DE1176131B - Verfahren zur Herstellung von 16-Cyan- und 16-Cyan-16, 17-seco-steroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 16-Cyan- und 16-Cyan-16, 17-seco-steroiden

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DE1176131B
DE1176131B DEM49796A DEM0049796A DE1176131B DE 1176131 B DE1176131 B DE 1176131B DE M49796 A DEM49796 A DE M49796A DE M0049796 A DEM0049796 A DE M0049796A DE 1176131 B DE1176131 B DE 1176131B
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Dipl-Chem Dr Klaus Irmscher
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    • C07J41/0094Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005 containing nitrile radicals, including thiocyanide radicals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 16-Cyan- und 1 6-Cyan-16, 17-seco-steroiden Es wurde gefunden, daß Isoxazolino-steroide der allgemeinen Formel I (St = Steroidrest der Androstan- oder Östranreihe) bei der Behandlung mit basischen Stoffen neue Cyanverbindungen ergeben, die interessante pharmakologische Eigenschaften besitzen sowie Zwischenprodukte für weitere Synthesen darstellen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 1 6-Cyan- und 1 6-Cyan- 16,1 7-secosteroiden, das darin besteht, daß man ein Isoxazolinosteroid der eingangs genannten allgemeinen Formel 1 mit basischen Stoffen, wie einem Metallalkoholat, einem Alkalihydroxyd, einem Amin oder einem Gemisch dieser basischen Stoffe, gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, behandelt und die dabei gebildeten Cyanverbindungen der allgemeinen Formeln II und III (St hat die angegebene Bedeutung) nach an sich bekannten Methoden aus dem Reaktionsgemisch isoliert und voneinander trennt.
  • Als basische Substanzen im Sinne des Verfahrens der Erfindung kommen die üblichen, für organische Reaktionen verwendeten basisch reagierenden Verbindungen in Frage, wie Metallalkoholate. Genannt seien hier beispielsweise Natriummethylat, Kaliummethylat, Natriumäthylat, Kaliumäthylat, Natriumisopropylat, Kaliumisopropylat, Natrium-tert.-butylat und Kalium-tert.-butylat. Ferner können nach dem Verfahren der Erfindung Alkalihydroxyde, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd oder auch Lithiumhydroxyd, verwendet werden. Außerdem können die verschiedensten Amine als basische Substanzen angewendet werden, beispielsweise Methyl- amin, Äthylamin, Propylamin, Butylamin, tert.-Butylamin, Cyclohexylamin oder Dimethylamin, Diäthylamin, Di-n-propylamin, Diisopropylamin oder Trimethylamin, Triäthylamin, auch aromatische Amine oder heterocyclische Amine, beispielsweise Pyridin, Lutidin, Kollidin, Anilin oder Toluidin. Auch substituierte Amine, wie Monoäthanolamin, Diäthanolamin oder Triäthanolamin, können verwendet werden.
  • Als Lösungsmittel für die verfahrensgemäße Umsetzung können Kohlenwasserstoffe, beispielsweise der Benzinfraktionen, wie Hexan, Cyclohexan oder Benzol, oder halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Chloroform, oder Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, tert.-Butanol, gegebenenfalls auch im Gemisch mit Wasser, ferner Äther, z. B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan, verwendet werden. Falls als basische Substanzen für die Umsetzung Amine verwendet werden, so können diese auch selbst als Lösungsmittel fungieren.
  • Das gilt z. B. für Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, aber auch für Triäthylamin, Anilin oder Cyclohexylamin.
  • Die Reaktionszeiten liegen zwischen wenigen Minuten und einigen Stunden. Die Reaktionstemperaturen können verschieden sein, je nachdem, welche basische Substanz verwendet wird, welches Lösungsmittel zur Anwendung kommt und ob man eine Verbindung der Formel II oder eine solche der Formel III als Hauptprodukt erhalten will. Entsprechend kann man entweder unter Kühlung arbeiten und damit Reaktionstemperaturen von etwa -50 bis 0°C zur Anwendung bringen, oder man arbeitet bei Zimmertemperatur oder unter Erwärmen.
  • Arbeitet man bei tiefen Temperaturen, etwa bei -300C, und verwendet man als basische Substanz ein Alkoholat, so wird bevorzugt ein 16-Cyan-17-ketosteroid der Formel III erhalten, ebenso bei Verwendung einer Alkalilauge als basische Substanz, wenn man bei Zimmertemperatur arbeitet. Arbeitet man bei erhöhten Temperaturen oder bei Zimmertemperatur und verwendet man als basische Substanz z. 13. ein Metallalkoholat, wie Natriumisobutylat, Natrium-tert.-butylat, Natriummethylat, oder aber ein Amin, beispielsweise Diäthanolamin, so erhält man die Verbindungen der Formeln II und III etwa im gleichen Verhältnis, wobei in den meisten Fallen jedoch die Cyancarbonsäuren der Formel II in etwas besserer Ausbeute als das 1 6-Cyan- 1 7-keto-steroid der Formel III erhalten wird. Verwendet man ein Amin als basische Substanz, und arbeitet man bei erhöhten Temperaturen, etwa in der Größenordnung von y 40 bis m 70- C, so erhält man ebenfalls beide Verbindungen, bevorzugt jedoch das 16-Cyan-17-keto-steroid der Formel III.
  • Das Verfahren nach der Erfindung, insbesondere auch die Herstellung von Verbindungen des Typs der Formel II, ist bisher ohne Analogie.
  • Es ist möglich, daß bei der Aufarbeitung des entstandenen Reaktionsgemisches die erhaltenen Cyancarbonsäuren der Formel II in Form von Salzen anfallen. Aus solchen Salzen werden durch übliche Hydrolyse die gewünschten freien Säuren erhalten.
  • Die 16-Cyan-17-keto-steroide der Formel III können in ihrer Enolform, d. h. als 16-Cyan-16-dehydro-1 7-hydroxy-steroide, vorliegen.
  • Es ist ferner möglich, daß bei der Anwendung primärer Amine als basische Substanzen bei dem Verfahren nach der Erfindung ein primär gebildetes 16-Cyan-17-keto-steroid der Formel III mit dem für die Umsetzung benutzten primären Amin zu der zugehörigen Schiffschen Base der Formel IV (St hat die angegebene Bedeutung, R = Rest des für die Umsetzung benutzten Amins) reagiert, aus welcher das gewünschte 1 6-Cyan-l 7-keto-steroid nach bekannten Methoden, z. B. durch Hydrolyse mit Wasser oder wäßriger Säure, zurückgebildet wird.
  • Die als Ausgangsmaterial verwendeten Steroide können Substituenten an einem oder mehreren der C-Atome 1, 2, 3, 4, 6, 7, 9, 11 und/oder 12 enthalten, z. B. Hydroxyl-, Mercapto-, Oxo-, Alkyl-, Halogen-und/oder Aminogruppen. Dabei können die Aminogruppen auch acyliert, die Hydroxyl- und Mercaptogruppen verestert oder veräthert sein; die Ketogruppen können in funktionell abgewandelter Form, z. B. als Ketal, Thioketal, Enolacylat, Enol- oder Thioenoläther oder als Enamin, vorliegen. Ferner können Doppelbindungen z. B. in einer oder mehreren der Stellungen 1, 3, 4, 5, 5 (10), 6, 9 (11) und/oder 14 vorhanden sein.
  • Als Steroidkomponente kommen insbesondere solche Isoxazolino-steroide der Formel I in Frage, die in 3-Stellung eine Sauerstoffunktion oder eine gegebenenfalls funktionell abgewandelte Ketogruppe besitzen und die gegebenenfalls in 2- und/oder 4-und/oder 9- und/oder 11-Stellung durch Halogenatome, Hydroxyl- und/oder Alkylgruppen substituiert sind. Ferner können diese Verbindungen in 1 (2)-, 2 (3)-, 4 (5)-, 5 (6)- und/oder 9 (ll)-Stellung Doppelbindungen besitzen.
  • So können z. B. folgende Isoxazolino-steroide als Ausgangsverbindungen eingesetzt werden: 2'-Isoxazolino-[4',5'-l 6,1 71-5-androsten-3ß,1 7-diol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-androstan-3ß,17-diol; 2'-Isoxazolino-[4',5'- 16,1 7]-4-androsten-3-on- 1 7-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-1,4-androstadien-3-on-l 7-ol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-4-chlor-4-androsten-3-on-l 7-ol: 2'-Isoxazolino-[4,'5'- 16,1 7]-4-hydroxy-4-androsten-3-on-l 7-o1 2'-lsoxazolino-[4',5'-16,17]-9X-fluor-4-androsten-3-on-11ß,17-diol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-19-nor-4-androsten-3-on-l 7-ol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-androstan-3-on-l 7-ol; 2'-lsoxazolino-[4',5'-16,17]-19-nor-5-androsten-3ß,17-diol; 2'-lsoxazolino-[4',5'- 16,1 7]-4,6-androstadien-3-on-l 7-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-1,3,5(10)-oestratrien-3,17-diol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-1,4-androstadien-3,11-dion-17-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'- 16, 17]-1 -methyl- ,3,5(10)-oestratrien-ll -on-3,1 7-diol: 2'-Isoxazolino-[4',5'-l 6,1 7]-2-methyl-androstan-3-on-17-ol; 2'-Isoxazolino-[4',5'-16,17]-2-fluor-androstan-3-on-1 7-ol; 2'-lsoxazolino-[4',5'-1 6,1 7]-6-fluor-4-androsten-3-on-17-ol.
  • Während der Umsetzung können am Steroidmolekül Nebenreaktionen auftreten. So können z.B. Acyloxygruppen etwa in 3-Stellung verseift werden, ebenso Enolestergruppierungen. Bei der Aufarbeitung, z. B. beim Ansäuern, können im Molekül vorhandene Enolacylate oder Enoläther oder andere säureempfindliche, abgewandelte Gruppen in Freiheit gesetzt werden.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung werden beispielsweise die folgenden Verbindungen der eingangs genannten Formeln II und III erhalten: l6-Cyan-androstan-33-ol-1 7-on; IR: 2500, 1750 cm 1; Kernresonanzsignal bei ) = 3,50; 1 6-Cyan-4-androsten-3, 17-dion; UV: imaz = 240 mp; E = 17200; IR: 2500, 1750, 1650, 1610 cm-l; 1 6-Cyan-1 ,4-androstadien-3, 1 7-dion; UV: #max = 2M mp; E = 14900; IR: 2500, 1750, 1650, 1610, 1595 cm-1; 16-Cyan-4-chlor-4-androsten-3,17-dion; UV: imaz = 255 mp: £ = 15500; IR: 2500, 1750, 1680, 1580 1; 1 6-Cyan-4-hydroxy-4-androsten-3, 17-dion; UV: max = 277 mp; E = 12600; IR: 2500, 1750, 1665, 1640 cm-l; 16-Cyan-9α-fluor-4-androsten-3,17-dion-11ß-ol; UV: krnaz = 238 my; E = 16100; IR: 2500, 1750, 1660, 1615 cm-l; 16-Cyan-19-nor-4-androsten-3,17-dion; UV: imaS = 240 m; e = 16200; Kernresonanzspektrum: kein 1 9-CH3-Signal; 16-Cyan-androstan-3,17-dion; IR: 2500, 1750, 1710 cm-l; 1 6-Cyan-1 9-nor-5-androsten-3B-ol- 17-on; IR: 2500, 1750 cm-l; Kernresonanzsignal bei 8 = 5,3, kein l9-CH3-Signal; 16-Cyan-4,6-androstadien-3,17-dion; UV: i a2 = = 283 my; E = 26400; IR: 2500, 1750, 1660, 1620, 1585 cm-l; 16-Cyan-16,17-seco-androstan-3ß-ol-17-säure; IR: 2240, 1675 cm-l; Kernresonanzsignal bei 8 = 3,50; 16-Cyan-16,17-seco-19-nor-5-androsten-3ß-ol-17-säure: IR: 2420, 1675 cm-l; Kernresonanzsignal bei b = 5,30, kein 19-CH3-Signal; 16-Cyan-16, 17-seco-1,4-androstadien-3-on-17-säure; UV: AmaZ = 244m; e = 14200; IR: 2240, 1675, 1650, 1610, 1595 cm-l; 1 6-Cyan- 16,1 7-seco-4,6-androstadien-3-on-17-säure; UV: #max = 283 mp; e = 26000; IR: 2240, 1675, 1660, 1620, 1585 cm-l; 16-Cyan-16,17-seco-19-nor-4-androsten-3-on-17-säure; UV: imaZ = 240 mµ; e = 15800; Kernresonanzspektrum: kein l9-CH3-Signal; 16-Cyan- 16,17-seco-androstan-3-on- 17-säure; IR: 2240, 1710, 1675 cm-l; 4-Chlor- 1 6-cyan- 16,1 7-seco-4-androsten-3 -on-17-säure; UV: imaz = 256 mll, e = 15150; IR: 2240, 1680, 1580 cm-l; 4-Hydroxy-16-cyan-16,17-seco-4-androsten-3-on-17-säure; UV: imax = 276 mp; e = 12400; IR: 2240, 1675, 1665, 1640 cm-l; 9α-Fluor-16-cyan-16,17-seco-4-androsten-3-on-11ß-ol-17-säure; UV: man = 239 mll, e = 15700; IR: 2240, 1675, 1660, 1615cm-1.
  • (Die Kernresonanzsignale sind in ppm vom Signal des Tetramethylsilans aus gezählt.) Die verfahrensgemäß erhaltenen neuen Produkte besitzen sehr gute pharmakodynamische Eigenschaften. Insbesondere wirken die Cyan-carbonsäuren der Formel II diuretisch und als Aldosteronantagonisten.
  • Die 16-Cyan- 17-keto-steroide haben androgene, anabole und antiöstrogene Eigenschaften.
  • Ferner können diese neuen Verbindungen als Zwischenprodukte für die hier nicht beanspruchte Herstellung weiterer Verbindungen dienen. Beispielsweise ist das in 16-Stellung noch vorhandene Wasserstoffatom eines 16-Cyan-17-ketosteroids der Formel II durch die Cyangruppe in 16-Stellung so aktiviert, daß es leicht, z. B. durch eine Methylgruppe, substituierbar ist. Durch anschließende Verseifung der Cyangruppe und folgende Decarboxylierung kann man auf diese Weise 16-Alkyl-17-keto-steroide herstellen. Außerdem ist es möglich, die verfahrensgemäß erhaltenen Produkte nach bekannten Methoden weiter chemisch abzuwandeln, z. B. durch Oxydation von Hydroxylgruppen zu Ketogruppen oder durch Reduktion von Ketogruppen zu Hydroxylgruppen oderdurchchemische oder mikrobiologische Einführung von Doppelbindungen sowie durch Verätherung oder Veresterung von im Molekül vorhandenen Hydroxylgruppen.
  • Durch Verseifung der verfahrensgemäß erhaltenen Cyancarbonsäuren lassen sich Dicarbonsäuren herstellen. Die Cyangruppen der Verfahrensprodukte können auch in an sich bekannter Weise zu Aminogruppen reduziert werden.
  • Die als Ausgangsmaterial benötigten Isoxazolinosteroide der eingangs genannten Formel 1 können hergestellt werden durch Behandlung eines entsprechenden 16-Hydroxymethylen- 17-keto-steroids mit Hydroxylamin bzw. einem Hydroxylaminsalz, wofür im Rahmen der vorliegenden Erfindung Schutz nicht begehrt wird.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren neuen Verbindungen können im Gemisch mit üblichen Arzneimittelträgern in der Human- oder Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organische oder anorganische Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder topikale Applikation geeignet sind und die mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion treten, beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Vaseline, Cholesterin usw. Zur parenteralen Applikation dienen insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige oder wäßrige Lösungen, sowie Suspensionen, Emulsionen oder Implantate.
  • Für die enterale Applikation können ferner Tabletten oder Dragees, für die topikale Anwendung Salben oder Cremes, die gegebenenfalls sterilisiert oder mit Hilfsstoffen, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-oder Netzmitteln oder Salzen zur Beeinflussung des osmotischen Druckes oder mit Puffersubstanzen versetzt sind, angewendet werden.
  • Beispiel 1 1,2 g 2' -Isoxazolino-(4',5' - 16,17)-rl6-androstenon-(3)-ol-(17) werden in Benzol gelöst und zu 5 ccm einer kalten, konzentrierten Lösung von Natriummethylat in Methanol gegeben. Augenblicklich scheidet sich ein Ö1 ab. Nach 1 stündigem Stehen bei Zimmertemperatur verdünnt man mit 100 ccm Wasser, trennt die Benzolphase ab und wäscht sie mit 5 obiger Kalilauge. Die alkalisch-wäßrigen Phasen werden mit Chloroform nachextrahiert. Benzol- und Chloroformlösung werden vereinigt, über Natriumsulfat getrocknet und abgezogen: 2 mg Rückstand. Die wäßrigen Phasen werden nun mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und wieder mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wird mit Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel befreit: 1,2 g Rückstand. Umkristallisation aus Äthanol ergibt die 38-Hydroxy-16,1 7-seco-#5-androsten-carbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 209°C, [oL]25 -88" (Chloroform). IR-Banden bei 2240 und 1675 cm-1.
  • Beispiel 2 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,17)-Z15-androstenon-(3)-ol-(17) werden mit 10 ccm einer gesättigten Natriumisobutylatlösung 1 Stunde auf dem Dampfbad erwärmt. Die entstandene ölig-dicke Lösung wird mit 200 ccm Wasser verdünnt und wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Der saure Chloroformextrakt ergibt bei der Umkristallisation 3ß-Hydroxy-16,17-seco -j - androsten - carbonitril - (16) - säure-(17) vom Schmelzpunkt 206°C, identisch mit dem im Beispiel 1 erhaltenen Produkt.
  • Beispiel 3 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- l6,17)-J5-androstenon-(3)-ol-(17) werden in 10 ccm gesättigter Kaliumtertiärbutylatlösung 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehengelassen. Anschließend wird der Ansatz wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Der Rückstand des sauren Chloroformextraktes gibt bei der Umkristallisation 3ß - Hydroxy - 16,17 - seco -25 - androsten - carbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 200 bis 2050 C, identisch mit dem Produkt aus Beispiel 1.
  • Beispiel 4 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,1 7)-5-androstenon-(3)-ol-(17) werden mit 10 ccm gesättigter Natriummethylatlösung 1 Stunde bei -30"C stehengelassen und wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Aus dem sauren Chloroformextrakt resultiert 1 6-Cyan-dehydro-epiandrosteron vom Schmelzpunkt 192°C, [α]D24 = -4° (Chloroform). UV-Absorption in wäßrig-alkoholischer Natronlauge: Ames = 267 mp; El%" = 429.
  • Beispiel 5 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'-16,17)-#5-androstenon-(3)-ol-(17) werden mit einer Lösung von 850 mg Kaliumhydroxyd in 10 ccm Methanol 1 Stunde bei Zimmertemperatur gerührt. Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1 wird aus dem sauren Chloroformextrakt durch Umkristallisieren aus Äther 1 6-Cyandehydro-epi-androsteron vom Schmelzpunkt 182"C erhalten, nach weiterer Umkristallisation Schmelzpunkt 188 bis 189°C.
  • Beispiel 6 500mg 2'-Isoxazolino-(4',5'-16,17)-#5-androstenon-(3)-ol-(17) werden mit einer Lösung von 600 mg Natriumhydroxyd in 10 ccm Wasser und 10 ccm Methanol bei Zimmertemperatur gerührt. Nach 30 Minuten werden weitere 40ccm Methanol zugegeben. Nach weiteren 30 Minuten wird wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Der saure Chloroformextrakt gibt, aus Äther umkristallisiert, 1 6-Cyandehydro-epi-androsteron vom Schmelzpunkt 186°C.
  • Nach weiterer Umkristallisation Schmelzpunkt 188 bis 189°C.
  • Beispiel 7 1 g 2' - Isoxazolino - (4',5' - 16,17) - S5 - androstenon-(3)-ol-(17) wird mit 10 ccm Monoäthanolamin unter Rühren 1 Stunde so hoch erwärmt, daß das Material in Lösung geht. Dann läßt man erkalten, versetzt mit 100 ccm Wasser und schüttelt zur Zersetzung der Schiffschen Base, die zunächst ausfällt, 15 Minuten lang durch. Man macht mit verdünnter Natronlauge alkalisch und arbeitet dann mit Chloroform wie im Beispiel 1 auf. Der Rückstand des sauren Chloroformextraktes gibt, aus Äther umkristallisiert, 1 6-Cyandehydro-epi-androsteron vom Schmelzpunkt 188°C.
  • Die Mutterlauge wird abgezogen und der Rückstand in Chloroform an Kieselgel chromatographiert.
  • Nachdem die unpolaren Substanzen eluiert worden sind, wird mit Methanol nachgewaschen. Das Me- thanoleluat wird nochmals an Kieselgel chromatographiert. Die mit Chloroform Aceton (8 : 2), Aceton und Aceton-Methanol (9:1) eluierten Fraktionen werden zusammengefaßt, eingedampft und aus Äther umkristallisiert: 3ß-Hydroxy-16,17-seco-#5-androstencarbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 207"C.
  • Beispiel 8 980mg 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,1 7)-6 5-androsteron-(3)-ol-(17) werden mit 10 ccm Diäthanolamin unter Rühren 1 Stunde auf 60°C erwärmt. Man läßt abkühlen, versetzt mit 100 ccm Wasser und extrahiert mit Chloroform. Dann wird die wäßrige Phase mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und erneut mit Chloroform extrahiert. Dieser Extrakt wird mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert, unter vermindertem Druck abgezogen und aus Äther umkristallisiert: 3ß - Hydroxy - 16,17 - seco - - androsten - carbonitril-(16)-säure-(17) vom Schmelzpunkt 209"C.
  • Beispiel 9 2,5 g 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,17)-3-äthylendioxy-S5-androsten-17-ol werden analog Beispiel 4 mit Natriummethylat behandelt, wobei man 3-Äthylendioxy-16-cyan-ds-androsten-17-on-(17) vom F. 241"C erhält. [N] = +7° (Chloroform).
  • Beispiel 10 1 g 2'-Isoxazolino-(4',5'- 16,17)-#1,3,5(10)-östratrien-3,17-diol-3-methyläther wird analog Beispiel 4 mit Natriummethylat behandelt. Der entstehende 1 6-Cyanöstron-3-methyläther zeigt den F. 147 bis 149"C; [α]D24 = +193° (Chloroform).
  • Beispiel 11 3,4 g 2'-Tsoxazolino-(4',5'- 16,17)-1 4-androsten-3 -on-17-ol werden in Chloroform gelöst und mit 16 ccm gesättigter Natriummethylatlösung 1 Stunde auf 60"C erwärmt. Man verdünnt mit 400 ccm Wasser, trennt die Chloroformphase ab und extrahiert sie noch dreimal mit 5%iger Kalilauge. Die vereinigten wäßrigen Phasen werden mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und mit Chloroform extrahiert.
  • Der getrocknete Extrakt wird zur Trockne abgezogen und an 40 g Kieselgel chromatographiert. Mit Benzol wird 1 6-Cyan-4-androsten-3, 17-dion von der Säule eluiert; nach Umkristallisation aus Äther F. 185 bis 187°C. Die mit Chloroform eluierte 3-Keto-16, 17-seco-d 4-androsten-16-carbonitril-17-säure schmilzt nach Umkristallisation aus Äther-Petroläther bei 173 " C.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von 16-Cyan- und 16-Cyan-16,17-seco-steroiden, d a d u r c h g ek e n n z ei c h n e t, daß man ein Steroid der allgemeinen Formel St = Steroidrest der Androstan- oder Östranreihe) mit basischen Stoffen, insbesondere einem Metallalkoholat, einem Alkalihydroxyd, einem Amin oder einem Gemisch dieser Stoffe, gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, behandelt und die dabei gebildeten Cyanverbindungen der allgemeinen Formeln II und III St hat die angegebene Bedeutung nach an sich 10 bekannten Methoden aus dem Reaktionsgemisch isoliert und voneinander trennt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Bull. Soc. Chitin. France, 1960, S. 505 bis 508.
DEM49796A 1961-07-25 1961-07-25 Verfahren zur Herstellung von 16-Cyan- und 16-Cyan-16, 17-seco-steroiden Pending DE1176131B (de)

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US8003783B2 (en) 2003-03-24 2011-08-23 Sterix Limited 17B-hydroxysteroid dehydrogenase inhibitors

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