DE1147352B - Pulverfoermige Haftmittel fuer Zahnprothesen - Google Patents

Pulverfoermige Haftmittel fuer Zahnprothesen

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DE1147352B DEK42501A DEK0042501A DE1147352B DE 1147352 B DE1147352 B DE 1147352B DE K42501 A DEK42501 A DE K42501A DE K0042501 A DEK0042501 A DE K0042501A DE 1147352 B DE1147352 B DE 1147352B
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    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/30Compositions for temporarily or permanently fixing teeth or palates, e.g. primers for dental adhesives
    • A61K6/35Preparations for stabilising dentures in the mouth

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Description

  • Pulverförmige Haftmittel für Zahnprothesen Als Haftpulver für Zahnprothesen werden meist Pflanzengummen verwendet, unter denen der Karayagummi bevorzugt wird. Außerdem sind für diesen Zweck auch schon Alkalialginat und Celluloseabkömmlinge verwendet worden, und zwar allein und in Kombination mit Polyvinylalkohol. Schließlich ist es bekannt, die Quellmittel in gröberer Form anzuwenden, und es ist ein Verfahren beschrieben worden, ein gröberes, aber weiches Korn mit verlängerter Haftdauer herzustellen. All diesen bisher bekannten Vorschlägen mangelte jedoch die nachfolgend dargelegte grundlegende Erkenntnis, die zu der Erfindung geführt hat.
  • Man hat seither die als Zahnprothesen-Haftpulver verwendeten Stoffe nach ihrer stofflichen Herkunft klassifiziert und von Pflanzengummen, Algenprodukten, Polyvinylabkömmlingen und Cellulosederivaten gesprochen, ohne jedoch zu bemerken, daß jede dieser Gruppen in zwei wirkungsmäßig voneinander völlig verschiedene Typen zerfällt in der Art, daß jede dieser beiden Typen in jeder der obengenannten Stoffgruppen vorkommt und zwei Stoffe, die derselben Type angehören, hinsichtlich ihres Wirkungsmechanismus als Zahnprothesen-Haftmittel einander wesentlich ähnlicher sind als solchen Stoffen, die zwar chemisch derselben Stoffklasse angehören, aber der anderen Wirkungstype zuzuordnen sind.
  • Man kann die beiden Typen unterscheiden als rasch quellfähige und langsam quellfähige Adhäsionsmittel oder auch als rasch klebende und langsam klebende oder schließlich als nicht austrocknende und austrocknende.
  • Die erstere Type löst sich mehr oder weniger rasch in Wasser auf oder wird zum mindesten davon benutzt und quillt darin in kurzer Zeit zu einer klebrigen Masse auf, die als Prothesen-Haftmittel sofort wirkt, dann aber allmählich vom Speichel herausgelöst wird, wobei die Haftwirkung im Laufe einiger Stunden nachläßt und zuletzt bei völligem Verschwinden des Haftmittels auch völlig aufhört. Die am raschesten löslichen Haftmittel dieser Type haben nur eine kurze Haftdauer ; die langsamer löslichen, wie z. B. Karaya, zeigen eine befriedigendere Haftdauer, doch reicht diese normaleweise-auch bei reichlicher Anwendung-nicht über einen vollen Tag.
  • Die zweite Type löst sich sehr langsam oder überhaupt nicht in Wasser auf. Meist ist die Benetzung schwierig und zögernd, und das Quellen erfolgt langsam, jedoch unter Aufnahme verhältnismäßig großer Wassermengen. Stehen genügend große Wassermengen zur Verfügung, dann entstehen mit diesen Stoffen nach längerer Einwirkung außerordentlich hochviskose Lösungen. Bei der Verwendung als Zahn- prothesen-Haftmittel ist anfänglich die Haftung nicht sehr gut, und es wird dann bei Zutritt weiteren Speichels allmählich besser. Die Haftdauer ist selbst bei ein und derselben Versuchsperson recht unterschiedlich.
  • Das Ende der Haftdauer tritt hier nicht durch völliges Herauslösen ein, sondern durch völliges Austrocknen, das an Tagen mit geringerem Speichelfluß sehr bald -oft schon nach 1 bis 2 Stunden-erfolgt. Es bildet sich dabei zum Teil an der Prothese, meist aber am Gaumen, eine außerordentlich festhaftende, meist zähe und schwer entfernbare trockene Schicht. Vor Erneuerung des Haftmittels auf der Prothese muß dann zunächst diese trockene Schicht völlig entfernt werden, was recht ärgerlich und umständlich ist. Ein Befeuchten der trockenen Schicht hilft manchmal iiber weitere 1 bis 2 Stunden hinweg, doch ist die Haftkraft auch nach dieser Nachbefeuchtung meist nicht mehr ausreichend.
  • Die Einordnung in diese beiden Gruppen läßt sich an Hand folgender Versuchsanordnung leicht und eindeutig vornehmen : Auf einer gereinigten Glasplatte wird mit einem Fettstift ein Quadrat mit 7 cm Kantenlänge aufgezeichnet. In die Mitte dieses Quadrats wird mit einer Pipette 1 ccm einer 1°/Oigen Lösung eines Netzmittels, vorzugsweise butylnaphthalinsulfonsaures Natrium, aufgebracht und diese Flüssigkeitsmenge mit Hilfe eines kleinen Gummiwischers gleichmäßig über das ganze Quadrat verteilt. Der Netzmittelzusatz gewährleistet eine gleichmäßige Benetzung der Glasplatte.
  • Dann werden sofort 0, 5 g des zu prüfenden Adhäsionsmittels möglichst gleichmäßig über die gesamte Fläche des Quadrats aufgestreut. Das Adhäsionsmittel muß so fein gemahlen sein, daß alle Teile das Normsieb 60 passieren. Das Aufstreuen geschieht unter Verwendung eines kleinen Rundsiebs mit einer Maschenweite entsprechend Nonnsieb 50. Das Durchsieben geschieht unter Nachhilfe mit einem kleinen Pinsel. Das Rundsieb hat einen Durchmesser von 16 mm. Es befindet sich am Boden eines kleinen Zylinders von 40mm Höhe und 28 mm Durchmesser, so daB um das kreisrunde Siebchen in der Bodenfläche des Zylinders noch eine ringförmige, nicht durchsiebte Bodenfläche von 6 mm Ringbreite bleibt. Nachdem das gesamte Pulver gleichmäßig in dünner Schicht über das ganze Quadrat verteilt ist, zeigt sich folgendes : Die Produkte der ersten, rasch quellenden, nicht trocknenden Type (I) lösen sich entweder sofort beim Einstreuen völlig auf oder benetzen sich doch rasch unter Bildung einer klebrigen Schicht. Nach 15 Minuten sind höchstens 30 °/o der Gesamtoberfläche noch nicht benetzt und fühlen sich noch trocken an, wobei es sich um Stellen handelt, bei denen durch ungleichmäßiges Auftragen eine höhere Schichtdicke entstanden ist. Meist sind bei gleichmäßigem Auftragen schon nach 5 Minuten wenigstens 90% der Gesamtobernäche benetzt und fühlen sich beim Betupfen mit dem Finger klebrig an. Die sofort völlig löslichen Stoffe, z. B. Polyacrylsäure oder Polyvinylalkohol, haben bei der Verwendung als Prothesenhaftmittel wegen zu raschen Herauslösens nur eine sehr geringe Haftdauer, wobei die Polyacrylsäure auch wegen ihrer stark sauren Reaktion nicht verwendbar ist. Etwas langsamer, aber auch noch ziemlich rasch, lösen sich einzelne Typen von Polyvinylpyrrolidon ; diese sind infolgedessen als Haftmittel brauchbarer, jedoch immer noch recht unbefriedigend. Dasselbe gilt vom Gummiarabikum. Tragant wird etwas langsamer benetzt, und es löst sich auch langsamer ; noch etwas langsamer wird Karaya benetzt und gelöst, weshalb diese Stoffe am meisten als Prothesenhaftmittel Verwendung finden.
  • Bei der langsamquellenden, trockenden Type (II) dagegen ist gleich nach dem Aufstreuen auf das Quadrat meist die gesamte Fläche noch mit trockenem Pulver bedeckt. Nur am Rande, wo meist etwas weniger Pulver beim Aufstreuen hingelangt, ist da und dort etwas gelöst oder doch benetzt. Nach 15 Minuten sind zum mindesten 70 °/o der Fläche noch von unbenetztem, sich völlig trocken anfühlendem Material bedeckt.
  • Meist ist noch nach einer Stunde 90 bis 95 °/0 der Fläche trocken und dort das Pulvermaterial nicht in die Flüssigkeit eingesunken oder von ihr benetzt. Bei praktisch unlöslichen, aber quellfähigen Stoffen, wie Polymethacrylsäure, sinkt zwar das Pulver sofort in die Flüssigkeit ein und wird benetzt, aber es bleibt ungelöst unter der Flüssigkeitsoberfläche liegen, und beim Betupfen mit dem Finger zeigt sich, daß die Flüssigkeit keine Spur von Klebrigkeit aufweist.
  • Zur Type II gehört von den Pflanzengummen der Guargummi, der außerordentlich hochviskose Lösungen zu bilden vermag. Ferner gehören hierher die hochviskose Lösungen bildenden Alkalialginate und Karragheenate, die Alkylcellulosen und die meisten Sorten von Carboxymethylcellulose und celluloseglykolsaurem Natrium, während andere niedrigviskose, stark mineralstoffhaltige Sorten von Carboxymethylcellulose zur rasch quellenden, nicht trocknenden Type zu zählen sind.
  • Die niedrigviskosen, stark mineralstoffhaltigen Sorten von Carboxymethylcellulose entstehen in der Weise, daß Alkalicellulose mit Chloressigsäure umgesetzt wird, wobei die dabei entstehenden Salze -Soda, Kochsalz und glykolsaures Natrium-als Verunreinigung im Produkt verbleiben, wodurch die Auflösbarkeit im Wasser wesentlich beschleunigt wird.
  • Bei den langsam quellenden Typen wurden die Salze entfernt ; außerdem ist noch die Zahl der Verätherungsstellen von Bedeutung.
  • Nachfolgend sei das Testergebnis bei einigen Stoffen der beiden Typen mit der durchschnittlichen Haftdauer bei Anwendung verschiedener Haftpulvermengen bei derselben Versuchsperson verglichen :
    Verhalten beim Haftdauer in Stunden
    Stoff Type Benetzungstest bei Verwendung von
    (nach 15 Minuten) 0, 1 g 0, 15g 0, 2 g
    Polyvinylpyrrolidon ......................... I größtenteils völlig gelöst, 4½ 5½ 6½
    nur 5% unbenetzt
    Gummiarabikum.......... I zu 99 °/0 völlig gelöst 1 1 1 V2 2
    Carboxymethylcellulose mit hohem Mineral-
    stoffgehalt........................... 1 95 0/, benetzt 11/2 21/2 21/2
    Tragant ....................................... I 95% benetzt 4½ 5 5½
    Karaya............................... 1 90 bis 100°/o benetzt 5 6 7Vs
    Carboxymethylcellulose mit niedrigem Mine-
    ralstoffgehalt......................... ii noch 80 0/, unbenetzt und 4 41/s 5
    trocken
    Guargummi........................ II noch 95"/o unbenetzt und 3 4ll2 4
    trocken
    Hochviskoses Natriumalginat II noch 95°/0 unbenetzt und 3 5½ 6
    trocken I
    Natriumkarragheenat............. II noch 90°/0 völlig trocken 4 5/s 6
    Polymethacrylsäure mittelviskos II vóllig untergesunken, je-haftet meist überhaupt
    doch nicht klebrig nicht
    Nach dem Aufhören der Haftwirkung sind die Klebstoffe der Gruppe I größtenteils oder völlig verschwunden, diejenigen der Gruppe II noch größerenteils oder fast ganz vorhanden in Form einer trockenen, nichtklebenden Schicht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Haftwirkung und-dauer beider Typen dadurch wesentlich verbessern kann, daß man sie im Gemisch anwendet, und zwar in der Weise, daß Gemische von mehr als 50°/0, vorzugsweise von wenigstens 60 °/0 der rasch löslichen Type I mit weniger als 50 °/o, vorzugsweise höchstens 40 °/o der langsam löslichen Type II angewandt werden.
  • Es lassen sich dabei innerhalb der einzelnen Typen die derselben Type angehörenden Stoffe untereinander vertauschen oder auch im Gemisch anwenden, d. h., es können auch mehrere Stoffe der Type I mit einem oder mehreren Stoffen der Type IL gemischt werden, jedoch immer so, daß die Gesamtmengen von jeder Type im Rahmen der obengenannten Mengenverhältnisse bleiben.
  • Dabei hat sich herausgestellt, daß diejenigen Stoffe der Type I sich für das erfindungsgemäße Mischen mit Stoffen der Type II besonders eignen, die sich beim Benetzungstest praktisch nicht lösen, sondern nur zu einer klebrigen Schicht unter Benetzung aufquellen.
  • Dieses Verhalten zeigen insbesondere Karayagummi und Tragant, bis zu einem gewissen Grade auch die rasch löslichen Sorten von Carboxymethylcellulose. Bei den Stoffen der Type II eignen sich diejenigen besonders, die wenigstens zu einem kleinen Teil benetzt werden.
  • Bei der Polymethacrylsäure, die von Wasser wohl benetzt wird, sich aber darin nicht löst, eignen sich besonders die niedrig-und mittelviskosen Sorten, insbesondere im Gemisch mit basischen Stoffen, und zwar vorzugsweise in solchen Mengenverhältnissen, daß die Polymethacrylsäure dadurch im wesentlichen neutralisiert wird. Als basische Stoffe eignen sich die Oxyde, Hydroxyde oder Salze schwacher Säuren von Alkali-und Erdalkalimetallen und Magnesium. Zum Teil eignen sich auch organische Basen, wie insbesondere Amine bzw. ihre Salze mit schwachen Säuren, und zwar besonders dann, wenn sie in festem, pulverförmigem Zustande erhältlich sind. Als nieder-und mittelviskose Sorten der Polymethacrylsäure sind solche bezeichnet, die in 5°/oiger Lösung in Wasser in Gegenwart von Ätznatron eine Viskosität von höchstens 20000 cP ergeben. Die Polymethacrylsäure enthält keine Weichmacher oder andere physiologisch bedenkliche Substanzen und ist, wie auch Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, bei den geringen zur Anwendung kommenden Mengen gesundheitlich unschädlich. Für sich allein oder auch im Gemisch mit basischen Stoffen ohne Stoffe der Type I ist die Polymethacrylsäure als Haftmittel wegen viel zu geringer Haftwirkung unbrauchbar. Auch die übrigen Stoffe der Type II sind in ihrer Haftwirkung'recht unbefriedigend ; insbesondere stört aber die außerordentlich festhaftende und schwer entfernbare trockene Schicht, die sich nach dem Aufhören der Klebewirkung am Gaumen gebildet hat und jede weitere Haftung unmöglich macht. In vielen Fällen bringt bei dieser Type eine Erhöhung der angewandten Menge sogar eine Verschlechterung der Haftdauer durch Vermehrung der trockenen Isolierschicht.
  • Die wesentliche Verbesserung der Haftfähigkeit durch die erfindungsgemäßen Kombinationen beruht darauf, daß die Stoffe der Gruppe II die raschlöslichen Stoffe der Gruppe I so weit isolieren, daß der Speichel nicht so rasch hinzutreten und sie weglösen kann. Auf der anderen Seite sorgen die Stoffe der Type I für genügend Feuchtigkeit, so daß die Stoffe der Type II nicht austrocknen und damit unwirksam werden können. Dies ist besonders wichtig bei Personen mit geringerem Speichelfluß. Die Gemische sind in ihren Mengenverhältnissen dann optimal, wenn am Ende der Haftdauer die Stoffe der Type II zusammen mit denjenigen der Type I gerade eben ganz oder bis auf geringe Reste verschwunden sind.
  • Zur zahlenmäßigen Beurteilung der Güte und Haftdauer wird die nach Stunden berechnete Tragedauer herangezogen, wobei der Endpunkt der Tragedauer dann erreicht ist, wenn sich die Prothese mit der Zunge leicht abdrücken läßt. Die ermittelten Stundenzahlen gelten nur für eine bestimmte Versuchsperson und eine bestimmte Menge des Haftmittels. Zur Beurteilung der Haftfestigkeit sind solche Prothesentäger heranzuziehen, deren Prothese ohne Haftmittel nicht oder zum mindesten schlecht haftet. Die unten angegebenen Stundenzahlen sind Mittelwerte aus wenigstens sieben Einzelwerten, da im einzelnen je nach Zeit und Umfang der Mahlzeiten sowie der augenblicklichen körperlichen Disposition Schwankungen auftreten.
  • Zur Erläuterung und zum Nachweis des technischen Fortschritts seien nachfolgend die Ergebnisse der Prüfung auf die Haftdauer mit einzelnen Haftstoffen und den daraus hergestellten erfindungsgemäßen Kombinationen mitgeteilt, wobei jeweils 0, 1 bzw. 0, 15 bzw. 0, 2 g des Mittels geprüft wurden.
  • Bei Polyvinylpyrrolidon (Typ I) betrug die Haftdauer bei 0, 1 bzw. 0, 15 bzw. 0, 2 g = 41/2 bzw. 51/2 bzw.
  • 61/2 Stunden, bei Carboxymethylcellulose von hoher Viskosität (Typ II) 4 bzw. 41/2 bzw. 5 Stunden. Eine Kombination von 60% des Polyvinylpyrrolidons mit 40 0/, der Carboxymethylcellulose erbrachte 71/2, 11'/, bzw. 131/2 Stunden, Durch die Kombination wurde also die Haftdauer auf das Doppelte von derjenigen der Einzelkomponenten gesteigert.
  • Eine Kombination von 69°/o des Polyvinylpyrrolidons mit 20°/o mittelviskoser Polymethacrylsäure und 11 °/o Magnesiumcarbonat steigerte die Haftdauer des Polyvinylpyrrolidons immerhin auf 5, 8 bzw. 101/2 Stunden.
  • Günstiger war eine Kombination von 55 Teilen des Polyvinylpyrrolidons mit 25 Teilen der obengenannten Carboxymethylcellulose (Type II)-)-13"/ der genannten Polymethacrylsäure und 7°/0 MgCO3, nämlich 7, 9 bzw. 12 Stunden.
  • Weniger günstig als das Polyvinylpyrrolidon verhält sich der allzu rasch lösliche Polyvinylalkohol, von dem 0, 2 g nur eine Tragedauer von 4 Stunden ergaben. Eine Kombination von 60°/o des Polyvinylylakohols mit 40 °/o Guargummi (Type II) erbrachten bei 0, 2 g immerhin 8 Stunden.
  • Der Guargummi allein erbrachte 3 bzw. 41/2 bzw.
  • 4 Stunden. Der sich an unangenehm bittere Geschmack des Guargummis wird in der Kombination mit den Stoffen der Type I stark gemildert. So brachte das Gemisch von 60 °/o niedrigviskoser Carboxymethylcellulose (Type I) mit 40"/o des Guargummis 31/2, 4V2 bzw. 6 Stunden, während die Carboxymethylcellulose allein nur li/2, 2ll2 bzw. 21/2 Stunden aufwies. Interessant ist eine Kombination der beiden bisher verwendeten Carboxymethylcellulosen Typen I und II : Durch die Mischung der beiden Typen im erfindungsgemäßen Verhältnis läßt sich ein allein aus Carboxymethylcellulose bestehendes, jedoch wesentlich verbessertes Haftmittel, aufbauen : 60% Carboxymethylcellulose Typ I + 40°/0 Carboxymethylcellulose Typ II erbrachten 3, 51/2 bzw. 61/2 Stunden.
  • Die Haftdauer der beiden Typen von Carboxymethylcellulose allein ist, wie auch aus der Tabelle (siehe oben) hervorgeht, deutlich niedriger.
  • Tragant (Typ I) zeigte eine Haftdauer von 41/2, 5 bzw.
  • 51/2 Stunden. Eine Kombination von 60 °/o dieses Tragants mit 40 °/0 der genannten Carboxymethylcellulose Type II erbrachte dagegen 5 bzw. 9 bzw. 10 Stunden.
  • Ein Gemisch, das aus 55 °/0 des Tragants mit 25 °/o Carboxymethylcellulose Type II + 13% Polymethacrylsäure + 7 °/0 MgCO3 bestand, ergab 7, 101/2 bzw.
  • 11 V2 Stunden.
  • Karayagummi allein hatte 5, 6 bzw. 7l/2 Tragestunden ; ein Gemisch von 65 °/o dieses Karayagummis mit 35°/0 Guargummi (II) dagegen 51/2, 91/2 bzw.
  • 11 Stunden ; 65"/o des Karayagummis mit 35°/0 eines der Gruppe II angehörenden Natriumkarragheenats 51/2, 11 bzw. 12 Stunden, während das Natriumkarragheenat nur 4, 51/2 bzw. 6 Stunden aufweisen konnte.
  • Daß auch Kombinationen verschiedener Stoffe der Gruppe I möglich sind, zeigt folgendes Gemisch : 50 ouzo Karaya (Typ I) + 15°/o Polyvinylalkohol (Typ I) + 35 °/O der Carboxymethylcellulose der Type II erbrachte 7, 10 bzw. 12 Stunden.
  • Schließlich zeigte eine Kombination von 60"/o des Karayagummis mit 20°/o der Carboxymethylcellulose Typ II + 13°/o mittelviskoser Polymethacrylsäure + 7°/0 MgCO3 das günstige Ergebnis von 6, 10 bzw.
  • 13 Stunden.
  • Einige Gemische wurden auch von einem anderen Beobachter geprüft. Er fand z. B. für den Karayagummi allein 5, 8 bzw. 11 Stunden, für Guargummi allein 4, 5 bzw. 5 Stunden, und für die Carboxymethylcellulose Typ II 5, 5 bzw. 6 Stunden.
  • Bei diesem Beobachter erbrachte die Kombination aus 80°/o Karayagummi + 20°/o Guargummi 7, 11 bzw. 15 Stunden.
  • Die obengenannte Kombination von 50°/0 Karayagummi mit 15 °/o Polyvinylalkohol und 35 °/o Carboxymethylcellulose Typ II brachte 10, 14 bzw. 16 Stunden.
  • Bei der anderen angegebenen Kombination von 60"/o Karaya mit 20 °/o Carboxymethylcellulose Typ II + 13°/o Polymethacrylsäure + 7°/0 MgCO3 brachten 0, 1 g schon 12 Stunden, 0, 15 g sogar 16 Tragestunden.
  • Diese zahlreichen Beispiele zeigen, daß die erfindungsgemäßen Kombinationen aus einem größeren Anteil der rasch quellenden bzw. klebenden Type I mit einem kleineren Anteil von Stoffen der langsam quellenden, trocknenden Type II hinsichtlich der Haftdauer einen wesentlichen Fortschritt bringen. Meist sind auch noch weitere Vorteile damit verbunden : zum Teil ist eine geschmackliche Verbesserung zu erreichen und zum anderen werden die unangenehmen, festhaftenden Rückstände der Stoffe der Type II vermieden.
  • Man hat zwar schon Zahnprothesen-Haftmittel vorgeschlagen, bestehend aus wasserlöslichen Cellulosederivaten und schwach quellfähigen, gärungsfesten Polyvinylabkömmlingen. Als Polyvinylabkömmling wird dabei jedoch in der Beschreibung und dem auf ein Haftpulver gerichteten Beispiel kein schwach quellfähiger, sondern allein ein leicht wasserlöslicher Stoff, nämlich der Polyvinylalkohol genannt. An anderer Stelle der Beschreibung wird jedoch als Gegenstand der Erfindung die gleichzeitige Verwendung von » wasserlöslichen Cellulosederivaten und Polyvinylabkömmlingen « angesehen. Da aber der größte Teil der Polyvinylabkömmlinge in Wasser weder löslich noch quellbar sind, läßt sich aus dieser Veröffentlichung nicht der Gedanke entnehmen, Kombinationen der Typen I und II in bestimmten Mengenverhältnissen als Haftmittel anzuwenden. Dazuhin stellt sich bei der Nacharbeitung des einzigen Haftpulverbeispiels, bei dem als Polyvinylabkömmling Polyvinylalkohol Verwendung findet, heraus, daß es sich dabei nicht um eine Verbesserung, sondern um einen klaren technischen Rückschritt handelt.
  • Es sind weiterhin Haftmittel vorgeschlagen worden, bestehend aus quellfähigem Stoff und einer Salben-, Pasten-oder Cremegrundlage, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Quellmittel ein Gemisch von Gummi aus Sterculia urens und einem Celluloseäther enthalten.
  • Bei diesen Haftmitteln handelt es sich aber nicht um Haftpulver, sondern um in Tuben abzufüllende Haftcremes, und es ist der Vorgang beim Zustandekommen der Haftkraft schon durch die Gegenwart einer Salbengrundlage ein völlig anderer. Die erfindungsgemäße Lehre konnte auch aus diesem Vorschlag nicht entnommen werden. Die Feststellung, daß alle als pulverförmige Haftmittel verwendbare Klebestoffe in zwei voneinander völlig verschiedene Typen zerfallen, und daß durch die erfindungsgemäBe Kombination dieser beiden Typen eine wesentliche Verlängerung der Haftdauer erzielt wird, ist neu und überraschend.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Pulverförmige Haftmittel für Zahnprothesen, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehr als 50°/0, vorzugsweise wenigstens 60°/o eines rasch quellenden, rasch klebenden, nicht trocknenden Haftmittels (Type I) und weniger als 50 °/0, vorzugsweise höchstens 40 °/o eines langsam quellenden bzw. klebenden, trocknenden Haftmittels (Type II) enthalten.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen oder mehrere Haftmittel der Type I und bzw. oder einen oder mehrere Haftmittel der Type II enthalten.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 918 045 ; deutsche Auslegeschrift Nr. 1045 048.
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