DE1157592B - Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Dichloraethan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1, 2-DichloraethanInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/013—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens
- C07C17/02—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens to unsaturated hydrocarbons
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Description
Es ist bekannt, daß man 1,2-Dichloräthan erhält, wenn man 1 Mol Chlor mit 1 Mol Äthylen in Äthylenchlorid
in Gegenwart von Halogenüberträgern, wie z. B. Eisenchlorid, umsetzt. Bei diesem Verfahren
setzt sich jedoch im allgemeinen ein Teil des Äthylens nicht um, und es entstehen als Nebenprodukte höherchlorierte
Produkte, so daß im allgemeinen eine umständliche Reinigung des Reaktionsproduktes erforderlich
ist.
Es wurde nun gefunden, daß man 1,2-Dichloräthan in wirtschaftlicher Weise durch Umsetzung von
äquimolaren Mengen Chlor und Äthylen in flüssigem Dichloräthan in Gegenwart von Chlorüberträgern
und unter Lichtausschluß erhält, wenn man im Reaktionsgemisch einen kleinen Chlorüberschuß aufrechterhält
und wenn man durch das Reaktionsprodukt anschließend in einem Nachreaktor das für die
Dichloräthanherstellung verwendete Äthylen durchleitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand der Abb. 1 in der Zeichnung erläutert. Im Hauptreaktor
H befindet sich 1,2-Dichloräthan, das eine geringe Menge Chlor enthält. Über die Zuleitung
C wird Chlor und über die Zuleitungen Äthylen
dem Hauptreaktor zugeführt, wobei ein geringer Chlorüberschuß angewandt wird, der praktisch die
restlose Umsetzung der gesamten Äthylenmenge bewirkt. Das gebildete Dichloräthan wird aus dem
Hauptreaktor H über die Leitung A3 und die Pumpe P oben in den Nachreaktor N gepumpt. In den Nachreaktor
N, der unter einem Druck von 0,5 bis 10 atü steht, wird unten über die Leitung A\Äthylen unter
Druck eingeleitet. Nicht umgesetztes Äthylen verläßt den Nachreaktor N über die Leitung .4 2, in der es
entspannt wird. Über die Leitung D und das Regelventil R V wird dem Nachreaktor N eine solche Menge
Dichloräthan entnommen, daß sich im Nachreaktor N eine konstante Füllhöhe einstellt. Dieses Dichloräthan
wird einer Destillationskolonne zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht darauf, daß, wie gefunden wurde, Äthylen in Dichloräthan
praktisch unlöslich ist (0,22% bei 250C) und sich
infolgedessen^ beim Einleiten äquimolarer Mengen Chlor und Äthylen nicht restlos umsetzt, sondern
zum Teil gasförmig entweicht. Da Chlor in Dichloräthan eine wesentlich bessere Löslichkeit besitzt
(7,8 % bei 25° C), wurde die fast restlose Umsetzung des Äthylens dadurch erreicht, daß in dem Dichloräthan
ein Überschuß an Chlor aufrechterhalten wird. Da dieses bei längerer Einwirkungsdauer, insbesondere
in Gegenwart von Licht und bei der höheren Temperatur in der anschließenden Destillation das
Verfahren zur Herstellung
von 1,2-Dichloräthan
von 1,2-Dichloräthan
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Dr. Heinrich Rathjen und Dr. Hermann WoIz,
Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Dichloräthan durch Substitution in Tri- und Tetrachloräthan überführt, wird das in Dichloräthan
gelöste Chlor in einem Nachreaktor durch Um-
setzung mit einem großen Äthylenüberschuß durch Umwandlung in Dichloräthan entfernt. Hierzu wird
erfindungsgemäß das für die Herstellung des Dichloräthans benötigte Äthylen benutzt, das, bevor es in
den Hauptreaktor eintritt, durch den Nachreaktor geleitet wird. Gleichzeitig wird hierbei der Chlorwasserstoff
ausgeblasen, ζ. B. bis auf einen Gehalt von <0,01%, so daß die Rohware, die 98 bis 99%
Dichloräthan enthält, in dieser Form für viele Verwendungszwecke direkt eingesetzt werden kann.
In dem Nachreaktor wird zur Erreichung einer möglichst vollständigen Umsetzung des überschüssigen
Chlors vorzugsweise ein Äthylenüberdruck, z. B. 0,5 bis 10 atü oder auch höher, aufrechterhalten.
Im allgemeinen ist es ausreichend, wenn man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Hauptreaktor
mit einem Chlorüberschuß von 0,1 bis 10 %> vorzugsweise 2 bis 5%, arbeitet. Die Umsetzung wird
vorzugsweise bei Zimmertemperatur, z. B. im Temperaturbereich zwischen 15 und 500C, vorzugsweise
20 bis 40° C, durchgeführt.
In einer wie oben beschriebenen Anlage besitzt der Hauptreaktor H, der mit Rührwerk und Kühlmantel
versehen ist, einen Rauminhalt von 8 m3 und der in der gleichen Weise ausgerüstete Nachreaktor
einen Rauminhalt von 0,8 m3. Der Hauptreaktor H wird mit 7 m3 = 8,3 t 1,2-Dichloräthan gefüllt, das
0,05 bis 0,5% Eisenchlorid als Chlorüberträger enthält. Danach wird so viel Chlor eingeleitet, bis die
Dichte des 1,2-Dichloräthans von dzo = 1,253 auf
dzo = 1,257 gestiegen ist. Diese Dichte entspricht
309 749/399
einem Gehalt von etwa 3 % Chlor. Der Nachreaktor wird mit 0,7 m3 = 0,83 t 1,2-Dichloräthan ^ gefüllt
und mit über die Leitung ,41 eingefülltem Äthylen
auf einen Druck von 5 atü gebracht. Über die Leitung Al wird Äthylen entnommen und entspannt.
Entsprechend dem Verbrauch wird über die Leitung Al neues Äthylen zugeführt. Dann werden
117,5 Nm3/h Chlor und . 117,0 Nni3/h Äthylen in
der oben beschriebenen Weise durch die Leitungen C bzw. A 2 eingeleitet, wobei die Temperatur im Hauptreaktor
20 bis 4O0C beträgt. Alle 10 Stunden werden
0,5 bis lkg Eisenchlorid in den Hauptreaktor gegeben, dessen Dichte laufend auf d20 = 1,255 bis
1,257 gehalten wird. Die Pumpe P, die von einer Standmessung gesteuert wird, fördert so viel Dichloräthan
in den Nachreaktor N, wie bei der Umsetzung entsteht. Aus dem Nachreaktor N fließt das Dichloräthan
durch die Leitung D über ein von der Standmessung des Nachreaktors gesteuertes Regelventili?F
in die Destillationsblase. Über Kopf der Kolonne werden 500 kg/h Destillat (=95,4% der Theorie)
abgenommen, die über einen Kühler und erforderlichenfalls über einen Ätznatronturm, um Spuren
Chlorwasserstoff zu entfernen, einem Lagertank zugeführt werden. Die gaschromatographische Analyse
ergibt eine Reinheit von 99,6% 1,2-Dichloräthan neben 0,2% eines Vorlaufs und 0,2% höherchlorierter
Verbindungen. Das Rohprodukt aus dem Nachreaktor hat die Zusammensetzung 0,3% Vorlauf,
98,3% 1,2-Dichloräthan und 1,1% höherchlorierte Anteile.
Beispiel 2 In Betracnt gezogene Druckschriften:
In der oben beschriebenen Anlage war wie im Japanische Patentanmeldung Osaka Soda K. K.
Beispiel 1 verfahren, jedoch d>e Entspannung des 35 1961: 1370 vom 23. 12. 1957.
mit 5 atü Druck ankommenden Äthylens nicht nach dem Durchströmen des Nachchlorierers, sondern vor
Eintritt in diesen durchgeführt. Hierdurch wird erreicht, daß das Äthylen drucklos, d. h. nur mit dem
zur Überwindung der Flüssigkeitssäule notwendigen Druck, durch den Nachreaktor strömt. Bei einer in
dieser Weise über 4 Wochen ununterbrochen durchgeführten Fabrikation mit einer Stundenleistung von
420 kg/h Dichloräthan wurde ein Destillat mit einem Reingehalt von 99,2% erhalten bei einer Ausbeute
von 97,0%, bezogen auf eingesetztes Äthylen, und 96,8 %= bezogen auf eingesetztes Chlor.
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,2-Dichloräthan durch Umsetzung von
Äthylen und Chlor in flüssigem Dichloräthan in Gegenwart eines Chlorüberträgers unter Lichtausschluß,
dadnrch gekennzeichnet, daß man in einem Hauptreaktor die Umsetzung unter Aufrechterhaltung
eines kleinen Chlorüberschusses durchführt und das Reaktionsprodukt anschließend
durch einen Nachreaktor leitet, der von dem für die Dichloräthanherstellung verwendeten
Äthylen durchströmt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Nachreaktor ein erhöhter
Äthylendruck aufrechterhalten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 749/399 11.63
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DE2803285A1 (de) | 1978-01-26 | 1979-08-02 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur kontinuierlichen chlorierung von olefinen in fluessiger phase sowie messanordnung zur chlorkonzentrationsbestimmung und -regelung als bestandteil einer vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Non-Patent Citations (1)
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Publication number | Publication date |
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