DE1159171B

DE1159171B - Geraet zur Anzeige der Fluglage eines Flugzeugs

Info

Publication number: DE1159171B
Application number: DEH30522A
Authority: DE
Inventors: Erich Heider
Original assignee: ERICH HEIDER
Current assignee: ERICH HEIDER
Priority date: 1957-07-03
Filing date: 1957-07-03
Publication date: 1963-12-12

Description

Gerät zur Anzeige der Fluglage eines Flugzeugs Die Erfindung betrifft Geräte zur Anzeige der Fluglage eines Flugzeugs, wie sie unter dem Begriff »künstlicher Horizont« bekannt sind. Solche Geräte enthalten einen Horizontkreisel, welcher ein Anzeigeelement gegenüber einer gerätefesten Bezugsmarke entsprechend den Lageabweichungen des Flugzeugs um seine Längs- und Querachse einstellt.
Bei der Ausbildung der Anzeigemittel wird entweder das Anzeigeelement als Flugzeugsymbol und die Bezugsmarke als Horizontlinie oder aber das Anzeigeelement als Horizontbalken und die Bezugsmarke als Flugzeugsymbol gestaltet. Die psychologisch günstigste Zuordnung ist bekanntlich umstritten.
Unabhängig von der gewählten Zuordnung kann jedoch festgestellt werden, daß ein solches Gerät bei Verwendung im Blindflug die fehlende Erdsicht nur unvollkommen ersetzt. Die Praxis zeigt denn auch, daß der Pilot im reinen Instrumentenflug von plötzlich auftretenden, psychischbedingten Gleichgewichtsstörungen befallen werden kann, die unter der Be zeichnung »Blindflugkoller« bekannt sind und dazu führen können, daß der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verliert.
Einen wesentlichen Beitrag zu der genannten Erscheinung dürfte der Umstand leisten, daß dem Piloten bei der Betrachtung des künstlichen Horizontes der räumliche Eindruck der Landschaft fehlt. Man hat zwar schon versucht, diesen Mangel wenigstens teilweise dadurch zu beheben, daß man die Horizontlinie des Gerätes durch das perspektivisch richtige Bild einer natürlichen Hügellandschaft mit Haufenwolken ergänzt hat. Die Unvollkommenheit des Eindrucks eines flächenhaften Landschaftsbildes wird aber dem Betrachter sofort bewußt, wenn ihm dasselbe Landschaftsbild mit Hilfe von stereoskopischen Einrichtungen als Raumbild vorgeführt wird. Ein stereoskopisches Raumbild erbringt bekanntlich eine so überraschende Steigerung des psychologischen Bildeindrucks, daß die Vermutung berechtigt ist, der in Rede stehende »Blindflugkoller« könne durch die Wiederherstellung des räumlichen Eindrucks wirksam bekämpft werden. Die Herstellung des räumlichen Eindrucks bei einem künstlichen Horizont ist das Ziel der Erfindung.
Die Erfindung geht aus von einem Gerät zur Anzeige der Fluglage eines Flugzeugs unter Verwendung eines Horizontkreisels, wobei im Anzeigefeld vor einem als Bild einer natürlichen Hügellandschaft mit Haufenwolken und ausgeprägter Horizontlinie gestalteten gerätefesten Bezugssystem ein von hinten betrachtetes Flugzeugmodell sichtbar ist und vom Hortzontkreisel so eingestellt wird, wie ein in dem Bezugssystem stehender Beobachter das Flugzeug von hinten sehen würde, und ist dadurch gekennzeichnet, daß das Bild der Hügellandschaft mit Haufenwolken ein nach bekannten stereoskopischen Verfahren erzeugtes Raumbild ist.
Die Erfindung kann bei allen bekannten künstlichen Horizonten gleicher Bildlage nachträglich durch geringfügige bauliche Anderungen angewendet werden. Bei Verwendung der Erfindung in künstlichen Horizonten mit anderer Zuordnung der Anzeigemittel wird ein als Vorsatzgerät ausgebildetes Spiegel- oder Prismensystem zur Bildumkehr vorgesehen. Ferner können Linsen zur Erzeugung eines vergrößerten virtuellen Bildes oder eines auf einer Mattscheibe sichtbaren reellen Bildes der Anzeige angeordnet werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Einblick in das Anzeigefenster eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerätes. Das als von hinten betrachtetes Flugzeugmodell ausgebildete Anzeigeelement 2 bewegt sich vor dem gerätefesten Bezugssystem 1, welches eine nach dem Analglyph-oder dem Vektographenverfahren hergestellte Luftbildaufnahme einer hügeligen Landschaft mit Haufenwolken am Himmel und klarem Horizontverlauf in Bildmitte ist und bei Betrachtung mit einer dem Verfahren entsprechenden Brille einen räumlichen Eindruck vermittelt.
Fig. 2 und 3 zeigen die Anwendung der Erfindung bei einem Gerät, bei dem ursprünglich das kreiselgesteuerte Anzeigeelement 2 als Horizontbalken und die Bezugsmarke als ein gerätefestes Flugzeugsymbol ausgebildet war. Als Anzeigeelement 2 wird nunmehr ein Flugzeugmodell gewählt, und das Bezugssystem 1 wird als Raumbild gestaltet, wobei beide Elemente auf dem Kopf stehen. Im Gehäuse 8 eines Vorsatzgerätes sind Spiegel 3, 4 und 5 zur Bildumkehr angeordnet, so daß im Einblickfenster des Vorsatzgerhtes ein mit Fig. 1 übereinstimmendes Bild der Anzeige erscheint.

Claims

PATENTANSPRUCHE: 1. Gerät zur Anzeige der Fluglage eines Flugzeuges unter Verwendung eines Horizontkreisels, wobei im Anzeigefeld vor einem als Bild einer natürlichen Hügellandschaft mit Haufenwolken und ausgeprägter Horizontlinie gestalteten gerätefesten Bezugssystem ein von hinten betrachtetes Flugzeugmodell sichtbar ist und vom Horizontkreisel so eingestellt wird, wie ein in dem Bezugssystem stehender Beobachter das Flugzeug von hinten sehen würde, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild der Hügellandschaft mit Haufenwolken ein nach bekannten stereoskopischen Verfahren erzeugtes Raumbild ist.- 2. Anzeigegerät nach Anspruch 1 bei Verwendung von künstlichen Horizonten mit anderer Bildlage, gekennzeichnet durch ein als Vorsatzgerät ausgebildetes Spiegel- oder Prismensystem zur Bildumkehr.

3. Anzeigegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Anordnung von Linsen zur Erzeugung eines vergrößerten virtuellen Bildes der Anzeige.

4. Anzeigegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Anordnung von Linsen zur Erzeugung eines auf einer Mattscheibe sichtbaren reellen Bildes der Anzeige.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 740 353; französische Patentschriften Nr. 774 689, 916997, 1021766; USA.-Patentschriften Nr. 2563 225, 2448 023, 2515199.