DE1209725B

DE1209725B - Verfahren zur Oberflaechenbehandlung eines Koerpers aus gebuendelten Hohlfaeden

Info

Publication number: DE1209725B
Application number: DED32838A
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Dietzsch
Original assignee: HANS JOACHIM DIETZSCH GmbH
Current assignee: HANS JOACHIM DIETZSCH GmbH
Priority date: 1960-03-11
Filing date: 1960-03-11
Publication date: 1966-01-27

Description

Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Körpers aus gebündelten Hohlfäden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Körpers aus gebündelten Hohlfäden.
Derartige Körper werden im allgemeinen in der Weise hergestellt, daß zunächst Hohlfäden spinntechnisch erzeugt werden, die insbesondere aus Thermoplasten, z. B. Polyolefinen oder Polystyrol, bestehen. Diese Hohlfäden werden in geeigneter Weise gebündelt und entsprechend den gewünschten Ausmaßen abgeschnitten. Dieses Abschneiden kann mittels geeigneter Schneideinrichtungen oder z. B. auch erwärmter Drähte erfolgen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bezieht sich nun auf die Oberflächenbehandlung eines Körpers aus gebündelten Hohlfäden der eingangs genannten Art und ist dadurch gekennzeichnet, daß die stirnseitigen Querschnitte der Hohlfäden durch Plastifizieren in den gewünschten Verschließungsgrad gebracht und gleichzeitig die Stirnenden der Hohlfäden untereinander verbunden werden.
Es ist zwar schon ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem Körper aus gebündelten Fäden mittels einer besonderen Abschneidvorrichtung hergestellt wurden. Das vorbekannte Verfahren enthält jedoch keine Hinweise auf eine Oberflächenbehandlung eines Körpers aus gebündelten Hohlfäden, wie es Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
Das vorübergehende Plastifizieren der Stirn enden der Hohlfäden und ihr gegenseitiges Verbinden kann zweckmäßigerweise durch Verschmelzung des Materials der Stirnenden vorgenommen werden. Es ist ferner möglich, das vorübergehende Plastifizieren der Stirnenden der Hohlfäden und ihr gegenseitiges Verbinden durch Anlösungsvorgänge und nachfolgende Trocknung durchzuführen.
Wird das Plastifizieren in Form einer Wärmeanschmelzung durchgeführt, so kann dieses durch ein an die Stirnenden angelegtes, von außen erwärmtes Tuch durchgeführt werden, wobei das Tuch nach der Verschmelzung gegebenenfalls wieder abgezogen wird. An Stelle des Tuches kann auch eine Folie aus Metall oder Kunststoff verwendet werden. Letztere kann sich dabei als Verstärkungskörper mit dem Material der Fläche der Hohlfäden verbinden. Das Anschmelzen der Stirnenden kann auch mittels Infrarotstrahlung oder mit Hilfe einer an den Stirnenden vorbeistreichenden Flamme erfolgen.
Die Flächen der Stirnenden der Hohlfäden können beliebig geformt und je nach dem gewünschten Verwendungszweck des fertigen Körpers, z. B. kugel-oder halbkugelförmig, ausgebildet werden. Während des vorübergehenden Plastifizierens können Verstärkungskörper oder andere Verstärkungsmittel, wie Fäden, Vliese, Gewebe od. dgl., eingebettet werden.
Insbesondere können die Verstärkungsmittel auch aus Glasfasern bestehen. Die Einbettung kann dabei ganz oder teilweise erfolgen, und es ist ferner möglich, das teilweise eingebettete Verstärkungsmaterial nachträglich mit einem Lack oder einem härtbaren Gießharz zu imprägnieren.
Soll die Stirnfläche der Hohlfäden eine poröse Struktur aufweisen, ist es zweckmäßig, die Stirnenden der Hohlfäden nur relativ schwach vorübergehend zu plastifizieren. Umgekehrt ist es möglich, eine nicht poröse Deckschicht der Fläche der Hohlfäden in der Weise herzustellen, daß die Stirnenden der Hohlfäden vorübergehend relativ stark plastifiziert werden. Man erhält dadurch Körper mit einer gut ausgebildeten Folie, aus welcher die Hohlfäden organisch verbunden herauswachsen. Solche Körper können gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen, wie eingeschweißten Folien, Glasplatten, Metallplatten od. dgl., als Fußbodenbelag oder auch als Wandbekleidung mit außerordentlich guten Eigenschaften eingesetzt werden.
An Hand der Figuren soll das Verfahren gemäß der Erfindung am Beispiel bevorzugt hergestellter Körper und deren Oberflächenbehandlung näher er läutert werden.
F i g. 1 bis 3 stellen im Schnitt Körper aus gebündelten Hohlfäden mit Oberflächen dar, die einen verschiedenen Verschließungsgrad aufweisen; in Fig.4 ist ein Körper im Schnitt dargestellt, der eine konvexe Form aufweist.
In F i g. 1 sind mit 11 die Hohlfäden bezeichnet.
In Richtung der Pfeile 16 findet eine Wärmebeein- flussung, beispielsweise eine Infrarotstrahlung, statt.
Dadurch bilden sich an den Stirgenden der Hohlfäden Verdickungen 12 aus. Je nach der Stärke der Infrarotstrahlung bzw. einer anderen beliebigen Wärmeanwendung kann durch vorübergehendes Plastifizieren ein beliebiger Verschließungsgrad der Deck- oder Stinifläche erzielt werden.
Die Ausführungsform von Fig.2 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß die Hohlfäden der letzteren gegenseitige Zwischenräume 13 besitzen, während bei F i g. 2 zumindest im Bereich der linearen Berührungszone der Hohlfäden keine solchen Zwischenräume vorhanden sind. Wie in F i g. 2 weiter gezeigt, sind die Verdickungen 12 nur so weit ausgebildet, daß eine Verstärkung der Oberfläche erfolgt ist, daß jedoch noch eine gewisse Porosität aufrechterhalten wird.
In F i g. 3 ist in der Stirnfläche, die aus den Verdickungen 12 der Hohlfäden 11 gebildet wird, eine aus Glasfasern bestehende Verstärkung 14 eingebettet. Diese Einbettung kann auch ganz erfolgen.
Im gezeigten Beispiel ist die Verstärkung nur teilweise in die Deckschicht eingebettet und durch ein Imprägnierungsmittel, beispielsweise ein ausgehärtetes Gießharz, vergossen.
Nach dem oben geschilderten Herstellungsverfahren entstehen zunächst plattenförmige Körper mit einer Deckschicht gemäß Fig. 1, 2 oder 3. Die der ersten Deckschicht gegenüberliegende Seite der plattenförmigen Körper kann nachträglich durch ebensolche Anschmelzungs- oder Anlösungsvorgänge mit einer weiteren Deckschicht aus Hohlfäden mit oder ohne zusätzliche Verstärkungsmittel versehen werden. Die Erzeugung dieser zweiten Deckschicht kann in vielen Fällen nach einer vorhergehenden Verformung der plattenförmigen Hohlfädenkörper mit nur einer Deckschicht vorgenommen werden.
Es ist beispielsweise möglich, die Körper mit nur einer Deckschicht platten- oder streifenweise um einen konvexen Formkörper mit innenliegender Deckschicht herumzuwickeln oder auch unter Wärmeanwendung und dadurch erfolgender vorübergehender Erweichung an den Formkörper anzuschmiegen und nach dieser Formgebung erst auf der konvexen Seite außen mit der zweiten Deckschicht zu versehen. Dadurch entstehen nichtebene, plattenförmige Körper komplizierterer Gestalt, wie z.B Bootskörper, Tragflächen für Flugzeuge oder kistenförmige Körper.
In F i g. 4 ist dargestellt, wie ein nichtebener, plattenförmiger Körper erzeugt bzw. seine Oberfläche behandelt wird. Um den konvexen Formkörper ist der plattenförmige Hohlfädenkörper mit der ersten Deckschicht 18 gewickelt. Dabei ist ersichtlich, daß die Kapillaren 20 sich an der Rundung 19 mit kleinem Krümmungsradius stark spreizen.
Nach der Umwicklung wurde die zweite Deckschicht 21 erzeugt, die, wie bereits erwähnt, ebenfalls noch Verstärkungskörper erhalten kann. Die Zwischenräume zwischen den Hohlfäden 20 sind mit einem Imprägnierungsmittel 22 gefüllt.

Claims

Der Erfindungsgegenstand kann im Rahmen der folgenden Ansprüche noch beliebige Abwandlungen erfahren, wobei jedoch die Unteransprüche nur im Zusammenhang mit dem Hauptanspruch zu werten sind, da sie zum Teil an sich bekannte Verfahrens- merkmale bei der Verarbeitung von Kunststoffer enthalten.

Patentansprüche: 1, Herfahren zur Obcilläclicnbehancllung eines Körpers aus gebündelten Hohlfäden, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die stirnseitigen Querschnitte der Hohlfäden durch Plastifizieren in den gewünschten Verschließungsgrad gebracht und gleichzeitig die Stirnenden der Hohlfäden untereinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vorübergehende Plastifizieren der Stirnenden der Hohlfäden und ihr gegenseitiges Verbinden durch Verschmelzung des Materials der Stirnenden vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vorübergehende Plastifizieren der Stirnenden der Hohlfäden und ihr gegenseitiges Verbinden durch Anlösungsvorgänge und nachfolgende Trocknung der angelösten Teile vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschmelzen mit Hilfe eines an die Stirnenden angelegten, von außen erwärmten Tuches oder einer Folie durchgeführt wird, welche gegebenenfalls nach der Verschmelzung wieder abgezogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschmelzen durch Anstrahlen der Stirnenden mittels Infrarotstrahlung vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschmelzen mit Hilfe einer an den Stirnenden vorbeistreichenden Flamme durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der Stirnenden der Hohlfäden beliebig geformt, z. B. kugel- oder halbkugelförmig ausgebildet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem oder mehreren der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des vorübergehenden Plastifizierens Verstärkungskörper mit in die sich gegenseitig verbindenden Stirnenden der Hohlfäden teilweise oder ganz eingebettet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das teilweise eingebettete Verstärkungsmaterial nachträglich mit einem Lack oder einem härtbaren Gießharz imprägniert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnenden der Hohlfäden zur Erzeugung einer porösen Struktur der Stirnfläche nur relativ schwach vorübergehend plastifiziert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnenden der Hohlfäden zur Erzeugung einer aus dem Material der Hohlfäden stammenden nicht porösen, festen Folienstruktur der Stirnftäche relativ stark vorübergehend plastifiziert werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 579 015.