DE1197421B

DE1197421B - Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Bierwuerze aus Braumaische

Info

Publication number: DE1197421B
Application number: DEW28981A
Authority: DE
Inventors: Walter Spielvogel
Original assignee: Weigelwerk Ag
Current assignee: Weigelwerk Ag
Priority date: 1960-11-23
Filing date: 1960-11-23
Publication date: 1965-07-29
Also published as: BE610655A; GB942623A; US3224358A

Description

Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische Zur Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische, d. h. zur Abläuterung, wird üblicherweise die Braue maische unter Verwendung von Filterelementen in Würze und Treber getrennt und der in den Trebern enthaltene Extrakt durch Aussüßung mit Wasser gewonnen, wobei während des Filtrationsvorganges noch eine Wärmebehandlung vorgenommen werden kann und die Treber häufig vor dem Aussüßen aufgelockert bzw. zur Gewinnung des Extraktes gepreßt werden.
In der Praxis arbeitet man dazu noch heute mit Läuterbottichen, Maischefilter u. dgl., jedenfalls diskontinuierlich.
In der Literatur sind seit langem auch Vorschläge zur kontinuierlichen Abläuterung behandelt worden.
So sind beispielsweise Vorrichtungen bekannt, bei denen eine Anzahl von Läuterschnecken mit zwischen diesen angeordneten Preß- und Auswaschvorrichtungen derart zusammenarbeiten, daß die neben der Vorderwürze bzw. Würze gleichzeitig und getrennt voneinander gewonnenen Nachgüsse und das Glattwasser bei demselben Sud zum Auswaschen der den Apparat durchlaufenden Treber im Gegenstrom benutzt werden. Auch hat man vorgeschlagen, mit Siebtrommeln zu arbeiten, wobei in diesen ein Förderwerk arbeitet, dessen Welle hohl und zum Zwecke der Zuführung von Auswaschwasser mit Spritzlöchern versehen ist, die aber erst an jener Stelle des Apparates beginnen, wo die Würze aus der eingegebenen Maische bereits durch die Siebmantel abgelassen ist, wobei ferner mit der Siebtrommel ein Spritzrohr zum Spritzen von Wasser auf die nach außen geschobenen Treber verbunden sein kann. Bei einer anderen Vorrichtung arbeitet man mit Preßschnecken und Klärseihern, wobei Vorderwürze und Nachguß kontinuierlich in einem Arbeitsgang gewonnen werden, aber die Treber zwischen Vorderwürze und Endpressung mit einem Schlagkreuz aufgelockert, mit einem Nachguß ausgesüßt und die klare Würze durch ein Gewebe mit Hilfe einer Luftabsaugevorrichtung gewonnen werden. Das ist in apparativer Hinsicht aufwendig und in verfahrensmäßiger Hinsicht insofern unbefriedigend, als sich optimale Betriebsbedingungen in bezug auf Abziehen der Würze und Aussüßung des Trebers kaum auf einfache Weise erreichen lassen. Das gilt auch für einige modernere Vorschläge, die zusätzlich mit Zentrifugen, Mischern u. dgl. arbeiten.
Der demgegenüber einfache Vorschlag, die Biermaische dadurch abzuläutern, daß diese auf ein bewegtes Filterband ausgebreitet, durch Bewegung des Filterbandes über mehrere unter dem Band an- geordnete Auffangschalen als Vorderwürze, Nachguß, Glattwasser getrennt gesammelt und danach die auf dem Filterband zurückgebliebene Treber durch Abstreifer oder an einer Umlenkrolle vom Filterband entfernt wird, ist hauptsächlich für verhältnismäßig kleine Anlagen geeignet.
In anderen Zweigen der Verfahrenstechnik kennt man zur Trennung von Flüssigkeiten und Feststoffen Bandpressen, deren endlos umlaufende Bänder einen vertikalen Schacht bilden. Derartige Einrichtungen sind konstruktiv, funktionell und wartungsmäßig sehr aufwendig und können für die spezielle Aufgabe der kontinuierlichen Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische kaum eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische zu schaffen, die bei einfachem apparativen Aufbau eine kontinuierliche Arbeitsweise und dabei die Einstellung optimaler Betriebsbedingungen in bezug auf Trennung von Würze und Treber und Aussüßung zuläßt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische mit der Kennzeichnung durch einen Schacht mit rundem oder eckigem Querschnitt, der im Anschluß an ein allseitig geschlossenes Kopfstück mit Maischezuleitung bis zu einem unteren, allseitig geschlossenen Austragteil mit Austragschnecke mit Doppelwänden versehen ist, deren Innenwand als Filterwand ausgebildet ist, und der durch in Abständen angeordnete Querwände zwischen den Doppelwänden in Kammern unterteilt ist, die an der Schachtaußenwand Zu- und Ableitungen aufweisen.
Der Schacht kann dabei je nach den Erfordernissen zum Austragteil hin verengt oder auch erweitert ausgeführt sein.
Weitere Einzelheiten, die Funktionsweise sowie die durch die Erfindung erreichten Vorteile werden im folgenden an Hand der Figuren ausführlicher erläutern, es zeigt F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung und F i g. 2 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 1.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zur kontinuierlichen Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische. Sie besteht dazu in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem Schacht 1, der runden oder eckigen Querschnitt aufweisen kann. Im Ausführungsbeispiel ist ein eckiger Querschnitt gezeichnet. Der Schacht 1 ist im Anschluß an ein allseitig geschlossenes Kopfstück 2 mit Maischezuleitung 3 bis zu einem unteren allseitig geschlossenen Austragteil 4 mit Austragvorrichtung 5 in Form einer Austragschnecke mit Doppelwänden 6, 7 versehen. Von diesen Doppelwänden 6, 7 ist die Innenwand 6 als Filterwand ausgebildet, während außerdem durch in Abständen angeordnete Querwände 8 zwischen den Doppelwänden 6,7 Kammern 9, 10, 11 gebildet sind, die an der Schachtaußenwand 7 Zu- und Ableitungen 12 aufweisen.
Die Filterwände6 sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung in an sich bekannter Weise als geschlitzte oder gelochte Bleche, Filtertücher od. dgl. ausgeführt. Zum Zwecke der Reinigung sind zweckmäßig sowohl die Doppelwandkammern als auch der Schacht selbst zugänglich. Im Ausführungsbeispiel, aber nicht beschränkend, besitzt der Schacht 1 einander parallele Wände, die nur im unteren Teil verengt sind. Man kann aber den Schachtquerschnitt im Ganzen auch verengt oder erweitert ausführen.
Der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Braumaische von oben über die Maischezuleitung 3 gleichmäßig aufgegeben. So wird zu Beginn des Abläutern der Schacht 1 von unten nach oben langsam gefüllt. Es wird dann, unten beginnend, die Vorderwürze unter Nachdrücken von Anschwänzwasser aus den Trebern gedrückt, und im Verlauf des Prozesses süßt dieses Anschwänzwasser die Treber aus. So könnte man in jeder der Kammern 9 bis 11 arbeiten.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Kammern 9 bis 11 in beliebiger Weise hintereinanderzuschalten. Das heißt, man kann den Nachguß in die unterste Kammer 9 eintreten lassen. Er läuft dann durch diese Kammer hindurch und wird nach oben ansteigend durch sämtliche Kammern 10,11 und von diesen Kammern durch die Treber hindurch nach den Kammern auf der anderen Seite des Treberschachtes geführt oder auch umgekehrt. Im kontinuierlichen Verfahren werden so im Anfang die Vorderwürze verdrängt und nachher die Treber ausgesüßt.
Die Trübwürze kann entweder zurückgepumpt werden und kommt oben wieder in den Einfall des Schachtes 1. Sie kann aber auch dem Nachgußwasser beispielsweise in der zweiten Kammer 10 zugemischt und dort wieder mit dem Nachgußwasser durch die Treber durchgedrückt werden, so daß die Trübteilchen im Treberkuchen gefiltert werden.
Selbstverständlich kann die Trübwürze auch durch eine Zentrifuge abgezogen werden.
Vorderwürze und Nachgüsse gelangen von den Kammern 9 bis 11 der erfindungsgemäßen Vorrichtung zusammengeführt oder einzeln in den Würzekessel, und das Gemisch kann in der kontinuierlich arbeitenden Würzepfanne eingedickt und weiter zu Bier gekocht werden. Im Ergebnis bestehen keine Schwierigkeiten, die gesamte Abläuterung unter Kontrolle zu halten und nach den gewünschten Betriebsbedingungen zu beeinflussen und optimal einzustellen.
Durch den Druck der Flüssigkeits- und Trebersäule werden die Treber nach unten in die Austragschnecke 5 gedrückt und von dieser erfaßt. Die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß die Treber als vorgepreßte Naßtreber die erfindungsgemäße Vorrichtung verlassen.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Bierwürze aus Braumaische, g e k e n n -zeichnet durch einen Schacht mit rundem oder eckigem Querschnitt, der im Anschluß an ein allseitig geschlossenes Kopfstück mit Maischezuleitung bis zu einem unteren, allseitig geschlossenen Austragteil mit Austragschnecke mit Doppelwänden versehen ist, deren Innenwand als Filterwand ausgebildet ist, und der durch in Abständen angeordnete Querwände zwischen den Doppelwänden in Kammern unterteilt ist, die an der Schachtaußenwand Zu- und Ableitungen aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schachtquerschnitt zum Austragteil hin verengt oder erweitert ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nur.82077, 304 438, 621 576, 879 532; deutsche Auslegeschriften Nr. 058 958, 1062658; USA.- Patentschrift Nr.2382453; schweizerische Patentschrift Nr. 858.