DE1136607B

DE1136607B - Elektromotorisch angetriebener Handschleifer

Info

Publication number: DE1136607B
Application number: DEL30797A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Erwin Stiltz
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1958-07-14
Filing date: 1958-07-14
Publication date: 1962-09-13

Description

Elektromotorisch angetriebener Handschleifer Bekanntlich steigt die Schleifleistung einer Schleifscheibe proportional mit der Umfangsgeschwindigkeit an, sofern der bearbeitete Werkstoff einen Fließspan ergibt. Demnach ist z. B. die Schleifleistung bei einer Umfangsgeschwindigkeit von 60 m/s um 50 % höher als bei 40 m/s. Aus diesem Grund ist man stets bestrebt, die Drehzahl einer Schleifmaschine entsprechend der zulässigen Grenzumfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe zu wählen.
Nützt sich die Schleifscheibe im Betrieb auf einen bestimmten Durchmesser ab, so geht die Schleifleistung entsprechend der Durchmesserminderung zurück. Es ist daher bei Elektrohandschleifgeräten, sofern wirtschaftlich gearbeitet wird, üblich, die auf einen bestimmten Durchmesser abgenutzte Schleifscheibe auf eine andere Maschine mit höherer, günstigerer Drehzahl umzusetzen.
Es sind auch elektromotorisch angetriebene Handschleifer bekannt, deren Arbeitswellendrehzahlmittels eines Zahnradwechselgetriebes stufenweise veränderlich ist. Diese Maschinen entsprechen jedoch nicht den Unfallverhütungsvorschriften, gemäß denen bei Schleifmaschinen mit veränderlicher Drehzahl zwangsweise wirkende Verriegelungen vorgesehen sein müssen, die ein Umschalten auf höhere Drehzahl bei noch zu großem Schleifscheibendurchmesser verhindern.
Es ist ferner bei stationären Schleifmaschinen zur Aufrechterhaltung einer nahezu konstanten Umfangsgeschwindigkeit bekannt, die Schleifwelle über ein Keilriemenstufengetriebe anzutreiben. Bei diesen Maschinen sind die Schutzhauben der Schleifscheiben zweiteilig und dem Schleifscheibendurchmesser anpaßbar ausgebildet, wobei eine Verriegelungsvorrichtung das Einschalten einer höheren Drehzahl bei zu großem Schleifscheibendurchmesser verhindert.
Es wurden auch schon elektromotorisch angetriebene sowie mit Preßluft betätigte Handschleifinaschinen vorgeschlagen, deren Arbeitswellendrehzahl über ein durch ein Schiebeglied schaltbares Zahnradwechselgetriebe bzw. durch einen den Durchströmquerschnitt beeinflussenden Regelschieber veränderbar ist. Um dabei die Einstellung einer höheren Drehzahl bei noch zu großem Schleifscheibendurchmesser unmöglich zu machen, ist das Schiebeghed so ausgebildet und angeordnet, daß es erst nach entsprechender Abnutzung der Schleifscheibe mit gleichzeitigem Austausch der Schleifscheibenschutzhaube gegen eine kleinere bewegbar ist. Das Schiebeglied kann bei diesen bereits vorgeschlagenen Handschleifmaschinen auch mit einem unter die Schutzhaube greifenden Bauelement versehen sein, das bei zu großem Schleifscheibendurchmesser an dem Schleifscheibenrand anstößt und auf diese Weise die Einstellung einer zu hohen Drehzahl bei unverändert gebliebenem Schutzhaubendurchmesser verhindert.
Demgegenüber wird bei einem elektromotorisch angetriebenen Handschleifer das Einstellen einer zu hohen Arbeitswellendrehzahl erfindungsgemäß dadurch verhindert, daß als Schiebeglied ein mit der verstellbar ausgeführten Schutzhaube fest verbundener Ziehkeil mit Kupplungskugeln verwendet ist.
Die Stufenschaltung eines Zahnradwechselgetriebes mittels Ziehkeil ist an sich bekannt. Bei elektromotorisch angetriebenen Handschleifern kam diese Schalteinrichtung jedoch noch nicht zur Anwendung.
In Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist ein elektromotorisch angetriebener Handschleifer gemäß der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Getriebekopf und einen Teil des Elektromotors des Schleifers und Fig. 2 eine Unteransicht.
Die Schleifscheibe 1 ist auf der Schleifwelle 2 befestigt, die über die Kegelräder 3 und 4 angetrieben wird. Das Kegelrad 4 sitzt auf einer hohl ausgeführten Vorgelegewelle 5, in deren Bohrung 6 ein Ziehkeil 7 untergebracht ist. Gleichfalls auf der Hohlwelle laufen die Vorgelegeräder 8 und 9, die mit den auf der Motorwelle angeordneten Gegenrädern 10 und 11 im Eingriff stehen. Wird entsprechend Fig. 2 bei abgenutzter Schleifscheibe die Schutzhaube 12, wie gestrichelt eingezeichnet, auf den Durchmesser der abgenutzten Scheibe verstellt, so verschiebt sich der Hebel 13 in Pfeilrichtung und zieht den Ziehkeil 7 um ein gewisses Stück aus der Hohlwelle 5 heraus. Der Ziehkeil ist mit einer Einschnürung 14 versehen, in der eine Kugel 15 ruht. Beim Herausziehen des Ziehkeils wird die Kugel 15 angehoben und kommt durch die Bohrung 16 teilweise in eine Nut 17 am Vorgelegerad 8 zu liegen und stellt so eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Vorgelegerad und Vorgelegewelle her. Die Kugel 18, die bisher mit dem Vorgelegerad 9 im Eingriff stand, senkt sich in die Einschnürung 14, so daß dieses Vorgelegerad nunmehr leer auf der Vorgelegewelle umlaufen kann. In dem Ausführungsbeispiel ist ein zweistufiges Schältgetriebe dargestellt. Ist die Schleifscheibe auf die Hälfte des ursprünglichen Durchmessers abgenutzt, so kann durch Verstellen der Schutzhaube das Getriebe auf eine solche Übersetzungsstufe geschaltet werden, die die doppelte Drehzahl der Schleifspindel und damit wieder die ursprüngliche Umfangsgeschwindigkeit ergibt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektromotorisch angetriebener Handschleifer, dessen Arbeitswellendrehzahl über ein durch ein Schiebeglied schaltbares Zahnradwechselgetriebe stufenweise veränderbar ist, wobei das Schiebeglied erst nach entsprechender Abnutzung der Schleifscheibe mit gleichzeitiger Verkleinerung der Schutzhaube zur Drehzahlerhöhung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Schiebeglied ein mit der verstellbar ausgeführten Schutzhaube (12) fest verbundener Hebel (13) Ziehkeil (7) mit Kupplungskugeln (15, 18) verwendet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 942 785; schweizerische Patentschriften Nr. 279 395, 146 930; britische Patentschriften Nr. 752 251, 167 372; USA.-Patentschriften Nr. 2 273 626, 2 101 305, 1784133. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 1103 804, 1088 384.