DE1179160B - Schlammraeumer fuer Absetzbecken - Google Patents

Description

• Schlammräumer für Absetzbecken e Die Erfindung betrifft einen Schlammräumer, insbesondere Längsräumer für Absetzbecken von Kläranlagen, dessen an der Räumerbrücke mittels Armen hochziehbar angelenktes Räumschild im Betriebszustand nahezu lotrecht steht und bei dem zwischen dem Räumschildträger und der Räumerbrücke eine auf den Räumschildträger eine rückstellende Kraft ausübende nachgiebige Verbindung vorgesehen ist.
• Für das Räumen von Absetzbecken in Kläranlagen sind Schlammräumer in Gebrauch, deren Bodenräumschilde mittels Armen an der Räumerbrücke hochziehbar angelenkt sind und die im Betriebszustand unter einem notwendigen Schleppwinkel von nicht mehr als 60° nachgeschleppt werden. Für Absetzbecken mit Einbauten über dem Schlammsumpf ergibt sich die Notwendigkeit der Verlängerung des Beckens um mindestens die Beckentiefe, da die an der Räumerbrücke angelenkten Arme beim Räumen an den Einbauten nicht anstoßen dürfen, bevor das Schlammschild den Schlammsumpf erreicht. Erwünscht wäre daher eine nahezu lotrechte Stellung der Bodenräumschilde unter der Vorderkante der Räumerbrücke bei entsprechender, ein Ausweichen der Bodenräumschilde zulassender Anlenkung der Arme, welche die Bodenräumschilde tragen. Mangelhaft ist dann aber die Räumkraft, weshalb derartige Ausführungen keine Verwendung finden. Man ist in eine Konstruktion ausgewichen, bei der die Bodenräumschilde mit dem hinteren Ende der Räumerbrücke durch einen scherenartigen Doppelarm verbunden sind und nachgeschleppt werden. Allerdings muß man auch hier eine Verlängerung des Beckens in Kauf nehmen.
• Es sind bereits Schlammräumer der oben- angegebenen Art bekannt, bei denen also das Räumschild im Betriebszustand nahezu lotrecht steht. Dabei erfolgt aber die Verbindung zwischen Räumschildträger und Räumerbrücke über Federn. Derartige Federn können jedoch leicht erlahmen und müssen infolgedessen häufig ausgewechselt werden.
• Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die Verbindung aus einem an der Räumerbrücke schwenkbar gelagerten Winkelhebel besteht, dessen einer Hebelarm als Kniehebel ausgebildet ist und an seinem freien Ende an dem Räumschildträger angreift, während der andere Hebelarm an seinem freien Ende mit einem Gewicht belastet ist. Auf diese Weise können große Rückstellkräfte ausgeübt werden, und zwar mit einfachen und robusten Mitteln. Es kann durch einen Anschlag verhindert werden, daß das Kniehebelsystem in die Strecklage gelangt, damit die Schildfläche bei übernormalem Räumwiderstand nach hinten ausweichen kann. Der Begrenzungsanschlag kann für den Gewichtsarm des Winkelhebels vorgesehen sein. Im übrigen kann das Heben und Senken des Räumschildes wie bisher mit einem normalen Schildhubwerk erfolgen. Die Vorrichtung nach der Erfindung kann also an jeder normalen Räumerbrücke angebracht werden, ohne daß eine besondere Räumerkonstruktion erforderlich wäre.
• Nach einem weiteren Merkmal ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht am Hebelarm verschiebbar angeordnet ist. Dadurch kann die Rückstellkraft, die auf das Räumschild einwirkt, den Betriebsbedingungen angepaßt werden.
• Die Zeichnung zeigt in zwei Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
• F i g. 1 zeigt das Bodenräumschild in Betriebsstellung; F i g. 2 zeigt es in hochgezogener Stellung.
• Der Boden eines Längsbeckens ist mit 1 bezeichnet, der Schlammsumpf mit 2, die Einbauten mit 3 und die Beckenkrone mit 4. Auf der Beckenkrone ist die Räumerbrücke 5 verfahrbar, an der im Drehpunkt 6 der Arm 7 angelenkt ist, an dem das Räumschild 8 befestigt ist. Zwischen dem Punkt 9 des Armes 7 und dem Punkt 10 der Räumerbrücke 5 liegt ein Kniehebel 11, 12. Der Arml2 des Kniehebels bildet mit dem Hebelarm 13 einen Winkelhebel. An dem Hebelarm 13 ist ein Gewicht 14 verschiebbar befestigt. Für den Hebelarm 13 ist ferner ein Anschlag 15 an der Räumerbrücke 5 vorgesehen, durch den verhindert wird, daß der Kniehebel 11, 12 in die Strecklage gelangt. Der Arm 12 schließt mit der strichpunktierten Linie, die die Strecklage des Kniehebels darstellt, einen Winkel a ein. Das Räumschild kann somit bei anormalem Räumwiderstand auf dem Boden 1 nach hinten ausweichen. Zum Heben und Senken des Räumschildes dient ein normales Hubwindwerk 16, das über das Seil 17 am unteren Ende des Armes 7 angreift. Es ist aus dem Beispiel zu sehen, daß das Gewicht 14 beim Hochziehen des Räumschildes 8 allmählich in die Lotrechte durch den Punkt 10 einschwenkt, so daß bei Hochziehen durch das Hubwindwerk 16 keine größere Leistung erforderlich ist als bei den üblichen Räumern mit nachgeschlepptem Schild.
• Die beim Schlammräumer 8 in Pfeilrichtung bei gegebenem Gewicht 14 und gegebenen Winkeln a und ß ausgeübte Räumkraft P ergibt sich aus den Abmessungen des Armes 7, des Kniehebels 11, 12 und des Hebelarmes 13 und aus der Lage der einzelnen Gelenkpunkte mit Hilfe der Momentengleichungen und der Kräfteparallelogramme.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Schlammräumer, insbesondere Längsräumer für Absetzbecken von Kläranlagen, dessen an der Räumerbrücke mittels Armen hochziehbar ange- letztes Räumschild im Betriebszustand nahezu lotrecht steht und bei dem zwischen dem Räumschildträger und der Räumerbrücke eine auf den Räumschildträger eine rückstellende Kraft ausübende nachgiebige Verbindung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung aus einem an der Räumerbrücke schwenkbar gelagerten Winkelhebel (11, 12, 13) besteht, dessen einer Hebelarm als Kniehebel (I1, 12) ausgebildet ist und an seinem freien Ende an dem Räumschildträger angreift, während der andere Hebelarm (13) an seinem freien Ende mit einem Gewicht (14) belastet ist.
2. 2. Schlammräumer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht (14) am Hebelarm (13) verschiebbar angeordnet ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 364535.