DE1135231B

DE1135231B - Bodenbearbeitungsgeraet, insbesondere Pflug

Info

Publication number: DE1135231B
Application number: DEP23716A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Heinrich Lemken
Original assignee: Lemken GmbH and Co KG
Current assignee: Lemken GmbH and Co KG
Priority date: 1959-10-17
Filing date: 1959-10-17
Publication date: 1962-08-23

Description

Bei Bodenbearbeitungsgeräten, insbesondere Pflügen, deren Traggestell oder Tragrahmen mittels eines Dreipunktgestänges mit dem Schlepper gelenkig und in der Höhe einstellbar verbunden ist, wird der obere Lenker während der Pflugarbeit je nach dem Gewicht oder der Schwerpunktlage des Pflugs, oder je nach der Festigkeit des Bodens und der Art der Bodenbearbeitung auf Zug oder Druck beansprucht. Bei solchen Schleppern, bei denen die jeweilige Arbeitstiefe des Pflugs in Abhängigkeit von dem im oberen Lenker herrschenden Arbeitsdruck, mittels der sogenannten auf Druck ansprechenden Regelhydraulik gesteuert wird, versagt eine solche Regelung, wenn im oberen Lenker Zugkräfte auftreten oder diese Kräfte zu NuU werden.

Um hier Abhilfe zu schaffen ist es bekannt, die den Pflug gegen den Ackerboden abstützende Schleif sohle oder -rolle mit so starken Federn gegen den Pflugkörper oder den Grindel abzustützen, daß beim Pflügen ein sich als Druck auf den oberen Lenker auswirkendes Moment um den Anlenkpunkt des Pflugs an der Anbauvorrichtung auftritt. Jedoch arbeitet eine solche Vorrichtung nicht immer zuverlässig. Bei weichem nachgiebigem Boden drückt sich die Schleifsohle oder -rolle mehr oder weniger tief in den Boden ein, so daß der auf den oberen Lenker mittels der Feder ausgeübte Druck in Abhängigkeit von der Bodenart unterschiedlich ist. Auch sind diese Teile der Abnutzung unterworfen, und die beweglichen Teile können sich durch Schmutz und dadurch verursachte übermäßige Reibung festsetzen, wodurch die Vorrichtung unwirksam wird.

Die Erfindung bezieht sich auf ein dreipunktabgestütztes Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere auf einen Pflug, und besteht in der Anwendung eines an sich bekannten, im oberen Lenker des Dreipunktgestänges eine zusätzliche Druckbeanspruchung erzeugenden elastischen Verbindungsgliedes an in bekannter Weise mittels Regelhydraulik tiefengesteuerten Bodenbearbeitungsgeräten.

Die bekannten, im oberen Lenker des Dreipunktgestänges eine zusätzliche einstellbare Druckbeanspruchung erzeugenden elastischen Verbindungsglieder dienen grundsätzlich einem anderen Zweck.

Bei einer Ausführungsform soll das zusätzlich angeordnete elastische Verbindungsglied dazu dienen, den Aushebevorgang des Geräts bei Handbedienung zu unterstützen. Während des Arbeitens des Geräts soll das elastische Verbindungsglied keine Wirkung auf die Arbeit des Geräts ausüben. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung dient das zusätzliche elastische Verbindungsglied zum seitlichen Verstellen des An-Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere Pflug

Anmelder:
Pflugfabrik Lemken K. G., Alpen (Ndrh.)

Dipl-Ing. Heinrich Lemken, Wesel/Rhein,
ist als Erfinder genannt worden

baugeräts. Mit dem bei dieser Vorrichtung auf den oberen Lenker zusätzlich übertragenen Druck soll ebenfalls keine besondere Wirkung auf die Arbeit des Geräts ausgeübt werden.

Mit der erfindungsgemäßen Kombination wird auf jeden Fall das einwandfreie Funktionieren der Regelhydraulik gewährleistet, da der zur Tiefensteuerung des Geräts erforderliche Druck im oberen Lenker stets vorhanden ist. Auch bei dem Gegenstand der Erfindung ist es vorteilhaft, die wirksame Kraft des elastischen Verbindungsglieds in ihre Größe einstellbar zu machen.

In der Zeichnung stellen Abb. 1 und la Ausführungsbeispiele der Erfindung an einem Schlepper dar, der mit einer arbeitsdruckgesteuerten Tiefenregulierungseinrichtung versehen ist.

In Abb. 1 besitzt der auf dem Schlepper 1 aufgebaute Kraftheber 2 eine seine Hub- und Senkbewegung beeinflussende, durch den Arbeitsdruck auf den beweglichen Anlenkpunkt 3 betätigte Steuereinrichtung 4 bekannter Art. Der obere Lenker 5 verbindet den Anlenkpunkt 3 mit dem oberen Gerätekupplungspunkt 6. Der Kraftheber 2 bewegt mit seinen Armen 7 über die Hubstangen 8 die unteren Lenker 9 zum Ausheben, Absenken und gegebenenfalls zur Tiefenregulierung auf und ab. Die Lenker 9 verbinden die unteren Schlepperanlenkpunkte 10 mit den unteren Kupplungspunkten 11 des Pflugs 12.

Erfindungsgemäß ist über dem oberen Lenker 5 eine den Festpunkt 18 des Schleppergehäuses mit dem Festpunkt 19 der Gerätekoppel verbindende Zugfeder 20 angeordnet, deren Spannung mittels Schraubenspindel 21 und Flügelmutter 22 verändert werden kann.

Die Wirkungsweise der in Abb. 1 dargestellten Anordnung ist folgende:

Durch das Gewicht des Pflugs 12, das um die auf die arbeitenden Pflugkörper wirkenden Bodenkräfte

209 637/121

vermehrt wird, entsteht besonders dann, wenn der Pflug mehrscharig oder als Drehpflug ausgebildet ist, leicht ein um die Kupplungspunkte 11, in der dargestellten Anordnung im Uhrzeigersinn wirkendes, den oberen Lenker 5 auf Zug beanspruchendes Drehmoment, wodurch der für ein Ansprechen der Tiefenregulierungsvorrichtung 4 notwendige Druck im Anlenkpunkt 3 fehlt. Wenn nun durch ein entsprechendes starkes Spannen der Feder 20 ein dem rechtsdrehenden Moment entgegenwirkendes Moment an der Gerätekoppel erzeugt und damit wieder eine Druckbeanspruchung des oberen Lenkers 5 hervorgerufen wird, ist ständig die Voraussetzung für das ordnungsmäßige Arbeiten der Tiefenregulierungseinrichtung 4 gegeben.

Die Wirkungsweise ist die gleiche wie die vorbeschriebene, wenn gemäß Abb. la der geräteseitige Befestigungspunkt 19 der Feder 20 an dem im Festpunkt 6 mit dem Gerät verbundenen Teil des oberen Lenkers 5 angebracht ist.

Bei Fahrten mit dem angebauten Gerät zum Acker und zurück kann nötigenfalls die Feder 20 so stark gespannt werden, daß der sonst bei angehobenem Gerät auf Zug beanspruchte obere Lenker S ausgeschaltet wird und das Gerät elastisch in der Feder hängt. Dadurch können Überbeanspruchungen durch Stöße im Anbaugestänge vermieden werden.

Das elastische Verbindungsglied 20 kann auch in anderer, die gleiche Wirkung erzielender Anordnung, z. B. als Druckfeder oder als Hebelgestänge mit beliebigem Kraftspeicher ausgeführt werden.

Außerdem kann die Verstellung der wirksamen Kraft des elastischen Verbindungsglieds 20 statt durch Schraubenspindel und Flügelmutter mittels Hebel oder Exzenter oder Zahnstange od. dgl. mit entsprechenden Rasten erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere Pflug, dessen Traggestell oder Tragrahmen mittels Dreipunktgestänges mit dem Schlepper gelenkig und in der Höhe einstellbar verbunden ist, gekenn zeichnet durch die Anwendung eines an sich bekannten, im oberen Lenker des Dreipunktgestänges eine zusätzliche Druckbeanspruchung erzeugenden elastischen Verbindungsgliedes an in bekannter Weise mittels Regelhydraulik tiefengesteuerten Bodenbearbeitungsgeräten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Kraft des elastischen Verbindungsgliedes (20) in ihrer Größe einstellbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das durch das elastische Verbindungsglied (20) erzeugte Drehmoment beim Anheben des Gerätes (12) kleiner ist als das durch das Gewicht des Gerätes (12) erzeugte Drehmoment.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Transportfahrten mit dem Gerät (12) die wirksame Kraft des elastischen Verbindungsgliedes (20) so erhöht wird, daß das durch das elastische Verbindungsglied (20) erzeugte Drehmoment größer ist als das durch das Gewicht des Gerätes (12) erzeugte Drehmoment.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1032 958;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1036 551;
französische Patentschrift Nr. 69707 Zusatz zu Nr. 1123 220.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen