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Abdichtung an Drehrohröfen Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf eine Abdichtung an Drehrohröfen, insbesondere an Drehrohröfen zur Zementherstellung,
beider zur Verhinderung des Eindringens von Falschluft ein den Ofenmantel umgebender
Dichtring mit der entsprechenden Dichtfläche einer in Längsrichtung der Ofenachse
verschiebbaren Hülse zusammenwirkt, die ihrerseits von einer elastisch anliegenden
Dichtung umgeben ist.
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Bei Drehrohröfen tritt das Problem auf, den Ringspalt zwischen dem
Drehrohr und den feststehenden Teilen des Ofens gegen Eindringen von Falschluft
und gegen Austritt von Abgasen abzudichten. Die Aufgabe der Abdichtuno, dieses Ringspaltes
ist bereits auf mannigfaltige Weise zu lösen versucht worden. Beispielsweise hat
man Luftschleier angewandt, die so über den Ringspalt geleitet werden"daß weder
die Außenluft noch die Ofengase Aden Luftschleier durchbrechen können. Diese Luftschleierdichtungen
wirken aber insbesondere bei Druckschwankungen nicht zuverlässig.
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Es sind auch mechanische Dichtungen bekannt, bei denen eine Dichtfläche
des umlaufenden Drehofens mit einer entsprechenden Dichtfläche der feststehenden
Teile zusammenwirkt. Infolge der beim Betrieb des Ofens auftretenden Wanderung des
sich drehenden Teiles der Dichtung in axialer Richtung muß aber der feststehende
Teil der Dichtung ebenfalls in axialer Richtung beweglich und dementsprechend wiederum
in radialer Richtung abgedichtet sein. So hat man mechanische Dichtungen angewandt,
bei denen eine den Ofen ringförmig umgebende Hülse mit einer entsprechenden Dichtfläche
mit einem den Ofen umgebenden und mit ihm umlaufenden Dichtring zusammenwirkt.
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Diese Hülsen werden mit Gewichten oder Federn gegen den umlaufenden
Dichtring des Ofens angepreßt und sind längsverschieblich in dem feststehenden Teil
gelagert, wobei sie an ihrem Umfang durch eine radial wirkende Dichtung, beispielsweise
einen Asbestring, abgedichtet sind. Bei der erforderlichen Hin- und Herbewegung
der Hülse muß die von dieser radial wirkenden Dichtung auf die Hülse ausgeübte Reibung
überwunden werden. Das hat zur Folge, daß die Gewichte oder Federn zum Anpressen
der Dichtfläche der Hülse an den Dichtring des Drehefens entsprechend groß bemessen
sein müssen. Die von den Gewichten oder Federn ausgeübten Anpreßkräfte belasten
aber den sich drehenden Dichtring des Drehofens, was wiederum nicht nur eine entsprechend
hohe Reibung, sondern auch in vielen Fällen einen vorzeitigen Verschleiß zur Folge
hat. Auch ist, wenn die Gewichte oder Federn nicht genügend bemessen sind oder bei
Blockieren der radialen Dichtung, die Dichtung an der, Dichtfläche zwischen Drehofen
und Hülse nicht mehr gewährleistet.
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Die vorliegende Erfindung weist einen Weg, um mit einfachen Mitteln
eine zuverlässig wirkende Dichtung zu schaffen. Diese Dichtung zwischen dem Drehrohr
und dem zugeordneten feststehenden Teil der Ofenanlage besteht nach der Erfindung
in erster Linie darin, daß derden Oferunantel umgebende Dichtring mit der Dichtfläche
einer das Drehrohr ringförmig umgebenden, in der Ofenlängsachse verschiebbaren,
auf dem feststehenden Ofenteil verschieblich gelagerten Hülse zusammenwirkt, die
ihrerseits von einer elastisch anliegenden Dichtung umgeben ist. Diese Hülse ist
mit einer besonderen Nachstellvorrichtung versehen, die die Nachführung der Hülse
auf einen Sollwert vollzieht, wobei als Regelgröße zur Betätigung des Nachführantriebes
die Wanderung des Drehofens dient.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist diedas Drehrohr umgebende Hülse in axialer Richtung in zwei Teile
geteilt, die über ein elastisches Zwischenstück gasdicht miteinander verbunden sind,
wobei der eine, mit der den Drehofen umgebenden Dichtung zusammenwirkende Teil der
Hülse unter der Einwirkung geeigneter Andruckmittel leicht an dem Dichtring anliegt,
und der andere, mit der radial wirkenden Dichtung zusammenwirkende Teil der Hülse
mit dem Nachführantrieb versehen ist, der bei Veränderung des Ab-
standes
zwischen den beiden Teilen der Hülse die Verschiebung dieses Teiles bis auf einen
vorgegebenen Abstand bewirkt.
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Die Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung hat nicht nur den
Vorteil einer sicher wirkenden Ab-
dichtung, die auch ohne Rücksicht auf Verschmutzung
oder
Verwerfung der einzelnen Teile gewährleistet ist. Sie kann auch dort eingesetzt
werden, wo Explosionsgefahr besteht. Da der Teil der den Ofen umgebenden Hülse,
der mit der radialen Dichtfläche des Ofens zusammenwirkt, nur noch einem sehr geringen
Anpreßdruck ausgesetzt ist, wird der Verschleiß auf ein Mindestmaß reduziert.
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Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
die Einlaufdichtung eines Drehofens, und zwar zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht
der Dichtung, F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11 in F i
g. 1.
Der Ofen 1 wird gegenüber der Staubkammer 2 durch die Gleitsegmente
3, 4 abgedichtet. An dem zur Staubkammer 2 gewandten Ende ist der Ofen von
einem Ring umgeben, welcher aus zwei Teilen 5, 6
besteht, die über eine elastische,
doppelkegelartio, ausgebildete Hülse 7 miteinander gasdicht verbunden sind.
Der Teil 5 des Ringes steht über ein Gestänge 8
mit dem Exzenter
9 in Verbindung, der seinerseits von einem nicht dargestellten Elektromotor
angetrieben wird. Mit 10 ist ein Nocken bezeichnet, der mit einem Gegengewicht
11 versehen ist und über einen Seilzug 12 mit einem Schalter 13 zusammenwirkt.
Durch diesen Schalter wird der erwähnte Elektromotor in Gang gebracht oder stillgesetzt
und der Exzenter 9 in die jeweils erforderliche Richtung gedreht. Die beiden
Teile 5, 6 des Ringes sind mittels Rollen 14 auf einer Konsole
15 in axialer Richtung des Drehrohres verschieblich gelagert. Der Teil
5 des das Drehrohr umgebenden Ringes ist von einer elastisch anliegenden
Asbestdichtung 16 umgeben, die in einem am feststehenden Teil des Ofens angeordneten
Führungsring 17 eingelassen ist.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Wandert der Ofen
in Richtung auf die Staubkammer 2, so wird, wenn der Abstand zwischen den Teilen
5 und 6 des das Drehrohr umgebenden Ringes einen bestimmten Sollwert
unterschreitet, über den Nocken 10 und den Seilzug 12 der Schalter
13 betätigt und der mit dem Exzenter 9 verbundene Elektromotor in
Gang gesetzt. Infolge der Drehung des Exzenters 9 wird über das Gestänge
8 der Teil 5 des das Drehrohr um ebenden Ringes so weit in Rich-9
tung auf die Staubkammer 2 bewegt, bis ein vorbestimmter Abstand zwischen den Teilen
5 und 6 des Ringes wiederhergestellt ist.
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Wandert das Drehrohr in der entgegengesetzten Richtung, so wird, wenn
der Abstand zwischen den Teilen 5 und 6 des das Drehrohr umgebenden
Ringes ein bestimmtes Höchstmaß überschreitet, wiederum vom Nocken 10 über
den Seilzug 12 der Schalter 13
betätigt und der Antrieb des Exzenters
9 in Gang gesetzt. Der Exzenter 9 bewegt sich dann in der anderen
Richtung und führt über das Gestänge 8 den Teil 5 des das Drehrohr
umgebenden Ringes so weit in Richtun- der Wanderung des Drehrohres nach, bis der
vorbestimmte Abstand zwischen den Teilen 5
und 6 wiederhergestellt
ist.