DE115394C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45 k.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1900 ab.

Zum Fang von Schwimmvögeln, die sich in Süfswasserteichen niederlassen, hat man Schlagnetze angewendet, die durch Niederfallen oder Zusammenziehen über die im Teich befindlichen Vögel gebracht werden können.

Diese Vorrichtungen besitzen jedoch nicht die dazu erforderlichen Eigenschaften, indem sie nicht unbemerkt bedient werden können und nicht mit so grofser Schnelligkeit wirken, dafs die betreffenden Vögel nicht entfliegen können.

Durch die vorliegende Vorrichtung sollen diese Mängel beseitigt werden.

Sie besteht aus zwei Netzhälften, die gemeinschaftlich den ganzen Teich überspannen können, wenn sie zusammengezogen werden, was schneller als die Flucht der daselbst befindlichen Vögel geschehen kann. Dies wird dadurch erreicht, dafs an einem Galgen, der hinter einem überwachsenen Erdhügel oder dergl. verborgen ist, eine mit den beiden Hälften des Netzes verbundene Zugschnur angebracht wird, an welcher ein Gewicht aufgehängt ist. Indem letzteres losgemacht wird, werden die Netze mit grofser Schnelligkeit, über dem Fangteich zusammengezogen und die •Vögel dadurch zurückgehalten.

Auf der Zeichnung zeigen Fig. 1 und 2 den Teich von oben mit offenem und zusammengezogenem Netze und Fig. 3 und 4 die gesammte Vorrichtung in senkrechtem Schnitte, entsprechend den Fig. 1 und 2.

Der Teich hat am zweckmäfsigsten die Form eines Rhombus, da sich diese am besten für das Zusammenziehen des Netzes eignet.

An dem Rande des um den Fangteich b aufgeworfenen Walles α sind die Netzhälften b c befestigt. Die Enden dieser Netze sind mit Schnüren ef versehen, die durch Oeffnungen im Erdwall gehen und um leicht bewegliche Rollen gh geführt werden, um sich schliefslich im Punkte i zu vereinigen. Von diesem Punkte geht eine einzelne Schnur k über die Spitze eines überwachsenen Hügels/ oder dergl., hinter welchem sie über die an einem Galgen m angebrachten Rollen η ο geführt und an ihrem Ende mit einem Gewicht ρ belastet wird. Letzteres ist lose an einem Winkelhebel q aufgehängt, der durch eine Zugschnur r gedreht werden kann. Hierdurch wird das Gewicht freigegeben, es fällt herab und zieht mittelst der Schnüre efk die Netze e d so schnell zusammen, dafs die im Fangteich befindlichen Vögel keine Zeit erhalten zu entfliehen. Um die Schnelligkeit des Zusammenziehens zu vergröfsern, ist die Schnur k ganz schlaff aufgehängt, in der Weise, dafs das Gewicht ρ erst auf dieselbe wirkt, nachdem es die erforderliche Fallgeschwindigkeit erreicht hat.

Wenn die Verhältnisse genau abgemessen werden, wird das Gewicht p_: indem es von einer Höhe von 6 m, von denen es auf 3 m wirkt, die Netze über eine ungefähr 12 m breite Wasserfläche in zwei Secunden zusammenziehen können.

Um die Wasserfläche besser zu überdecken, übergreift die eine Netzhälfte d die zweite c um ein Stück (Fig. 4). Sie ist aufserdem am Rande mit einem senkrecht hängenden Netz-

streifen s versehen, der die Oeffnung zwischen den Netzhälften verschliefst.

Die punktirten Linien in Fig. 2 deuten einen Kanal an, in welchen die gefangenen Vögel getrieben werden.

Claims (1)

1. PATENT-Anspruch:

   Vorrichtung zum Fangen von Schwimmvögeln, gekennzeichnet durch zwei an den Längsseiten eines etwa rhombenförmigen Fangteiches befestigte Netzhälften (c d) mit Zugschnüren (ef) die durch eine über eine Anhöhe (I) geführte Schnur (k) mit einem an einem Galgen (m) mittelst eines drehbaren Winkelhebels (q) und lösbar aufgehängten Gewicht (p) verbunden ist, in der Weise, dafs bei einer Freigabe des Gewichtes die Schnüre gespannt und hierdurch die Netzhälften über den Teich schnell zusammengezogen werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.