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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung der Rückwand von Fernsehgeräten
u. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Rückwand von Fernsehgeräten
u. dgl. Es handelt sich um eine Rückwand, welche bedruckt ist, welche Ausnehmungen
(Entlüftungslöcher, Durchbrüche für das Chassis usw.) besitzt und welche profiliert
ist, indem sie abgewinkelte Randteile besitzt, welche an das Gerätegehäuse anbringbar
sind, so daß die eigentliche Rückwand sich in einem gewissen Abstand vom Gerätegehäuse
befindet. Eine Rückwand dieser Ausbildung wird in Fachkreisen häufig als Rucksackrückwand
bezeichnet.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, solche Rückwände aus Kunststoff
im Wege des Spritzgießens herzustellen. Dieser VorschIag ist aber nicht befriedigend,
zum einen, weil die Formwerkzeuge schon wegen der großen Abmessungen der Rucksackrückwände
sehr hohe Kosten verursachen, zum anderen, weil solche Rückwände aus Kunststoff
nicht bedruckt werden können. Es muß daher die Beschriftung mit Hilfe einer in die
Gießform eingearbeitete Gravur erfolgen. Des weiteren ergeben sich Schwierigkeiten,
wenn die Beschriftung oder die Ausnehmangen eine Änderung erfahren sollen. Es muß
dann die ganze Preßform geändert bzw. durch eine neue ersetzt werden.
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Auch eine weitere Anregung, die Rucksackrückwände aus einer Fasergießmasse
herzustellen, führt zu ähnlichen Schwierigkeiten. Es entstehen ebenfalls hohe Werkzeugkosten.
Außerdem ist eine dauerhafte Beschriftung nicht ohne weiteres möglich. Schließlich
müssen die öffnungen für das Chassis, die Entlüftungslöcher und andere Ausnehmungen
der Rückwand nachträglich eingearbeitet werden.
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Hinzu kommt der Nachteil, daß die fertige Rückwand wegen ihrer Sprödigkeit
zu bruchempfindlich ist. Es entsteht daher nicht nur bei der Fertigung, sondern
auch beim Lagern und Transport unangenehm viel Ausschuß.
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Es bezieht sich demnach die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen
eines durch Aufrichten von an eine Grundfläche anschließenden Seitenteilen zu formenden,
für Fernsehrückwände bestimmten Formkörpers aus Hartpappe nach dem Patrizen-Matrizen-Prinzip.
Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfläche des vorgedruckten Zuschnitts
in eine elastische Masse eingedrückt wird, deren der Grundfläche entsprechender
Anteil eine größere Elastizität aufweist als ihre Ränder, so daß auf die Seitenteile
bei ihrem Aufrichten eine größere Druckwirkung ausgeübt wird, der ihre bleibende
Formgebung sicherstellt.
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Auf diese Weise ergibt sich der Vorteil, daß eine kostspielige Gieß-
oder Preßform, welche dem Fertigerzeugnis entsprechend profiliert ist, nicht nötig
ist. Außerdem ergibt sich der Vorteil, daß die Hartpappeplatine bzw. der Zuschnitt
sich nicht nur rißfrei in die gewünschte Form bringen läßt, sondern nach Fertigstellung
der Rückwand auch die notwendige Formhaltigkeit gewährleistet. Hinzu kommt, daß
die Platine vorher bequem mit allen Inschriften, Zeichen, Schaltbildern usw. bedruckt
werden kann. Ein besonderer Vorzug liegt darin, daß, wenn andere Ausnehmungen notwendig
werden, lediglich das Stanzmesser einer entsprechenden Änderung bedarf. Wegen ihrer
Stoßfestigkeit und weil die Hartpapperückwand trotz der erforderlichen Steifigkeit
eine gewisse Elastizität besitzt, besteht praktisch keine Bruchgefahr mehr.
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Vorzugsweise wird der Erfindungsvorschlag derart angewendet, daß zur
Herstellung einer Rückwand mit zweifach abgewinkeltem Rand mittels eines ungefähr
quaderförmigen Stempels beim Einpressen der Platine in den massiven Gummiblock der
Platinenrand an den gewünschten Stellen abgewinkelt, dann die Platine auf einen
anderen Gummiblock mit diesen übergreifendem Rand aufgelegt und sodann beim Einpressen
in diesen Block mittels eines entsprechenden profilierten Stempels eine zweite Abwinkelung
zwischen Platine und erster Randabwinkelung erfolgt. Auf diese Weise entsteht die
Rucksackrückwand, die eine den Abstand vom Gerätegehäuse bewirkende Schrägwand aufweist
und einen daran anschließenden, die Befestigung am Gerätegehäuse ermöglichenden
Anschlußrand besitzt.
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Es empfiehlt sich dabei, einen Gummiblock zu verwenden, der in seinem
unteren Bereich von einem Halterahmen z. B. aus Metall umgeben ist.
Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, einen Gummiblock zu verwenden, der
aus mehreren aufeinanderliegenden Platten gebildet ist. Außerdem ist es vorteilhaft,
daß die Platten innen weicher sind als außen.
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Hiervon ausgehend ergibt sich ein besonders günstiger Gummiblock,
wenn dieser aus einem Kern aus weichem elastischem Werkstoff, z. B. Gummi, und aus
einem ihn wenigstens seitlich und oben umgebenden Außenteil aus härterem elastischem
Werkstoff, z. B. Gummi, gebildet ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Beschreibung der Zeichnung
erläutert, in welcher die Erfindung beispielsweise in schematischer Darstellung
veranschaulicht ist. Es zeigt Fig. 1 schaubildlich eine Rucksackrückwand für Fernsehgeräte,
Fig. 2 einen Längsschnitt nach A-A der Fig. 2, Fig. 3 einen Querschnitt nach B-B
der Fig. 1, Fig. 4 die flache ausgestanzte Werkstoffbahn aus Hartgummi, Fig. 5 die
Vorrichtung für den ersten Formvorgang, Fig. 6 das dabei sich ergebende Formstück,
Fig. 7 die Vorrichtung für den nächsten Formvorgang, Fig. 8 die dabei erfolgende
Verformung des Werkstückes, Fig. 9 einen Gummiblock aus Platten, Fig. 10 einen Gummiblock
aus weicherem Kern und härterem Außenteil.
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Die fertige Fernsehrückwand besteht aus der eigentlichen Rückwand
a, den Schrägrändern b, welche die Wand cc im Abstand vom Fernsehgehäuse
halten, und den anschließenden Rändern c, welche zu ihrer Befestigung am Fernsehgehäuse
dienen.
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Die Rückwand a und auch der Befestigungsrand c sind mit zahlreichen
Schlitzen oder kreisförmigen Ausnehmungen d versehen. Außerdem weisen sie verschiedene
Beschriftungen sowie gegebenenfalls zeichnerische und symbolische Darstellungen
e auf.
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Die Rückwand besteht aus Hartpappe oder anderer geeigneter, erfindungsgemäß
verformbarer Folie, z. B. Kunststoff-Folie.
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Aus der zu verarbeitenden Werkstoffbahn wird der Zuschnitt gemäß Fig.
4 als Flachstück ausgestanzt. Gleichzeitig werden dabei die Ausnehmungen d eingestanzt.
Vor oder nach dem Stanzvorgang erfolgt das Bedrucken mit den Inschriften e.
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Der so verarbeitete Zuschnitt aus Hartpappe, Kunststoff od. dgl. wird
nun in die gewünschte Form gebracht. Dies geschieht bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
in zwei Arbeitsgängen. Zunächst erfolgt die Abwinkelung der Ränder um die Kanten
f. Im zweiten Preßvorgang wird die Abwinkelung um die Kanten g vollzogen.
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Hierzu findet eine nach dem Patrizen-Matrizen-Prinzip arbeitende Preßvorrichtung
Verwendung, welche im wesentlichen aus einem profilierten Stempel aus hartem Werkstoff,
z. B. Aluminium, und aus einem als Formwerkzeug dienenden massiven Block aus weichem
Werkstoff, z. B. Gummi, besteht.
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Gemäß Fig. 5 findet ein Aluminiumstempel h Verwendung, der quaderförmig
ist, und ein Gummiblock i, der ebenfalls Quaderform besitzen kann. Auf ihn wird
der Zuschnitt k (s. Fig. 4) aufgelegt. Beim Einpressen des Stempels h in
den Block i wird der Zuschnitt in der punktiert angedeuteten Weise verformt.
Hierbei erhält man, wie insbesondere Fig. 6 zeigt, die abgewinkelten Ränder c.
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Es empfiehlt sich, den Gummiblock i mit einem Halterahmen 1 zu versehen,
der aber nur seinen unteren Bereich erfaßt, so daß der obere Bereich des Gummiblocks
i, in welchem die Einpressung des Stempels und mithin die Verformung der Platine
erfolgt, nicht von dem Rahmen erfaßt wird.
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Daraufhin wird der verformte Zuschnitt gemäß Fig. 6 auf einen anderen
massiven Gummiblock il aufgelegt, so daß die abgewinkelten Ränder c den Block il
gemäß Fig. 7 umgreifen. Mit diesem Block wirkt der Stempel hl zusammen. Bei seinem
Niederpressen werden die Schrägränder b erzeugt, wobei, wie namentlich Fig. 8 erkennen
läßt, die vorher abgebogenen Ränder c sich nunmehr auf den Gummiblock il auflegen.
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Damit ist die Formgebung beendet und die Rückwand fertig. Es empfiehlt
sich, um glatte einwandfreie Biegekanten zu erhalten, den Zuschnitt vor der Formgebung
entlang den jeweiligen Biegekanten anzuwärmen, z. B. mit Hilfe eines dem Verlauf
der Biegekanten entsprechenden elektrischen Heizgerätes. Bei der Verarbeitung eines
Hartpappezuschnitts von einer Dicke von etwa 3 mm erweist sich eine Erwärmung bis
etwa 100° C als nützlich.
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Wie schon erwähnt, ist es vorteilhaft, den Formblock i aus
mehreren Platten m zusammenzusetzen, die miteinander verklebt oder verschweißt
sein können. Einen solchen Block zeigt Fig. 9.
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Gemäß Fig. 10 besteht der Formblock aus einem Kern n und einem Außenteil
o, welches härter ist als der Kern. Beide bestehen zwar aus elastischem Werkstoff,
z. B. Gummi. Für den Kern ist aber weicherer Gummi verarbeitet als für das Außenteil.