie bei üblichen Rüttlern, welche bei geeigneter relativer Phasenlage der Unwuchten eine horizontale Transportkomponente besitzt, die einen Vorschub des Gerätes bewirkt.
• Durch Abbremsen des einen Unwuchtkörpers kann dann eine Phasenschleppung dieses Unwuchtkörpers bewirkt werden, so daß sich die resultierende Schwingungsrichtung ändert und damit die Vorschubgeschwindigkeit. Zweckmäßig ist es, wenn die Anordnung so getroffen ist, daß in an sich bekannter Weise zwei Paare von gegensinnig umlaufenden Unwuchtkörpern beiderseits der Längsmittelebene des Rüttelgerätes angeordnet sind und daß zur Erzielung eines Lenkmomentes je ein Unwuchtkörper auf jeder Seite der Längsmittelebene auf einem Exzenter gelagert und einzeln abbremsbar ist. Um ein Lenkmanöver auszuführen, wird einfach einer der Unwuchtkörper abgebremst. Dadurch entsteht eine Unsymmetrie des Rüttlers, welche eine Drehung zur Folge hat.
• Zweckmäßig ist es, wenn mit jedem auf einem Exzenter gelagerten Unwuchtkörper eine Bremstrommel in einer eine gegenseitige Radialbewegung zulassenden Weise gekoppelt ist.
• Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des Rüttelgerätes, die in einfacher Weise eine wahlweise Vor-und Rückwärtsbewegung des Rüttelgerätes ermög licht. besteht darin, daß zur Erzielung einer wahlweisen Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Gerätes drei parallele Unwuchtwellen mit je zwei Unwuchtkörpern vorgesehen sind, von denen die beiden äußeren derart gegenläufig zu der inneren rotieren, daß die Unwuchtkörper der inneren Unwuchtwelle mit denen einer der äußeren Unwuchtwellen eine gerichtete Schwingung mit einer vorwärts gerichteten Transportkomponente und mit den Unwuchtkörpern der anderen äußeren Unwuchtwelle eine gerichtete Schwingung mit einer rückwärts gerichteten Transportkomponente erzeugen und daß die Unwuchtkörper der beiden Unwuchtwellen auf Exzentern gelagert und wahlweise abbremsbar sind.
• Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und im folgenden beschrieben: F i g. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rüttlers in einem Horizontalschnitt; F i g. 2 und 3 zeigen einen Schnitt längs der Linie A B von F i g. 1 bei verschiedenen Betriebszuständen; F i g. 4 zeigt in einem Schnitt ähnlich F i g. 1 eine andere Ausführungsform der Erfindung.
• Mit der Unwuchtwelle 3 sind beiderseits der Längsmittelachse des Gerätes Unwuchtkörper 8 und 9 verkeilt. Mit der anderen Unwuchtwelle 2 sind Exzenter 10 und 11 verkeilt, auf denen auf Gleitlagern 12 bzw. 13 Unwuchtkörper 14 bzw. 15 verdrehbar gelagert sind.
• Mit den Unwuchtkörpern 14 und 15 ist mittels einer Kulissenführung 16 bzw. 17 je eine Bremstrommel 18 bzw. 19 gekoppelt.
• Beim Antrieb der Unwuchtwellen 2 und 3 stellen sich die Unwuchtkörper 14 und 15 in der in F i g. 2 dargestellten Weise ein. Es werden wie bei einem üblichen Bodenverdichter gerichtete Schwingungen erzeugt. Wenn auf eine der Bremstrommeln 18 bzw. 19 irgendwelche hier nicht dargestellte Bremsmittel zur Einwirkung gebracht werden, so wird der eine der Unwuchtkörper 14 oder 15 abgebremst, so daß eine Unsymmetrie entsteht (vgl. F i g. 3), welche eine Drehung des Gerätes bewirkt.
• Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 ist noch eine dritte Unwuchtwelle 20 vorgesehen, auf welcher in der gleichen Weise wie die Unwuchtkörper 14 und 15 auf der Unwuchtwelle 2 Unwuchtkörper 21 und 22 mit Bremstrommeln 23 bzw. 24 gelagert sind. Die Unwuchtkörper 21 und 22 haben im Normalbetrieb eine solche Winkellage in bezug auf die Unwuchtkörper 8 und 9 der mittleren Unwuchtwelle 3, daß sie mit diesen gerichtete Schwingungen mit einer nach rückwärts gerichteten Transportkomponente erzeugen, während die Unwuchtkörper 14 und 15 der anderen äußeren Unwuchtwelle 2 eine solche Winkellage in bezug auf den Unwuchtkörper 8 und 9 der mittleren Unwuchtwelle 3 aufweisen, daß sie mit diesen gerichtete Schwingungen mit einer nach vorn gerichteten Transportkomponente erzeugen. Durch Abbremsen der Unwuchtkörper 14 und 15 oder 21 und 22 einer der beiden äußeren Unwuchtwellen 2 bzw. 20 kann wahlweise eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung erzielt werden.

Claims (4)

1. Patentansprüche: 1. Selbstbewegliches Rüttelgerät mit einer Rüttelplatte und einem darauf angeordneten Unwuchtrüttler, der wenigstens zwei Unwuchtkörper aufweist, welche derart gegensinnig umlaufen, daß gerichtete Schwingungen mit einer den Vorschub des Rüttelgerätes bewirkenden horizontalen Komponente erzeugt werden, d a -durch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Unwuchtkörper (14 oder 15) mit einem Gleitlager (12 bzw. 13) auf einem mit seiner Antriebswelle (2) umlaufenden Exzenter (10 bzw.11) gelagert ist und Mittel zur Ausübung eines Bremsmomentes auf diesen Unwuchtkörper (14 oder 15) vorgesehen sind.
2. 2. Selbstbewegliches Rüttelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit jedem auf einem Exzenter (10 oder 11) gelagerten Unwuchtkörper (14 bzw. 15) eine Bremstrommel (18 bzw. 19) in einer eine gegenseitige Radialbewegung zulassenden Weise gekoppelt ist.
3. 3. Selbstbewegliches Rüttelgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise zwei Paare von gegensinnig umlaufenden Unwuchtkörpern (8, 14; 9,15) beiderseits der Längsmittelebene des Rüttelgerätes angeordnet sind und daß zur Erzielung eines Lenkmomentes je ein Unwuchtkörper (14,15) auf jeder Seite der Längsmittelebene auf einem Exzenter (10 bzw. 11) gelagert und einzeln abbremsbar ist.
4. 4. Selbstbewegliches Rüttelgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer wahlweisen Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Gerätes drei parallele Unwuchtwellen (2, 3, 20) mit je zwei Unwuchtkörpern (14, 15; 8, 9; 21, 22) vorgesehen sind, von denen die beiden äußeren derart gegenläufig zu der inneren rotieren, daß die Unwuchtkörper (8,9) der inneren Unwuchtwelle (3) mit denen einer der äußeren Unwuchtwellen (2) eine gerichtete Schwingung mit einer vorwärts gerichteten Transportkomponente und mit den Unwuchtkörpern der anderen äußeren Unwuchtwelle (20) eine gerichtete Schwingung mit einer rückwärts gerichteten Transportkomponente erzeugen und daß die Unwuchtkörper (13, 15; 21, 22) der beiden äußeren Unwüchtwellen auf Exzentern gelagert und wahlweise abbremsbar sind.