DE573399C - Greifbagger fuer Erdbohrungen mit kreisfoermig angeordneten Schaufeln - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN A»
!.APRIL 1933

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 5 a GRUPPE 30

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1931 ab

Gegenstand der Erfindung ist ein Greifbagger für Erdbohrungen, insbesondere Brunnenbohrungen, welcher die Herstellung eines Brunnenbohrloches, das Ausgraben und das Herausbringen der gelösten Erde gegenüber dem bisher üblichen Verfahren wesentlich erleichtert und beschleunigt, dabei äußerst einfach und betriebssicher konstruiert ist und zur Betätigung nur einen Arbeiter benötigt.

Bei bekannten Greifbaggern sind kreisförmig mehrere um eine waagerechte Achse drehbare, unten spitz zulaufende Schaufeln vorgesehen, die bei Benutzung des Baggers durch das Herabfallen des Baggers in das Bohrloch oder auch außerdem noch durch mehrfaches Aufschlagen eines Gewichtes senkrecht in den Boden getrieben und dann durch besondere Mittel, beispielsweise ein Scherengetriebe oder ein Kettengetriebe, so zusammengezogen werden, daß sie einen geschlossenen Korb bilden.

Der gefüllte Schaufelkorb wird dann hochgezogen, und zwar erfolgt das Hochziehen derart, daß sich der Korb nicht öffnen kann.

Diese Einrichtungen haben jedoch erhebliche Nachteile. Wird nämlich die Vorrichtung in festen Boden eingesenkt oder eingerammt, so ist es nur sehr schwer möglich, die Schaufeln zum Schließen des Korbes nach innen zusammenzuziehen; die Schaufeln werden also teilweise offen bleiben, so daß beim Hochziehen der Vorrichtung die von den Schaufeln erfaßte Erde zum größten Teil wieder herausfallen kann. Soweit diese Vorrichtungen ohne Ramme arbeiten, also· nur durch das Eigengewicht in den Boden eindringen, sind sie für schweren Boden und größere Arbeiten überhaupt nicht brauchbar. Erfolgt das Schließen des Schaufelkorbes nach dem Eintreiben in den Boden durch ein besonderes Getriebe mit besonderem Zugseil, so ist die Vorrichtung zu kompliziert und teuer, außerdem wenig betriebssicher, da naturgemäß beim Eintreiben der Vorrichtung in die Erde das komplizierte Getriebe sehr leicht unbrauchbar wird.

Diese Nachteile sind bei der Einrichtung nach der Erfindung vermieden. Bei dieser Einrichtung sind die Schaufeln mit ihrer Spitze so· nach innen gekrümmt, daß sie beim Einrammen mittels der zwischen Tragseil und Schaufelkorb mit Spiel eingeschalteten Ramme schräg nach innen zu in den Boden eindringen, bis sie sich zu einem geschlossenen Korb schließen.' Das Schließen des Korbes erfolgt also im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen nicht nach senkrechtem Einrammen in den Boden durch Zusammenziehen der Schaufeln mittels einer besonderen Vorrichtung, sondern ohne jedes Hilfsmittel von selbst beim Einrammen infolge der Form und Anordnung der Schaufel. Das Tragseil ist mit dem Schaufelkorb durch eine durch die im Tragseil hängende Ramme hindurchgehende Stange verbunden, welche .unten einen Ring trägt; beim Hochziehen hält dieser

Ring die nach oben über die Drehachse verlängerten Schaufelarme gespreizt und greift dabei in Haken an den Enden der Schaufelarme ein, wodurch der Korb nach oben mitgenommen wird, ohne sich öffnen zu können. Vorteilhaft ist der durch die Schaufeln gebildete Korb über die Drehachsen der Schaufeln hinaus durch Eisenstangen vergrößert, deren oben zusammengefaßte Enden die Aufschlagfläche für die Ramme bilden. Dadurch wird das Fassungsvermögen des Korbes wesentlich vergrößert, da beim Eintreiben der Schaufeln in den Boden oben auch von den Seiten der Erde in den Korb fallen kann'. Zur Veranschaulichung der Erfindung ist in der Zeichnung eine beispielsweise Aitsführungsform in den verschiedenen Arbeitsstellungen dargestellt.

Fig. ι zeigt den Greifbagger beim Herablassen in das Bohrloch, Fig. 2 in dem Augenblick des Auftreffens auf den Bohrlochboden und Fig. 3 beim Herausziehen aus dem Bohrloch. In diesen drei Figuren ist das Bohrloch im Schnitt, der Greifbagger in Ansicht dargestellt. Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie A-A, Fig. 5 ein Querschnitt nach der Linie B-B und Fig. 6 ein Querschnitt nach der Linie C-C. In den Fig. 7 und 8 ist eine einzelne Schaufel in senkrechtem Längsschnitt und in Vorderansicht herausgezeichnet.

Der Greifbagger besteht im wesentlichen aus drei Teilen, dem Baggerkorb α mit dem die Schaufeln b tragenden unteren Ring c, der Ramme d mit dem Tragkübel e und der diese beiden Teile verbindenden Stange /, die oben mit einem Kopf g und unten mit einem Ring h versehen ist. Der Baggerkorb α ist mit der Ramme d direkt nur beim Herablassen der Einrichtung in das Bohrloch durch einen Haken i verbunden, welcher herabfällt, sobald die Schaufeln b auf den Bohrlochboden auffallen. Die Schaufeln b (Fig. 7 und 8) umfassen oben mit einer Umbördelung k den Ring c des Schaufelkorbes. Sie sind durch eine Leiste / versteift, welche oben in einer hakenförmigen Umbiegung m endigt. Der Baggerkorb α besteht aus dem die Schaufeln b tragenden Ringe und den Stangen«, welche oben durch einen Flansch 0 verbunden sind. An der mit der Ramme d fest verbundenen, gegabelten Tragstange e greift oben das Tragseil p an. Das aus Beton oder ETsen bestehende Brunnenrohr q ist unten in üblicher Weise zugeschärft.

Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Der Greifbagger wird mit geöffnetem Schaufelkorb (Fig. 1) in das Bohrloch herabgelassen. Dabei ist der Schaufelkorb mit der Ramme d' durch den Haken i verbunden. Sobald die Schaufeln unten auf den Bohrlochboden auftreffen, fällt bei weiterem Herabsinken der Ramme d der Haken i nach unten, so 'daß die direkte Verbindung zwischen Ramme und Baggerkorb gelöst wird (Fig. 2). In dieser Stellung wird nun durch Anheben und Fallenlassen der Ramme der Korb in den Boden eingerammt, wobei die Ramme auf die über den Flansch 0 vorstehenden Köpfe der Stangen η aufschlägt. Die Rammwirkung wird durch den Ring c auf die Schaufeln übertragen, so daß diese in den Boden eindringen. Vorteilhaft haben die Scharniere k der Schaufeln in senkrechter Richtung ein geringes Spiel, so daß der Ring auf die überstehenden Kanten r der Schaufeln auftrifft. Die Schaufeln dringen schräg nach innen in den Boden ein und stoßen so das von den Schaufeln erfaßte Erdreich ab. Der Ring/t hindert das Schließen des Schaufelkorbes nicht, da er durch die Erde gehoben wird. Ist der Schaufelkorb ganz geschlossen, so wird das Tragseil hochgezogen. Die Ramme d nimmt dabei durch den Stangenkopf g die Stange / und damit den Ringh mit nach oben. Dabei spreizt dieser Ring die oberen Verlängerungen der Schaufein auseinander, so daß die Schaufeln sich nicht öffnen· können und ihre Spitzen zusammengedrückt werden (Fig. 3). Von oben her kann dabei noch lose Erde in den durch die Schaufeln gebildeten Behälter hereinfallen, go Wenn der Ring unter die Haken m der S chauf elver langer ungen Z greift, wird bei weiterem Herausziehen der Einrichtung der Baggerkorb mit der von den Schaufeln erfaßten Erde mit heraufgenommen. Über Tage wird dann durch Herabsenken der Ramme d und der Stange / der Baggerkorb geöffnet, so daß die gehobene Erde herausfällt. In geöffneter Stellung des Baggers wird dann der Vorgang wiederholt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Greifbagger für Erdbohrungen mit kreisförmig angeordneten, unten spitz zulaufenden, um waagerechte Achsen drehbaren, gebogenen Schaufeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln so weit nach innen gekrümmt sind, daß der Durchmesser des geöffneten Schaufelkorbes in den Schaufelspitzen kleiner ist als der Durchmesser in den Schaufelscharnieren, derart, daß die Schaufeln (b) beim Einrammen mittels der Ramme (d) schräg nach innen zu in den Boden unter Bildung eines geschlossenen Korbes eindringen können.

2. Greifbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragseil (ρ) mit dem Schaufelkorb durch eine durch die am Tragseil hängende Ramme (d) hindurchgehende Stange (/) verbunden ist, welche unten einen Ring Qi)

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trägt, der beim Hochziehen die nach oben über die Drehachse verlängerten Schaufeln (J) gespreizt hält, die oberen hakenförmigen Enden (w) der Schaufeln erfaßt und so den Korb geschlossen mitnimmt.

3. Greifbagger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaufelkorb über die Drehachsen hinaus durch Eisenstangen (n) vergrößert ist, deren oben zusammengefaßte Enden (0) die Aufschlagfläche für die Ramme (d) bilden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen