DE1191672B - Verfahren zum biologischen Abbau der Apfelsaeure in unvergorenen oder vergorenen Obst- und Traubensaeften - Google Patents

Verfahren zum biologischen Abbau der Apfelsaeure in unvergorenen oder vergorenen Obst- und Traubensaeften

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DE1191672B
DE1191672B DEI16820A DEI0016820A DE1191672B DE 1191672 B DE1191672 B DE 1191672B DE I16820 A DEI16820 A DE I16820A DE I0016820 A DEI0016820 A DE I0016820A DE 1191672 B DE1191672 B DE 1191672B
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Dr Peter Flesch
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
    • C12H1/003Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages by a biochemical process
    • C12H1/006Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages by a biochemical process using bacterial cultures
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L2/00Non-alcoholic beverages; Dry compositions or concentrates therefor; Their preparation
    • A23L2/52Adding ingredients

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Description

  • Verfahren zum biologischen Abbau der Apfelsäure in unvergorenen oder vergorenen Obst- und Traubensäften Vergorene und unvergorene Obst- und Traubensäfte enthalten, vor allem in nördlichen Anbaugebieten, oft einen Säuregehalt, der das für Genußzwecke erträgliche Maß übersteigt. Vor allem handelt es sich dabei um Apfelsäure, die sehr oft in dem vorliegenden Milieu einem an sich möglichen biologischen Abbau zu Milchsäure und C02 nicht zugänglich ist. Dieser erwünschte Abbau setzt nicht nur die tatsächliche Säuremenge herab, vielmehr ist auch die Milchsäure geschmacklich angenehmer als Apfelsäure.
  • Der biologische Abbau der Apfelsäure erfolgt durch Bakterien, insbesondere durch B.gracile, M.malolacticus, M. acidovorax oder M. variococcus. Es lag nahe, Bakterien der genannten Art auf Weine zu überimpfen, um den Abbau der Apfelsäure einzuleiten, und gelegentlich ist das auch gelungen. In der Mehrzahl der Fälle jedoch enthalten die Obstsäfte Faktoren, die die Entwicklung der Bakterien und damit den Säureabbau verhindern; eine Überimpfung von Apfelsäure abbauenden Bakterien auf solche Obst- und Traubensäfte führte deshalb dazu, daß die Bakterien zugrunde gingen, zumindest aber ihre Aktivität einbüßten. Auch eine Adaption an ein saures Milieu vor der Überimpfung erwies sich als erfolglos. Es war deshalb wichtig, Wege zu suchen, die den biologischen Säureabbau auch in derartigen Säften ermöglichen.
  • Erfindungsgemäß gelingt es, die Aktivität der Bakterien auch unter ungünstigen Verhältnissen zu erhalten und den Apfelsäuregehalt der verwendeten Fruchtsäfte oder Weine in der gewünschten Weise abzubauen, indem man einen Teil des zu behandelnden Obst- oder Traubensaftes bzw. Weines mit ausreichenden Mengen einer Kultur dieser Säureabbaubakterien animpft und nach Abbau des größten Teils der Apfelsäure kontinuierlich oder diskontinuierlich den gleichen oder einen oder mehrere andere Obst- und Traubensäfte bzw. Weine allmählich zugibt, wobei eine weitere Zugabe jeweils erst nach Abbau der Hauptmenge der dem Ansatz bereits zugefügten Apfelsäure erfolgt. Die Zugabe kann diskontinuierlich, d. h. in stufenweisen Absätzen, oder kontinuierlich, durch Zutropfen, durchgeführt werden. Bei diskontinuierlicher Zugabe sollen die Zusätze mengenmäßig etwa dem ersten Kulturansatz entsprechen.
  • Die für das Verfahren benötigte Kultur erhält man, indem man Apfelsäure abbauende Bakterien in einer natürlichen oder synthetischen Nährlösung mit einem geringen Teil des Obst- oder Traubensaftes, z. B. einem sauren Wein, versetzt, den man zuvor z. B. mittels CaCO3 auf einen solchen pH-Wert gebracht hat, daß die Impfbakterien sich darin vermehren können. Der zur ersten Bakterienentwicklung geeignete pH-Wert läßt sich durch einen Vorversuch unter abgestuften pH-Verhältnissen leicht ermitteln. Sollten Hefeinfektionen befürchtet werden, so ist die Nährlösung mit 100 bis 500 mg/1 Sorbinsäure, am besten 250 mg/l, zu versetzen. Ebenso können sich Gaben an bestimmten Spurenelementen, Aminosäuren und Vitaminen für den biologischen Säureabbau günstig auswirken. Normalerweise haben sich bei einer Temperatur zwischen 15 und 26'C nach 2 bis 6 Tagen Bakterien in ausreichender Menge gebildet, woraufhin man den Säureabbau gemäß der Erfindung weiterf ührt.
  • Es war zwar bereits von P e y n a u d und D o m e r c q (Chemisches Zentralblatt, 1960, S. 6003) vorgeschlagen worden, den Säureabbau durch Zusatz von vorkultivierten Bakterien zum Most durchzuführen. Die Autoren, die mit französischem Lesegut arbeiteten, stellten jedoch selbst fest, daß das Besäen von apfelsäurehaltigen Weinen mit solchen Bakterienkulturen praktisch immer zu einem Mißerfolg führt, da die hineingebrachten Bakterien nicht dazukommen, sich zu entwickeln und diese Weine zu verändern. Dies gilt noch viel mehr für Moste aus nördlichen Ländern, beispielsweise aus Deutschland und Österreich, wo sich ein Apfelsäureabbau überhaupt nur nach einer teilweisen chemischen Entsäuerung durchführen ließ. Hingegen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren bei jeder beliebigen Wein- oder Mostsorte im technischen Maßstab durchführen und führt dort trotz seiner einfachen Durchführbarkeit mit Sicherheit zu einem ausreichenden Apfelsäureabbau.
  • Unter den erfindungsgemäßen Bedingungen bleibt die ursprüngliche Aktivität der Bakterien voll erhalten, auch dann, wenn man zur Verdünnung der Kulturlösung nicht den gleichen, sondern einen oder mehrere andere Obst- oder Traubensäfte verwendet. Aber auch nach längerem Wachstum in einem bestimmten Substrat, z. B. einem sauren Wein, läßt sich die Bakterienkultur nicht auf einen anderen sauren Saft überimpfen; in jedem Fall ist es notwendig, wieder das erfindungsgemäße Verfahren des allmählichen Verdünnens darauf anzuwenden.
  • Besonders bewährt zur Durchführung des biologischen Säureabbaus hat sich eine Vorrichtung, die in beliebiger Dimension einen kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Zu- und Abfluß der abzubauenden Obst- und Traubensäfte erlaubt (Abbildung). Der Ablauf aus dem Reaktionsgefäß 1 mit Gäraufsatz 2 kann durch seitliche Ansätze in verschiedenen Niveauhöhen vorgenommen werden, wobei es möglich ist, das Volumen der zu behandelnden Flüssigkeit den jeweiligen Bedingungen anzupassen. Der Flüssigkeitszulauf aus dem Vorratsbehälter 3 ist durch den Tropfenzähler 4 regulierbar, eine Heizvorrichtung 5 erlaubt, im Reaktionsgefäß 1 die erforderliche Temperatur einzustellen. Mittels einer Rührvorrichtung 6 kann die Bakterienmasse innerhalb der Lösung in Bewegung gehalten werden. Eine bakteriendichte Filtrationsanlage 7 sorgt für eine Entkeimung des fertigen Obst- oder Traubensaftes, der in dem Behälter 8 mit der Entlüftung 9 aufgefangen wird.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Beispielen erläutert.
  • Beispiel 1 Am analytisch ermittelten Säuregehalt eines 1958er-Moselweins mit der Bezeichnung 5843 war zu erkennen, daß der Apfelsäureabbau noch nicht abgelaufen war. Der Wein enthielt folgende Säurekonzentrationen:
    Gesamtsäure. . . . . . . . . . . . 9,7 g/1 (berechnet
    als Weinsäure)
    Apfelsäure . . . . . . . . . . . . . 5,0 g/1
    Milchsäure . . . . . . . . . . . . 0,5 g/1
    Weinsäuie . . . . . . . . . . . 2,6 g/1
    Der pH-Wert betrug 2,9. In einem orientierenden Züchtungsversuch wurde festgestellt, daß »B. gracile r« auseinerBirnensaft-Caseinpepton-Hefeautolysat-Nährlösung (pH 5,2) sich in diesem Wein ab pH 3,6 vermehren konnte. Die Kultivierung erfolgte deshalb in 150-wm-Ansätzen bei einem pH-Wert von 4,0 (eingestellt mit CaCOJ.
  • Der Versuch lief im thermokonstanten Raum bei 26°C. Zur Vermeidung möglicherweise eintretender Hefeinfektionen gab man dem Wein 250 mg/1 Sorbinsäure zu.
  • 10 Tage nach Beimpfung des Weins mit »B. gracile re ließ sich in der Kulturlösung nur noch eine kleine Menge Apfelsäure papierchromatographisch nachweisen, und es wurde ab dem 10. Tag damit begonnen, im pH-Wert unverändert belassenen Wein 5843 in 100-ccm-Anteilen zuzusetzen, um die Bakterien an die Milieuverhältnisse dieses Weins zu gewöhnen, Jedesmal dann, wenn die Apfelsäure aus der zugesetzten Weinmenge in Milchsäure umgebildet war, »verdünnte« man mit weiteren 100 ccm, so am 10., 16., 23. und 29. Kulturtag. Nach der letzten Zugabe betrug der pH-Wert 3,3. Nach etwa 35 Tagen war die Apfelsäure in den Ansätzen völlig abgebaut. Über den gleichen Zeitraum verteilt einem Ansatz zugegebene Mengen an schweiger Säure (insgesamt 40 mg/1) konnten die AktivM dct Bakterien nur unwesentlich beeinflussen. Beispiel 2 In einem 1958er-Pfälzerwein, hier mit Wein S bezeichnet, fand sich ein abnorm hoher Apfelsäuregehalt. Aus den Analysendaten ist zu entnehmen, daß im Wein S der biologische Säureabbau noch nicht stattgefunden hatte:
    Gesamtsäure. . . . . . . . . . . 10,8 g/1 (berechnet
    als Weinsäure)
    Apfelsäure . . . . . . . . . . . . 7,3 g/1
    Milchsäure . . . . . . . . . . . . 0,8 g/1
    Weinsäure . . . . . . . . . . . . 1,8 g/1
    pH-Wert . . . . . . . . . . . . . . 3,3 bis 3,4
    Zur Kultivierung von Bakterien wurden 151 des Weins S in einem sterilen Holzfaß mit CaCO3 auf einen pH-Wert von 4,9 gebracht und mit 200 mg/1 Sorbinsäure versetzt. Als Impfmaterial diente eine 6 Tage alte Kultur von »B. gracile a« in einer Nährlösung vom pH 5,4, die von der Firma Difco Laboratories in Detroit/Mich. bezogen worden war und neben Apfelsäure Pepton, Hefeextrakt, Dextrose, Monokaliumphosphat und Sorbitanmonooleat enthält. Das Faß war in einem mäßig warmen Keller bei einer Temperatur von 16 ± 2°C gelagert und mit einem Gärrohr versehen.
  • Nachdem die Bakterien sich entwickelt und die Apfelsäure des Ansatzes bis auf einen geringen Rest abgebaut hatten, wurden Zusätze an im pH-Wert unverändertem Wein S gemacht und immer dann wiederholt, wenn sich im Wein die Apfelsäure papierchromatographisch gerade noch oder nicht mehr nachweisen ließ. So betrug am 12. Kulturtag die zugesetzte Menge 10 1, am 21. Kulturtag 10 1, am 32. 5 1, am 43. 5 1 und am 49. 51. Nach der letzten Zugabe betrug der pH-Wert 3,6. Um den Restsäuregehalt zu erhalten, wurde der Wein 3 Tage nach dem zuletzt vorgenommenen Zusatz steril filtriert. Das Apfelsäure-Milchsäure-Verhältnis hatte sich auf 1,8 g/1 Apfelsäure und 5 g/1 Milchsäure geändert. Eine mit Bakterien angeimpfte und unter gleichen Bedingungen gehaltene Kontrolle blieb analytisch unverändert.
  • Beispiel 3 Ein 1957er-Moselwein, bezeichnet als Wein W, hatte einen teilweisen Apfelsäureabbau erfahren, jedoch war es nicht möglich, die restliche Apfelsäure durch einfachen Zusatz von an bestimmte Verhältnisse adaptierten Bakterien abzubauen. Die Säureanalyse brachte folgendes Ergebnis:
    Gesamtsäure. . . . . . . . . . . . 8,3 g/1 (berechnet
    als Weinsäure)
    Apfelsäure . . . . . . . . . . . . . 4,7 g/1
    Milchsäure . . . . . . . . . . . . . 2,0 g/l
    Weinsäure . . . . . . . . . . . . . 1,5 g/1
    pH-Wert .. . . . . . . . . . . . . . 3,1
    Die Kultivierung der Bakterien erfolgte in drei Ansätzen mit je 150 ccm von Wein W bei einem pH-Wert von 4,0. Zur Unterstützung der Bakterienentwicklung enthielten sie folgende Zusätze: Ansatz 1 10/, eines säurehydrolysierten Hefeautolysats (100 g feuchte Weinhefe wurden mit 50 g Wasser und 0,1 ccm 2n-Schwefelsäure versetzt, durchmischt, 10 Minuten im Sieden gehalten und zentrifugiert). Ansatz 2 Vitamine und Spurenmetalle pro Kubikzentimeter: 10 y Inosit, 1 y Pantothensäure, 2,5 y Lactoflavin, 0,1 y p-Aminobenzoesäure, 10 y Mangansulfat, 10y Eisen(II)-sulfat, 10y Magnesiumsulfat, 10 y Zinkchlorid.
  • Ansatz 3 Ohne besonderen Zusatz.
  • Als Impflösung eignete sich eine an einem Pfälzerwein, bezeichnet W I1, an pH 3,5, adaptierte Kultur von »B. gracile r«. Die Temperatur des Aufbewahrungsraumes betrug 15 @_- 2'C. Nach 7 Tagen war die Apfelsäure in den Kulturen abgebaut, und es konnte mit Zusätzen von unverändertem Wein W begonnen werden. Trotz absinkender pH-Werte behielten die Bakterien ihre Aktivität bei.
  • Es wurden der Kultur am 7., 12., 23., 29. und 41. Kulturtag je 100 ccm zugegeben. Nach der letzten Zugabe betrug der pH-Wert 3,5. Der Vitamin enthaltende Ansatz zeigte anfänglich ein etwas besseres Bakterienwachstum, das von den übrigen Ansätzen jedoch schnell eingeholt wurde: Gegen Versuchsende nach etwa 45 Tagen war die Apfelsäure des Weins W in allen Kolben völlig abgebaut, und es ließen sich dafür 5,5 g/1 Milchsäure nachweisen.
  • Beispiel 4 Birnensaft vom pH-Wert 4,0 wurde mit 3,0g/1 DL-Apfelsäure versetzt, um extremere Bedingungen für einen einzuleitenden biologischen Säureabbau zu schaffen. Die Analyse des mit Apfelsäure versetzten Birnensaftes brachte folgendes Resultat:
    Apfelsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,0 g/1
    Citronensäure..................... 0,3 s/1
    Milchsäure ....................... -
    pH-Wert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,5
    Die Kultivierung der Gracile-Bakterien nahm man zunächst in 150 ccm Birnensaft vom pH-Wert 3,5 vor. In einem orientierenden Versuch hatte sich dieser Wert als günstig erwiesen. Die Impfbakterien waren in Birnensaft-Hefeautolysat-Caseinpepton-Nährlösung bei pH 5,2 gezüchtet worden; es handelte sich um »B. gracile r«. Der Ansatz befand sich im thermokonstanten Raum bei 26°C. Als Vorsichtsmaßnahme gegenüber Hefeinfektionen wurde der Birnensaft mit 250 mg/1 Sorbinsäure versetzt.
  • Nach 7 Tagen konnte mit dem Zusatz weiteren Birnensafts begonnen werden, da die Bakterien sich inzwischen vermehrt und die in der Kulturlösung enthaltene Apfelsäure abgebaut hatten. Insgesamt kamen über einen Zeitraum von 24 Tagen 800 ccm zur Verwendung. Der pH-Wert betrug bei Versuchsende 3,5, der Apfelsäuregehalt 1,4 g/1 (nichtassimilierbare, zugesetzte D-Form) und der Milchsäuregehalt 5,0 g/1. Außer Apfelsäure wurden auch Citronensäure und Glucose unter teilweiser Bildung von Milchsäure abgebaut.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum biologischen Abbau der Apfelsäure in unvergorenen und vergorenen Obst-oder Traubensäften mit relativ hohem Apfelsäuregehalt durch Beimpfen mit Reinkulturen geeigneter Säureabbaubakterien sowie Verdünnen mit anderen Weinen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des zu behandelnden Obst-oder Traubensaftes bzw. Weines mit ausreichenden Mengen einer Kultur dieser Säureabbaubakterien animpft und nach Abbau des größten Teils der Apfelsäure kontinuierlich oder diskontinuierlich den gleichen oder einen oder mehrere andere Obst-und Traubensäfte bzw. Weine allmählich zugibt, wobei eine weitere Zugabe jeweils erst nach Abbau der Hauptmenge der dem Ansatz bereits zugef ügten Apfelsäure erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des zu behandelnden Obst-oder Traubensaftes bzw. Weines, dem die Bakterienkultur zugefügt wird, vorher auf einen höheren pH-Wert, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 4 bis 5, eingestellt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten unvergorenen und vergorenen Obst- oder Traubensäfte zur Vermeidung von Hefeinfektionen mit durchschnittlich 250 mg/1 Sorbinsäure versetzt werden.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Vorratsbehälter (3), der eine die Zuflußmenge regulierende Zuleitung zu dem Reaktionsgefäß (1) trägt und einen Auffangbehälter (8), wobei das Reaktionsgefäß (1) mit mehreren übereinander angeordneten Abflußstutzen für einen Abfluß der Flüssigkeit bei verschiedenen Niveauhöhen ausgerüstet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: H. S c h a n d e r 1, »Die Mikrobiologie des Weines«, Handbuch der Kellerwirtschaft, 1I, 1950, S. 112/113; Chemisches Zentralblatt, 1960, S. 6003: E.Peynaud und S.Domercq,»C.R.hebd. Seances Acad. Agric. France«, 45, S. 355 bis 358 (1959).
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