DE1142538B - Verfahren zur Herabsetzung der Dehnung von unter Verwendung von Zement hergestellten Formkoerpern bei der Behandlung mit Wasserdampf - Google Patents

Verfahren zur Herabsetzung der Dehnung von unter Verwendung von Zement hergestellten Formkoerpern bei der Behandlung mit Wasserdampf

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DE1142538B
DE1142538B DEV18416A DEV0018416A DE1142538B DE 1142538 B DE1142538 B DE 1142538B DE V18416 A DEV18416 A DE V18416A DE V0018416 A DEV0018416 A DE V0018416A DE 1142538 B DE1142538 B DE 1142538B
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DE
Germany
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cement
sulphide
elongation
steam
reducing
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DEV18416A
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Inventor
Joachim Hille
Dr Friedrich Wolf
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Filmfabrik Wolfen VEB
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Filmfabrik Wolfen VEB
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B22/00Use of inorganic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. accelerators, shrinkage compensating agents
    • C04B22/08Acids or salts thereof
    • C04B22/14Acids or salts thereof containing sulfur in the anion, e.g. sulfides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herabsetzung der Dehnung von unter Verwendung von Zement hergestellten Formkörpern bei der Behandlung mit Wasserdampf Für die Beurteilung der Qualität eines Zementes oder eines Zement enthaltenden Gemisches werden verschiedene Eigenschaftswerte herangezogen, die auch in entsprechenden Normvorschriften festgelegt sind. Beispielweise werden besondere Anforderungen an die Biegezug- und Druckfestigkeit gestellt. Eine dieser wichtigen Kenngrößen ist auch die sogenannte Autoklavdehnung, d. h. die Dehnung vom Formkörpern bei Behandlung mit Wasserdampf unter Druck. Sie wird festgestellt, indem ein Zementformkörper bestimmter Normzusammensetzung und -größe und unter ganz bestimmten Bedingungen in einem Autoklav mehrere Stunden einer Wasserdampfbehandlung unterworfen und die prozentuale Längenänderung gemessen wird. Diese Eigenschaft ist beispielsweise dann von großer Bedeutung, wenn Bauteile aus Zement zum schnellen Abbinden mit Wasserdampf behandelt werden, wobei die Dehnung der Bauteile natürlich nur ganz unerheblich sein darf. Bei einem Zement sehr guter Qualität soll diese Autoklavdehnung den Wert von 0,50/, nicht überschreiten. Die meisten der auf Kalkbasis hergestellten Zemente erreichen diese Norm aber nicht. Die Werte liegen vielmehr in der Größenordnung von 2 bis 5 °/o Dehnung. Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein Verfahren zu finden, welches bei Zementen mit relativ großen Autoklavdehnungen diese herabsetzt, so daß auch eine Behandlung mit Wasserdampf möglich ist.
  • Es wurde nun ein Verfahren entwickelt, welches unabhängig von der Mahlfeinheit und der chemischen Grundzusammensetzung die Autoklavdehnung der Zemente alleins schon dadurch herabsetzt, daß bestimmte chemische Mittel hinzugesetzt werden. Ein Zement oder ein diesen enthaltendes Gemisch, z. B. Zementmörtel, Beton, hat nämlich dann solch wesentlich verbesserte Eigenschaften, wenn er einen Gehalt an Sulfiden aufweist. Dabei kann der Zusatz an Sulfiden bis 5 °/o, vorteilhafterweise aber 1 bis 3 °/o (bezogen auf Calciumsulfid) der Zementmenge betragen.
  • Technologisch läßt sich das auf zwei grundsätzlich verschiedene Weisen durchführen. Einmal kann man einem bereits fertigen, gemahlenen Zement oder einem diesen enthaltenden Gemisch ein Sulfid gleicher Korngröße (unter 4900 Maschen) zusetzen und beides gut miteinander vermischen bzw. gleich die notwendige Menge des Sulfides zu dem Klinker geben und beides gemeinsam zermahlen. Als Sulfid ist besonders Calciumsulfid geeignet, doch können auch wie bei dem weiter unten beschriebenen zweiten Weg andere Sulfide eingesetzt werden. Statt reinen Calciumsulfides kann auch ein Gemisch mit solchen Stoffen verwendet werden, die sowieso ein Bestandteil des Zementes sind. Es kann also auch so verfahren werden, daß solche Stoffe, die Bestandteil von zementhaltigen Gemischen sind, vor der Zugabe zum Zement mit den Sulfiden vermischt werden, beispielsweise der Sand für Zementmörtel oder der Kies für Beton. Für die Zusammensetzung eines geeigneten Zementes ist z. B. auch ein bestimmter Gehalt an CaS04 üblich. Man kann nun so verfahren, daß man von einer etwas größeren CaS04 Menge als üblich ausgeht, diese teilweise zu Calciumsulfid reduziert und das so erhaltene Gemisch dem fertigen Zement oder dem Klinker in der oben angegebenen Weise zusetzt.
  • Die zweite Möglichkeit der technologischen Ausgestaltung besteht darin, den Sinterprozeß zur Herstellung des Zementklinkers durch Zugabe geeigneter Stoffe von vornherein so zu führen, daß dabei Sulfide entstehen. Da auch hier Calciumsulfide sehr geeignet ist, läßt sich das Verfahren so gestalten, daß man einen Teil des für die Zementherstellung norwendigen Kalkes durch Anhydrit ersetzt und beim Sinterprozeß zu Calciumsulfid reduziert. Es ist selbstverständlich auch möglich, vor oder während des Sinterprozesses gleich Sulfide oder solche enthaltende Gemische zuzugeben.
  • Die Eigenschaft, die Autoklavdehnung herabzusetzen, ist, wie schon oben erwähnt, nicht auf Calciumsulfid beschränkt. Das Erfinderische besteht vor allem in der Erkenntnis der Wirkung des Sulfidions, welches in das Silikatgerüst eingebaut wird. Demnach haben natürlich auch die Sulfide des Zinks, Kupfers, Cadmiums od. ä. dieselben Wirkungen. Nur ist es natürlich nicht erwünscht und auch nicht notwendig, für den Zement wirkungslose oder sogar schädliche Kationen auf diese Art mit einzubauen, wenn man es vermeiden kann.
  • Die Wirkung der Sulfide besteht bei allen Zementen vom Typ es Portlandzementes od. ä. zusammengesetzter Produkte, wie Ferrari-Zementen, Eisenportlandzementen, Hüttenzementen, die sich aus dem Rankin-Diagramm ergeben. Sie besteht ferner bei allen zementhaltigen Gemischen, die abbinden können, wie Zementmörtel, Beton od. ä.
  • Eine Umwandlung des in relativ großer Menge zugesetzten Sulfides in Sulfat durch Oxydation ist bei diesbezüglichen Versuchen nicht nachgewiesen worden. So konnte selbst nach 1 Jahr Wasserlagerung keine merkliche Zunahme des Sulfatgehaltes festgestellt werden. Auch verschiedene Veröffentlichungen (z. B. F. Kaempfe; Dissertation, Leipzig 1934, »Zement«, Bd. 24, S.257 [1935]; H. Kühl, »Zement-Chemie«, Bd.3, S.480 [l9521) bestreiten die Oxydierbarkeit des Sulfidions zum Sulfation bei der Wasserlagerung der Zementprismen. Die Oxydation, soweit sie überhaupt stattfindet, bleibt beim Thiosulfat oder Sulfit stehen.
  • Beispiel Als Probekörper dienen Prismen von 2,54 x 2,54cm Querschnitt und 25,40 cm Länge, die aus reinem Zementbrei von Normenkonsistenz angefertigt werden. Die Prismen werden mit Meßzäpfchen, wie sie zur Bestimmung der Längenänderung der Prismen mit Hilfe einer Meßuhr üblich sind, versehen. Der weitere Gang ist dann folgender: Die Formen werden nach dem Füllen in einem feucht gehaltenen Kasten von 21 + 1,7°C gebracht. Nach 2 Stunden werden die Prismen vorübergehend aus dem Kasten genommen, um den über den Rand der Form ragenden Mörtel abzustreichen. Die Prismen werden nach 20 Stunden entformt und wieder in den feucht gehaltenen Kasten zurückgelegt; nach 24 Stunden (± 1/j werden sie gemessen und in den Autoklav eingesetzt. Die Temratur im Autoklav soll so gesteigert werden, daß nach 1 bis 11/4 Stunde ein Druck von 20,7 i 0,35 atü erreicht wird. Damit die Luft aus dem Auto klav entweichen kann, wird das Ventil erst geschlossen, , nachdem Dampf ausströmt. Der Druck von 20,7 atü wird 3 Stunden lang beibehalten. Nach dem Abstellen der Heizquelle kühlt der Autoklav 1 Stunde ab; dann wird er geöffnet, nachdem zuvor der noch vorhandene Überdruck durch Öffnen des Ventils entfernt ist; die Prismen werden sofort in kochendes Wasser gebracht, das mit kaltem Wasser innerhalb 15 Minuten auf 21'C abgekühlt wird. Diese Temperatur wird noch 15 Minuten beibehalten, bevor die Prismen oberflächlich getrocknet und gemessen werden.
  • Der Unterschied in der Länge des Prismas vor und nach dem Autoklavversuch wird in Prozenten ausgedrückt und als Autoklavdehnung des Zementes bezeichnet.
    Ergebnisse
    Autoklav-
    dehnung
    Portlandzement, rein ............... 0,697°/o
    Portlandzement -'r 1.25 °/o CaS ...... 0,4350/,
    Portlandzement, rein . . . . . . . . . . . . . . . 2,82 «/o
    Portlandzement -i- 1,30°/o CaS ...... 0,913°/o

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herabsetzung der Dehnung von unter Verwendung von Zement hergestellten Formkörpern bei der Behandlung mit Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Zement oder diesen enthaltenden Gemischen bis zu 5 °/o der Zementmenge, vorzugsweise aber 1 bis 3 °/o Sulfide zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man fertigem gemahlenem Zement ein Sulfid oder ein Sulfid enthaltendes Gemisch, die die gleiche Korngröße wie der Zement aufweisen, zusetzt und gut vermischt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Sulfid oder ein Sulfid enthaltendes Gemisch dem Zementklinker zusetzt und beides gemeinsam zermahlt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sinterprozeß zur Herstellung von Zementklinker durch Zugabe von Sulfaten und Reduktionsmitteln so führt, daß der gewünschte Sulfidgehalt erreicht wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Sulfid Calciumsulfid oder solches bildende Verbindungen benutzt werden.
DEV18416A 1959-10-27 1960-04-09 Verfahren zur Herabsetzung der Dehnung von unter Verwendung von Zement hergestellten Formkoerpern bei der Behandlung mit Wasserdampf Pending DE1142538B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3130256A1 (de) * 1980-08-01 1982-07-08 Bpb Industries Ltd., London Zementartige ueberzugsmasse

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DE3130256A1 (de) * 1980-08-01 1982-07-08 Bpb Industries Ltd., London Zementartige ueberzugsmasse

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