DE1209482C2 - Verfahren zur Herstellung eines bituminoesen Gemisches fuer Bauzwecke, insbesondere fuer die Wasserbautechnik - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines bituminoesen Gemisches fuer Bauzwecke, insbesondere fuer die WasserbautechnikInfo
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- E02B—HYDRAULIC ENGINEERING
- E02B3/00—Engineering works in connection with control or use of streams, rivers, coasts, or other marine sites; Sealings or joints for engineering works in general
- E02B3/04—Structures or apparatus for, or methods of, protecting banks, coasts, or harbours
- E02B3/12—Revetment of banks, dams, watercourses, or the like, e.g. the sea-floor
- E02B3/121—Devices for applying linings on banks or the water bottom
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
Direkt im Wasser zu errichtende Bauwerke, wie Deiche, Dämme, Molen, Unterbauten u.dgl., sind
gewöhnlich starken Einwirkungen entweder durch Wellengang oder durch Strömung unterworfen. Es
sind daher Maßnahmen getroffen worden, um solche Bauten so weit als möglich gegen die Einwirkung des
Auswaschens durch Wellen zu schützen, indem man sie z.B. mit Basalt- oder Betonblöcken verkleidete.
Manchmal ist auch versucht worden, den Ansturm der Wellen zu brechen, indem man die Wasserbauwerke
mit einem zusätzlichen, mehr oder weniger kompakten Stapel aus großen Naturfelsen, Betonblöcken
oder Betonsteinen umgab, so daß das Wasser sich beruhigt hatte, wenn es das eigentliche hydraulische
Bauwerk erreichte. Zu dem letztgenannten Zweck sind insbesondere die sogenannten »Tetrapoden«
bekanntgeworden und unter anderem zur Konstraktion von Molen in verhältnismäßig tiefem Wasser
verwendet worden (zum Begriff »Tetrapoden« wird auf die deutsche Patentschrift 848 624 hingewiesen).
Es ist jedoch gefunden worden, daß ein kompakter Stapel aus großen Steinen der Einwirkung des Wassers
nicht auf die Dauer widerstehen kann. Insbesondere die Saugwirkung der zurücklaufenden Strömung
unterspült einen Schutzbau dieser Art, und dieser schützt den hydraulischen Bau seinerseits nicht gegen
die zerstörende Wirkung. Dieser Nachteil tritt auch bei einem Stapel aus »Tetrapoden« auf.
Besondere Schwierigkeiten treten dadurch auf, daß bei der Erstellung derartiger Bauwerke, z.B. beim
Arbeiten im Meer oder sonstigen offenen Gewässern', keine Verschalformen eingesetzt werden können, wie
es unter anderem bei der Erstellung von Kerndichtungen bei Talsperren möglich ist. Bei solchen typischen
Trockenbauten hat man Grobsteine an Ort und Stelle mittels sogenannter »Mammutrüttler« in
einen in Schalungsformen eingefüllten und noch flüssigen
Asphaltfeinbeton eingerüttelt und auf diese Weise eine Dichtungsmasse hergestellt. Derartige
Maßnahmen lassen sich jedoch nicht bei direkt im Wasser zu errichtenden Bauten anwenden, insbesondere,
wenn große Windstärken und ein entsprechend kräftiger Wellenschlag herrschen. Auch die bekannte
Vergieß- oder Ausgußtechnik versagt unter diesen Bedingungen, gemäß welcher in eine Schicht aus
Schotter und Packsteinen von der Oberfläche aus Bitumenmörtel vergossen wird.
Überraschenderweise lassen sich die vorstehend erläuterten technischen Probleme lösen, wenn man
erfindungsgemäß für die Erstellung von direkt im Wasser zu errichtenden Bauten homogene bituminöse
Gemische aus 2 bis 3 Teilen vorgetrockneten Steinen mit einem Durchmesser von 200 bis 600 mm
auf 1 Teil vorgetrocknete Steine mit einem Durchmesser von 50 bis 200 mm sowie heißem asphaltischem
Betonmörtel (bituminöses Bindemittel und Mineralaggregat), der eine Temperatur von 60 bis
180° C, vorzugsweise von 100 bis 140° C, hat, verwendet.
Es war nicht vorauszusehen, daß Grobgesteine mit Einzelgewichten bis zu 80 kg in einer solchen Einbaumasse
sich unter Wasser nicht abtrennen würden und daß das Gemisch unter diesen Bedingungen eine
zusammenhängende Masse bleiben würde. Von einschlägigen Fachleuten wurde sogar zunächst die Auffassung
vertreten, daß ein solches Gemisch wegen der mangelnden Haftfähigkeit in Gegenwart von
Wasser überhaupt nicht für den vorgesehenen Zweck
ao praktisch verwendbar sei.
Im Gegensatz zu dieser Voraussage hat sich jedoch bei der praktischen Erprobung, z. B. bei der Erstellung
von Hafenmolen für neue Seehäfen in Holland, gezeigt, daß die erfindungsgemäß'zu verwen~
denden Gemische ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen zur Baustelle gebracht und dort ohne den Einsatz
von Mammut-Rüttlern und auch unter ungünstigen Witterungsbedingungen, selbst bei niedrigen Temperaturen
bis unter 0° C, eingebaut werden können.
Auf diese Weise lassen sich im Wasser zu errichtende Bauten auch großen Ausmaßes besonders schnell
und wirtschaftlich erstellen, wobei eine ausgezeichnete dynamische und statische Haftung erzielt wird.
Das Baumaterial gemäß der Erfindung bildet eine geschlossene kompakte Masse, welche die Kräfte von Wellen und Strömungen absorbiert und welche, da kein Wasser hindurchströmen kann, auch die Saugwirkung derselben ausschaltet. Als grobe Steine eignen sich beispielsweise Geröllsteine, und als Steine mit einem Durchmesser von 50 bis 200 mm können Stücke von Kies eingesetzt werden.
Das Baumaterial gemäß der Erfindung bildet eine geschlossene kompakte Masse, welche die Kräfte von Wellen und Strömungen absorbiert und welche, da kein Wasser hindurchströmen kann, auch die Saugwirkung derselben ausschaltet. Als grobe Steine eignen sich beispielsweise Geröllsteine, und als Steine mit einem Durchmesser von 50 bis 200 mm können Stücke von Kies eingesetzt werden.
Unter asphaltischem Betonmörtel wird jedes Gemisch aus Bitumen und Mineralaggregat verstanden.
Das verwendete Bitumen kann jedes asphaltische Biturnen sein, das im allgemeinen zum Straßenbau verwendet
wird. Teer und Pech und Gemische aus Teer und asphaltischem Bitumen können ebenfalls verwendet
werden. Asphaltische Bitumina des geblase^- nen Typs sind ebenfalls gut geeignet, wie auch natürliehe
Asphalte. Auch Gemische aus Bitumen und schweren Kohlenwasserstoffölen sind brauchbar.
Das Mineralaggregat kann aus Natursteinen oder gebrochenen Steinen mit einem Durchmesser nicht
über 50 mm, Sand und/oder Füllstoff bestehen.
Die groben Steine werden vorgetrocknet und können einer Temperaturregelung unterworfen werden,
bevor sie mit dem asphaltischen Betonmörtel vereinigt werden, wenn dies für die Festigkeitseigenschaften
des Endproduktes im praktischen Anwendungsfall erwünscht ist. So ist es im Winter ratsam,
beispielsweise die Temperatur der Steine auf mindestens 10 bis 30° C zu erhöhen. Erforderlichenfalls
können die Steine einer Vorbehandlung unterworfen werden; sie können beispielsweise mit einer Schicht
aus Bitumen oder einem Grundierüberzug versehen werden. Zu diesem Zweck können sie z. B. nach dem
Trocknen in einen Raum geführt werden, in welchem Bitumen oder ein anderes Produkt versprüht wird.
Die groben Steine, welche vorbehandelt sein können oder nicht, können mit dem heißen asphaltischen Betonmörtel
in einer Mischtrommel vermischt oder auf andere Weise zu einem zusammenhängenden Ganzen
vereinigt werden.
, Das Mengenverhältnis zwischen groben Steinen
und asphaltischem Betonmörtel wird gewählt in Abhängigkeit von dem Zweck, für welchen das neue
Baumaterial gemäß der Erfindung verwendet werden soll. Grobe Steine und asphaltischer Betonmörtel
werden vorzugsweise in solchen Verhältnissen gemischt,
daß der Mörtel die leeren Räume, welche zwischen den groben Steinen vorhanden sind, annähernd oder vollständig füllt, wobei die Steine selbst
vollständig von einem Bitumenschlamm umhüllt werden. Im allgemeinen kann- angenommen werden, daß
ein Stapel aus leichten Geröllsteinen, die bis zu 80 kg wiegen, 40% des Volumens an Hohlräumen enthält.
Das Vortrocknen und Vermischen der Steine mit dem heißen asphaltischen Betonmörtel kann kontinuierlich
geschehen. Die so erhaltenen homogenen bituminösen Gemische können auf die verschiedenste
Weise eingebaut werden, z.B. mit Hilfe von Kipp-Lastkraftwagen, die das Material anfahren,
worauf es beispielsweise mit Hilfe von Greifern: an den Bestimmungsort gebracht wird. Der Transport
an die Verwendungsstelle mit Kipp-Prähmen oder Lastkähnen ist ebensogut möglich wie der Transport
in Spezialförderkübeln, welche an der gewünschten Stelle durch die Krane direkt entleert werden können.
Die Temperatur, bei welcher das homogene bituminöse
Gemisch angewandt wird, ist sehr wichtig. Sie muß so niedrig sein, daß der asphaltische Betonmörtel
nicht zwischen den groben Steinen unmittelbar nach dem Aufbringen des Gemisches hindurchfließt.
Es ist daher ratsam, das Endprodukt bis zu einem ausreichenden Grad abkühlen zu lassen, bevor es angewandt wird. Es ist gefunden worden, daß man das
Produkt mindestens auf eine Temperatur unter 90° C abkühlen lassen muß, wenn ein asphaltisches
Bitumen verwendet wird.
Es ist gefunden worden, daß das homogene bituminöse
Gemisch auch in solcher Weise angewandt werden kann, daß Struktureinheiten vorfabriziert
werden, durch Füllen einer Form mit dem heißen Gemisch. Man kann das Produkt in der Form abkühlen
lassen, und nach dem Abkühlen wird ein fester asphaltischer Betonkörper erhalten, welcher die Abmessungen
der verwendeten Form hat. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß das Kühlen während des
Transportes der gefüllten Form erfolgen kann.
Gewünschtenfalls kann die Masse mechanisch zusammengepreßt
werden, nachdem sie in die Form eingebracht worden ist.
Die zu füllende Form ist beispielsweise ein Pyramidenstumpf,
dessen Basis durch das kleinere der beiden Rechtecke gebildet wird, d. h. ein Pyramidenstumpf
mit nach unten gewendeter Oberseite. Der Kübel ist mit zwei Abschlußdeckeln versehen. Nachdem
der Kübel gefüllt worden ist, werden die Deckel geschlossen, und man läßt das Material abkühlen.
Dieses Abkühlen kann zweckmäßig erfolgen, während Gußform und Inhalt zu der Baustelle gebracht
werden, wo die Struktureinheiten angewandt werden sollen. Die Asphalt-Beton-Struktureinheit kann leicht
in ihre Stellung gebracht werden, indem man den Kübel bei nach oben gerichteter Unterseite entleert.
Die gebildete strukturelle Einheit gleitet infolge der verwendeten Form leicht aus dem Kübel.
Geeignete Abmessungen für einen Kübel sind: Basis 2 · 2 m; Höhe 1,5 m. Größere Formen können
verwendet werden, aber das Kühlen der Einheiten erfordert dann zuviel Zeit.
Claims (2)
1. Verwendung von homogenen bituminösen Gemischen aus 2 bis 3 Teilen vorgetrockneten
groben Steinen mit einem Durchmesser von 200 bis 600 mm auf 1 Teil vorgetrocknete Steine mit
einem Durchmesser von 50 bis 200 mm sowie heißem asphaltischem Betonmörtel (bituminöses
Bindemittel und Mineralaggregat), der eine Temperatur von 60 bis 180° C, vorzugsweise von 100
bis 140° C, hat, für die Erstellung von direkt im Wasser zu errichtenden Bauten. '
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch vorher mit Bitumen
überzogene grobe Steine enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL1209482X | 1961-10-11 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1209482B DE1209482B (de) | 1966-01-20 |
DE1209482C2 true DE1209482C2 (de) | 1973-05-03 |
Family
ID=19871862
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962S0081966 Expired DE1209482C2 (de) | 1961-10-11 | 1962-10-09 | Verfahren zur Herstellung eines bituminoesen Gemisches fuer Bauzwecke, insbesondere fuer die Wasserbautechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1209482C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL155245C (nl) * | 1968-12-16 | 1982-05-17 | Bitumarin Nv | Werkwijze voor de bereiding van een bitumineus mengsel voor waterbouwkundige toepassingen. |
-
1962
- 1962-10-09 DE DE1962S0081966 patent/DE1209482C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1209482B (de) | 1966-01-20 |
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C2 | Grant after previous publication (2nd publication) |