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Kastenträger-Kranbrücke für Konsollaufkatze Es sind Kastenträger-Kranbrücken
bekannt, die eine oder mehrere Konsollaufkatzen tragen. Diese weisen, wie auch fast
alle Konsolkrane, im Fahrwerk drei Laufradsätze auf, von denen einer die vertikalen
Raddrücke überträgt, während zwei andere, in Ebenen verschiedener Höhe angeordnete,
das in horizontale Raddrücke umgesetzte Kippmoment übertragen.
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Zur baulichen Vereinfachung werden dabei auch zwei Radsätze an einer
der an den Kanten der Kranbrücke angeordneten Fahrbahnschienen zusammengefaßt, wobei
an verschiedenen Laufflächen derselben Schiene horizontale und vertikale Raddrücke
angreifen, oder es werden die Laufräder für Horizontalkräfte ersetzt durch die Spurkränze
der Laufräder für Vertikalkräfte. In beiden Fällen ist also wenigstens die eine
Schiene in verschiedenen Ebenen beaufschlagt.
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Diese Vereinfachung ergibt in den bisher bekannten Ausführungen allerdings
eine hohe und ungünstige Kräftekonzentration besonders für diese Kante der Kranbrücke;
denn wenn auch die vertikalen Raddrücke direkt in Richtung der Tragwandebenen in
diese als Scheibenkräfte eingeleitet werden, so müssen sie doch allein von der vertikalen
Tragwand aufgenommen werden, während die horizontalen Tragwände nur die, je-nach
Ausladung im allgemeinen geringeren Horizontalkräfte aufzunehmen haben. Außerdem
sind die Fahrbahnschienen neben den Tragwänden angeordnet, so daß die Resultierende
der vertikalen und horizontalen Raddrücke nicht durch die Schnittlinie der Tragwandebenen
führt.
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Hieraus ergibt sich für die an den Schienen anschließenden Tragwände
ein zusätzliches Moment, das sich bei Vollwandträgern als Plattenbiegemoment, bei
Fachwerkträgern als Gurtverdrillung und Biegemoment der Füllstäbe auswirkt. Diese
Zusatzbelastung und die ungleichmäßige Auslastung der Tragwände bedingen eine entsprechend
verstärkte Bemessung.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß durch eine solche Anordnung
des in zwei Ebenen beaufschlagten Fahrbahnelements beseitigt, daß seine Laufflächen
derart gegenüber den Tragwänden geneigt sind, daß die Raddrücke beider Ebenen zur
Einleitung in die Tragwände als Scheibenkräfte gleichmäßig aufgeteilt werden und
daß die Wirkungslinien der Raddrücke beider Ebenen durch die Schnittlinie der Ebenen
der anschließenden Tragwände der Kranbrücke führen.
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Zwar ist die gleichmäßige Raddruckaufteilung bei dem in zwei Ebenen
beaufschlagten Fahrbahnelement eines Konsollaufkranes bekannt, doch bildet der dort
verwendete I-Profilträger mit den schrägstehenden Hauptachsen und den entsprechend
geneigten Laufflächen der aufgesetzten Schienen nicht einen Teil eines Kastenträgers,
sondern ist an Wandkonsolen befestigt. Auch liegt der Schnittpunkt der Raddruckwirkungslinien
dabei außerhalb des I-Profilträgers.
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Ferner ist die gleichmäßige Raddruckaufteilung in beide Tragwandebenen
bei einer Reiterkatze mit drehbarem Ausleger bekannt, die auf einem Fachwerk-Dreigurtträger
mit hochstehender Spitze des Dreieckquerschnitts läuft. Wenn sich auch diese Reiterkatze
als Sonderfall einer Konsollaufkatze, nämlich eine mit beidseitig wechselnden Kippmomenten,
auffassen läßt, so ist doch die Anordnung des an der hochstehenden Spitze des Dreieckquerschnitts
gelegenen Fahrbahnelements zur gleichmäßigen Raddrückaufteilung eben nur durch diese
wechselnden Kippmomente bedingt. Zwar findet sich an diesem Träger auch das Hindurchgehen
der Raddruckwirkungshnie durch die Schnittlinie der an das Fahrbahnelement anschließenden
Tragwandebenen, doch lediglich bei den nur in einer Ebene beaufschlagten Fahrbahnelementen:
Dieses Merkmal fehlt ganz bei weiteren bekannten geschweißten Vollwandträgem mit
halbelliptischem Querschnitt für Reiter-und Konsollaufkatzen.
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Nach einem nicht zum Stande der Technik gehörenden älteren Patent
ist bereits ein Vollwand-Kastenträger für eine Konsollaufkatze vorgeschlagen worden,
bei dem durch Schrägstellen der einen Schiene ein Auskommen mit in nur zwei Ebenen
angeordneten Laufradsätzen an Stelle der sonst benötigten, in drei Ebenen angeordneten
drei Laufradsätze möglich ist. Aber auch dabei geht die Raddruckwirkungslinie der
schräggestellten Schiene an der Schnittlinie der Tragwandebenen vorbei.
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Außer den bekannten, in Vollwand- oder Fachwerkbauweise ausgeführten
Kastenträgern für Konsollaufkatzen
sind auch solche möglich, die
aus Vollwand- und Fachwerktragwänden zusammengesetzt sind. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung können daher bei einem Vollwandkastenträger die Fahrbahnelemente als
unmittelbar zwischen die Blechtragwände eingeschweißte Schienen ausgebildet sein.
Dabei können die Schienen als an sich bekannte Sonderprofile mit Anschlußstegen
ausgebildet werden, so daß der Anschluß der Schienen an die Blechtragwände mittels
zum Schienenprofil gehörender, in die Richtung der Blechtragwandebenen weisender
Anschlußstege erfolgt. Bei der Anwendung solcher Sonderprofile ergeben sich die
bekannten Vorteile eines guten Kraftflusses und günstiger Schweißverbindung.
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Die Herstellung solcher Sonderprofile bereitet keine Schwierigkeiten,
wenn dafür das bekannte, insbesondere bei Leichtmetall gebräuchliche Strangpreßverfahren
eingesetzt wird.
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Bei Fachwerkträgern oder aus Vollwand- und Fachwerkwänden zusammengesetzten
Trägern ist die Verwirklichung der Erfindung dadurch möglich, daß die Fahrbahnelemente
als aus ein- oder mehrteiligen Walzprofilstäben oder Hohlprofilen bestehende, mit
Laufflächen oder Schienen versehene Fachwerkgurte ausgebildet sind. Derartige Ausbildungen
von Fachwerkgurten in der Verwendung als Fahrbahnelemente sind an sich bekannt.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 den Rechteckquerschnitt eines Vollwandkastenträgers
als erstes Ausführungsbeispiel, F i g. 2 den Dreieckquerschnitt eines Vollwandkastenträgers
als zweites Ausführungsbeispiel, F i g. 3 den Profilquerschnitt einer ersten Schiene
zum Einbau in einen Vollwandkastenträger nach F i g. 1 oder 2, als drittes Ausführungsbeispiel,
F i g. 4 den Profilquerschnitt einer zweiten Schiene zum Einbau in einen Vollwandkastenträger
nach F i g. 1 oder 2, als viertes Ausführungsbeispiel, F i g. 5 den Rechteckquerschnitt
eines Fachwerkträgers mit Profilstabgurten sowie die zugehörigen Kraftecke, als
fünftes Ausführungsbeispiel, F i g. 6 den Dreieckquerschnitt eines Fachwerkträgers
mit Hohlprofilgurten sowie die zugehörigen Kraftecke, als sechstes Ausführungsbeispiel.
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Die Kranbrücke besteht aus waagerechten Blechtragwänden 1 und senkrechten
Blechtragwänden 2, zwischen die Schienen 3, 4 eingeschweißt sind.
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Auf diesen läuft eine Konsollaufkatze, deren Eigengewicht und Nutzlast
in der resultierenden Kraft R zusammengefaßt sind. Auf Grund der Lage der Schienenlaufflächen
ergeben sich für die zugehörigen Laufräder der Konsollaufkatze Raddrücke A, B und
C. Die Wirkungslinien dieser Raddrücke führen durch die Schnittlinie der Ebenen
der an die Schienen 3 und 4 anschließenden Tragwände 1 und 2. Durch die Schrägstellung
der oberen Schiene 3 werden die Raddrücke A und B derart in die Tragwände
1 und 2 eingeleitet, daß jeder von ihnen in die Ebenen der Tragwände 1 und 2 aufgeteilt
wird, so daß insgesamt eine gleichmäßige Aufteilung gegeben ist.
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Nach einem anderen Ausführungsbeispiel sind zwischen die schrägen
Blechtragwände 5 und die untere, waagerechte Blechtragwand 6 Schienen 7, 8 eingeschweißt.
Aus der wie im vorstehenden Ausführungsbeispiel vorauszusetzenden resultierenden
Kraft R ergeben sich auf Grund der Lage der Schienenlaufflächen für die zugehörigen
Laufräder der Konsollaufkatze Raddrücke D, E und F. Die Wirkungslinien dieser Raddrücke
führen durch die Schnittlinie der Ebenen der an die Schienen 7 und 8 anschließenden
Tragwände 5 und 6. Durch die Schrägstellung der Laufflächen der unteren Schiene
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gegenüber den Tragwänden 5 werden die Raddrücke E und F derart in die Tragwände
5 und 6 eingeleitet, daß Raddruck F direkt in die Wand 6 eingeht, Raddruck E jedoch
in die Ebenen der Tragwände 5 und 6 aufgeteilt wird, so daß insgesamt eine gleichmäßige
Aufteilung gegeben ist.
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Nach zwei weiteren Ausführungsbeispielen sind an Stelle der Schienen
3, 4, 7, 8 Sonderprofile 9 und 11 verwendet, die zum Anschluß an die Blechtragwände
1, 2, 5, 6 mit in deren Richtung weisenden Anschlußstegen 10, 12 versehen sind.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel sind in der Schnittlinie der
Ebenen von waagerechten Fachwerktragwänden 13 und senkrechten Fachwerktragwänden
14 Fachwerkgurte in Form von I-Profifstäben 15, 16 angeordnet, von denen die oberen
I-Profilstäbe 15 durch am Steg aufgesetzte T-Profilstäbe 17 ergänzt sind. Die I-Profilstäbe
15, 16 tragen Schienen 18. Aus der wie in den ersten beiden Ausführungsbeispielen
vorauszusetzenden resultierenden Kraft R ergeben sich auf Grund der Lage der Laufflächen
der Schienen 18 bzw. der T-Profile 17 für die zugehörigen Laufräder der Konsollaufkatze
Raddrücke G, H und 1. Die Wirkungslinien dieser Raddrücke führen durch die Schnittlinien
der Ebenen der an die Fachwerkgurte anschließenden Fachwerktragwände 13, 14. Durch
die Schrägstellung des oberen I-Profilstabes 15 mit dem T-Profilstab 17 werden die
Raddrücke G und H derart in die Fachwerktragwände 13 und 14 eingeleitet, daß jeder
von ihnen in die Tragwände 13 und 14 aufgeteilt wird, so daß insgesamt eine gleichmäßige
Aufteilung gegeben ist.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel sind zwischen die schrägen
Fachwerktragwände 19 und die obere, waagerechte Fachwerktragwand 20 als Obergurte
dreikantige Hohlprofile 21 mit Schienen 22 an der äußeren Dreieckkante, als
Untergurt ein 1-Profilstab 23 mit beidseitigen Schienen 24 eingefügt. Aus
der wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen vorauszusetzenden resultierenden
Kraft R ergeben sich auf Grund der Lage der Laufflächen der Schienen 22, 24 für
die zugehörigen Laufräder der Konsollaufkatze Raddrücke K, L und M.
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Die Wirkungslinien dieser Raddrücke führen durch die Schnittlinien
der Ebenen der an die Fachwerkgurte anschließenden Fachwerktragwände 19, 20.
Durch
die Schrägstellung der Schiene 22 auf dem oberen Hohlprofil 21 werden die Raddrücke
K und L derart in die Fachwerktragwände 19 und 20 eingeleitet, daß
jeder von ihnen in die Tragwände 19
und 20 aufgeteilt wird, so daß
insgesamt eine gleichmäßige Aufteilung gegeben ist.
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Als weitere Ausführungsbeispiele kommen Kranbrücken in Betracht, die
entsprechend den Formen der aufgeführten Ausführungsbeispiele aus Vollwand- und
Fachwerktragwänden zusammengesetzt sind.
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Die aus F i g. 1, 2, 5, 6 ersichtlichen überzähligen Fahrbahnelemente
sind für eine zweite Katze oder
für eine spiegelbildliche Anordnung
der gleichen Katze zu verwenden.
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Die Kraftecke zu F i g. 5, 6 zeigen die Kraftverhältnisse bei resultierenden
Kräften R verschiedener Ausladungen.