DE1139940B - Zahnwurzelfuellmasse - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

W 25981 IVa/30 h

ANMELDETAG: 10. JULI 1959

BE KANNTMACHUNG
DEH ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 22. NOVEMBER 1962

Gegenstand des Patentes 1 073 154 sind Kombinationen von Grundstoffen zur Herstellung von Zahnwurzelfüllmassen folgender Zusammensetzung:

(A) vorwiegend difunktionelle, lineare Organopolysiloxane der allgemeinen Formel

X-O-Si(R)₂-[O-Si(R)₂]^-O-Si(R)₂-OX

(R = Alkyl oder Aryl, X = H oder R und η mindestens 50),

(B) mehr als difunktionelle organische Silicium- oder Titanverbindungen als Vernetzer,

(C) zur Härtung von Organopolysiloxanharzen an sich bekannte Katalysatoren.

Diese insbesondere für vorläufige Zahnwurzelfüllungen geeigneten kalthärtenden Silikonkautschukmassen haben vor den üblichen Massen den Vorteil, daß sie bei ihrer Entfernung aus dem Zahn vom Zahnarzt nicht herausgebohrt werden müssen, sondern lediglich mit einer Pinzette wie ein Stöpsel herausgezogen werden. Ein Nachteil ist, daß bei den kleinen Mengen, die vom Zahnarzt jeweils gebraucht werden, und bei der Häufigkeit des Gebrauchs in der zahnärztlichen Praxis das Verrühren des Härters (C) mit den Bestandteilen (A) und (B) vor dem Gebrauch beschwerlich ist. Es war daher erwünscht, ein Silikonprodukt zu entwickeln, das bereits mit dem Härter zusammen verpackt ist, aber erst im Munde unter dem Einfluß des Speichels erhärtet.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß mit besonderem Vorteil solche Gemische als Wurzelfüllmassen verwendbar sind, die aus hydroxylendblockierten, linearen Diorganopolysiloxanen und geringen Mengen Methyltriacetoxysilan bestehen. Die Herstellung dieser Kombinationen ist im einzelnen in der belgischen Patentschrift 569 320 näher beschrieben.

Die angegebenen Bestandteile reagieren miteinander in der Kälte auch in Abwesenheit eines Katalysators, denn unter dem Einfluß von Luftfeuchtigkeit oder Speichel wird das Methyltriacetoxysilan hydrolysiert. Es liegt dann ein mehr als difunktionelles Silikonharz und Essigsäure vor, wobei das mehr als difunktionelle Silikonharz als Vernetzer und Essigsäure als Vernetzungskatalysator wirken. Die neuen Gemische können somit ohne besonderen Katalysator benutzt werden. Es ist Zahnwurzelfüllmasse

Anmelder:

Wacker-Chemie G. m. b. H.,
München 22, Prinzregentenstr. 22

Dr. Siegfried Nitzsche und Dr. Manfred Wick,

Burghausen (Obb.),
sind als Erfinder genannt worden

lediglich notwendig, die Bestandteile zu mischen; dies kann bereits im Herstellungsbetrieb erfolgen, so daß eine getrennte Verpackung der Komponenten entbehrlich ist. Dies ist naturgemäß ein wesentlicher Vorzug der neuen Kombinationen. Zweckmäßig ist es, die Mischung der Bestandteile in einer bequem zu handhabenden Tube in den Handel zu bringen. Die neuen Mittel können Füllmittel, Desinfektionsmittel und sonstige bei Wurzelfüllmassen übliche Zusatzstoffe enthalten.

Beispiel

Es werden gemischt: 100 Gewichtsteile hydroxylendblockiertes, lineares Dimethylpolysiloxanöl einer Viskosität von 20 000 cSt, 3,3 Gewichtsteile Methyltriacetoxysilan und 50 Gewichtsteile Kieselgur und in eine für die Arbeit des Zahnarztes bestimmte Tube abgefüllt.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Zahnwurzelfüllmassen, dadurch gekennzeich net, daß sie aus einem Gemisch aus hydroxyl-endblockierten linearen Diorganopolysiloxanen und Methyltriacetoxysilan besteht.

2. Zahnwurzelfüllmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich Füllmittel und bzw. oder Desinfektionsmittel und bzw. oder sonstige in Wurzelfüllmassen übliche Zusätze enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 160 543.