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Verfahren zur Verbesserung von Mischpolymerisaten des Acrylnitrils
mit Vinylpyridinen Zusatz zum Patent 1097136 Gegenstand des deutschen Patents 1097136
ist ein Verfahren, bei dem zur Verbesserung von Mischpolymerisaten des Acrylnitrils
mit Vinylpyridinen und gegebenenfalls anderen polymerisierbaren Vinylverbindungen,
die in Gegenwart von Mineralsäuren in bekannter Weise hergestellt und von nicht
umgesetzten Monomeren befreit worden sind, die Mischpolymerisate nach einer Vorwaschung
mit Wasser in feuchtem Zustand mit einer wäßrigen Ammoniaklösung oder einer wäßrigen
Lösung eines flüchtigen Amins unter Einhaltung eines pI-Wertes von 8 bis 11 zusammengerührt
werden und das so behandelte Polymerisat abgetrennt und anschließend mit Wasser
neutral gewaschen wird.
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Es wurde nun gefunden, daß eine Verbesserung des Verfahrens gemäß
Patent 1097136 erzielt wird, wenn Mischpolymerisate des Acrylnitrils mit Vinylpyridinen
und gegebenenfalls anderen polymerisierbaren Vinylverbindungen, die in Gegenwart
von Mineralsäuren in bekannter Weise hergestellt und von nicht umgesetzten Monomeren
befreit worden sind, nach einer Vorwaschung mit Wasser in feuchtem Zustand mit einer
wäßrigen Ammoniaklösung, jedoch bei einem pH-Wert zwischen 5,0 und 7,5, und einer
Temperatur zwischen 40 und 800 C behandelt und nur gegebenenfalls mit Wasser nachgewaschen
werden.
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Man wäscht den wäßrigen Polymerisatbrei, der einen pH-Wert von 2
bis 3 hat, im allgemeinen zunächst mit Wasser bei einer Temperatur zwischen z. B.
10 und 800 C, um aus dem Polymerisat die freie Säure und eine gewisse Menge in Salzform
vorliegendes hauptsächlich niedermolekulares Polymerisat zu entfernen. Beim Waschen
mit Ammoniak wird der konstante pH-Wert mit einem automakischen pH-Meßgerät aufrechterhalten,
das die Ammoniakzugabe reguliert. Nach der Ammoniakbehandlung des Polymerisats,
durch die chemisch gebundene Anionen rasch entfernt werden, kann man gegebenenfalls
mit Wasser waschen. Wenn nach der Ammoniakbehandlung der pH-Wert des Polymerisats
neutral ist (z. B. etwa 7,5 nicht übersteigt), braucht weiteres Waschen nicht erforderlich
zu sein. Wenn jedoch eine Endwäsche durchgeführt wird, um alle etwa anwesenden Spuren
absorbierten Ammoniaks undl oder andere Ammoniumsalze, die von der Behandlung des
Polymerisats mit der wäßrigen Ammoniaklösung vorhanden sind, zu entfernen, kann
entionisiertes Wasser mit einem pI-Wert von 6,0 verwendet werden.
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Nitrat und!oder andere Anionen können leichter und vollständiger
aus dem Mischpolymerisat des Acrylnitrils mit Vinylpyridinen entfernt werden als
nach
dem früher vorgeschlagenen Verfahren, wobei gleichzeitig der Polymerisatabban herabgesetzt
wird, was aus der besseren Polymerisaffarbe hervorgeht.
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Es können daher Fasern mit besserer Farbe hergestellt werden, und
die Veninreinigungsmenge der Abwässer ist erheblich geringer.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nur etwa 15
bis 20 ovo der Ammoniakmenge erforderlich sind, die bei dem Verfahren, bei dem Werte
von etwa 8 bis 11 und eine Temperatur von 20 bis 300 C (Zimmertemperatur) bei der
Berührung des vorerwähnten Mischpolymerisats mit einer wäßrigen Ammoniaklösung angewendet
werden, benötigt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entsteht ein fast neutrales Acrylnitril
- Vinylpyridin - Mischpolymerisat, das keine erhebliche, an der Oberfläche
adsorbierte
Ammoniakmenge enthält. Bei früheren Verfahren, bei denen höhere pa-Werte und Zimmertemperatur
bei der Behandlung angewendet wurden, war das erhaltene Acrylnitrilmischpolymerisat
mit an der Oberfläche adsorbiertem freiem Ammoniak, das schwer zu entfernen war,
verunreinigt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist das Mischpolymerisat praktisch
frei von Anionen und auch von dem zur Entfernung benutzten Ammoniak. Das ist von
erheblicher praktischer Bedeutung, da Ammoniak stark adsorbiert wird und sonst nur
durch Waschen des Polymerisats mit einem großen Überschuß an Wasser entfernt werden
kann. Dieses gründliche Waschen verlängert die Verfahrenszeit und die Kosten für
die Ausführung des Verfahrens erheblich.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Alle Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
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Herstellung des Polymerisats (Für diese wird kein Schutz begehrt)
Aus einem Monomerengemisch aus 7,50/0 Vinylacetat, 7,50/0 2-Methyl-5-vinylpyridin
und 85 0/o Acrylnitril wird durch Polymerisation in wäßrigem Medium mit einem Oxydations-Reduktions-Katalysatorsystem,
das Chlorsäure und schweflige Säure enthält, in Gegenwart einer kleinen Menge Salpetersäure
ein Terpolymeres hergestellt. Das so hergestellte Terpolymere enthält nach Entfernen
der nicht umgesetzten Monomeren und Waschen mit Wasser bei 600 C in gebundenem Zustand
etwa 86,001o Acrylnitril, etwa 6,3 ovo 2-Methyl-5-vinylpyridin, etwa 5,4 O/o Vinylacetat
und etwa 1,8 0/o Nitration (berechnet als NaNO), das sich mit Wasser nicht auswaschen
läßt.
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Das gewaschene Polymere liegt in Form einer nassen polymeren Krume
mit einem Gehalt von etwa 35 bis 40% Wasser vor.
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Das obige Terpolymere wird zu einer Reihe von Wäschen verwendet,
um die Wirkung der Menge des verwendeten Ammoniaks, der Temperatur und Zeit auf
die Vollständigkeit der Entfernung von Nitrat aus dem Polymeren zu untersuchen.
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Beispiel 1 200 g des Polymeren mit einem Gehalt von 1,8 g (0,021
Äquivalente) Nitrat (berechnet als NaNO) pro 100 g Polymerisat und 800 g entionisiertes
Wasser werden in einem mit einer Meßbürette, einem Rührer, Thermometer und Kühler
ausgestatteten 2-l-Dreihalskolben vermischt. Der Kolben wird in ein Bad von konstanter
Temperatur gesetzt und eine halbe Stunde vor der Zugabe des Ammoniaks unter Rühren
bei der gewünschten Temperatur stehengelassen. Die Menge des Ammoniaks wird aus
der Bürette zugegeben und der Beginn der Verweilzeit vom Zeitpunkt der Zugabe zum
Brei berechnet. Für pH-Wertmessungen gestattet ein mit zwei seitlichen Sonden ausgestatteter
Kolben die Einführung der Elektroden. Am Ende der Zeit wird das ganze oder ein Teil
des Polymeren über einen Büchnertrichter filtriert und dann mit 8 ccm entionisiertem
Wasser pro Gramm Polymeres gewaschen.
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Es wird eine wäßrige Ammoniaklösung zugegeben und Proben in verschiedenen
Zeitabständen bei 300 C entnommen, um die Nitratmenge im Polymeren zu bestimmen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I wiedergegeben.
Tabelle I
Milli- Nitratkonzentration |
äquivalente (berechnet als NaN03) |
NH40H in verschiedenen Zeitabständen |
pro 100 g (Zeit in Minuten) |
Polymeres 1 5 S j 10 1 20 1 40 1 60 |
18,1 1,10 1,07 0,94 1,03 1,03 0,92 |
Die Wirksamkeit von NHoOH wird zunächst unabhängig vom p,-Wert bereits durch die
Anwendung höherer Temperaturen erheblich verbessert, wie aus der Tabelle II ersichtlich.
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Tabelle II
Pro 100 g |
Polymerisat % Nitrat |
Ein- Tem- Verwell- |
erforderliche (berechnet |
gestellter peratur zeit |
p-Wert Zahl von Milli- als |
äquivalenten NaNO3) |
NH40E OC Minuten |
7,0 27,5 40 I 60 0,40 |
7,0 30,0 50 60 0,29 |
Vergleichsversuche:
8,0 36,0 40 60 0,29 |
8,0 40,5 50 60 0,21 |
9,0 71,0 40 60 0,24 |
9,0 88,5 50 60 0,18 |
Aus dem Vergleich der Werte der Tabellen 1 und II geht hervor, daß die Wirksamkeit
von NH4OH durch die Erhöhung der Behandlungstemperatur wesentlich gefördert wird.
Die Nitratentfernung wird erhöht, wodurch Ammoniak verbraucht wird und ein Anstieg
der Zahl der zur Einstellung eines bestimmten pH-Werts benötigten Milliäquivalente
eintritt. Es ist auch wahrscheinlich, daß der Ammoniakverlust bei hoher Temperatur
und hohem pH-Wert eine größere Ammoniakmenge erforderlich macht.
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Beispiel 2 Auf die vor Beispiel 1 beschriebene Art hergestelltes
Polymerisat wird kontinuierlich behandelt. Gemäß Versuch A wird bei 600 C mit Wasser
auf der Waschvorrichtung, einem Rotationsvakuumfilter, behandelt, bevor bei 550
C und dem pE-Wert 6,8 3 Stunden mit Ammoniak in Tanks behandelt wird. Das Polymerisat
wird auf einer Zentrifuge gesammelt und bei 300 C mit Wasser gewaschen. Gemäß Vergleichsversuch
B wird mit Wasser bei 300 C auf dem Filter behandelt, bevor mit Ammoniak bei 300
C und dem pH-Wert 10,0 9 Stunden behandelt wird. Dieses Polymerisat wird auf die
gleiche Art wie im Versuch A gesammelt.
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Gemäß Vergleichsversuch C wird mit Wasser bei 600 C auf dem Filter
behandelt, bevor mit Ammoniak bei 300 C und dem p-Wert 10,0 9 Stunden behandelt
wird. Auch dieses Polymerisat wird auf die gleiche Art wie im Versuch A gesammelt.
Die Werte sind in der Tabelle III wiedergegeben.
Tabelle III
Filter- Polymerisat- % in °/o |
wäsche Ammoniakhehandlungsbedingungen aufschläm- AcetonPolymerisat- |
Versuch Tem- mung löslichem (berechnot lösung gelbheitsgrad |
peratur Temperatur Poly- als APHA-Farbe |
oc p cc PH merisat NaNO3) |
A 60 6,8 55 3 7,6 0,88 0,19 85 0,126 |
B 30 10,0 30 9 8,1 1,61 0,40 105 0,173 |
C 60 10,0 30 9 8,0 0,90 0,42 100 0,180 |
Anmerkung 1 : Die Polymerisatfarbe wird durch Messung des APHA-Farbwertes einer
Lösung von 5,0 g Polymerisat in 100 ccm Dimethylformamid bestimmt. APHA ist ein
anerkannter Standard zum Vergleich von Flüssigkeiten mit gelber Farbe (vgl. Standard
Method for the Examination of Water and Wastewater, 11. Auflage 1960, S. 345; veröffentlicht
von American Public Health Association, American Water Works Association and Water
Pollution Control Federation).
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Anmerkung 2: Der Fasergelbheitsgrad wird aus folgenden Berechnungen
erhalten: Der Unterschied zwischen der prozentualen Reflexion bei 650 Millikron-Wellenlänge
und bei 430 Millimikron wird durch die prozentuale Reflexion bei 550 Millikron dividiert.
Der Quotient aus diesem Wert und 1,57 ist dem Fasergelbheitsgrad gleich.
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Die auf der Polymerisatkrume verbleibende Ammoniakinenge wird bestimmt,
indem eine Mischung aus 1 Teil Polymerisat in 4 Teilen Wasser bei 600 C hergestellt
wird. Nach einminutigem Rühren wird der pll-Wert dieser Mischung festgestellt. Ein
hoher pI-Wert zeigt, daß viel Ammoniak an der Polymerisatkrume adsorbiert ist. Ein
geringer pH-Wert ist das Ergebnis saurer, nicht vorher entfernter Anionen. Ein im
wesentlichen neutrales Polymerisat sollte zu einem pH-Wert von etwa 7,0 führen.
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Eine kleine Fraktion von dem im Beispiel 2 (Tabelle III) beschriebenen
Polymerisat ist in Aceton löslich. Soll das Polymerisat zu einer Faser versponnen
werden bringt die Anwesenheit dieser in Aceton löslichen Fraktion das Koagulierbad
zum Schäumen. Die Verminderung dieses in Aceton löslichen Polymerisatprozentsatzes
ist daher wichtig, wenn die Faser kontinuierlich ohne Störung durch Schaum versponnen
werden soll.
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Durch Vergleich der Versuche A und C der Tabelle III kann man ersehen,
daß die Anwendung von hoher Temperatur und niedrigem pH-Wert zur Behandlung des
Polymerisats mit Ammoniak nicht nur in kürzester Zeit zu geringeren restlichen Nitratwerten,
sondern auch zu besserer Polymerisatfarbe führt. Die Gelbheit der Endfaser wird
durch die im Versuch A beschriebenen Bedingungen vermindert.
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Die Polymerisatbrei-p-Werte des Versuchs A zeigen, daß die zurückbleibende
Ammoniakmenge geringer ist als die der Vergleichsversuche B und C.
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Da die Nitratwerte der VergleichsversucheB und C
höher sind als die
des Versuchs A und die Anwesenheit von Nitrat den pH-Wert erniedrigen würde, ist
der Unberschied in der adsorbierten Ammoniakmenge wahrscheinlich noch größer als
der durch die pH-Werte der Tabelle III angezeigte.
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Das Polymerisat B enthält auch eine größere, in Aceton lösliche Fraktion
als jedes der Polymerisate A oder C. Das Waschen des Polymerisats mit Wasser bei
600 C vor der Behandlung mit Ammoniak vermindert bereits die in Aceton lösliche
Polymerisatmenge besser als das Waschen bei 300 C. Beim Verspinnen zu Fasern erzeugt
das Polymerisat B mehr Schaum im Koagulierbad als das Polymerisat A oder C.
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Bei der Ausführung der Behandlung unter den Bedingungen des Versuchs
A beträgt die bei 45,3 kg Polymerisat verwendete Ammoniakmenge etwa ein Zehntel
der in den Vergleichsversuchen B und C verwendeten Ammoniakmenge.
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Beispiel 3 Das Polymerisat, das wie vor Beispiel 1 beschrieben hergestellt
wurde, wird mit Wasser bei 600 C auf einem Rotationsfllter gewaschen. Die Salzform
des Polymerisats wird dann mit Ammoniak unter den in der Tabelle IV dargestellten
Bedingungen behandelt und dann mit Wasser bei 600 C gewaschen, nachdem das Polymerisat
auf einer Zentrifuge gesammelt worden ist. Die Werte sind in der Tabelle IV wiedergegeben.
Tabelle IV
Auf 100 g in Salzform End- |
Ammoniakbehandlungshedingungen vorliegendes Polymerisat polymerisat-
Lösung °/o Nitrat |
Versuch benötigtes Volumen brei APllA- |
Temperatur Zeit an konzentriertem Farbwert (berechnet |
pH °C in Minuten Ammoniak pH als NaNO3) |
A 10,2 30 60 15 ccm 8,6 95 0,33 |
B 7,0 60 60 3,2 ccm 7,8 80 0,06 |
C 6,5 60 60 2,2ccm 7,7 70 0,11 |
D 6,0 60 60 2,1 ccm 7,6 65 0,19 |
E 5,5 60 60 2,0 ccm 6,1 65 0,32 |
F 5,0 60 60 1,9 ccm 4.2 70 0,37 |
Aus den Werten der Tabelle IV ist zu ersehen, daß bei der Ausführung der Behandlung
mit Ammoniak bei 600 C die Entfernung von Nitratanionen fast ebenso wirksam beim
pH-Wert 5 ist wie bei der
Durchführung der Behandlung beim pH-Wert
10, 2 und bei 300 C. Im letztgenannten Fall bleibt so viel Ammoniak an der Polymerisatkrume
adsorbiert, daß der pH-Wert des Breis 8,6 beträgt, obwohl eine große Menge Nitrat
zurückbleibt. Die bei den Versuchen und F gefundenen pH-Werte des Breis sind sehr
niedrig, da der Nitratgehalt relativ hoch ist und da sehr wenig Ammoniak am Polymerisat
adsorbiert bleibt. Die Einhaltung geringer pH-Werte und hoher Temperaturen benötigt
etwa ein Siebentel der Ammoniakmenge wie die Einhaltung des pH-Werts 10,2 bei 300
C. Beispiel 4 Es wird Polymerisat wie vor Beispiel 1 beschrieben hergestellt, wobei
jedoch die Zusammensetzung der Monomerbeschickung abgeändert wird. In jedem Fall
wird
wenigstens 80% Acrylnitril in der Beschickung verwendet. Es wird 2-Vinylpyridin
oder 4-Vinylpyridin an Stelle von 2-Methyl-5-vinylpyridin verwendet. An Stelle von
Vinylacetat wird Acrylsäure methylester oder Methacrylsäuremeithylester verwendet.
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In jedem Beispiel wird die Salzform des Polymerisats mit 8 Teilen
entionisiertem Wasser bei 600 C pro Teil Polymerisat vor der Behandlung mit Ammoniak
gewaschen. Die Hälfte des Polymerisats wird mit Ammoniak beim pE-Wert 10 und bei
300 C eine halbe Stunde behandelt, die andere Hälfte beim p-Wert 6,5 bei 550 C eine
halbe Stunde. Jedes Polymerisat wird dann mit 8 Teilen Wasser pro Teil Polymerisat
bei 600 C gewaschen. Die Werte sind in der Tabelle V wiedergegeben.
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Tabelle V
% Nitrat (berechnet als NaNO3) |
Versuch Zusammensetzung der Monomerbeschickung 1) behandelt
behandelt |
beim p-Wert 10 beim pl-Wert 6,5 |
und bei 300 C und bei 550 C |
A 850/0 AN, 7,5% MA, 7,5% MVP 0,37 0,17 |
B 90 O/o AN, 5 O/o VA, 5 O/o 4-VP 0,26 0,11 |
G 90% AN, 5% MA, 5% 4-VP 0,29 0,10 |
D 85% AN, 10% VA, 5% 2-VP 0,24 0,16 |
E 85% AN, 10% MA, 5% 2-VP 0,31 0,18 |
F 90% AN, 5% MMA, 5 °/o MVP 0,25 0,13 |
1) 4-VP bedeutet 4-Vinylpyridin, MMA bedeutet Methacrylsäuremethylester, 2-VP bedeutet
2-Vinylpyridin, AN bedeutet Acrylnitril, MVP bedeutet 2-Methyl-5-vinylpyridin, VA
bedeutet Vinylacetat.
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MA bedeutet Acrylsäuremethylester, Beispiel 5 Die Wirkungen der Ammoniakwaschbedingungen
(p-Wert, Zeit und Temperatur) auf den Restnitratgehalt und die Fasergelbheit werden
mittels einer fraktioniert angeordneten Versuchsreihe geprüft.
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Jedes Polymerisat wird vor und nach der Behandlung mit Ammoniak mit
entionisiertem Wasser bei 600 C gewaschen. Der pn-Wert, die Temperatur und die Zeitbedingungen
der Behandlung sind in der Tabelle VI zusammen mit dem Prozentsatz an Nitrat (berechnet
als Na NO3) und den Fasergelbheitsergebnissen wiedergegeben.
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Tabelle VI
Ammoniakbehandlungs- |
% Nitrat |
bedingungen Faser- |
Versuch Tem- Zeit (berechnet geibheits. |
peratur als grad |
pH °C °C Stunden NaNO3) |
A 6,0 60 11/3 0,18 0,146 |
B 5,7 55 2 0,26 0,119 |
C 6,5 46,8 2 0,28 0,128 |
D 6,5 55 2 0,17 0,125 |
Tabelle VI (Fortsetzung)
Ammoniakbehandlungs- % Nitrat |
bedingungen Faser- |
Versuch gelbheits- |
Tem- (berechnet |
Zeit |
peratur als grad |
pH °C Stunden NaNO3) |
E 7,0 60 3 0,05 0,155 |
F 6,0 50 ! 11/3 0,32 0,118 |
G 6,5 55 2 0,13 0,135 |
H 6,5 55 2 0,16 0,121 |
I 6,0 60 2 0,14 0,141 |
J 6,5 55 3,9 0,13 0,132 |
K 6,5 55 1 0,18 0,131 |
L 6,5 55 2 0,16 0,120 |
M 7,0 60 1½ 0,15 0,139 |
N 7,0 50 3 0*13 0,129 |
0 6,5 55 2 0,16 0,123 |
P 7,3 55 2 0,05 0,147 |
Q 6,0 50 3 0,27 0,111 |
R 6,5 63,2 2 0,06 0,164 |
S 7,0 50 11/3 0,16 0,148 |
T 6,5 55 2 0,14 0,123 |
Die Nitratkonzentration und Fasergelbheitswerte entsprechen folgenden
Gleichungen: % Nitrat = 0,1524 - 0,0572 X1- 0,0226 X2- 0,0540 X3 + 0,0039 X1 + 0,0039
X22 + 0,0096 X32 - 0,0050 X1 X2 + 0,0225 X1 X3 - 0,0075 X2 X3 (1) Fasergelbheitsgrad
= 0,1262 + 0,0076 X1 + 0,0100 X3 + 0,0025 X12 + 0,0074 X32 - 0,0051 X1 X3 (2) Log
Zeit - 0,30103 Temperatur - 55 wobei X1 = 2 (pH - 6,5), X2 = und X3 = 0,175 5 Aus
der Gleichung (2) ist zu ersehen, daß unter den bei dieser Prüfung angewendeten
Bedingungen die Faserfarbe von der Zeitdauer der Ammoniakbehandlung unabhängig ist.
Alle erhaltenen Fasergelbheitswerte sind den aus Polymerisat, das mit Ammoniak beim
pH-Wert 10 und bei 300 C behandelt wurde, erhaltenen Werten überlegen (Beispiel
2, Versuche B und C).
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Die Fasergelbheit wächst an, wenn der pH-Wert und die Temperatur
der Behandlung mit Ammoniak ansteigen. Die Restnitratwerte sinken, wenn die Be handlungstemperatur,
der pH-Wert und die Zeit ansteigen. Da diese Faktoren, die zu niedrigen Restnitratwerten
führen, erhöhte Fasergelbheitswerte verursachen, müssen die Verfahrensbedingungen
sorgfältig gewählt werden.