DE1191623B - Vorrichtung zur Einzelhaltung von abgesetzten Ferkeln - Google Patents
Vorrichtung zur Einzelhaltung von abgesetzten FerkelnInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
AOIk
Deutsche KL: 45 h -1/02
Nummer: 1191 623
Aktenzeichen: B 70584III/45 h
Anmeldetag: 1. Februar 1963
Auslegetag: 22. April 1965
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einzelhaltung von abgesetzten Ferkeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine einwandfreie, zu
einem möglichst frühen Zeitpunkt von der Muttersau unabhängige Aufzucht der Ferkel unter völlig
gleichen Umweltbedingungen und unter Fernhaltung einer Beeinträchtigung der Ferkel untereinander und
von der Muttersau her ermöglicht.
Es sind bereits Kleintierhaltekäfige bekannt, die zur Aufnahme von insbesondere für Versuchszwecke
dienenden einzelnen Tieren dienen und die in Gruppen zusammenfaßbar sind. Auch eine Käfigeinrichtung
für Laboratoriums-Versuchstiere mit zu einer Gruppe zusammengefaßten Einzelkäfigen ist
bekannt.
Diese bekannten, zu Gruppen zusammengefaßten Einzelkäfige sind jedoch zur Lösung der Erfindungsaufgabe nicht geeignet. Bei den bekannten Vorrichtungen
beeinflussen die einzelnen Käfige sich gegenseitig derart, daß sich für die einzelnen Tiere unterschiedliche
Umweltbedingungen ergeben. Dies ist zwar für Versuchstiere unbedenklich, wo es im
wesentlichen darauf ankommt, auf möglichst kleinem Raum eine möglichst große Anzahl von Versuchstieren
unterzubringen, ist aber bei Ferkeln, die der Zucht und Mast dienen, von beträchtlichem Nachteil.
Die Erfindung ist durch einen rechteckigen Rahmen für die Zusammenfassung einer Mehrzahl
von je zur Aufnahme eines einzigen Ferkels dienenden Käfigen in einer Ebene, mit Längs- und Querträgern
gekennzeichnet, auf denen dicht nebeneinanderstehend mit nach außen gerichteten Türen versehen
die Käfige angeordnet sind, und mit unterhalb der Längs- und Querträger angeordneten Beinen zur
Schaffung eines freien Raumes, wobei die Längsund Querträger derart weiträumig angeordnet sind,
daß im wesentlichen an den Käfigen vorgesehene freie Öffnungen der Böden der Käfige für das Durchtreten
des Kotes und des Urins in den darunter befindlichen Raum nicht beeinträchtigt werden. Auf
diese Weise ergeben sich für sämtliche Einzelkäfige die gleichen Umweltbedingungen. Irgendwelche zur
Aufnahme des Kotes und des Urins vorgesehene Schubladen vermögen nicht darunter angeordnete
Einzelkäfige zu verdunkeln. Alle Käfige erhalten die gleiche Beleuchtung. In entsprechender Weise sind
auch die Luftzufuhr von frischer Luft zu den einzelnen Käfigen und die Abführung der verbrauchten
Luft gleich.
Alle in einer im wesentlichen waagerechten Ebene Vorrichtung zur Einzelhaltung von abgesetzten
Ferkeln
Ferkeln
Anmelder:
Biehl & Co., Hamburg 11, Kajen 2
Als Erfinder benannt:
Heinrich Biehl, Heinrichshof bei Trittau
angeordneten Einzelkäfige können in einer Höhe angeordnet werden, die eine einwandfreie Beobachtung
der einzelnen Ferkel in den Einzelkäfigen gestattet. Die Aufstellung der Vorrichtung selbst kann in
einem normalen Raum erfolgen, wie er für derartige Stallzwecke üblich ist. Hierbei ist die gleichmäßige
Versorgung der einzelnen Ferkel in den Käfigen sichergestellt, ohne daß Zuglufterscheinungen befürchtet
zu werden brauchen.
Die Erfindung schafft die Möglichkeit, die Ferkel schon wenige Tage nach ihrer Geburt von der
Muttersau abzusetzen, von ihr zu entfernen und getrennt voneinander unter gleichen Umweltbedingungen
bis zu einem Alter von mehreren Wochen zu halten und zu füttern. Erst dann wird eine auf übliche
Weise durchgeführte Haltung und Fütterung der Ferkel aufgenommen. Wenn auch die Ferkel in
den ersten Lebenstagen gegen Infizierung praktisch immun sind, ist danach die Gefahr um so größer,
daß die Ferkel durch die Muttersau infiziert werden, was insbesondere hinsichtlich der sogenannten
Schnüffelkrankheit gilt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung können die Ferkel nach 2 bis 4 Tagen von
der Muttersau abgesetzt werden, also zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht mit einer Infektion der Ferkel
durch die Muttersau gerechnet zu werden braucht. Der Saugtrieb der Ferkel ist zu diesem Zeitpunkt
noch sehr stark, kann sich aber nicht nachteilig auswirken, da die einzelnen Ferkel in den Einzelkäfigen
voneinander getrennt sind.
Durch die Erfindung wird eine unterschiedliche Beeinflussung der Entwicklung der einzelnen Ferkel
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durch die ymwelt und das Futter völlig ausgeschlossen.
Daartnige Tier, das jetzt die beste Entwicklung
ige! mit großer Wahrscheinlichkeit auch für
dij^Zucht am besten geeignet sein. Die Vereinzelung
r Tiere verbessert auch die Beobachtungsmöglichkeit durch den Züchter.
Bisher war es üblich, die Ferkel 6 bis 8 Wochen bei dem Muttertier zu belassen. Die Tiere stehen
hier unter sehr verschiedenen Umweltbedingungen und sind sehr unterschiedlich mit Nahrung versorgt.
So findet beispielsweise das bei der Geburt stärkste Tier sofort heraus, welche Zitze des Gesäuges am
ergiebigsten ist. Das Tier behauptet dann meistens während der nächsten Lebenswochen diese ergiebigste
Nahrungsquelle.
Es empfiehlt sich außerdem, zwecks automatischer Fütterung der Ferkel einer Mehrzahl von zu einer
Gruppe zusammengefaßten Käfigen eine Milchleitung zuzuordnen, die mit Ventilen ausgestattet ist,
welche zur Betätigung durch die Ferkel geeignet sind.
Die Jungferkel selbst sind sehr wärmebedürftig. Die Erfindung ist deshalb weiter dadurch gekennzeichnet, daß die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung in einem klimatisierten Behälter angeordnet
ist, der mit Mitteln zur Konstanthaltung der Tempe ratur und mit Mitteln zur Aufrechterhaltung eines
geringen Überdruckes ausgestattet ist. Erfindungs gemäß hat sich eine Temperatur von etwa 30° C als
zweckmäßig herausgestellt. Durch die Aufrechterhaltung des geringen Überdruckes wird erreicht,
daß keine Infektionskeime von der Außenluft her in den unter geringem Überdruck stehenden klimatisierten Raum eindringen können. Die Luftfeuchtig
keit dieses Raumes ist in üblicher Weise ent- sprechend der Temperatur und dem Luftdruck zu
regem.
In diesem Zusammenhang kann es sich empfehlen, den klimatisierten Behälter mit Mitteln zur Luftentkeimung auszustatten, beispielsweise mit einem
UV-Bestrahler. Alle diese Einrichtungen können auch in der Form benutzt werden, daß man nur in
den ersten Tagen von der Gesamtheit dieser Mittel Gebrauch macht, während man am Ende der Ver
einzelungszeit schon zu Bedingungen übergeht, die sich den normalen Aufzuchtbedingungen annähern.
Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind an Hand der Abbildung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Käfigs,
F i g. 2 eine schaubildliche Darstellung eines Rahmens zur Zusammenfassung einer Gruppe von
Einzelkäfigen.
Gemäß Fig. 1 besteht der Käfig aus einem Boden 1, der im wesentlichen aus engmaschigem
Draht aufgebaut ist. Die beiden Seitenwände 2,3 und die Decke 4 bestehen aus weitmaschigem Draht
genauso wie die hintere Stirnwand 5. Die vordere Stirnfläche wird jedoch durch eine Tür 7 gebildet,
die um gleichachsige Scharniere 8, 9 drehbar ist und mittels eines einfachen Hebels 10 verschoben werden
kann. Die Tür ist beispielsweise aus Flach- oder Bandeisenstücken 11 zusammengesetzt und weist
zwei Offnungen 12,13 auf, die zur Aufnahme einer Glasschütte 14 für Trockenfutter und einer Glasschütte 15 für Sauenmilchersatz dienen. Naturgemäß
sind die einzelnen Wände durch Rahmen gehalten, wie sie beispielsweise für die Seitenwand 2 mit dem
Bezugszeichen 16 bezeichnet sind. Weitere Einzelheiten dieser Rahmen sind jedoch der Klarheit halber
nicht dargestellt.
Der Boden 1 weist einen Vorderrahmen 17 und einen Hinterrahmen 18 auf. Beide Rahmen sind beispielsweise
von einem Winkeleisen gebildet, dessen einer Steg nach unten weist, so daß unter allen Umständen
unterhalb des Bodens 1 ein freier Raum verbleibt, in den der Kot und der Urin treten kann, die
durch die Öffnungen des Bodens 1 hindurchtreten.
Gemäß F i g. 2 ist eine Gruppe von beispielsweise vierzehn Einzelkäfigen, die hier allgemein das Bezugszeichen
19 aufweisen, in einem gemeinsamen Rahmen 20 zusammengefaßt, dessen Außenpfosten
mit 21 bezeichnet sind. Die Einzelkäfige sind hier derart aufgestellt, daß die Türen der einen Gruppe
von sieben Käfigen nach der einen Längsseite weisen, während die Türen der anderen Gruppe von sieben
Käfigen nach der entgegengesetzten Seite zeigen. Der Rahmen selbst weist auf nicht näher dargestellte
Weise Längs- und Querträger auf, auf denen die einzelnen Käfige 19 ruhen. Diese Längs- und Querträger
sind derart angeordnet, daß sie die freien öffnungen der einzelnen Böden nicht oder nur unwesentlich
abdecken.
Zweckmäßigerweise sind unterhalb der Pfosten 21 Beine 22 vorgesehen, um den freien Raum unterhalb
der Böden der Einzelkäfige zu vergrößern. Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, diese
Beine 22 zu einem Gestell zusammenzufassen und die Pfosten 21 des Rahmens 20 derart vorzusehen,
daß sie in entsprechende öffnungen der Beine 22 eingesteckt werden können. Auf diese Weise kann
man den Rahmen 20 transportieren und das nicht näher dargestellte Beinegestell stehenlassen.
Eine automatische Fütterung einschließlich einer Milchleitung ist auf die oben beschriebene Weise
vorzusehen. Da derartige Einrichtungen an sich bekannt sind, kann auf ihre Darstellung verzichtet
werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Einzelhaltung von abgesetzten Ferkeln, gekennzeichnet durch
einen rechteckigen Rahmen für die Zusammenfassung einer Mehrzahl von je zur Aufnahme
eines einzigen Ferkels dienenden Käfigen in einer Ebene, mit Längs- und Querträgern, auf denen
dicht nebeneinanderstehend mit nach außen gerichteten Türen versehen die Käfige angeordnet
sind, und mit unterhalb der Längs- und Querträger angeordneten Beinen zur Schaffung eines
freien Raumes, wobei die Längs- und Querträger derart weiträumig angeordnet sind, daß im
wesentlichen an den Käfigen vorgesehene freie öffnungen der Böden der Käfige für das Durchtreten
des Kotes und des Urins in den darunter befindlichen Raum nicht beeinträchtigt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks automatischer Fütterung
der Ferkel einer Mehrzahl von zu einer Gruppe zusammengefaßten Käfigen eine Milchleitung
zugeordnet ist, die mit Ventilen ausgestattet ist, welche zur Betätigung durch die
Ferkel geeignet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der einzelnen
Käfige neben dem mit Durchtrittsöffnungen versehenen Boden in einer seiner Seitenwände zwei
Öffnungen zur auswechselbaren Aufnahme je eines insbesondere aus Glas od. dgl. bestehenden
Behälters besitzt, von denen der eine mit flüssiger Nahrung, insbesondere Sauenmilchersatz, und
der andere mit Trockenfutter füllbar ist.
4. Vorrichtung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden der einzelnen Käfige aus engmaschigern Draht und die Wände und die Decke aus
weitmaschigem Draht bestehen.
5. Vorrichtung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Käfige eine rechteckige Grundfläche mit einer Länge von etwa 60 cm und einer
Breite von etwa 35 cm besitzen, und daß ihre Höhe etwa gleich ihrer Breite ist.
6. Vorrichtung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
den einzelnen Käfigen eine der Seitenwände als Tür ausgebildet ist, die im wesentlichen den gesamten
Querschnitt eines Käfigs freizugeben vermag.
7. Anordnung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6 in einem klimatisierten Behälter, der mit Mitteln zur Konstanthaltung der
Temperatur und mit Mitteln zur Aufrechterhaltung eines geringen Überdruckes ausgestattet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der klimatisierte Behälter mit
Mitteln zur Luftentkeimung ausgestattet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 125 710;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 827 210.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 125 710;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 827 210.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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