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Verfahren zur Herstellung von 16-Cyan- und 1 6-Cyan-16, 17-seco-steroiden
Es wurde gefunden, daß Isoxazolino-steroide der allgemeinen Formel I
(St = Steroidrest der Androstan- oder Östranreihe) bei der Behandlung mit basischen
Stoffen neue Cyanverbindungen ergeben, die interessante pharmakologische Eigenschaften
besitzen sowie Zwischenprodukte für weitere Synthesen darstellen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 1
6-Cyan- und 1 6-Cyan- 16,1 7-secosteroiden, das darin besteht, daß man ein Isoxazolinosteroid
der eingangs genannten allgemeinen Formel 1 mit basischen Stoffen, wie einem Metallalkoholat,
einem Alkalihydroxyd, einem Amin oder einem Gemisch dieser basischen Stoffe, gegebenenfalls
in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, behandelt und die dabei gebildeten
Cyanverbindungen der allgemeinen Formeln II und III
(St hat die angegebene Bedeutung) nach an sich bekannten Methoden aus dem Reaktionsgemisch
isoliert und voneinander trennt.
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Als basische Substanzen im Sinne des Verfahrens der Erfindung kommen
die üblichen, für organische Reaktionen verwendeten basisch reagierenden Verbindungen
in Frage, wie Metallalkoholate. Genannt seien hier beispielsweise Natriummethylat,
Kaliummethylat, Natriumäthylat, Kaliumäthylat, Natriumisopropylat, Kaliumisopropylat,
Natrium-tert.-butylat und Kalium-tert.-butylat. Ferner können nach dem Verfahren
der Erfindung Alkalihydroxyde, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd oder auch Lithiumhydroxyd,
verwendet werden. Außerdem können die verschiedensten Amine als basische Substanzen
angewendet werden, beispielsweise Methyl-
amin, Äthylamin, Propylamin, Butylamin,
tert.-Butylamin, Cyclohexylamin oder Dimethylamin, Diäthylamin, Di-n-propylamin,
Diisopropylamin oder Trimethylamin, Triäthylamin, auch aromatische Amine oder heterocyclische
Amine, beispielsweise Pyridin, Lutidin, Kollidin, Anilin oder Toluidin. Auch substituierte
Amine, wie Monoäthanolamin, Diäthanolamin oder Triäthanolamin, können verwendet
werden.
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Als Lösungsmittel für die verfahrensgemäße Umsetzung können Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise der Benzinfraktionen, wie Hexan, Cyclohexan oder Benzol, oder halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Chloroform, oder Alkohole, wie Methanol,
Äthanol, Propanol, tert.-Butanol, gegebenenfalls auch im Gemisch mit Wasser, ferner
Äther, z. B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan, verwendet werden. Falls
als basische Substanzen für die Umsetzung Amine verwendet werden, so können diese
auch selbst als Lösungsmittel fungieren.
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Das gilt z. B. für Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, aber
auch für Triäthylamin, Anilin oder Cyclohexylamin.
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Die Reaktionszeiten liegen zwischen wenigen Minuten und einigen Stunden.
Die Reaktionstemperaturen können verschieden sein, je nachdem, welche basische Substanz
verwendet wird, welches Lösungsmittel zur Anwendung kommt und ob man eine Verbindung
der Formel II oder eine solche der Formel III als Hauptprodukt erhalten will. Entsprechend
kann man entweder unter Kühlung arbeiten und damit Reaktionstemperaturen von etwa
-50 bis 0°C zur Anwendung bringen, oder man arbeitet bei Zimmertemperatur oder unter
Erwärmen.
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Arbeitet man bei tiefen Temperaturen, etwa bei -300C, und verwendet
man als basische Substanz ein Alkoholat, so wird bevorzugt ein 16-Cyan-17-ketosteroid
der Formel III erhalten, ebenso bei Verwendung
einer Alkalilauge
als basische Substanz, wenn man bei Zimmertemperatur arbeitet. Arbeitet man bei
erhöhten Temperaturen oder bei Zimmertemperatur und verwendet man als basische Substanz
z. 13. ein Metallalkoholat, wie Natriumisobutylat, Natrium-tert.-butylat, Natriummethylat,
oder aber ein Amin, beispielsweise Diäthanolamin, so erhält man die Verbindungen
der Formeln II und III etwa im gleichen Verhältnis, wobei in den meisten Fallen
jedoch die Cyancarbonsäuren der Formel II in etwas besserer Ausbeute als das 1 6-Cyan-
1 7-keto-steroid der Formel III erhalten wird. Verwendet man ein Amin als basische
Substanz, und arbeitet man bei erhöhten Temperaturen, etwa in der Größenordnung
von y 40 bis m 70- C, so erhält man ebenfalls beide Verbindungen, bevorzugt jedoch
das 16-Cyan-17-keto-steroid der Formel III.
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Das Verfahren nach der Erfindung, insbesondere auch die Herstellung
von Verbindungen des Typs der Formel II, ist bisher ohne Analogie.
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Es ist möglich, daß bei der Aufarbeitung des entstandenen Reaktionsgemisches
die erhaltenen Cyancarbonsäuren der Formel II in Form von Salzen anfallen. Aus solchen
Salzen werden durch übliche Hydrolyse die gewünschten freien Säuren erhalten.
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Die 16-Cyan-17-keto-steroide der Formel III können in ihrer Enolform,
d. h. als 16-Cyan-16-dehydro-1 7-hydroxy-steroide, vorliegen.
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Es ist ferner möglich, daß bei der Anwendung primärer Amine als basische
Substanzen bei dem Verfahren nach der Erfindung ein primär gebildetes 16-Cyan-17-keto-steroid
der Formel III mit dem für die Umsetzung benutzten primären Amin zu der zugehörigen
Schiffschen Base der Formel IV
(St hat die angegebene Bedeutung, R = Rest des für die Umsetzung benutzten Amins)
reagiert, aus welcher das gewünschte 1 6-Cyan-l 7-keto-steroid nach bekannten Methoden,
z. B. durch Hydrolyse mit Wasser oder wäßriger Säure, zurückgebildet wird.
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Die als Ausgangsmaterial verwendeten Steroide können Substituenten
an einem oder mehreren der C-Atome 1, 2, 3, 4, 6, 7, 9, 11 und/oder 12 enthalten,
z. B. Hydroxyl-, Mercapto-, Oxo-, Alkyl-, Halogen-und/oder Aminogruppen. Dabei können
die Aminogruppen auch acyliert, die Hydroxyl- und Mercaptogruppen verestert oder
veräthert sein; die Ketogruppen können in funktionell abgewandelter Form, z. B.
als Ketal, Thioketal, Enolacylat, Enol- oder Thioenoläther oder als Enamin, vorliegen.
Ferner können Doppelbindungen z. B. in einer oder mehreren der Stellungen 1, 3,
4, 5, 5 (10), 6, 9 (11) und/oder 14 vorhanden sein.
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Als Steroidkomponente kommen insbesondere solche Isoxazolino-steroide
der Formel I in Frage, die in 3-Stellung eine Sauerstoffunktion oder eine gegebenenfalls
funktionell abgewandelte Ketogruppe besitzen und die gegebenenfalls in 2- und/oder
4-und/oder 9- und/oder 11-Stellung durch Halogenatome, Hydroxyl- und/oder Alkylgruppen
substituiert sind. Ferner können diese Verbindungen in 1 (2)-, 2 (3)-, 4 (5)-, 5
(6)- und/oder 9 (ll)-Stellung Doppelbindungen besitzen.
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So können z. B. folgende Isoxazolino-steroide als Ausgangsverbindungen
eingesetzt werden: 2'-Isoxazolino-[4',5'-l 6,1 71-5-androsten-3ß,1 7-diol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-androstan-3ß,17-diol;
2'-Isoxazolino-[4',5'- 16,1 7]-4-androsten-3-on- 1 7-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-1,4-androstadien-3-on-l
7-ol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-4-chlor-4-androsten-3-on-l 7-ol: 2'-Isoxazolino-[4,'5'-
16,1 7]-4-hydroxy-4-androsten-3-on-l 7-o1 2'-lsoxazolino-[4',5'-16,17]-9X-fluor-4-androsten-3-on-11ß,17-diol;
2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-19-nor-4-androsten-3-on-l 7-ol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-androstan-3-on-l
7-ol; 2'-lsoxazolino-[4',5'-16,17]-19-nor-5-androsten-3ß,17-diol; 2'-lsoxazolino-[4',5'-
16,1 7]-4,6-androstadien-3-on-l 7-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-1,3,5(10)-oestratrien-3,17-diol;
2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-1,4-androstadien-3,11-dion-17-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-
16, 17]-1 -methyl- ,3,5(10)-oestratrien-ll -on-3,1 7-diol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-l
6,1 7]-2-methyl-androstan-3-on-17-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-2-fluor-androstan-3-on-1
7-ol; 2'-lsoxazolino-[4',5'-1 6,1 7]-6-fluor-4-androsten-3-on-17-ol.
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Während der Umsetzung können am Steroidmolekül Nebenreaktionen auftreten.
So können z.B. Acyloxygruppen etwa in 3-Stellung verseift werden, ebenso Enolestergruppierungen.
Bei der Aufarbeitung, z. B. beim Ansäuern, können im Molekül vorhandene Enolacylate
oder Enoläther oder andere säureempfindliche, abgewandelte Gruppen in Freiheit gesetzt
werden.
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Nach dem Verfahren der Erfindung werden beispielsweise die folgenden
Verbindungen der eingangs genannten Formeln II und III erhalten: l6-Cyan-androstan-33-ol-1
7-on; IR: 2500, 1750 cm 1; Kernresonanzsignal bei ) = 3,50; 1 6-Cyan-4-androsten-3,
17-dion; UV: imaz = 240 mp; E = 17200; IR: 2500, 1750, 1650, 1610 cm-l; 1 6-Cyan-1
,4-androstadien-3, 1 7-dion; UV: #max = 2M mp; E = 14900; IR: 2500, 1750, 1650,
1610, 1595 cm-1; 16-Cyan-4-chlor-4-androsten-3,17-dion; UV: imaz = 255 mp: £ = 15500;
IR: 2500, 1750, 1680, 1580 1; 1 6-Cyan-4-hydroxy-4-androsten-3, 17-dion; UV: max
= 277 mp; E = 12600; IR: 2500, 1750, 1665, 1640 cm-l;
16-Cyan-9α-fluor-4-androsten-3,17-dion-11ß-ol;
UV: krnaz = 238 my; E = 16100; IR: 2500, 1750, 1660, 1615 cm-l; 16-Cyan-19-nor-4-androsten-3,17-dion;
UV: imaS = 240 m; e = 16200; Kernresonanzspektrum: kein 1 9-CH3-Signal; 16-Cyan-androstan-3,17-dion;
IR: 2500, 1750, 1710 cm-l; 1 6-Cyan-1 9-nor-5-androsten-3B-ol- 17-on; IR: 2500,
1750 cm-l; Kernresonanzsignal bei 8 = 5,3, kein l9-CH3-Signal; 16-Cyan-4,6-androstadien-3,17-dion;
UV: i a2 = = 283 my; E = 26400; IR: 2500, 1750, 1660, 1620, 1585 cm-l; 16-Cyan-16,17-seco-androstan-3ß-ol-17-säure;
IR: 2240, 1675 cm-l; Kernresonanzsignal bei 8 = 3,50; 16-Cyan-16,17-seco-19-nor-5-androsten-3ß-ol-17-säure:
IR: 2420, 1675 cm-l; Kernresonanzsignal bei b = 5,30, kein 19-CH3-Signal; 16-Cyan-16,
17-seco-1,4-androstadien-3-on-17-säure; UV: AmaZ = 244m; e = 14200; IR: 2240, 1675,
1650, 1610, 1595 cm-l; 1 6-Cyan- 16,1 7-seco-4,6-androstadien-3-on-17-säure; UV:
#max = 283 mp; e = 26000; IR: 2240, 1675, 1660, 1620, 1585 cm-l; 16-Cyan-16,17-seco-19-nor-4-androsten-3-on-17-säure;
UV: imaZ = 240 mµ; e = 15800; Kernresonanzspektrum: kein l9-CH3-Signal; 16-Cyan-
16,17-seco-androstan-3-on- 17-säure; IR: 2240, 1710, 1675 cm-l; 4-Chlor- 1 6-cyan-
16,1 7-seco-4-androsten-3 -on-17-säure; UV: imaz = 256 mll, e = 15150; IR: 2240,
1680, 1580 cm-l; 4-Hydroxy-16-cyan-16,17-seco-4-androsten-3-on-17-säure; UV: imax
= 276 mp; e = 12400; IR: 2240, 1675, 1665, 1640 cm-l; 9α-Fluor-16-cyan-16,17-seco-4-androsten-3-on-11ß-ol-17-säure;
UV: man = 239 mll, e = 15700; IR: 2240, 1675, 1660, 1615cm-1.
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(Die Kernresonanzsignale sind in ppm vom Signal des Tetramethylsilans
aus gezählt.) Die verfahrensgemäß erhaltenen neuen Produkte besitzen sehr gute pharmakodynamische
Eigenschaften. Insbesondere wirken die Cyan-carbonsäuren der Formel II diuretisch
und als Aldosteronantagonisten.
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Die 16-Cyan- 17-keto-steroide haben androgene, anabole und antiöstrogene
Eigenschaften.
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Ferner können diese neuen Verbindungen als Zwischenprodukte für die
hier nicht beanspruchte Herstellung weiterer Verbindungen dienen. Beispielsweise
ist das in 16-Stellung noch vorhandene Wasserstoffatom eines 16-Cyan-17-ketosteroids
der Formel II durch die Cyangruppe in 16-Stellung so aktiviert, daß es leicht, z.
B. durch eine Methylgruppe, substituierbar ist. Durch anschließende Verseifung der
Cyangruppe und folgende Decarboxylierung kann man auf diese Weise 16-Alkyl-17-keto-steroide
herstellen. Außerdem ist es möglich, die verfahrensgemäß erhaltenen Produkte nach
bekannten Methoden weiter chemisch abzuwandeln, z. B. durch Oxydation von Hydroxylgruppen
zu Ketogruppen oder durch Reduktion von
Ketogruppen zu Hydroxylgruppen oderdurchchemische
oder mikrobiologische Einführung von Doppelbindungen sowie durch Verätherung oder
Veresterung von im Molekül vorhandenen Hydroxylgruppen.
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Durch Verseifung der verfahrensgemäß erhaltenen Cyancarbonsäuren lassen
sich Dicarbonsäuren herstellen. Die Cyangruppen der Verfahrensprodukte können auch
in an sich bekannter Weise zu Aminogruppen reduziert werden.
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Die als Ausgangsmaterial benötigten Isoxazolinosteroide der eingangs
genannten Formel 1 können hergestellt werden durch Behandlung eines entsprechenden
16-Hydroxymethylen- 17-keto-steroids mit Hydroxylamin bzw. einem Hydroxylaminsalz,
wofür im Rahmen der vorliegenden Erfindung Schutz nicht begehrt wird.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren neuen Verbindungen
können im Gemisch mit üblichen Arzneimittelträgern in der Human- oder Veterinärmedizin
eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organische oder anorganische
Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder topikale Applikation geeignet
sind und die mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion treten, beispielsweise
Wasser, pflanzliche Öle, Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat,
Talk, Vaseline, Cholesterin usw. Zur parenteralen Applikation dienen insbesondere
Lösungen, vorzugsweise ölige oder wäßrige Lösungen, sowie Suspensionen, Emulsionen
oder Implantate.
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Für die enterale Applikation können ferner Tabletten oder Dragees,
für die topikale Anwendung Salben oder Cremes, die gegebenenfalls sterilisiert oder
mit Hilfsstoffen, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-oder Netzmitteln oder Salzen
zur Beeinflussung des osmotischen Druckes oder mit Puffersubstanzen versetzt sind,
angewendet werden.
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Beispiel 1 1,2 g 2' -Isoxazolino-(4',5' - 16,17)-rl6-androstenon-(3)-ol-(17)
werden in Benzol gelöst und zu 5 ccm einer kalten, konzentrierten Lösung von Natriummethylat
in Methanol gegeben. Augenblicklich scheidet sich ein Ö1 ab. Nach 1 stündigem Stehen
bei Zimmertemperatur verdünnt man mit 100 ccm Wasser, trennt die Benzolphase ab
und wäscht sie mit 5 obiger Kalilauge. Die alkalisch-wäßrigen Phasen werden mit
Chloroform nachextrahiert. Benzol- und Chloroformlösung werden vereinigt, über Natriumsulfat
getrocknet und abgezogen: 2 mg Rückstand. Die wäßrigen Phasen werden nun mit verdünnter
Schwefelsäure angesäuert und wieder mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wird
mit Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel
befreit: 1,2 g Rückstand. Umkristallisation aus Äthanol ergibt die 38-Hydroxy-16,1
7-seco-#5-androsten-carbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 209°C, [oL]25 -88"
(Chloroform). IR-Banden bei 2240 und 1675 cm-1.
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Beispiel 2 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,17)-Z15-androstenon-(3)-ol-(17)
werden mit 10 ccm einer gesättigten Natriumisobutylatlösung 1 Stunde auf dem Dampfbad
erwärmt. Die entstandene ölig-dicke Lösung wird mit 200 ccm Wasser verdünnt und
wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Der saure Chloroformextrakt
ergibt
bei der Umkristallisation 3ß-Hydroxy-16,17-seco -j - androsten - carbonitril - (16)
- säure-(17) vom Schmelzpunkt 206°C, identisch mit dem im Beispiel 1 erhaltenen
Produkt.
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Beispiel 3 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- l6,17)-J5-androstenon-(3)-ol-(17)
werden in 10 ccm gesättigter Kaliumtertiärbutylatlösung 1 Stunde bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Anschließend wird der Ansatz wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Der
Rückstand des sauren Chloroformextraktes gibt bei der Umkristallisation 3ß - Hydroxy
- 16,17 - seco -25 - androsten - carbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 200
bis 2050 C, identisch mit dem Produkt aus Beispiel 1.
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Beispiel 4 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,1 7)-5-androstenon-(3)-ol-(17)
werden mit 10 ccm gesättigter Natriummethylatlösung 1 Stunde bei -30"C stehengelassen
und wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Aus dem sauren Chloroformextrakt resultiert
1 6-Cyan-dehydro-epiandrosteron vom Schmelzpunkt 192°C, [α]D24 = -4° (Chloroform).
UV-Absorption in wäßrig-alkoholischer Natronlauge: Ames = 267 mp; El%" = 429.
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Beispiel 5 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'-16,17)-#5-androstenon-(3)-ol-(17)
werden mit einer Lösung von 850 mg Kaliumhydroxyd in 10 ccm Methanol 1 Stunde bei
Zimmertemperatur gerührt. Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1 wird aus dem sauren
Chloroformextrakt durch Umkristallisieren aus Äther 1 6-Cyandehydro-epi-androsteron
vom Schmelzpunkt 182"C erhalten, nach weiterer Umkristallisation Schmelzpunkt 188
bis 189°C.
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Beispiel 6 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'-16,17)-#5-androstenon-(3)-ol-(17)
werden mit einer Lösung von 600 mg Natriumhydroxyd in 10 ccm Wasser und 10 ccm Methanol
bei Zimmertemperatur gerührt. Nach 30 Minuten werden weitere 40ccm Methanol zugegeben.
Nach weiteren 30 Minuten wird wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Der saure Chloroformextrakt
gibt, aus Äther umkristallisiert, 1 6-Cyandehydro-epi-androsteron vom Schmelzpunkt
186°C.
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Nach weiterer Umkristallisation Schmelzpunkt 188 bis 189°C.
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Beispiel 7 1 g 2' - Isoxazolino - (4',5' - 16,17) - S5 - androstenon-(3)-ol-(17)
wird mit 10 ccm Monoäthanolamin unter Rühren 1 Stunde so hoch erwärmt, daß das Material
in Lösung geht. Dann läßt man erkalten, versetzt mit 100 ccm Wasser und schüttelt
zur Zersetzung der Schiffschen Base, die zunächst ausfällt, 15 Minuten lang durch.
Man macht mit verdünnter Natronlauge alkalisch und arbeitet dann mit Chloroform
wie im Beispiel 1 auf. Der Rückstand des sauren Chloroformextraktes gibt, aus Äther
umkristallisiert, 1 6-Cyandehydro-epi-androsteron vom Schmelzpunkt 188°C.
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Die Mutterlauge wird abgezogen und der Rückstand in Chloroform an
Kieselgel chromatographiert.
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Nachdem die unpolaren Substanzen eluiert worden sind, wird mit Methanol
nachgewaschen. Das Me-
thanoleluat wird nochmals an Kieselgel chromatographiert.
Die mit Chloroform Aceton (8 : 2), Aceton und Aceton-Methanol (9:1) eluierten Fraktionen
werden zusammengefaßt, eingedampft und aus Äther umkristallisiert: 3ß-Hydroxy-16,17-seco-#5-androstencarbonitril-(16)-säure-(17)
vom Schmelzpunkt 207"C.
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Beispiel 8 980mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,1 7)-6 5-androsteron-(3)-ol-(17)
werden mit 10 ccm Diäthanolamin unter Rühren 1 Stunde auf 60°C erwärmt. Man läßt
abkühlen, versetzt mit 100 ccm Wasser und extrahiert mit Chloroform. Dann wird die
wäßrige Phase mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und erneut mit Chloroform
extrahiert. Dieser Extrakt wird mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert, unter vermindertem
Druck abgezogen und aus Äther umkristallisiert: 3ß - Hydroxy - 16,17 - seco - -
androsten - carbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 209"C.
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Beispiel 9 2,5 g 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,17)-3-äthylendioxy-S5-androsten-17-ol
werden analog Beispiel 4 mit Natriummethylat behandelt, wobei man 3-Äthylendioxy-16-cyan-ds-androsten-17-on-(17)
vom F. 241"C erhält. [N] = +7° (Chloroform).
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Beispiel 10 1 g 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,17)-#1,3,5(10)-östratrien-3,17-diol-3-methyläther
wird analog Beispiel 4 mit Natriummethylat behandelt. Der entstehende 1 6-Cyanöstron-3-methyläther
zeigt den F. 147 bis 149"C; [α]D24 = +193° (Chloroform).
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Beispiel 11 3,4 g 2'-Tsoxazolino-(4',5'- 16,17)-1 4-androsten-3 -on-17-ol
werden in Chloroform gelöst und mit 16 ccm gesättigter Natriummethylatlösung 1 Stunde
auf 60"C erwärmt. Man verdünnt mit 400 ccm Wasser, trennt die Chloroformphase ab
und extrahiert sie noch dreimal mit 5%iger Kalilauge. Die vereinigten wäßrigen Phasen
werden mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und mit Chloroform extrahiert.
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Der getrocknete Extrakt wird zur Trockne abgezogen und an 40 g Kieselgel
chromatographiert. Mit Benzol wird 1 6-Cyan-4-androsten-3, 17-dion von der Säule
eluiert; nach Umkristallisation aus Äther F. 185 bis 187°C. Die mit Chloroform eluierte
3-Keto-16, 17-seco-d 4-androsten-16-carbonitril-17-säure schmilzt nach Umkristallisation
aus Äther-Petroläther bei 173 " C.