-
Vorrichtung zum zentralen Ver- und Entriegeln mehrerer Schließvorrichtungen
in Fahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine- Vorrichtung zum zentralen Ver-
und Entriegeln mehrerer Schließvorrichtungen in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen,
mit einem als gemeinsames Schaltorgan ausgebildeten Schalter, dem mit den Schließvorrichtungen
verbundene Betätigungsvorrichtungen zugeordnet sind, die nur bei ausgeschalteter
Zündung bzw. bei stillstehendem Antriebsmotor einschaltbar sind.
-
Es sind Einrichtungen zum zentralen Ver- und Entriegeln mehrerer Schließvorrichtungen
bekannt, deren Betätigungsvorrichtungen an eine Stromquelle, an einen Druckmittelspeicher
oder an einen Unterdruckspeicher angeschlossen sind oder auch mechanisch ausgelöst
werden können. Die bekannten Einrichtungen bedeuten bei schweren Unfällen dann für
die Fahrzeugbenutzer eine große Gefahr, wenn die Schließvorrichtungen verriegelt
sind. Bei einem Unfall können infolge der Betätigung des gemeinsamen Schalters durch
Massenkräfte oder durch die Beschädigung einer Steuerleitung alle Schließvorrichtungen
der Türen unbeabsichtigt verriegelt werden, wodurch die im Fahrzeug befindlichen
Personen am Verlassen des Fahrzeuges gehindert werden.
-
Es ist eine Zentralschloß-Anlage für Kraftfahrzeuge bekannt, die aus
einem mechanischen, an einer Tür des Wagenkastens angeordneten Zentralschloß, einem
elektrischen Impulsgeber, der mit dem mechanischen Zentralschloß gekoppelt ist,
und aus Nebenschlössern besteht, deren Steuerung zur Verriegelung durch den Impulsgeber
eingerichtet ist, wobei ein Kontakt im Zündstromkreis angeordnet ist, der von dem
geöffneten Zentralschloß in der Schließlage gehalten wird. Dabei dient die bekannte
Zentralschloß-Anlage ausschließlich dazu, die sonst nur von innen zu verriegelnden
Türen durch den Schlüssel der Fahrertür von außen zu verriegeln. Der im Zündstromkreis
liegende Kontakt dient lediglich als sogenannte Zündsicherung. Bei aufgebrochenem
Zentralschloß ist, unter der Voraussetzung, daß die Schloßfalle sich in Schließstellung
befindet, der Kontakt im Zündstromkreis geöffnet, so daß der Motor nicht in Betrieb
gesetzt werden kann. Bei geöffnetem Zentralschloß, d. h. zurückgezogener Falle,
hält ein Schaltarm den Unterbrechungskontakt im Zündstromkreis in der Schließlage.
-
Es ist ferner eine Einrichtung bekannt, die lediglich der Sicherung
gegen Diebstahl dient. Die an die Einrichtung angeschlossenen Schließvorrichtungen
der Wagentüren, der Motorhaube, des Kofferraumdeckels, des Reserveradkastens, des
Kraftstoffeinfüllstutzens und des Zündschalters sind mit Entriegelungsmagneten versehen.
Das Schließen des Stromkreises aller Entriegelungsmagnete und damit das Aufheben
der Verriegelung ist nur durch das Betätigen eines Schloßschalters möglich. Außerdem
befindet sich die Kontaktbrücke des Sicherungsschalters nicht am Zündschalter, sondern
am Schloßschalter.
-
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung kann die Ver- und Entriegelung
der einzelnen Schlösser unabhängig von der Zündung erfolgen.
-
Eine andere bekannte Vorrichtung dient lediglich dazu, den Fahrer
darauf hinzuweisen, daß der Zündschlüssel noch in dem Zündschloß steckt, wenn er
den Wagen verlassen hat. Die Vorrichtung bewirkt, daß bei noch im Zündschloß befindlichem
Schlüssel der Fahrer die Fahrertür nicht schließen kann.
-
Durch eine ferner bekannte Vorrichtung soll verhindert werden, daß
die Wagentüren bei in Betrieb befindlichem Fahrzeug geöffnet werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, durch die einerseits die aufgezeigten Nachteile vermieden
werden, andererseits die Betätigungsvorrichtungen nur bei ausgeschalteter Zündung
bzw. bei stillstehendem Antriebsmotor ohne komplizierten technischen Aufwand eingeschaltet
werden können.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Zünd- bzw.
Anlaßschalter für den Antriebsmotor als Verbindungsglied zwischen einer die Betätigungsvorrichtungen
versorgenden Energiequelle und den Betätigungsvorrichtungen ausgebildet und in bezug
auf die Energiequelle vor dem gemeinsamen Schaltorgan angeordnet ist, wobei der
Zünd- bzw. Anlaßschalter eine an sich bekannte Kontaktbrücke aufweisen kann, die
bei eingeschalteter Zündung bzw. bei laufendem Antriebsmotor die Verbindung zwischen
der Energiequelle und dem gemeinsamen Schaltorgan zum Ver- und Entriegeln der Schließvorrichtungen
unterbricht.
Im einzelnen kann die Vorrichtung so ausgebildet sein,
daß das gemeinsame Schaltorgan als rein elektrischer Schalter und die Betätigungsvorrichtungen
zum Ver- und Entriegeln der Schließvorrichtungen in an sich bekannter Weise als
Elektromagnete oder als Elektromotoren ausgebildet sind.
-
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann der Zünd- oder
Anlaßschalter für den Antriebsmotor auch selbst als Schaltorgan zum Ver- und Entriegeln
der Schließvorrichtungen ausgebildet sein. Dabei kann ein den Zünd- oder Anlaßschalter
betätigender Zünd- bzw. Anlaßschlüssel bei seinem Herausziehen aus dem kombinierten
Schaltorgan die Verriegelung der Schließvorrichtungen auslösen.
-
Nach der Erfindung kann ferner das in einem gemeinsamen Gehäuse mit
dem Zünd- oder Anlaßschalter angebrachte gemeinsame Schaltorgan zum Ver- und Entriegeln
der Schließvorrichtungen als ein mit Unterdruck arbeitendes Stellorgan ausgebildet
sein, das mit einem Unterdruckstellmotor verbunden ist, der mit dem mit Unterdruck
arbeitenden gemeinsamen Schaltorgan gekoppelt ist.
-
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bei Unfällen, die sich
bei eingeschalteter Zündung bzw. laufendem Antriebsmotor ereignen, die Sicherheit
der Fahrzeugbenutzer wesentlich erhöht, da die Schließvorrichtungen in diesem Zustand
nicht verriegelt sind.
-
Die Erfindung wird an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt F i g.1 eine erfindungsgemäße Einrichtung in schematischer Darstellung
und F i g. 2 eine andere Einrichtung in schematischer Darstellung.
-
In F i g.1 ist eine elektrisch betriebene Einrichtung zum zentralen
Ver- und Entriegeln mehrerer Schließvorrichtungen eines Kraftfahrzeuges schematisch
dargestellt, wobei den Schließvorrichtungen mit einem gemeinsamen Schaltorgan
10 verbundene, als Elektromagnete ausgebildete Betätigungsvorrichtungen
11
bis 14 zugeordnet sind. Die Elektromagnete 11
und 13 dienen
der Verriegelung der Schließvorrichtungen und sind daher mit dem einen Kontakt
10'
des Schaltorgans 10 verbunden. Die beiden anderen Elektromagnete
12 und 14 dienen der Entriegelung der Schließvorrichtungen und sind
daher mit einem zweiten Kontakt 10" verbunden. Die mit dem Gegenkontakt 10""
verbundene Kontaktbrücke 15 verbindet die Leitung 16, die über einen Zündschalter
17 mit der Stromquelle 18 verbunden werden kann, beim Schwenken der Kontaktbrücke
15 in Richtung des Pfeiles 19 mit dem Kontakt 10' und beim Schwenken der Kontaktbrücke
15 in Richtung des Pfeiles 20 mit dem Kontakt 10".
-
Der Zündschalter 17 weist eine Kontaktbrücke 21
auf,
die sowohl die zur Stromquelle 18 führende Leitung 22 mit der zum Schaltorgan 10
führenden Leitung 16 über den Kontakt 17' als auch die Leitung 22 mit der zu einer
Zündspule 23 eines Verbrennungsmotors 24 führenden Leitung 25 über
den Kontakt 17" verbinden kann. Die Zündspule 23 ist mit einem Zündverteiler
26 verbunden, von dem Leitungen zu den einzelnen Zündkerzen 27 führen.
-
Der Schalter 17 kann aber auch als Anlaßschalter für den Anlasser
eines Dieselmotors ausgebildet sein. Dabei würde dann die an dem Kontakt
17" angeschlossene Leitung 25 zu einem Anlasser führen. Der Anlaßschalter,
der beim Anlassen die Verbindung zwischen den Leitungen 16 und
22 unterbricht, geht nach dem Anlaßvorgang in üblicher Weise auf eine nicht
dargestellte Fahrstellung zurück, in der auch keine Verbindung zwischen den beiden
Leitungen besteht.
-
Das vorzugsweise mit dem Türschloß der Fahrertür verbundene Schaltorgan
10 wird beim Schwenken der Kontaktbrücke 15 dann erst wirksam, wenn
die Kontaktbrücke 21 des Zünd- bzw. Anlaßschalters 17 die beiden Leitungen 16 und
22 miteinander verbunden hat. Beim Abstellen des Dieselmotors wird der Anlaßschalter
aus der Fahrstellung in die Abstellstellung bewegt, in welcher die Kontaktbrücke
21 die Verbindung zwischen den beiden Leitungen 16 und 22 herstellt.
Eine Verriegelung der Schließvorrichtungen am Kraftfahrzeug kann demnach erst dann
vorgenommen werden, wenn die Zündung abgeschaltet bzw. der Antriebsmotor abgestellt
ist.
-
In F i g. 2 ist eine mit Unterdruck arbeitende Einrichtung zum zentralen
Ver- und Entriegeln mehrerer Schließvorrichtungen eines Kraftfahrzeuges schematisch
dargestellt, wobei den Schließvorrichtungen mit einem gemeinsamen, am Türschloß
30 der Fahrertür angeordneten Schaltorgan 31 verbundene Betätigungsvorrichtungen
32 und 33 zugeordnet sind, die als mit Unterdruck arbeitende Stellmotoren ausgebildet
sind. Die Betätigungsvorrichtungen 32 und 33, deren Schubstangen
32' bzw. 33' an je eine Schließvorrichtung angelenkt sind, sind durch
Leitungen 34 und 35 an das Schaltorgan 31 angeschlossen, das
durch eine Leitung 36, aus der die Luft in Richtung des Pfeiles 37 abgesaugt
wird, mit einem nicht dargestellten Unterdruckbehälter verbunden ist. Beim Bewegen
der Schubstange 32' bzw. 33' in Richtung des Pfeiles 38 werden die Schließvorrichtungen
verriegelt, während beim Bewegen der Schubstange 32' bzw. 33' in Richtung der Pfeile
39 die Schließvorrichtungen entriegelt werden.
-
Der im Gehäuse des Schaltorgans 31 angeordnete Schieber
31' wird durch eine Steuerstange 40 betätigt, die mittels eines Anschlages
40' am Türschloß 30 der Fahrertür angreift. über ein Zwischenglied
41
ist die Steuerstange 40 mit einem mit Unterdruck arbeitenden Stellmotor
42 verbunden, dessen Gehäusekammern 42' und 42" durch Leitungen 43 bzw.
44 mit einem einen unter der Spannung einer Feder 45' stehenden Schieber
45" aufweisenden Stehorgan 45 verbunden sind, dessen Gehäuse 46 gleichzeitig
der Aufnahme des elektrischen Zündschalters 47 mit seinen beiden Kontakten
47' und 47" dient. Ein in das Gehäuse 46 einsteckbarer Schlüssel 48
stellt die Verbindung zwischen einer Stromquelle 49 und einer Zündspule
50 eines Verbrennungsmotors 51 her. Eine mit der Leitung
36 verbundene Rohrleitung 52 mündet in das Gehäuse 46, dessen
Innenraum über zwei Rohrstutzen 53 und 54 mit der Außenluft in Verbindung
steht.
-
Die in F i g. 2 dargestellten Elemente der Einrichtung befinden sich
in der Verriegelungsstellung. Dabei befindet sich der Zündschlüssel 48 außerhalb
des gemeinsamen Gehäuses 46 des Zündschalters 47 und des Stellorgans 45,
dessen Feder 45' den Schieber 45"
in die dargestellte Lage gebracht
hat. Die Verbindung zwischen den Kontakten 47' und 47" ist unterbrochen,
so daß die Zündspule 50 der Zündanlage des Antriebsmotors 51 keinen
Strom von der Batterie 49 erhält.
Beim Einstecken des Zündschlüssels
48 in das Gehäuse 46 wird der Stromkreis zwischen der Batterie 49 und der
Zündanlage des Antriebsmotors 51 geschlossen und der Schieber 45" gegen die Spannung
der Feder 45' in Richtung des Pfeiles 55 verschoben. Dabei strömt durch den Stutzen
53 Außenluft ein, die über die Rohrleitung 44 in die Kammer 42" eindringt.
Zur gleichen Zeit wird zwischen der Kammer 42' über die Rohrleitungen 43 und 52
eine Verbindung zum Unterdruckbehälter hergestellt, in den durch den Unterdruck
die bisher in der Kammer 42' vorhandene Luft gesaugt wird. Der Unterdruck in der
Kammer 42' bewirkt in Verbindung mit der in die Kammer 42" einströmenden
Außenluft ein Verschieben der Schubstange 42" des Stellmotors 42 in
Richtung des Pfeiles 56. Über das Zwischenglied 41 und die Steuerstange 40 wird
der Schieber 31' des Schaltorgans 31 in Richtung des Pfeiles 57 verschoben. Dabei
strömt über den Stutzen 31" Außenluft in die Rohrleitung 34 und somit in
die Kammer 32" bzw. 33" der Betätigungsvorrichtungen 32 bzw.
33 ein. Zur gleichen Zeit wird über die Rohrleitungen 36 und 35 eine Verbindung
zwischen den Kammern 32"' bzw. 33"' und dem Unterdruckbehälter hergestellt, in den
die bisher in den Kammern 32"' und 33"' befindliche Luft, die bis dahin durch den
Stutzen 31"' und die Rohrleitung 35 in die Kammern 32"' und
33"' eingeströmt war, gesaugt wird. Die Schubstangen 32' und 33' werden durch
diese Zustandänderung in Richtung der Pfeile 39 verschoben, so daß die Schließvorrichtungen
in den entriegelten Zustand versetzt werden.
-
Wird der Zündschlüssel 48, der auch ein Anlaßschlüssel für mit Dieselkraftstoff
betriebene Antriebsmotoren sein kann, aus dem Gehäuse 46 herausgezogen, so wird
einerseits die Stromverbindung zwischen der Zündanlage und der Stromquelle unterbrochen,
andererseits drückt die Feder 45' den Schieber 45" in Richtung des Pfeiles 47, wodurch
der umgekehrte Vorgang eingeleitet wird. Die Schließvorrichtungen werden infolge
der sich in Richtung der Pfeile 38 bewegenden Schubstangen 32' und 33' selbsttätig
verriegelt.