DE1196863B - Spritzgussmasse aus Polyamiden und faserigen Fuellstoffen - Google Patents
Spritzgussmasse aus Polyamiden und faserigen FuellstoffenInfo
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- C08K7/02—Fibres or whiskers
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C08g
Deutsche Kl.: 39 b - 22/04
1196 863
P29613IVc/39b
13. Juni 1962
15. Juli 1965
P29613IVc/39b
13. Juni 1962
15. Juli 1965
Man hat Polyamiden in dem Bestreben, ihre Eigenschaften, wie den Elastizitätsmodul, zu verändern
und zu verbessern, schon vielerlei Materialien als Füllstoffe einverleibt. Zu diesen Füllstoffen gehört
eine Vielfalt von faserartigen wie auch nicht faserartigen Stoffen, wie Siliciumdioxyd, Kork, Materialien
auf Grundlage des Holzzellstoffs, Glasfasern, Metallpulver oder asphaltartiges Pyrobitumen.
Man hat den Polyamiden auch andere Stoffe, wie Pigmente oder Mattierungsmittel, einverleibt,
aber gewöhnlich zu anderen Zwecken und in Konzentrationen, die zur Beeinflussung der physikalischen
Eigenschaften zu gering sind. In den Fällen, in denen eine größere Steifigkeit gewünscht wurde,
hat man häufig mit Polyamidfüllstoffmassen gearbeitet, die hitzehärtbar waren. Zum Beispiel kann
man durch Zusatz von Epoxydverbindungen zu faserartige Füllstoffe enthaltenden Polyamiden eine
Vernetzung und auf diese Weise eine steife, hitzehärtende Masse erhalten. Solche steifen, harzartigen
Materialien sind bisher unter Verwendung von Asbestfasern als Füllstoff hergestellt worden, aber
sie lassen sich entweder nicht direkt zu komplizierten Formungen verarbeiten oder besitzen nicht die gewünschte
hohe Festigkeit.
Aus Rubber and Plastics Age, Dezember 1956, S. 862 bis 865, sind Phenol- und Melaminharze
bekannt, die Asbestvliese oder -filze enthalten. Die deutsche Auslegeschrift 1 071 947 betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Formkörpern durch Gießen. Monomeres Lactam wird unter Zusatz von
Füllstoffen, beispielsweise Glasfasern, in der Form zu Polyamiden mit hohem Füllstoffgehalt polymerisiert.
In dieser Auslegeschrift wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es erst durch die dort beschriebene
Verfahrensweise möglich wird, homogene Mischungen mit hohen Füllstoffanteilen herzustellen, die
sich aus Füllstoffen und fertigen Polyamiden nicht oder nur schwierig gewinnen lassen.
In der deutschen Auslegeschrift 1044 390 sind Formmassen aus Polyamidpulver und pulverförmigen
Füllstoffen bekannt. Die Füllstoffmenge kann bis zu 85% der Polyamidmenge betragen. Die nach
diesem Verfahren erhaltenen Massen kann man jedoch nicht im Spritzguß verarbeiten.
Gegenstand der Erfindung ist eine Spritzgußmasse aus Polyamiden und faserigen Füllstoffen, die durch
einen Gehalt von 20 bis 80 Gewichtsprozent Polyamid und 80 bis 20 Gewichtsprozent Asbestfasern
mit einer Länge von 1 bis 100 Mikron und einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser von 50 : 1
bis 100 : 1 gekennzeichnet ist.
Spritzgußmasse aus Polyamiden und faserigen
Füllstoffen
Füllstoffen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Darrel David Meyer, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. Juni 1961 (116 698) - -
Selbst bei sehr hohen Asbestbeladungen, wie 79 Gewichtsprozent, zeigen die erfindungsgemäßen
Massen einen überraschend starken Schmelzfluß. Der starke Schmelzfluß erlaubt den Spritzguß von
Körpern komplizierter Formen. Die Steifigkeit und die Festigkeit dieser Produkte betragen das Mehrfache
derjenigen des nicht gefüllten Polyamides.
Die erfindungsgemäß verwendete Polyamidspritzgußmasse ist definitionsgemäß ein makromolekulares
Polykondensat, das als einheitliche Teile der Polymerkette wiederkehrende Carboxamidglieder aufweist
und bei der Hydrolyse als monomere Verbindungen
(1) Gemische von Dicarbonsäuren und Diaminen,
(2) a-Aminomonocarbonsäuren oder (3) Gemische von Dicarbonsäuren, Diaminen und a-Aminomonocarbonsäuren
ergibt. Als kurzfasriger Asbest werden gemäß der Erfindung 1 bis 100 μ lange Asbestfasern
eingesetzt, die unter die Gruppen 5, 6 oder 7 der kanadischen Gruppeneinteilungen des »Canadian
System of Asbestos Classification« (vgl. »The Asbestos Industry«, Bulletin 552, US. Bureau of
Mines, S. 83 und 84) fallen. Besonders wertvoll ist eine Spritzgußmasse, die als Polyamid Polycapro-Iactam
oder Polyhexamethylenadipamid oder Mischpolymerisate derselben und den Asbest in einer
Menge von 40 bis 60 Gewichtsprozent enthält.
Die Spritzgußmasse gemäß der Erfindung besitzt die Eigenschaft, beim Spritzgießen bei normalem
Spritzdruck alle Teile einer verhältnismäßig kalten Form zu füllen. Es hat sich gezeigt, daß die Asbest-
509 600/441
Polyamid-Masse gemäß der Erfindung bei den normalen Bedingungen der Verarbeitung nicht modifizierter
Polyamide leicht in komplizierte Formräume fließt. Zum Beispiel füllt eine Spritzgußmasse,
die 50 Gewichtsprozent Polyhexamethylenadipamid und 50 Gewichtsprozent kurzfasrigen Asbest enthält,
in Abwesenheit von einengenden Sieben oder Platten in der Vorrichtung eine verhältnismäßig komplizierte
Form bei einem Druck von 984 bis 1125 kg/cm2
und einer Temperatur von 280° C.
Die Definition der Asbestfaser basiert, wie oben erwähnt, auf der kanadischen Gruppeneinteilung.
Die bevorzugte Asbestfaser hat als wichtige Eigenschaften eine sehr geringe Länge (1 bis 100 Mikron,
insbesondere etwa 10 bis 50 Mikron), ein großes Verhältnis von Länge zu Durchmesser (50 : 1 bis
100 : 1), eine gleichmäßige Faserlänge in Verbindung mit einem geringen Korngehalt (d. h. bei der
Siebanalyse passieren mehr als 50% ein Sieb mit 36 Maschen auf 200 Maschen) und eine große
Faser-»Offenheit«, die in einer geringen Schüttdichte (0,096 bis 0,160 g/cm3) zum Ausdruck kommt.
Die tatsächlichen Schüttdichten der den genannten Gruppen angehörenden Asbestsorten reichen bis zu
etwa 0,272 g/cm3.
Beispiele für die obengenannten Polyamide sind PolypejQtamethylenglutaramid, Polypentamethylensuccinamid,
Polytetramethylenadipamid, Polyhexamethylenpimelamid, Polypentamethylenpimelamid,
Polyhexamethylensuberinamid, Polyönantholactam oder Mischpolymerisate bzw. Terpolymerisate derselben.
Bevorzugt werden Polyhexamethylensebacamid, Polycaprolactam oder Polyhexamethylenadipamid.
Ferner bevorzugt man Mischpolymerisate, die aus mindestens zwei der Monomeren Hexamethylenadipamid,
Hexamethylensebacamid oder Caprolactam bestehen. Ein aus 10 bis 20 Gewichtsprozent
Caprolactam und 80 bis 90 Gewichtsprozent Hexamethylenadipamid aufgebautes Mischpolymerisat
eignet sich besonders für die Zwecke der Erfindung.
Es wird angenommen, daß Polyamide den Vorteil einer günstigen Strukturanordnung für die Bindung
des Asbestes durch Wasserstoffbindung, eine bei anderen Kunststoffen, wie solche aus Kohlenwasserstoffen,
nicht vorliegende Bedingung, bieten. In der Tat lassen sich graphischen Darstellungen der Abhängigkeit
zwischen dem Prozentgehalt an Asbest und dem Modul verschiedener Asbest-Kunstoff-Kombinationen
Hinweise auf den Haftungsgrad entnehmen. Wenn die Kurve auf einen Asbestgehalt von 100% extrapoliert wird, ergibt der
Relativwert, der für den scheinbaren Modul des Asbestes erhalten wird, einen Hinweis auf den
Haftungsgrad. Kurven dieser Art für Asbestmassen auf Grundlage von Polyamiden, Polypropylen und
Polymethylmethacrylat legen nahe, daß bei Polyamiden eine stärkere Haftung als bei anderen Polymeren
eintritt. In ähnlicher Weise gibt bei der Unterstellung, daß der Modul einer füllstoffhaltigen Masse
eine Funktion des arithmetischen Mittels der Moduli des verwendeten Kunststoffes und des Füllstoffes,
auf den Füllstoff-Volumengehalt, abgestellt ist, das Verhältnis des ermittelten Moduls E der Masse zu
dem vorausgesagten Modul E einen Hinweis auf den Haftungsgrad. Die Werte dieser Verhältnisse
sind in Tabelle I für drei Kunststoffe und den gleichen Asbest als Füllstoff zusammengestellt.
Tabelle I
Relative Haftung zwischen Asbest und Kunststoff
Relative Haftung zwischen Asbest und Kunststoff
Kunststoff | (EjE-) ■ 10 |
Polyhexamethylenadipamid Polypropylen Polymethylmethacrylat |
2,40 1,15 1,93 |
Bei einem Vergleich der Asbest als Füllstoff enthaltenden Polyamide gemäß der Erfindung mit
Polyamiden, die kurzstaplige Glasfaser als Füllstoff enthalten, kommt die Überlegenheit der Asbest als
Füllstoff enthaltenden Massen wiederum klar zum Ausdruck. Wenn Polyamide mit 50 Gewichtsprozent
(ungefähr 33 Volumprozent) einer überzogenen, kurzstapligen Glasfaser beladen werden, die als für
diesen Zweck besonders erwünscht bekannt ist, sind Modul und Festigkeit der erhaltenen Massen
geringer als bei den Spritzgußmassen gemäß der Erfindung. Tabelle II enthält eine Gegenüberstellung
dieser Eigenschaften von Polyhexamethylenadipamid, das mit 50 Gewichtsprozent (33 Volumprozent) Glasfaser
bzw. Asbest beladen ist.
Zugfestigkeit, kg/cm2 ..
Biegemodul, kg/cm2 bei
23°C
23°C
Beladung mit
50% Asbest 500/0 Glasfaser
50% Asbest 500/0 Glasfaser
1336
140 616
140 616
1 125
98 431
98 431
Der Asbest ist ein komplexes Silicat des Magnesiums, das zwei Arten verfügbarer Wassermoleküle
enthält, einmal das lose festgehaltene Wasser, das mit der Feuchtigkeit in dem Umgebungsmedium im
Gleichgewicht steht, und zum anderen das chemisch gebundene Wasser, das durch Erhitzen des Asbestes
auf Temperaturen über etwa 250° C abgetrieben werden kann. Wenn man Asbest auf einer Strangpresse
mit Kunststoffen mischt, die oberhalb dieser Temperaturen schmelzen, wird trotz vorheriger sorgfältiger
Trocknung des Asbestes bei 100° C etwas Wasser gebildet (wahrscheinlich auf Grund des
Gehaltes des Asbestes an chemisch gebundenem Wasser). Wenn z. B. das Polycarbonat des 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propans
mit Asbest auf diese Weise vermischt wird, bewirkt die Freisetzung des chemisch gebundenen Wassers in Gegenwart verschiedener
anderer anorganischer Stoffe aus dem Asbest eine ausgedehnte Hydrolyse und einen ausgedehnten
Abbau. Polyamide unterliegen einer solchen Schädigung durch Gegenwart solchen Wassers
nicht und sind diesem Polycarbonat in dieser Beziehung überlegen.
Die Menge des Asbestes in der Spritzgußmasse gemäß der Erfindung hängt von den Eigenschaften
ab, die beim Endprodukt gewünscht werden. Im allgemeinen nimmt mit der Asbestmenge der Biegemodul
zu. So reicht der Biegemodul einer Spritzgußmasse aus Polyhexamethylenadipamid und Asbest
beispielsweise von 49 216 bis 140 616 kg/cm2 bei Asbestkonzentrationen von 25 bis 75 Gewichtsprozent.
Spritzgußmassen mit einem mittleren Asbest-
gehalt (30 bis 60 Gewichtsprozent) ergeben einen Bereich besonders erwünschter Eigenschaftskombinationen
von Modul und Festigkeit und stellen dadurch besonders gute Produkte dar.
Die Einverleibung des Asbestes in das Polyamid kann nach jedem Verfahren erfolgen, das eine gute
Dispergierung des Asbestes ergibt. Das Polyamid liegt normalerweise in Form eines Formpulvers,
d.h. von Granalien oder Würfeln, vor, aber man kann jede andere, zur Beschickung einer Strangpresse
geeignete Form in zufriedenstellender Weise verwenden. Man vermengt vorzugsweise Formpulver
und Asbest durch Trockenmischen oder Umwälzbehandlung miteinander, führt das Gemisch einer
geeigneten Strangpresse zu und schneidet das Preßgut auf Granalien oder Würfel, um das Polyamid-Asbest-Gemisch
als Formpulver zu gewinnen. Zu anderen geeigneten Mischverfahren gehört die getrennte
Zuführung von Asbest und Polyamid ohne vorheriges Trockenmischen zur Strangpresse.
Ein anderer Weg zur Einverleibung der Asbestfaser in das Polyamid besteht darin, die Asbestfaser
mit den monomeren Stoffen zu mischen, aus denen das Polyamid durch Polykondensation erhalten
wird. Nach einer weiteren, wenngleich auch nicht bevorzugten Methode wird das durch Trockenmischen
erhaltene Polyamid-Asbest-Gemenge direkt einer Spritzgußmaschine zugeführt, die im Massezylinder
eine wirksame Mischvorrichtung aufweist.
Die Spritzgußmasse gemäß der Erfindung eignet sich besonders für die Verarbeitung zu Preßlingen,
die eine hohe Maßbeständigkeit, Steifigkeit und Festigkeit haben sollen und deren Kriechen gering
und deren Schrumpfung in der Form minimal sein soll. Diese Eigenschaften sind häufig bei Maschinenteilen
erforderlich, und solche Teile lassen sich auf diese Weise gut aus der Spritzgußmasse gemäß der
Erfindung fertigen.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung an Hand praktischer
Ausführungsformen, ohne die Erfindung jedoch erschöpfend zu kennzeichnen.
0,45 kg Chrysotilasbest [Siebanalyse 4 bis 6% gröber als 40 Maschen (>0,42mm), 80 bis 85%
feiner als 40, gröber als 200 Maschen (<0,42mm, >0,074 mm) und 10 bis 15% feiner als 200 Maschen
(<0,074 mm), Trockenschüttdichte 0,106 g/cm3] werden mit 0,45 kg Polyhexamethylenadipamid-Formpulverwürfeln
durch Umwälzen auf Walzen vermengt. Das erhaltene Gemisch wird auf einer 3,2-cm-Strangpresse bei 280° C verpreßt, wobei man
ein graues Material erhält, das durch Besprühen mit Wasser abgeschreckt wird (eine Abschreckung
mit Luft wäre vorteilhafter, da dadurch ein nachfolgendes Trocknen in Wegfall kommt). Das erhaltene
Gut wird in Stücke von etwa 8 Maschen (2,4 mm) geschnitten, auf einen Wassergehalt von
weniger als 0,5% getrocknet und auf einer Spritzgußmaschine verarbeitet. Der Spritzling ergibt einen
Biegemodul von 133 585 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von 1694 kg/cm2.
-Beispiel 2
0,45 kg Chrysotilasbest mit den gleichen Eigenschaften wie im Beispiel 1 werden in der dort
beschriebenen Weise mit 0,45 kg Polycaprolactam-Formpulverwürfeln (aus denen nicht umgesetztes
Caprolactam extrahiert worden ist) vermischt. Wie im Beispiel 1 wird das Gemisch bei 2600C stranggepreßt,
das Strangpreßgut in Stücke geschnitten und die Formmasse bei 2600C spritzgegossen. Die Spritzlinge
ergeben einen Biegemodul von 149 756 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von 2137 kg/cm2.
B eis ρ iel 3
Die Arbeitsweise des Beispiels 2 wird mit der Abänderung wiederholt, daß ein keiner Extraktion
unterworfenes Polycaprolactam (mit einem Gehalt von etwa 9 Gewichtsprozent an Caprolactammonomerem)
eingesetzt wird. Die Spritzlinge ergeben einen Biegemodul von 101 947 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit
von 1765 kg/cm2.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß eine etwas längere
Asbestfaser [ungefähre Siebanalyse 67% gröber als 35 Maschen (>0,50mm), 15% gröber als 200 Maschen
(>0,074mm), 18% feiner als 20Ö Maschen (<0,074mm), Gruppe 7 D der obengenannten Einteilung]
verwendet wird. Die Spritzlinge ergeben einen Biegemodul von 73 120 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit
von 1019 kg/cm2.
B ei spiel 5
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird mit einer anderen Art von Asbestfaser [Gruppe 6 der obengenannten
Einteilung, Siebanalyse 44% gröber als 20 Maschen (>0,84mm), 32% gröber als 35 Masehen
(>0,50mm), 12% gröber als 200 Maschen (>0,074mm) und 12% feiner als 200 Maschen
(< 0,074 mm)] wiederholt. Die Spritzlinge ergeben einen Biegemodul von 68 902 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit
von 872 kg/cm2.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird mit einer weiteren Art von Asbestfaser [Gruppe 5 der obengenannten
Einteilung, Siebanalyse 56% gröber als 20 Maschen (>0,84mm), 23% gröber als 35 Maschen
(>0,50mm), 9% gröber als 200 Maschen (> 0,074 mm), 12% feiner als 200 Maschen
(< 0,074 mm)] wiederholt. Die Spritzlinge ergeben einen Biegemodul von 73 120 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit
von 998 kg/cm2.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man als Polyamid
Polyhexamethylensebacamid einsetzt und die Strangpressung bei 2600C durchführt. Die Spritzlinge
ergeben einen Biegemodul von 116 711 kg/cm2 und
eine Biegefestigkeit von 1399 kg/cm2.
Das Beispiel 7 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man als Polyamid ein aus 90 Gewichtsprozent
Hexamethylenadipamid und lOGewichtsprozent Caprolactam aufgebautes Mischpolymerisat
verwendet. Die Spritzlinge ergeben einen Biegemodul von 136 398 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von
1905 kg/cm2.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man 1,36 kg Asbestfaser
je 0,45 kg Polyamid einsetzt und als Asbestfaser eine solche der Gruppe 7 der obengenannten
Einteilung verwendet, die einen verhältnismäßig großen Anteil an Material feiner als 100 Maschen,
aber gröber als 200 Maschen (<0,149, >0,074mm)
enthält. Die Formlinge ergeben einen Biegemodul von 136 398 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von
844 kg/cma.
Die Auswirkung der Asbestkonzentration auf den Biegemodul und die Biegefestigkeit wird in einer
Versuchsreihe untersucht. Als Asbestfaser wird eine solche der Gruppe 7 D der obengenannten Einteilung
mit einer Schüttdichte von 0,197 g/cm3 verwendet. Die Asbestfaser wird wie im Beispiel 1 mit
Polyhexamethylenadipamid vermischt. Die Eigenschaften der Formlinge sind in Teil A der Tabelle III
mit denjenigen eines keinen Füllstoff enthaltenden Polyamides verglichen. Wenn die Vermischung durch
zweimaliges Strangpressen der Spritzgußmassen verbessert wird, tritt der Höchstwert der Biegefestigkeit
bei einem höheren Asbestgehalt ein (Teil B von Tabelle III). (Die Vorteile des verbesserten Mischens
sind im Beispiel 12 näher erläutert.) Bei einer Asbestkonzentration von etwa 20 Gewichtsprozent wird
der Punkt erreicht, an dem die Steifigkeit das Doppelte derjenigen des keinen Füllstoff enthaltenden
Polyamides erreicht. Die Massen, die 20 Gewichtsprozent oder mehr Asbest enthalten, sind dementsprechend
als stark versteift anzusehen.
Asbestgehalt
Gewichtsprozent
Gewichtsprozent
Biegefestigkeit
kg/cm2
kg/cm2
Teil A - | - einfache Strangpressung | 970 | 1498 |
0 | 28 826 | 1308 | 1866 |
10 | 38 880 | 1287 | 1350 |
25 | 59 270 | 1259 | |
35 | 74 526 | 1244 | |
50 | 112 493 | 1 125 | |
65 | 137 804 | - doppelte Strangpressung | |
Teil B - | 85 776 | ||
35 | 125 851 | ||
50 | 151 162 | ||
65 | Beispiel 11 | ||
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird unter Verwendung von 0,45 kg Polyhexamethylenadipamid
und 0,45 kg Asbest [Siebanalyse 0% gröber als 14 Maschen (> 1,41 mm), 3 bis 4% feiner als 14,
gröber als 35 Maschen (< 1,41 mm, >0,50mm), 85 bis 90% feiner als 35, gröber als 100 Maschen
(< 0,50 mm, > 0,149 mm), 5 bis 6°/0 feiner als 100,
gröber als 200 Maschen (<0,149mm, >0,074mm),
4 bis 5% feiner als 200 Maschen (<0,074mm), Schüttdichte (nach Absetzenlassen) etwa 0,272 g/cm3]
wiederholt. Aus diesem Gemisch hergestellte Formlinge ergeben einen Biegemodul von 112 493 kg/cm2
und eine Biegefestigkeit von 1413 kg/cm2.
Es wird ein Gemisch gleicher Gewichtsteile an ίο Polyhexamethylenadipamid-Formpulverwürfeln und
faserartigem Asbest [Gruppe 7 der obengenannten Einteilung, Siebanalyse 89% feiner als 35, gröber als
200 Maschen (<0,50mm, >0,074mm)] hergestellt.
Das Gemisch wird nach verschiedenen Techniken stranggepreßt und dann wie im Beispiel 1 spritzgegossen.
Dabei zeigt sich, daß die Festigkeitseigenschaften um so besser werden, je besser die
Strangpreßmethoden sind. Die Strangpressung wird wie folgt durchgeführt:
a) Auf einer 3,8-cm-Strangpresse mit Einzelschnecke.
b) Gemäß a), jedoch unter Einsatz eines Mischtorpedos am Ausgangsende der Strangpresse.
c) Zweimal gemäß b).
d) Auf einer 5,1-cm-Extraktionsstrangpresse mit
Zwillingsschnecke und einer Vakuumextraktionszone.
Die beim Spritzgießen der auf diese Weise stranggepreßten Materialien erhaltenen Prüflinge ergeben
folgende Festigkeitseigenschaften:
Strang | Biegemodul | Biegefestigkeit |
preßbedingungen | kg/cm2 | kg/cm2 |
a | 113 196 | 1413 |
b | 123 039 | 1588 |
C | 134 288 | 1765 |
d | 137 101 | 1863 |
Ähnliche Auswirkungen wie mit den Arbeitsmethoden des Beispiels 12 werden erhalten, wenn
man in die Spritzgußmasse des Beispiels 12 gewisse chemische Zusatzmittel einführt, die eine Vernetzung
zu bewirken vermögen. Es werden folgende Zusatzmittel eingesetzt:
a) Paraformaldehyd
b) Dicyclopentadiendiepoxyd
c) CH2-CH-CH2-O — (CH2)4 —
L-
CH2-CH-CH2
f>5 Die Festigkeitseigenschaften von aus diesen Materialien
erhaltenen Formungen sind in Tabelle V zusammengestellt. Mit Ausnahme des mit Zusatzmittel
c erhaltenen Materials werden alle Spritz-
gußmassen einmal auf einer Strangpresse mit Einzelschnecke verpreßt, während das das Zusatzmittel c
enthaltende Gut zweimal stranggepreßt wird.
Zusatzmittel | Zusatzmittel menge Gewichtsprozent |
Biegemodul kg/cm2 |
Biegefestigkeit kg/cm2 |
keines a b C |
keines 1 0,4 0,4 |
113 196 120 227 119 524 137 101 |
1413 1786 1786 1758 |
Es wird eine Formmasse aus den gleichen Bestandteilen wie im Beispiel 13 mit der Abänderung hergestellt,
daß man den Asbest vor dem Vermischen mit 4 Gewichtsprozent Triäthoxy-(3-amino)-propylsilan
besprüht. Die fertige Spritzgußmasse wird zu Prüflingen verformt. Die Formlinge ergeben bei
Sättigung mit Wasser einen Biegemodul von 35 435 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von 710 kg/
cm2. Ähnliche Proben, die ohne Silanbehandlung erhalten werden, ergeben bei Sättigung mit Wasser
beträchtlich niedrigere Festigkeitswerte. Die Tabelle VI nennt Vergleichswerte für verschiedene
Spritzgußmassen (mit und ohne Silanbehandlung) bei Sättigung mit Wasser, d. h. 100% relativer
Feuchte.
10
Silanzusatz | Zusatz mittelmenge Gewichtsprozent |
Biegemodul kg/cm2 |
Biegefestigkeit kg/cm2 |
keiner | 29 525 | 491 | |
1 | 1 | 30 162 | 548 |
1 | 2 | 32 342 | 661 |
2 | 2 | 33 888 | 584 |
3 | 2 | 35 435 | 710 |
= (CH3CH2O)3SiCH = CH2.
= (CH3CH2OCH2CH2O)3SiCH=CH2.
= (CH3CH2O)3SiCH2CH2CH2NH2.
Claims (2)
1. Spritzgußmasse aus Polyamiden und faserigen Füllstoffen, gekennzeichnet durch
einen Gehalt von 20 bis 80 Gewichtsprozent Polyamid und 80 bis 20 Gewichtsprozent Asbestfasern
mit einer Länge von 1 bis 100 Mikron und einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser
von 50 : 1 bis 100 : 1.
2. Spritzgußmasse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt von 1
bis 2 Gewichtsprozent an Silanen.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 815 542;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1 044 390,1 071 947; Chemisches Zentralblatt, 1957, S. 12 902, »Verstärkungsmittel
für Kunststoffe, außer Glas«.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US11669861A | 1961-06-13 | 1961-06-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1196863B true DE1196863B (de) | 1965-07-15 |
Family
ID=22368686
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962P0029613 Pending DE1196863B (de) | 1961-06-13 | 1962-06-13 | Spritzgussmasse aus Polyamiden und faserigen Fuellstoffen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1196863B (de) |
FR (1) | FR1321982A (de) |
GB (1) | GB963773A (de) |
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-
1962
- 1962-05-15 FR FR897541A patent/FR1321982A/fr not_active Expired
- 1962-06-12 GB GB2257762A patent/GB963773A/en not_active Expired
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Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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