DE1180536B - Verfahren zur Herstellung von spanlos ver-formten Werkstuecken mit hoher Bestaendigkeit gegen Spannungskorrosion aus AlZnMg-Legierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von spanlos ver-formten Werkstuecken mit hoher Bestaendigkeit gegen Spannungskorrosion aus AlZnMg-Legierungen

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DE1180536B
DE1180536B DEF18634A DEF0018634A DE1180536B DE 1180536 B DE1180536 B DE 1180536B DE F18634 A DEF18634 A DE F18634A DE F0018634 A DEF0018634 A DE F0018634A DE 1180536 B DE1180536 B DE 1180536B
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chromium
workpieces
aluminum
stress corrosion
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FUCHS FA OTTO
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C21/00Alloys based on aluminium
    • C22C21/10Alloys based on aluminium with zinc as the next major constituent

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von spanlos verformten Werkstücken mit hoher Beständigkeit gegen Spannungskorrosion aus A1ZnMg-Legierungen Nach der grundlegenden Entdeckung von W i 1 m über die Selbstaushärtung der kupferhaltigen Aluminiumlegierungen mit 411/o Kupfer und 0,5 bis 1% Magnesium haben diese Legierungen als Werkstoff für durch Knetverarbeitung hergestellte Werkstücke, wie Bleche, Strangpreßprofile, Gesenkpreßteile u. dgl., während mehr als 2 Jahrzehnten eine überragende Rolle gespielt. Als ein nicht unbeachtlicher Nachteil dieser Legierungen wurde jedoch bald ihre gegenüber anderen Alumiumlegierungen geringere Korrosionsbeständigkeit erkannt, die auf den hohen Gehalt an Kupfer zurückzuführen ist; insbesondere bei Blechen hat man diesem Nachteil dadurch zu begegnen versucht, daß man diese mit einer Plattierschicht aus korrosionsbeständigen kupferfreien Aluminiumlegierungen, vorzugsweise sogar Reinaluminium; versehen hat. Immerhin mußte dadurch eine der Dicke der Plattierschicht entsprechende Verminderung in den Festigkeitseigenschaften des Verbundwerkstoffs in Kauf genommen werden.
  • An die weitere Entwicklung der später näher erforschten kupferfreien Aluminiumlegierungen mit etwa 2 bis 12 % Zink und etwa 1 bis 6 % Magnesium wurden insofern große Erwartungen geknüpft, als diese Legierungen noch höhere Festigkeitseigenschaften aufwiesen als die Aluminiumlegierungen der Gattung A1CuMg. Es stellte sich aber bald heraus, daß diese Legierungen Neigung zu Rißbildungen bei gleichzeitiger mechanischer und korrosiver Beanspruchung unterliegen, der sogenannten Spannungskorrosion. An dieser Eigenschaft des Werkstoffs scheiterte eine sonst weitgehend mögliche Verwendung der Legierungen im Leichtmetallbau für Zwecke, bei denen ihre Verwendung auf Grund der hohen Festigkeitseigenschaften angezeigt war.
  • Eine nicht unwesentliche Verbesserung der Legierungen hinsichtlich der Spannungskorrosionsbeständigkeit wurde durch Hinzulegieren von Elementen, wie beispielsweise Chrom, Vanadin, Mangan und anderen Elementen, erzielt, die als sogenannte »Stabilisatoren« die Spannungskorrosionsempfindlichkeit der spanlos verformten Werkstücke unterbinden sollten.
  • Die Ergebnisse der üblichen Prüfungen auf Spannungskorrosionsempfindlichkeit mittels der durchweg angewandten Kurzprüfmethode mit Gabelproben in kochsalzhaltigen oder ähnlichen Lösungen schienen eine überlegenheit der »stabilisierten« Aluminiumlegierungen der Gattung AlZnMg gegenüber den Wilmschen kupferhaltigen Aluminiumlegierungen zu beweisen. Jetzt vorliegende langjährige praktische Erfahrungen mit den beiden Legierungsarten zeigen aber, daß eine Gleichwertigkeit hinsichtlich der Spannungskorrosionsbeständigkeit nicht besteht. Es liegt also der Schluß nahe, daß die Bedingungen der erwähnten Kurzprüfmethode den Bedingungen, denen die Legierungen in der Praxis ausgesetzt sind, nicht entsprechen.
  • Die Erkenntnis über die Unzweckmäßigkeit der bisher angewendeten Kurzprüfmethode und die Ergebnisse einer nachstehend geschilderten anderen Prüfmethode, welche zeigen, daß selbst die stabilisierten Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen den Aluminium-Kupfer-Magnesium-Legierungen hinsicht-]ich der Spannungskorrosionsbeständigkeit nicht gleichwertig, sondern deutlich unterlegen sind, bildeten die Voraussetzung und gaben die Veranlassung zu weiteren Versuchen des Erfinders im Hinblick auf ein Verfahren, das die Fertigung von gegen Spannungskorrosion ausschlaggebend beständigen Halbzeugen gestattet aus Aluminiumlegierungen mit 4 bis 1211/o Zink, 1 bis 611/o Magnesium, mindestens einem der Elemente Chrom, Vanadin und Mangan, und zwar in Mengen von 0,05 bis 0,611/o, vorzugsweise 0,15 bis 0,25% Chrom, 0,05 bis 0,1511/o Vanadin, 0,1 bis 1,511/o, vorzugsweise etwa 0,8'%, Mangan, und gegebenenfalls bis zu 2% Kupfer und/oder bis zu 1% Silber, den in handelsüblichem Aluminium vorhandenen Verunreinigungen an Eisen und Silicium, Rest Aluminium.
  • Die aus hier nicht näher zu erläuternden Gründen den Bedingungen der Praxis besser als die bisfierige Kurzprüfmethode entsprechende Prüfung auf Spannungskorrosionsbeständigkeit wird in der Weise durchgeführt, daß Halbzeuge, beispielsweise durch Strangpressen hergestellte T-Profile in der Ebene des T-Flansches um den Steg gebogen und dann der Bewitterung der Atmosphäre ausgesetzt werden. Im Gegensatz zu den Ergebnissen mit den Gabelproben in kochsalzhaltigen Lösungen zeigen sich hier nach mehr oder weniger langen Prüfzeiten dann in den zz_Zäzhst gestauchten und während. der Bewitterung c_astisch auf Zug beanspruchten Zonen des T-Profil-Steges bei den stabilisierten Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen typische Spannungskorrosionsrisse, bei den Aluminium-Kupfer-Magnesium-Legierungen dagegen nicht.
  • Der Spannungskorrosionsangriff erfolgt bei Aluminiumlegierungen bekanntermaßen ausschließlich entlang den Korngrenzen, die bei Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen - im Gegensatz zu Aluminium-Kupfer-Magnesium-Legierungen - elektrochemisch unedler sind als der Mischkristall. Es ist daher die Aufgabe des Fachmanns, spanlos verformte Werkstücke aus Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen mit einem solchen Gefüge zu erzeugen, bei denen der korrosive Angriff von den Korngrenzen abgelenkt wird, was verständlicherweise nur durch Ausbildung unedlerer Gefügebestandteile, als sie die Korngrenzen darstellen, in den Kristalliten selbst möglich ist.
  • Gemäß der Erfindung wird dies durch gleichzeitige Einhaltung der nachstehend beschriebenen Merkmale in den Bedingungen der Wärmebehandlung und der spanlosen Verformung erreicht. Wenn im nachstehenden und im Patentanspruch der Kürze halber nur von Chrom die Rede ist, so sind damit auch die anderen bekannten sogenannten Stabilisatoren wie Mangan, Vanadin u. a. gemeint.
  • Was die erfindungsgemäß einzuhaltenden Bedingungen bei der Erzeugung von gegen Spannungskorrosion beständigen spanlos verformten Werkstücken aus Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen betrifft, so muß zunächst die oberhalb der Löslichkeitslinie für MgZnz durchgeführte Glühbehandlung der Gußblöcke vor der spanlosen Verformung bei solchen, von der Legierungszusammensetzung abhängigen Temperaturen durchgeführt werden, daß zwar ein weitgehender Konzentrationsausgleich der zur Aushärtung dienenden Legierungsbestandteile Magnesium und Zink innerhalb der Kristallite erfolgt, daß aber eine Ausscheidung des auf Grund betriebsüblicher Erstarrungsbedingungen in metastabiler Lösung befindlichen Chroms in Form einer intermetallischen Verbindung soweit wie irgend möglich vermieden wird. Dieser im Gußblock hinsichtlich des Chroms erzeugte Gefügezustand muß grundsätzlich im Gefüge des spanlos verformten und lösungsgeglühten Werkstückes erhalten bleiben.
  • Der einzelne Gußblock wird daher unmittelbar vor der spanlosen Verformung auf eine Temperatur gebracht, die im Maximum so hoch ist, daß sie die vorangegangene Glühung der Gußblöcke um etwa 20° C überschreitet. Zur Vermeidung der Ausscheidung einer chromhaltigen Verbindung empfiehlt sich insbesondere eine kurzzeitige induktive Erwärmung der Blöcke. Die der Aushärtung vorangehende Lösungsglühung der Werkstücke im Salzbad muß ebenfalls dem Ziel, nämlich der Vermeidung einer Chromausscheidung, Rechnung tragen und soll daher kurzzeitig sein. Die Temperatur der Lösungsglühung im Salzbad ist daher im Maximum so hoch, daß sie die Glühtemperatur der Gußblöcke um etwa 50° C überschreitet. Dieser Lösungsglühung folgt dann in an sich bekannter Weise eine Abschreckung auf Temperaturen von etwa 15° C und schließlich eine vorzugsweise in kochendem Wasser vorzunehmende Aushärtung bei etwa 100° C.
  • Wie an Hand der vorstehend beschriebenen neuen Prüfmethode (Biegeprobe in Bewitterung) bei einer großen Anzahl von Versuchen festgestellt wurde, wird zwar auch bei solchen Proben, bei denen im fertigen Werkstück prozentuale Anteile des Chroms in Form einer intermetallischen Verbindung ausgeschieden sind, ein bisher nicht erreichter Grad an Spannungskorrosionsbeständigkeit erzielt; ein Optimum ist aber gewährleistet, wenn diese Ausscheidung auch im Gefüge des fertigen Werkstückes nicht oder nur in äußerst geringem Maße in Erscheinung tritt.
  • Es ist einleuchtend, daß die im Sinne der Erfindung richtige, d. h. eine optimale Spannungskorrosionsbeständigkeit in den fertigen Werkstücken gewährleistende, in engen Grenzen liegende Temperatur für die Glühbehandlung der Gußblöcke und die spanlose Verformung von der Legierungszusammensetzung abhängig ist und daher durch jeweilige Glühversuche mit metallographischer Auswertung, die aber durchaus im Rahmen des fachmännischen Könnens liegen, für die eine oder andere Legierungszusammensetzung ermittelt werden muß.
  • Die nachstehend beschriebenen Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern und Hinweise auf die praktischeDurchführung des erfindungsgemäßenVerfahrens geben.
  • Beispiel 1 Blöcke aus einer Aluminiumlegierung mit 4,531/o Zink, 3,54% Magnesium, 0,18% Kupfer, 0,41% Chrom, 0,231/9 Eisen, 0,19% Silicium, Rest Aluminium wurden einmal ohne vorangehende Glühung, ein anderes Mal nach 6tägigem Glühen bei 460° C zu T-Profilen verpreßt, wobei die Blocktemperatur beim Pressen etwa 420° C betrug. Nach einer Lösungsglühung im Salzbad bei 450° C während 15 Minuten wurden die Profile 100 Stunden in kochendem Wasser ausgehärtet. Es wurden dann mit den T-Profilen je fünf der beschriebenen Biegeproben in Bewitterung durchgeführt. Während die fünf Biegeproben aus den unbehandelten Gußblöcken eine sehr unterschiedliche, zwischen 4 und 53 Tagen schwankende Lebensdauer aufwiesen, waren die Biegeproben aus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten T-Profilen sämtlich auch nach mehr als 90 Tagen noch unzerstört.
  • Beispiel 2 Blöcke aus einer Aluminiumlegierung mit 4,20% Zink, 3,60% Magnesium, 0,97% Kupfer, 0,20% Chrom, 0,28% Eisen, 0,14% Silicium, Rest Aluminium wurden erstens ohne Glühbehandlung des Gusses, zweitens nach 3tägigem Glühen der Gußblöcke bei 450° C, drittens nach 3tägigem Glühen der Gußblöcke bei 510° C zu T-Profilen verpreßt. Die Blocktemperatur beim Pressen betrug bei allen Versuchen 420° C, die Lösungsglühung im Salzbad bei 450° C 15 Minuten und die Warmaushärtung in kochendem Wasser 100 Stunden. Die fertigen Profile aus unbehandeltem Guß lassen, insbesondere an ihrer Oberfläche, scharfe Korngrenzen erkennen, das gleiche gilt für die Profile, bei denen die entsprechenden Blöcke vor dem Pressen 3 Tage bei 510° C geglüht worden waren. Im Gegensatz hierzu ließen sich bei den Profilen, deren Gußblöcke 3 Tage bei 450° C geglüht waren, unter gleichen Ätzbedingungen keine Korngrenzen erkennen. Während die Biegeproben in Bewitterung aus den T-Profilen, die ohne Glühbehandlung des Gusses und nach 3tägigem Glühen bei 510° C hergestellt worden waren, eine sehr unterschiedliche zwischen 4 und 43 Tagen bzw. 57 und 82 Tagen betragende Lebensdauer aufwiesen, waren sämtliche erfindungsgemäß hergestellten Profile auch nach mehr als 100 Tagen nicht gebrochen. Bei den Profilen aus unbehandelten Gußblöcken findet eine vorzugsweise örtliche Rekristallisation statt, und zwar in denjenigen Bereichen der Kristallite des ursprünglichen Gußgefüges, die durch Kristallseigerung an Legierungsbestandteilen verarmt sind. Da die Rekristallisation in den angereicherten Zonen unter gleicher Bedingung langsamer verläuft, kommt es zu örtlich rekristallisierten Bereichen, die zu Spanungskorrosion neigen. Wird das Gußgefüge in bekannter Weise durch eine sogenannte Homogenisierungsglühung zu einem weitgehenden Konzentrationsausgleich gebracht, wobei das Chrom in Form einer intermetallischen Verbindung ganz oder teilweise ausgeschieden wird, so führt diese Behandlung ebenfalls zu einer größeren Rekristallisationsfreudigkeit, die in gleicher Weise Spannungskorrosion verursacht.
  • Beispiel 3 Ein weiterer, unter sonst gleichen Bedingungen wie im Beispie12 durchgeführter Versuch mit einer chromfreien Aluminiumlegierung mit 4,091/o Zink, 3,61% Magnesium, 0,10% Kupfer, 1,12% Mangan, 0,28'% Eisen, 0,07% Silicium, Rest Aluminium, ergab eine Lebensdauer sämtlicher erfindungsgemäß hergestellter Profile von mehr als 100 Tagen, während die Profile aus unbehandeltem Guß Lebensdauern von 5, 3, 5 und 5 Tagen, diejenigen aus bei 510° C geglühten Gußblöcken Lebensdauern von 5, 6, 4 und 5 Tagen aufwiesen.
  • Beispiel 4 Das gleiche Bild wie im Beispiel 3 ergibt sich bei einer chromfreien Aluminiumlegierung mit 4,19% Zink, 3,78 % Magnesium, 1,49 % Kupfer, 0,52 % Mangan, 0,24% Eisen, 0,121/o Silicium, Rest Aluminium.
  • Beispiel s Eine hochlegierte Aluminiumlegierung mit 9,381/o Zink, 2,07% Magnesium, 0,16% Kupfer, 0,321/o Chrom, 0,241% Eisen, 0,10% Silicium, Rest Aluminium ergibt hohe Festigkeitswerte (aß = 65 bis 66 kg/mm2, a0,2 = 60 bis 62 kg/mm2, a5 = 5 %, HB = 185 kg/mm2). Die Gußblöcke wurden 48 Stunden bei 460° C geglüht und bei einer Temperatur von 420° C zu T-Profilen verpreßt. Diese wurden einer Lösungsglühung im Salzbad bei 460° C während 15 Minuten unterworfen und darauf 24 Stunden bei 120° C ausgehärtet. Bei dem Einsatz solcher Werkstoffe bestand bisher immer eine erhebliche Unsicherheit, die auf -der großen Gefahr der Spannungskorrosion beruht. Wie die Ergebnisse des vorliegenden Versuchs zeigen, kann die Spannungskorrosionsanfälligkeit auch bei diesen Legierungen mit Sicherheit beseitigt werden. Bei erfindungsgemäß hergestellten T-Profilen zeigen nämlich sämtliche Biegeproben in Bewitterung auch hier eine Lebensdauer von mehr als 100 Tagen, während sonst die Lebensdauern der Biegeproben sehr unterschiedlich waren und zum Teil nur 6 Tage betrugen.
  • Das Gefüge der erfindungsgemäß hergestellten Legierungen zeigt nach Lösungsglühung und anschließendem Abschrecken ein typisch zeiliges oder netzförmiges Bild. Dieses Netzwerkgefüge ist charakteristisch für den verformten, aber nicht rekristallisierten übersättigten Gefügezustand. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Grenzen dieses Netzwerks um Gitterebenen, die infolge der Verformung gestört wurden und in denen sich bei Erwärmung auf entsprechende Temperaturen die übersättigt vorhandenen Elemente Magnesium, Zink und Chrom ansammeln, bevor es bei höheren Temperaturen zur Ausscheidung einer chromhaltigen Phase kommt. Die Grenzen dieses Netzwerks sind elektrochemisch sehr unedel, da sie bei der Einwirkung eines sauren Angriffsmediums aufgelöst werden und so eine Schutzwirkung für die spannungskorrosionsgefährdeten Korngrenzen ausüben. Im Falle einer Rekristallisation verschwindet aber das Netzwerk und damit die Schutzwirkung auf die Korngrenzen.
  • Zum Beweise der in der Einleitung erwähnten Verbesserung der Spannungskorrosionsbeständigkeit von Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen durch einen Zusatz von Chrom an sich sind Vergleichsversuche mit Blechen aus einer chromfreien und einer 0,3 % Chrom enthaltenden Aluminiumlegierung mit 4,0% Zink, 6,0% Magnesium und 0,25% Mangan bekannt. Bei diesen Vergleichsversuchen wurden die Bleche, d. h. also das fertige Halbzeug, bei 440° C lösungsgeglüht. Diese Maßnahme gibt aber keinen Hinweis auf das erfindungsgemäße Verfahren; denn bei der Beschreibung der Versuche wurde nichts darüber erwähnt, daß die Gußblöcke, aus denen die Bleche hergestellt wurden, überhaupt lösungsgeglüht, bejahendenfalls bei welcher Temperatur sie lösungsgeglüht wurden. Wenn aber die Bleche aus der chromhaltigen Legierung hinsichtlich des Chroms nicht den Gefügezustand gemäß der erfindungsgemäßen Lehre aufweisen, also Chrom in Form einer intermetallischen Verbindung ausgeschieden ist, kann durch eine Glühung bei irgendwelchen Temperaturen, z. B. auch bei 440° C, an diesem Zustand nichts geändert werden. Abgesehen davon, daß die bei den Vergleichsversuchen angewendete Temperatur von 440° C für die Lösungsglühung der fertigen Bleche nur für eine Aluminiumlegierung mit den bestimmten Gehalten an 4,0% Zink und 6,0% Magnesium angegeben ist, kann mangels irgendeiner Offenbarung oder eines Hinweises nicht angenommen werden, daß das bei 440° C lösungsgeglühte Blech aus der chromhaltigen Legierung vor dieser Glühung hinsichtlich des Chroms den der erfindungsgemäßen Lehre entsprechenden Gefügezustand aufwies.
  • Die erfindungsgemäße Lehre beinhaltet Maßnahmen über die Behandlung der Gußblöcke und bis zum ausgehärteten fertigen Halbzeug. Im Gegensatz zu dem beschriebenen Stand der Technik kann der erfindungsgemäß erzielbare technische Fortschritt aber nur bei Einhaltung sämtlicher Maßnahmen der erfindungsgemäßen Lehre erreicht werden.

Claims (3)

  1. Patentanspräche: 1. Verfahren zur Herstellung von sparlos verformten Werkstücken mit hoher Beständigkeit gegen Spannungskorrosion, insbesondere Strangpreßteilen und Gesenkpreßteilen, aus Aluminium- Legierungen mit 4 bis 12% Zink, 1 bis 6% Magnesium, mindestens einem der Elemente Chrom, Vanadin und Mangan, und zwar in Mengen von 0,05 bis 0,6%, vorzugsweise 0,15 bis 0,25% Chrom, 0,05 bis 0,15% Vanadin, 0,1 bis 1,5°/o, vorzugsweise etwa 0,8%, Mangan, und gegebenenfalls bis zu 2% Kupfer, Rest Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußblöcke vor der sparlosen Verformung durch eine bei von der Legierungszusammensetzung abhängigen Temperaturen durchgeführte Glühung in einen solchen Gefügezustand gebracht werden, der durch einen weitgehenden Konzentrationsausgleich der zur Aushärtung dienenden Legierungsbestandteile Magnesium und Zink innerhalb der Kristallite charakterisiert ist, aber nicht eine Ausscheidung des auf Grund normaler Erstarrungsbednngungen des Gusses in metastabiler Lösung gehaltenen Chroms (Vanadins und/ oder Mangans) in Form einer intermetallischen Verbindung zeigt, und daß die sparlose Verformung und die Wärmebehandlung ebenfalls bei solchen Temperaturen durchgeführt werden, daß dieser hinsichtlich des Chroms im Gußblock erzeugte Gefügezustand grundsätzlich im Gefüge des sparlos verformten und lösungsgeglühten Werkstücks erhalten bleibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der einzelne Gußblock unmittelbar vor der sparlosen Verformung durch vorzugsweise kurzzeitige Erwärmung auf eine Temperatur gebracht wird, die im Maximum so hoch ist, daß sie die vorangegangene Glühung der Gußblöcke um etwa 20° C überschreitet, und daß die sparlos verformten Werkstücke einer Lösungsglühung im Salzbad bei einer Temperatur unterworfen werden, die im Maximum so hoch ist, daß sie die Glühtemperatur der Gußblöcke um etwa 50° C überschreitet, und daß dann die Werkstücke auf eine Temperatur von etwa 15° C abgeschreckt und schließlich bei etwa 100° C, vorzugsweise in kochendem Wasser, ausgehärtet werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke aus Aluminiumlegierungen nach Anspruch 1 bestehen, die überdies bis zu l0/0 Silber enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 508 975.
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DE102005015880B4 (de) * 2005-04-06 2010-07-22 Airbus Deutschland Gmbh Strangpressprofil für Luftfahrzeuge und Vorrichtung zur differentiellen Wärmebehandlung eines solchen Profils
US8101120B2 (en) 2006-04-13 2012-01-24 Airbus Deutschland Gmbh Method for the heat treatment of a profile, device for the heat treatment of a profile and profile

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