DE1190154B - Fahrbare und hoehenverstellbare Arbeitsplattform mit Gelenkmast - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

B66f

Deutsche Kl.: 35 d-9/05

1190154 B70830XI/35d 21. Februar 1963 l.April 1965

Die Erfindung betrifft eine fahrbare und höhenverstellbare Arbeitsplattform mit Gelenkmast, der an einem um eine vertikale Achse schwenkbaren Ausleger angelenkt ist und bei dem an der Verbindungsstelle des Auslegers mit dem Gelenkmast oder an der Verbindungsstelle zweier Mastteile ein Hilfsarm angelenkt ist, der mit jedem der benachbarten Bauteile über eine Hebevorrichtung verbunden ist, nach Patent 1127 564.

Es ist seit langem bekannt, einen Auslegermast um eine feststehende Vertikalachse über nur einen Teilkreis horizontal schwenkbar anzuordnen.

Ebenso ist es bekannt, einen Gelenkmast im Bereich seiner Gelenkstellen sowohl horizontal als auch vertikal verschwenkbar zu gestalten. Dabei wird jedoch bei einem relativ komplizierten Aufbau der Schwenkbereich in horizontaler und/oder vertikaler Richtung verkleinert, um die Schwenkbarkeit in beiden Richtungen zu erreichen.

Durch das Hauptpatent 1127 564 ist eine fahrbare höhenverstellbare Arbeitsplattform mit Gelenkmast bekanntgeworden, bei der nicht nur der horizontale Schwenkkreis gleich dem Vollkreis von 360° ist, sondern außerdem die senkrechte Verschwenkbarkeit der auf einem zweigliedrigen Gelenkmast befestigten Arbeitsplattform durch die Anordnung eines mit einer Hebevorrichtung zusammenarbeitenden Hilfsarmes etwa 260° beträgt, so daß die Plattform jede beliebige Stelle eines Kugelraumes er-

Fahrbare und höhenverstellbare Arbeitsplattform mit Gelenkmast

Zusatz zum Patent: 1127 564

Anmelder:

Vincenzo Di Benedetto, Rom Vertreter:

Dipl.-Phys. W. Kemp, Patentanwalt,

Köln-Lindenthal, Goldenfelsstr. 24

Als Erfinder benannt: Vincenzo Di Benedetto, Rom

Beanspruchte Priorität: Italien vom 19. April 1962 (7792), vom 13.JuIi 1962 (13 793)

wird also durch ein höheres Gewicht und Aufwendigkeit der ganzen Einrichtung erkauft.

Nun ist in vielen Fällen eine Drehbarkeit um 360° überflüssig, während Gewichts- und Aufwandersparreichen kann, dessen Mittelpunkt auf der feststehen- 30 nis stark in die Waagschale fallen,
den Vertikalachse liegt, auf der der Gelenkmast Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine wenig

befestigt ist. Das Ende des Hilfsarmes ist dabei um aufwendige und relativ leichte Konstruktion anzuden gemeinsamen Drehpunkt zweier benachbarter geben, mit der es unter Beibehaltung der nach dem Bauteile des Gelenkmastes oder um den Anlenkungs- Hauptpatent erreichten vertikalen Verschwenkbarpunkt des Gelenkmastes am Ausleger schwenkbar 35 keit um 260° von einem Punkt über bis zu einem angebracht, während der Winkel zwischen dem Punkt unter dem Mastfuß möglich ist, den Mast Hilfsarm und jedem der beiden ihm benachbar- zusätzlich um 180° horizontal zu verschwenken,
ten Bauteile durch doppeltwirkende, jeden dieser Dazu wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,

Bauteile mit dem freien Ende des Hilfsarmes ver- daß der Hilfsarm aus zwei um eine Achse drehbar bindende hydraulische Hebevorrichtung gesteuert 40 miteinander verbundenen Teilen besteht, wobei der wird. eine Teil an dem ihm benachbarten Mast- oder

Eine derartige Ausgestaltung des Hilfsarmes ge- Auslegerteil und der anschließende Mastteil am stattet jedoch kein seitliches Ausschwenken des die anderen Teil des Hilfsarmes um horizontale, zur Arbeitsplattform tragenden Gelenkmastes. Da der genannten Achse senkrechte Achsen schwenkbar Hilfsarm eine steife Einheit bildet, muß der Gelenk- 45 befestigt ist.

mast, um mit seinem die Plattform tragenden Ende Mit dieser Anordnung wird die der Erfindung

jede Stelle des erwähnten Kugelraumes bestreichen zugrunde liegende Aufgabe auf verblüffend einfache zu können, entsprechend dem Hauptpatent auf einem Weise gelöst. Es wird damit sogar noch ein weiterer Ausleger angelenkt werden, der selbst um 360° Beweglichkeitsgrad dadurch erreicht, daß der Hilfsdrehbar ist, so daß zur Erzielung einer derartigen 50 arm und damit die Achse zwischen den Hilfsarm-Drehbarkeit eine besondere Stütze oder Drehbühne teilen von einer vertikalen Stellung kontinuierlich erforderlich wird. Diese waagerechte Drehbarkeit bis in eine horizontale Stellung schwenkbar ist.

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Zweckmäßig sieht man gemäß der Erfindung vor, daß die beiden Teile des Hilfsarmes aus zwei mit ihren Flanschen ineinandergreifenden U-förmigen Bügeln bestehen und daß die Schwenkachse durch diese Flansche verläuft.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die horizontalen Achsen am einen Steg der U-förmigen Bügel angeordnet sind und die zum Bewegen des Hilfsarmes bzw. des anschließenden Mastteiles dienenden Hebevorrichtungen am anderen Ende des Steges angreifen.

Durch die relative Unabhängigkeit des Gelenkmastes von seiner Stütze wird auch sein Anwendungsgebiet erweitert, so daß er auch zur Ausführung von Arbeiten anderer Art herangezogen werden kann, z. B. durch Einsatz entsprechender Geräte statt der Arbeitsplattform. Selbstverständlich kann ein derartiger Hilfsarm auch an einem waagerecht drehbaren Ausleger angebracht werden, wodurch, insbesondere bei länglich gestalteten Arbeitsplattformen, eine oft wünschenswerte zusätzliche seitliche Schwenkbarkeit derselben erzielt werden kann.
- Im folgenden werden eine Ausführungsart der Erfindung sowie zwei Anwendungsbeispiele derselben unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. In diesen Zeichnungen zeigt

F i g. 1 eine Ausführungsform des zweiteiligen Hilfsarmes,

F i g. 2 seine Anwendung bei einem als Schürfgerät ausgebildeten Gelenkmast,

F i g. 3 seine Anwendung bei einem Gelenkmast mit verlängerter Plattform,

F i g. 4 eine bevorzugte Steuerungsart der in F i g. 4 dargestellten Ausführung.

In F i g. 1 ist der Hilfsarm in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Er besteht aus einem U-Eisen oder Bügel 2, der mit einem anderen, zwischen seine zwei Flansche einftigbaren U-Eisen oder Bügel 3 über zwei jeweils die Flansche 2 a und 3 α bzw. 2 b und 3 b verbindende Zapfen 4 drehbar verbunden ist.

Der Bügel 2 ist mit einem Ende durch eine Achse 5 unmittelbar an einem Teil 7 eines Fahrzeuges und mit dem entgegengesetzten Ende mittelbar über eine hydraulische Hebevorrichtung 6 mit dem Fahrzeug 7 verbunden, wobei der Kolben 6 a der Hebevorrichtung 6 bei 8 an den Bügel 2 und der Zylinder 6 b der Hebevorrichtung bei 9 an den Fahrzeugkörper 7 angelenkt ist. Der Bügel 3 ist an seinem unteren Ende über eine Achse 10 unmittelbar, und oben über eine hydraulische Hebevorrichtung 12 mittelbar mit dem Gelenkmastteil 11 verbunden. Dadurch ergibt sich zwischen den zwei benachbarten Bauteilen 7 und H eine dem Hauptpatent identische senkrechte Schwenkbarkeit des letzteren gegenüber dem ersteren um 260°, zu der noch zusätzlich eine waagerechte Drehbarkeit von wenigstens 180° um die durch die zwei Zapfen 4 gehende Achse kommt.

Fig. 2 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einem Bagger. Der Mastteil 11 ist in der in F i g. 2 dargestellten Weise um einen entsprechend verstärkten Fahrzeugkörper 7 schwenkbar. Da die Drehachse 5 des Hilfsarmes 1 im zurückgekippten Zustand viel tiefer als im Hauptpatent liegt und der Hilfsarm selbst in seiner Ausgangsstellung senkrecht steht, erreicht er bei der vollständigen Ausstreckung der Hebevorrichtung 6 eine waagerechte Lage, so daß durch die zusätzliche Ausstreckung der Hebevorrichtung 12 der Gelenkmastteil 11 weiter um etwa 130° gegenüber der Waagerechten verschwenkt werden kann, wodurch das Ende des Gelenkmastes die gezeigte tiefe Stellung erlangen kann.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der zweite Gelenkmastteil 14 bei 15 an den ersten Gelenkmastteil 11 angelenkt, also in einem gewissen Abstand von seinem Ende, das durch den Zapfen 17 mit dem

ίο Kolben 16a einer Hebevorrichtung 16 verbunden ist, deren Zylinder 16 b bei 18 drehbar mit dem Mastteil 11 verbunden ist. Diese Anordnung ermöglicht eine über die Hebevorrichtung 16 kraftgesteuerte Drehung des Mastteiles 14 um den Zapfen 15, während die Bewegung der am abgelegenen Ende des Mastteiles 14 über den Zapfen 20 angelenkten Schaufel 21 über die ebenfalls hydraulische Hebevorrichtung 19 und das mit ihr bei 22 drehbar verbundene Gelenkhebelviereck 20-23-24-25 erfolgt.

Der Arbeitsbereich dieser als Schürfgerät ausgebildeten Ausführungsform bei waagerecht gesenktem Hilfsarm 1 ist in der Seitenansicht der F i g. 2 angedeutet.

Auf einem Fahrzeug angebracht gestattet ein derartiger Gelenkmast, von einer Brücke oder einer sonstigen Stützfläche aus ohne Verschiebung des Fahrzeugs eine etwa kreisrunde Geländefläche zu bestreichen. Es wäre damit sogar möglich zwischen den Rädern des stehenden Fahrzeugs, beispielsweise einen Graben, dessen Breite dem Radabstand des Fahrzeugs entspricht, auszuheben. Selbstverständlich kann diese Ausführungsart auch auf Wasserfahrzeugen montiert werden, womit sie die Möglichkeit bietet, ohne Verschiebung des Wasserfahrzeugs selbst das Flußbett unter demselben kreisförmig auszubaggern.

F i g. 3 stellt eine Ausführungsform des Gelenkmastes als Arbeitsplattform dar, in welcher der Hilfsarm 1 zur Erzielung einer zusätzlichen waagerechten Sehwenkbarkeit auf dem drehbaren Ausleger 107 angebracht ist. Der Gelenkmast ist in diesem Falle, vom Hilfsarm abgesehen, dem des Hauptpatents identisch, also erfolgt die Schwenkung des zweiten Mastteiles 114 durch die hydraulische Hebevorrichtung 116 über das Gelenkstabviereck 120-123-124-125.

In dieser Ausführungsform wird jedoch noch ein dritter Gelenkmastarm 126 hinzugefügt. Dieser Arm erhält jedoch die Form einer länglichen Arbeitsplattform. Zweckmäßig (F i g. 4) besteht der Boden der Plattform aus dicht beieinanderliegenden flachen, jeweils um parallele Achsen 130-130 drehbaren Elementen 128, die über irgendeine bekannte und hier deshalb nicht näher beschriebene und dargestellte Einrichtung immer zueinander parallel gehalten und in einer beliebigen Neigung festgelegt werden können. Besonders vorteilhaft erweist sich hier die Anbringung einer Einrichtung, welche die Bodenelemente 128, unabhängig von der jeweiligen Neigung des Armes 126, immer selbsttätig in der waagerechten Lage hält.

Die Bodenelemente 128 liegen zwischen zwei Längsträgern 129, in denen ihre Achse 130 drehbar gelagert ist.

Dieser dritte, als Arbeitsplattform ausgebildete Arm 126 kann entweder, ähnlich wie bei den Mastteilen 111 und 114, hydraulisch oder unabhängig von diesen über bekannte Einrichtungen, wie z. B.

einen Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe, oder auch von Hand betätigt werden.

Bei der hier in F i g. 4 in Draufsicht dargestellten Ausführungsart enden die in den hydraulischen Zylindern 131 arbeitenden Kolben 132 der zu beiden Seiten des Gelenkmastteiles 114 angebrachten doppeltwirkenden hydraulischen Hebevorrichtungen in Zahnstangen 132 a, deren freie Enden in Bohrungen 133 geführt sind. Diese Zahnstangen kämmen mit Zahnrädern 134, die auf den gabelförmig ausgespreizten Längsträgern 129 des dritten Armes 126 befestigt sind. Durch diese Einrichtung kann der Arm 126 von der in F i g. 3 voll ausgezogen dargestellten Arbeitsstellung in jeder beliebigen Neigung festgehalten oder sogar auch vollständig zurückgeklappt werden. Zweckmäßig kann die Steuerung des Antriebs von der Plattform 135, von der aus ein Steg (F i g. 4) zu den Sprossen 128 des Armes 126 führt, erfolgen.

Dank der Einschaltung eines Hilfsarmes 1 zwisehen dem Ausleger 107 und Arm 111 kann die Arbeitsplattform 135 und damit der dritte Arm 126 unabhängig vom Ausleger 107 ausgeschwenkt werden, wodurch nicht nur eine wesentlich größere Arbeitsfläche bestrichen werden kann, sondern auch die Erreichbarkeit gewisser Stellen erleichtert wird. Andererseits kann der Arm 126 in der gestrichelt angedeuteten Stellung auch als Leiter dienen, wodurch die Reichweite und Anwendungsmöglichkeit der Vorrichtung noch wesentlich gesteigert wird. Die seitlichen Schwenkungen des Teiles 2 und somit des ganzen Gelenkmastes gegenüber dem Teil 1 sowie die Festlegung desselben in einer gewählten Stellung kann über bekannte Mittel, wie Getriebe, hydraulische Systeme usw., erfolgen. Diese Mittel und Systeme sind bekannt, und deshalb ist von ihrer eingehenderen Behandlung oder Darstellung hier abgesehen worden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Fahrbare und höhenverstellbare Arbeitsplattform mit Gelenkmast, der an einem um eine vertikale Achse schwenkbaren Ausleger angelenkt ist und bei dem an der Verbindungsstelle des Auslegers mit dem Gelenkmast oder an der Verbindungsstelle zweier Mastteile ein Hilfsarm angelenkt ist, der mit jedem der benachbarten Bauteile über eine Hebevorrichtung verbunden ist, nach Patent 1127564, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsarm (1) aus zwei um eine Achse (4) drehbar miteinander verbundenen Teilen (2, 3) besteht, wobei der eine Teil (2) an dem ihm benachbarten Mast- oder Auslegerteil und der anschließende Mastteil (11,14) am anderen Teil (3) des Hilfsarmes um horizontale, zur genannten Achse (4) senkrechte Achsen (5,10) schwenkbar befestigt ist.

2. Gelenkmast nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (2,3) des Hilfsarmes (1) aus zwei mit ihren Flanschen (2 a, 3 a, Ib, 3b) ineinandergreifenden U-förmigen Bügeln bestehen und daß die Schwenkachse (4) durch diese Flansche (2a, 3a, 2b, 3 b) verläuft.

3. Gelenkmast nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Achsen (10, 5) am einen Stegende der U-förmigen Bügel angeordnet sind und die zum Bewegen des Hilfsarmes (1) bzw. des anschließenden Mastteiles (11,14) dienenden Hebevorrichtungen (6, 12) am anderen Ende des Steges angreifen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1127 564;
französische Patentschrift Nr. 1 070 006;
USA.-Patentschriften Nr. 2 674 500, 2 672377, 991.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 537/100 3.65 © Bundesdruckerei Berlin