DE1190590B - Ionenquelle - Google Patents
IonenquelleInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
HOIj
Deutsche Kl.: 21g-21/01
Nummer: 1190590
Aktenzeichen: C19119 VIII c/21 g
Anmeldetag: 3. Juni 1959
Auslegetag: 8. April 1965
Die Erfindung betrifft eine Ionenquelle mit getrennter Ionenerzeugung und Ionenextraktion, bei
der die Ionenerzeugung in einem Gefäß aus dielektrischem Material stattfindet, durch dessen eine
Seite die eine der beiden Extraktionselektroden (positiv) hindurchführt, welche gleichzeitig zur Gaszufuhr
dient, und dessen der genannten gegenüberliegende Seite eine Ionenaustrittsöffnung aufweist,
und bei der die außerhalb des den Ionenerzeugungsraum umschließenden Gefäßes angeordnete, negative
Extraktionselektrode auf einem Potential von mehreren tausend Volt Gleichspannung liegt. Derartige
Ionenquellen sind bekannt. Sie dienen vorwiegend zur Erzeugung von Bündeln von ionisierten Teilchen
für Teilchenbeschleuniger, Massenspektrometer, Einheiten zur isotopischen Trennung usw.
Die Extraktionselektrode ist bei den bekannten Ionenquellen entweder innerhalb der Absaugöffnung,
d. h. teilweise innerhalb des Entladungsgefäßes, oder unmittelbar vor der Absaugöffnung
angeordnet. Beide Ausführungsarten sind mit Nachteilen behaftet. Wenn die Extraktionselektrode
innerhalb der Absaugöffnung liegt, besteht die Gefahr, daß sie durch den Ionenbeschuß schnell zerstört
wird. Die äußere Anordnung der Extraktionselektrode begünstigt dagegen die nachteilige Rekombination
von Ionen an Metalloberflächen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ionenquelle derart auszubilden, daß die vorgenannten
Nachteile vermieden werden.
Zu diesem Zweck weist das Gefäß gemäß der Erfindung an seiner der positiven Extraktionselektrode
gegenüberliegenden Seite einen die Ionenaustrittsöffnung begrenzenden, rohrförmigen Ansatz
auf, der von der negativen Extraktionselektrode umgeben ist.
Die gemäß der Erfindung vorgesehene Ausbildung der Ionenquelle beseitigt auf einfache Weise
die Nachteile der bekannten Ionenquellen. Die nutzbaren Ionen können die Metalloberfläche der Extraktionselektrode
nicht mehr treffen. Weiterhin ergibt sich durch die räumliche Trennung von Extraktionselektrode
und Ionenplasma die Möglichkeit, sehr hohe Potentialdifferenzen zwischen Extraktionselektrode
und der der Gaseinspeisung dienenden Elektrode anzulegen, ohne sich der Gefahr unerwünschter Entladungen auszusetzen.
Die Ionenquelle eignet sich zur Ionisierung von Gasen, z. B. Wasserstoff, Deuterium, Helium, Stickstoff
oder Dämpfen, z. B. von Leichtmetallen, wie Lithium, Natrium. Sie ist vorzugsweise zur Erzeugung
von Bündeln von ionisierten Teilchen für die Ionenquelle
Anmelder:
Commissariat ä !'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
Dr. phil. W. P. Radt
und Dipl.-Ing. E. E. Finkener, Patentanwälte,
Bochum, Heinrich-König-S'tr. 12
Als Erfinder benannt:
Siegfried Klein, Paris
Siegfried Klein, Paris
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 4. Juni 1958 (767110)
Speisung eines Teilchenbeschleunigers mit hoher Ionenausbeute (in der Größenordnung von etwa
10 mA bei einer Hochfrequenzleistung von etwa 75 W) bestimmt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an Hand einer zeichnerischen Darstellung
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Ionenquelle in einem Längsschnitt und
Fig. 2 eine mehr ins einzelne gehende Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Ionenquelle,
ebenfalls in einem Längsschnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ionenquelle enthält ein Rohr 1 aus Isolierstoff, z. B. aus Quarz oder
Glas (ζ. B. Aluminium- und Natriumborosilikatglas), dessen eines Ende 26 mit dem zu ionisierenden Gas
oder Dampf durch eine mit einer Bohrung versehene Elektrode 5 hindurch gespeist wird, welche
in der Nähe einer Quarzscheibe 30 liegt (welche die Durchschlagsspannung innerhalb des Rohres 1 vergrößern
soll), während das andere Ende 24 des Rohres eine Ausbauchung 2 in Form eines abgeplatteten
Bulbus kleiner Abmessungen (z. B. in der Größenordnung von 1 cm3) aufweist.
Das Rohr 1 ist zum Teil in einem gleichachsigen Hohlraumresonator R, ζ. Β. aus Kupfer, untergebracht,
welcher durch einen das Rohr teilweise umgebenden inneren Hohlleiter 7, eine äußere leitende,
mit dem Leiter 7 gleichachsige Hülle 6 (Außenleiter) und zwei Metallplatten 8 und 34 gebildet
wird, welche den Hohlraumresonator an den Stirnseiten schließen, wobei die erste Platte 8 nur
509 538/328
mit der Hülle 6 und die zweite Platte 34 gleichzeitig mit dem Innenleiter 7 und der Hülle 6 verbunden
ist.
Dieser Hohlraumresonator R wird von einem Oszillator 9 gespeist, welcher kapazitiv über Kondensatoren
12, 16 und 18 mit dem Innenleiter 7 gekoppelt ist.
Ein Hochvakuum in der Größenordnung von 10~s bis 10~4 mm Hg wird in dem Rohr 1 sowie in
der dieses Rohr von dem Teilchenbeschleuniger A trennenden Extraktionskammer E durch eine Vakuumpumpe
P aufrechterhalten. In der Kammer £ ist eine Extraktionselektrode 51 angeordnet, welche
dem Bulbus 2 benachbart ist, aber außerhalb des Rohres 1 liegt und dessen rohrförmigen Ansatz umgibt.
Diese Elektrode ist in bezug auf die durchbohrte Elektrode 5 zur Einführung des zu ionisierenden
Gases oder Dampfes auf ein hohes negatives Potential T2 (z. B. in der Größenordnung von
5000 V) gebracht, so daß zwischen diesen beiden Elektroden 5 und 51 ein elektrostatistisches Feld
entsteht, welches die positiven Ionen in F i g. 1 von rechts nach links beschleunigt und aus dem Rohr 1
herausführt.
Die Ionen, welche im wesentlichen in dem Bulbus 2 erzeugt werden, welcher an der Stelle liegt,
an welcher das Hochfrequenzfeld in dem Hohlraumresonator R seinen Höchstwert hat, und welche
durch die Extraktionselektrode 51 in Form eines Bündels / aus dem Rohr 1 herausgeführt und beschleunigt
werden, werden von einer Beschleunigungselektrode 52 erfaßt, welche von einem Isolator
53 gehalten und von einem Leiter 54 auf ein Potential T1 gebracht wird, welches zwischen dem
der Elektrode 51 und dem des Gehäuses 55 des Teilchenbeschleunigers Λ, welches geerdet sein kann
(Potential T0), liegt, wobei die Potentiale T3 (Potential
der Elektrode 5), T2, T1 und T0 abnehmende
Werte haben. Die Elektrode 52 leitet die Ionen durch ihre mittlere öffnung 56 unmittelbar zu der
öffnung 58 des Teilchenbeschleunigers Λ.
Die Ionenquelle nach Fig. 2 weist ein Rohr 1 auf, das im allgemeinen aus Glas oder Quarz besteht
und dessen eines Ende 24 eine Ausbauchung 2 in Form eines abgeplatteten Bulbus kleinerer Abmessungen
enthält, der beispielsweise ein Volumen in der Größenordnung von 1 cm3 hat.
Das andere konische Ende 26 des Rohres 1 trägt die Vorrichtung T zur Speisung mit dem zu ionisierenden
Gas oder Dampf. Diese Vorrichtung enthält eine Kammer 27 mit zwei rohrförmigen Endstücken
28 und 29, von denen das eine das Ende 26 des Rohres 1 und das andere eine durchbohrte Elektrode
5 aufnimmt; durch die Elektrode 5 wird das zu ionisierende Gas oder vorher verdampfte Element
eingeführt. In der Kammer 27 ist eine Quarzscheibe 30 zur Vergrößerung der Durchschlagsspannung
der Gasatmosphäre innerhalb der Ionenquelle angeordnet.
Der größere Teil des Rohres 1 befindet sich in einem koaxialen Hohlraumresonator R, der durch
einen das Rohr 1 umgebenden Innenleiter 7 und eine äußere leitende Hülle 6 (Außenleiter) gebildet
wird. Eine an den Außenleiter 6 zur Herstellung der elektrischen Verbindung angelötete Metallplatte
8 verschließt eine Seite des Außenleiters 6. Diese Platte 8 enthält ein zentrales Loch 31 für den
Durchtritt der in dem Bulbus 2 erzeugten Ionen, die das Rohr 1 in Richtung des Pfeiles / verlassen. Torische
Gummidichtungen 32 und 33 sind zwischen der Platte 8 und dem Bulbus 2 sowie zwischen der
Platte und der Wand 25 der Absaugkammer £ angeordnet. Die andere Stirnseite der Hülle 6 des Resonators
ist in gleicher Weise durch eine angelötete Metallplatte 34 verschlossen. In der Mitte der Platte
34 befindet sich ein Loch zur Aufnahme einer Muffe 35, in die die rohrförmigen Teile 1 und 7 eingesteckt
sind. Die Teile 6, 7, 8, 34 und 35 bestehen aus einem elektrisch gut leitenden Werkstoff, z. B.
Kupfer.
In der Absaugkammer E befinden sich die Extraktionselektrode
51, die von einem Isolator 59 in der Nähe des Bulbus 2 gehalten wird, aber außerhalb
des Rohres 1 liegt, und die schalenförmige Beschleunigungselektrode 52, die von dem Isolator
53 getragen wird und mit ihrer öffnung 56 den mittleren Teil des von der Elektrode 51 abgeführten
und beschleunigten Ionenbündels aufnimmt. Der Umfang dieses Bündels wird von der Außenwand
57 der Elektrode 52 zurückgehalten, so daß nur der mittlere Teil des Bündels / die Öffnung 58 des Beschleunigers
A erreicht. Eine torische Dichtung 60 ist zwischen der Wand 61, der Kammer E und der
Wand 55 des Beschleunigers 1 angeordnet.
Eine Pumpeinrichtung P steht mit der Kammer £ durch die Leitung 62 in Verbindung, um in dem
Rohr 1 ein Vakuum in der Größenordnung von 10"s bis lO^mm Hg aufrechtzuerhalten.
Die obige Ionenquelle arbeitet folgendermaßen: Das zu ionisierende Gas oder der zu ionisierende
Dampf kommt durch die Elektrode 5 an und wird im wesentlichen in der Ausbauchung 2 in Form
eines abgeplatteten Bulbus ionisiert, welcher sich in einer Zone maximaler Hochfrequenzfeldstärke befindet.
Die Ionisierung wird in dieser Ausbauchung eingeleitet und erfolgt mit großer Intensität, so daß
ein sehr kräftiges Bündel/ entsteht, welches einen verhältnismäßig hohen Ionenanteil enthält. Die so
erzeugten Ionen werden dann durch die Absaugoder Extraktionselektrode 51 und die Beschleunigungselektrode
52 einem Beschleunigungsfeld unterworfen, welches sie zu der Benutzungsvorrichtung
leitet, z.B. einem TeilchenbeschleunigerA. Die Beschleunigungselektrode
entnimmt ungefähr 50 bis 80%, vorzugsweise 75%, der gesamten in dem ursprünglichen
Bündel vorhandenen Ionen.
Die Anordnung der Elektrode 51 in der Absaugkammer E an der Außenseite des rohrförmigen Ansatzes
an dem Bulbus bietet zahlreiche Vorteile: sie schützt die Elektrode 51 gegen einen Ionenbeschuß,
welcher sie mehr oder weniger schnell zerstören würde, wie dies bei Ionenquellen mit einer in dem
Isolierrohr derselben liegenden Abfuhrelektrode der Fall ist; sie verhindert, daß die benutzbaren Ionen
Metallflächen an der Elektrode 51 erreichen, welche ihre Wiedervereinigung begünstigen würden; sie gestattet
ohne Durchschlaggefahr Potentialdifferenzen zwischen der Elektrode 5 und der Elektrode 51 anzulegen,
welche so hoch sind, daß die Elektrode 51 ebenfalls die Rolle einer Beschleunigungselektrode
spielt, was den Fortfall wenigstens einer der normalerweise hierfür in den bekannten Vorrichtungen
mit Ionenquelle und Beschleuniger benutzten Elektroden gestattet.
Eine derartige Ionenquelle gestattet die Herstellung von Wasserstoffatomionen (Protonen) unter
ausgezeichneten Bedingungen, da keine Metallfläche, welche eine sekundäre Elektronenemission
erzeugen könnte, welche die Protonen durch Vereinigung mit diesen neutralisieren würde, auf dem
Weg der tatsächlich benutzten Ionen vorhanden ist. Man erhält so Ionenbündel, welche unter den
Wasserstoff ionen wenigstens 70% Protonen enthalten.
Die Erfindung kann natürlich abgewandelt werden. So kann man z. B., anstatt die Potentiale in
der Reihenfolge T2, T1 und T0 abnehmen zu lassen,
das Potential T1 kleiner als das Potential T0 machen,
um eine zusätzliche elektrostatische Fokussierung des Ionenbündels zu erzielen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Ionenquelle mit getrennter Ionenerzeugung und Ionenextraktion, bei der die Ionenerzeugung in einem Gefäß aus dielektrischem Material stattfindet, durch dessen eine Seite die eine der beiden Extraktionselektroden (positiv) hindurchführt, welche gleichzeitig zur Gaszufuhr dient, und dessen der genannten gegenüberliegende Seite eine Ionenaustrittsöffnung aufweist, und bei der die außerhalb des den Ionenerzeugungsraum umschließenden Gefäßes angeordnete, negative Extraktionselektrode auf einem Potential von mehreren tausend Volt Gleichspannung liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß an seiner der positiven Extraktionselektrode gegenüberliegenden Seite einen die lonenaustrittsöffnung begrenzenden, rohrförmigen Ansatz aufweist, der von der negativen Extraktionselektrode umgeben ist.In Betracht gezogene Druckschriften:HeIv. Phys. Acta, Bd. 30, 1957, H. 4, S. 292;
Annalen der Physik, Bd. 14, 1954, 6. Folge, S. 33 bis 53;Elektrotechnik und Maschinenbau, Bd. 74, 1957, ao H. 5, S. 99 bis 101;The Rev. of Scient. Instr., Vol. 25, 1954, Nr. 10, S. 989 bis 995.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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