DE1144770B - Elektroakustischer Wandler - Google Patents
Elektroakustischer WandlerInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
S76040Vma/21a2
ANMELDETAG: 29. SEPTEMBER 1961
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
VNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
7. MÄRZ 1963
Die Erfindung betrifft einen elektroakustischen Wandler mit einer ebenen Schwingplatte als Membran,
die aus wenigstens einer Schicht elektrostriktiven Materials besteht.
Es sind seit langem Wandler dieser Art bekannt. Sie haben aber bisher noch keine praktische Bedeutung
erlangen können, weil ihre Empfindlichkeit, verglichen mit der Empfindlichkeit von elektroakustischen
Wandlern herkömmlicher Art, zu gering ist. Zwar hat man bereits versucht, die Empfindlichkeit
dadurch zu erhöhen, daß man die bei fester Einspannung der Schwingplatte bedingte Schwingungsform
durch eine besondere Anordnung der Elektroden, nämlich ihre Unterbrechung an den Stellen der Änderung
des Krümmungssinnes der Membran berücksichtigte und zusätzlich, zur besseren Anpassung der
Membran an den Wellenwiderstand des umgebenden Schallmediums, die Plattenstärke bis auf weniger als
0,01 mm verringerte, indem man das elektrostriktive Material auf einen dünnen Träger aufgedampft hat.
Derartige Wandler haben sich aber bis jetzt ebenfalls nicht durchsetzen können. Insbesondere bereitet das
Aufdampfen einer homogenen elektrostriktiven Schicht in der notwendigen Stärke erhebliche fabrikatorische
Schwierigkeiten.
Durch die Erfindung wird gezeigt, wie die Empfindlichkeit elektrostriktiver Wandler der einleitend
genannten Art erhöht werden kann, ohne daß die Plattenstärke so weit verringert werden muß, daß sie
fertigungstechnisch schwer herstellbar wird.
Die erfinderische Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die unter dem Kontaktmaterial liegende
Oberfläche des elektrostriktiven Materials geglättet ist und daß die Schwingplatte am Rand zwischen
einem festen und einem federnden Lager gehalten ist.
Dieser Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es nicht genügt, wenn, insbesondere bei kleinen Plattenstärken,
das elektrostriktive Material nur geschliffen wird. Die hierbei entstehenden Schleifriefen verursachen
nämlich bei der Polarisation des elektrostriktiven Materials ein Zusammenlaufen der Stromlinien
an den kerbenförmigen Einbrüchen im Material und dadurch eine unzulässig große Erwärmung an
diesen Stellen. Bei unbegrenztem Polarisationsstrom führt dies schließlich zu einem Durchschlag, bei begrenztem
Polarisationsstrom bricht die Spannung zwischen den Elektroden des elektrostriktiven Materials
zusammen, so daß sie nicht mehr ausreicht, um in den übrigen Teil des elektrostriktiven Materials eine
genügend große Polarisationsfeldstärke einzuprägen.
Wesentlich für eine ausreichende Polarisation ist neben einem homogenen elektrostriktiven Material
Elektroakustischer Wandler
Anmelder: Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München, München 2, Wittelsbacherplatz 2
Dipl.-Phys. Richard Karmann, München-Solln,
Dipl.-Phys. Helmut Hoffmann und Otto Brünnert, München,
sind als Erfinder genannt worden
und einer gleichmäßigen Plattenstärke eine möglichst glatte Oberfläche des elektrostriktiven Materials unterhalb
der Elektroden, an die die Polarisationsspannung angelegt wird.
Die Schwingplatte des erfindungsgemäßen Wandlers besteht vorzugsweise aus zwei geglätteten und
kontaktierten Scheiben elektrostriktiven Materials, die etwa 0,2 mm stark und miteinander verklebt oder verlötet
sind. Derartige Scheiben lassen sich aus dickeren Platten, die besonders homogen, spannungs- und rißfrei
hergestellt werden können, durch Schleifen und anschließendes Läppen gewinnen. Sie haben gegenüber
extrem dünnen Platten aus elektrostriktivem Material die Vorteile, daß sie leichter herstellbar sind, daß die
Bruchsicherheit größer ist, daß unvermeidbare kleine Unstetigkeiten, wie Inhomogenität des Werkstoffes,
Fremdkörpereinschlüsse, Haarrisse usw., prozentual weniger wirksam sind und daß die Eigenschwingung im
oberen Teil des Übertragungsbereichs liegt. Bei extrem dünnen Schwingplatten ist zwar die Anpassung an
das umgebende Schallmedium besser, die Eigenschwingung liegt aber im unteren Teil des Ubertragungsbereichs.
Dies hat zur Folge, daß das Übertragungsmaß im oberen Teil des Übertragungsbereichs
so stark abfällt, daß bei einer Linearisierung des Frequenzgangs die durch die bessere Anpassung gewonnene
Empfindlichkeitssteigerung wieder preisgegeben werden muß.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Empfindlichkeitssteigerung
nicht nur durch eine möglichst glatte Oberfläche und die damit ermöglichte größere
Polarisation gewonnen, sondern auch durch die be-
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sondere Art der Halterung der Schwingplatte. Diese ist so ausgebildet, daß die Schwingplatte wie eine am
Rand frei aufliegende Platte schwingt. Damit ist bei vorgegebener Plattenstärke eine Empfindlichkeitserhöhung
um etwa den Faktor 3,2 gegenüber der bisher bei elektrostriktiven Wandlern angewandten festen
Einspannung verbunden. Die geringere Steife der federnden
Entspannung ergibt zusätzlich, eine bessere Anpassung an den Wellenwiderstand des umgebenden
Schallmediums.
Im Sinne der angestrebten Empfindlichkeitserhöhung ist es auch zweckmäßig, die Metallbeläge der
elektrostriktiven Scheiben nicht bis zum Rand dieser Scheiben auszudehnen, sondern eine elektrodenfreie
Randzone zu belassen. Auf diese Weise läßt sich die bei der erfindungsgemäßen Halterung der Membran
auftretende Schwingungsform berücksichtigen. Es wurde hierbei gefunden, daß bei einem Durchmesser
der Metallbeläge von etwa 0,91 des Durchmessers des ringförmigen festen Lagers die Empfindlichkeit
am größten ist. Sie erreicht bei Kombination aller vorgenannten Maßnahmen eine Größe, die etwa der
der Empfindlichkeit von elektroakustischen Wandlern der herkömmlichen Art entspricht.
Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele an Hand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.
In Fig. 1 ist der interessierende Teil des Gehäuses 1 eines elektroakustischen Wandlers, das durch einen
Deckel 2 abgeschlossen ist, dargestellt. Der Wandler besitzt eine plattenförmige Membran 3, die aus zwei
Schichten 4 und 5 elektrostriktiven Materials besteht und zwischen einem festen Lager 6 und einem federnden
Lager 7 gehalten ist. Das feste Lager ist in Form eines Absatzes mit trapezförmigem Querschnitt in die
Gehäusewandung eingearbeitet. Das federnde Lager ist als Ring aus einem nachgiebigen Material, wie z. B.
Weichgummi, Schaumstoff, Thermoplast usw., ausgebildet. Der Querschnitt dieses Ringes hat in diesem
Fall ebenfalls trapezförmige Gestalt. Er könnte aber ebenso rechteckig sein, da er aus einem so weichen
Material bestehen soll, daß er unabhängig von seiner Auflagefläche auf der Membran diese in ihrer Bewegung
nicht behindern soll. Die beiden elektrostriktiven Schichten der Membran sind jeweils beidseitig metallisiert
und zusammengeklebt oder zusammengelötet. Damit die gewünschte Bewegung der Membran erzielt
wird, sind die beiden elektrostriktiven Schichten axial in der gleichen Richtung polarisiert und sowohl die
beiden aufeinanderliegenden Metalibeläge 8 und 9 als auch die Außenbeläge 10 und 11 der Membran jeweils
miteinander verbunden und zu einem elektrischen Anschluß geführt. Die Metallbeläge bedecken nicht
die gesamte Fläche des elektrostriktiven Materials, sondern nur etwa neun Zehntel des Durchmessers des
ringförmigen festen Lagers. Der Rand wird somit inaktiv gehalten.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist das feste Lager 2 in Form eines spitzwinkligen Absatzes mit
abgerundeter Kante in die Gehäusewandung eingearbeitet. Das Gegenlager besteht aus einem federnden
Metallring 13, der in irgendeiner der bekannten Arten ausgebildet ist und am Gehäusedeckel anliegt oder an
ihm befestigt ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht das feste Lager aus einem unnachgiebigen Metallring 14
mit kreisförmigem Querschnitt und das federnde Gegenlager aus einem Weichgummiring 15.
Claims (11)
1. Elektroakustischer Wandler mit einer Schwingplatte als Membran, die aus wenigstens
einer kontaktierten Scheibe elektrostriktiven Materials besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die
unter dem Kontaktmaterial liegende Oberfläche des elektrostriktiven Materials geglättet ist und
daß die Schwingplatte (3) am Rand zwischen einem festen (6) und einem federnden Lager (7)
gehalten ist.
2. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rauhigkeit der Oberfläche des elektrostriktiven Materials höchstens «i 5 μ beträgt.
3. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe aus elektrostriktivem Material etwa 0,2 mm dick und durch Schleifen und Läppen
aus einer dickeren Scheibe hergestellt ist.
4. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingplatte aus zwei zusammengeklebten bzw. zusammengelöteten, beidseitig metallisierten,
elektrostriktiven Kreisscheiben (4, 5) besteht und daß der Durchmesser wenigstens der beiden äußeren
Metallbeläge (10,11) der Schwingplatte kleiner als der Durchmesser des ringförmigen festen
Lagers ist, so daß ein belagfreier Außenrand verbleibt.
5. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser wenigstens der beiden äußeren Metallbeläge der Schwingplatte einem Durchmesser
von etwa 0,91 des Durchmessers des ringförmigen festen Lagers entspricht.
6. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das feste Lager in Form eines Absatzes mit trapezförmigem Querschnitt (6) in die Gehäusewandung
eingearbeitet ist (Fig. 1).
7. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das feste Lager in Form eines spitzwinkligen Absatzes mit abgerundeter Kante (12) in die Gehäusewandung
eingearbeitet ist (Fig. 2).
8. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als festes Lager ein Ring (14) aus hartem Material, z. B. Metall, verwendet ist, der auf einem
Absatz der Gehäusewandung aufliegt (Fig. 3).
9. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das federnde Lager als Ring aus nachgiebigem Material, wie Weichgummi, Schaumstoff, Thermoplast
usw., ausgebildet ist.
10. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das federnde Lager aus einem Metallring (13) mit federnden Eigenschaften besteht (Fig. 2).
11. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallring
am Gehäusedeckel befestigt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 538/286 2.
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