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Facettiertes Schmuckstück aus Glas, Kunstharz od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf ein facettiertes Schmuckstück aus Glas, Kunstharz od. dgl., dessen
vordere Sichtfläche und dessen Rückseite aus Teilen von in Richtung der Erzeugenden
facettierten Zylinder- und/oder Kegelflächen bestehen.
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Es ist bekannt, Schmucksteine mit den verschiedensten Schliffen und
Formen zu versehen, um die dem echten Schmuckstein eigentümliche Charakteristik
zu erzielen, ihnen durch Verspiegelung der Rückseite die höchste Brillanz zu geben
und sie den Verwendungszwecken entsprechend anzupassen, wie z. B. Ringsteine, Ohrgehänge,
Anhänger, Kolliers usw.
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Allen diesen bekannten Formen gemeinsam ist eine Vielzahl von Facetten,
die meist um eine senkrecht stehende Mittelachse angeordnet sind. Sie haben den
Nachteil, daß ihre Herstellung durch die Vielzahl der Facetten und der jeweils verschieden
einzustellenden Schleifwinkel sehr kompliziert und damit teuer wird. Bei Überzug
der Schmucksteine mit irisierenden Schichten, die ganz bedeutende Farbeffekte zur
Folge haben, ist eine Abkehr von der Imitation echter Schmucksteine gegeben. Die
Farbeffekte sind entsprechend der Kleinheit der Facetten und ihrer Vielzahl von
Winkellagen in viele Farbnuancen aufgegliedert und wirken dabei eher unruhig und
verwischt, als klar und aufgelöst.
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Die Erfindung vermeidet die geschilderten Nachteile durch Abkehr von
den bisher gebräuchlichen Schmucksteinformen und -schliffen, indem bei einem facettierten
Schmuckstück aus Glas, Kunstharz od. dgl., dessen vordere Sichtfläche und dessen
Rückseite aus Teilen von in Richtung der Erzeugenden facettierten Zylinder- und/oder
Kegelflächen bestehen, die Achsen der Zylinder- bzw. Kegelflächen sich kreuzen oder
schief zueinander stehen, so daß die Facetten - bei Betrachtung des Steines von
seiner Sichtfläche her - netzartig angeordnet erscheinen.
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Eine bekannte Ausführung eines Schmucksteines, bei dem sich die Achsen
der ihn bildenden facettierten Kegelflächen ebenfalls schneiden, jedoch in einer
Weise, daß die Facetten in der Draufsicht auf den Stein ein in der Geometrie als
Strahlenbündel bezeichnetes Gebilde ergeben, bietet in der Ansicht nicht die reiche
Facettierung, die auf die erfindungsgemäße Weise erzielbar ist.
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Im Sinne der Erfindung kann beispielsweise die Steinvorderseite ein
Zylindermantelstück mit parallel zur Achse verlaufenden Facettenflächen und die
Rückseite ebenfalls einen Zylindermantelausschnitt bildet, wobei beide Zylinderachsen
senkrecht zueinander stehen. Zweckmäßig ist die Rückseite mit einem undurchsichtigen
Spiegelbelag versehen, oder es kann auch der Schmuckstein ganz oder teilweise mit
irisierenden Schichten überzogen sein, die z. B. im Vakuum aufgedampft oder auf
andere an sich bekannte Weise aufgebracht sind.
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Ist z. B. die Rückseite des Steines verspiegelt, dann sieht, zufolge
der Lichtbrechungs- und Reflexionsgesetze, die Vorderfläche aus, als wäre der Stein
mit unzähligen viereckigen Facetten geschliffen, die in Reihen zueinander stehen.
Es wäre in Wirklichkeit unmöglich, diese Facetten zu schleifen, weil sie räumlich
nicht Platz haben und sich unbedingt Verschneidungen zwischen den Facetten ergeben
würden. Besteht beispielsweise jede Seite aus sieben Längsfacetten, so täuscht der
Sein 7 - 7 = 49 Facetten vor, tatsächlich sind jedoch nur 7 + 7 = 14 Facetten angeschliffen
worden. Daraus folgt, daß zur Vortäuschung von neunundvierzig Facetten nur sieben
Längsfacetten an der vorderen Sichtfläche und sieben Längsfacetten an der Rückseite
des Steines zu
schleifen sind. Diese Längsfacetten sind mit einfachen
Einrichtungen in kurzer Zeit herstellbar, weil sie gruppenweise nur je eine Schleifstellung
benötigen. Die anschließenden Facetten brauchen nur durch Weiterschalten des Zylindermantels
entsprechend der Facettenteilung in die Schleiflage gebracht zu werden. Der geschilderte
neue Effekt ist daher mit geringem Fertigungsaufwand erzielbar.
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Ist die Rückseite mit irisierenden Schichten versehen, treten nach
Art, Zahl und Dicke derselben einzigartige Lichteffekte auf, die wieder von der
Winkellage der Facetten und dem Sichtwinkel des Betrachtenden abhängen. So entstehen
z. B. bei einer bestimmten irisierenden Schicht folgende Farbeffekte, wenn die Sehstrahlen
des Betrachtenden senkrecht auf die vordere Sichtfläche des Steines auftreffen:
Mittelstreifen ..................... Violett Nächster Seitenstreifen links und rechts
Orange Zweitnächster Seitenstreifen links und rechts ..........................
Grün Drittnächster Seitenstreifen links und rechts ......:................... Blau
als Ausschnittte aus der Spektralfarbenskala. Gleichzeitig sind diese Farbstreifen
in feinen Abstufungen entsprechend der sich spiegelnden Facetten der Rückseite gegliedert,-
was den Farbeffekt noch weiter erhöht. Bei etwas seitlicher Sicht ändern sich sofort
die Tönungen der Streifen und gelangen dabei in einen anderen Bereich der Spektralfarbenskala.
Ein ähnlicher Farbeffekt läßt sich erzielen, wenn man als Ausgangsform nicht Zylinder,
sondern Kegelmantelflächen benutzt, an denen sich pyramidenseitenförmig die Facetten
aneinanderreihen. Auch diese Art von Schliff läßt sich ebenso einfach und billig
auf Maschinen herstellen, weil nur eine einzige Schleiflage nötig ist. Dadurch entstehen
mehr oder weniger geneigte Streifen, die nicht mehr durch Rechtecke, sondern durch
Trapeze unterteilt sind.
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Weitere Variationen sind möglich, daß z. B. die Oberseite des Steines
einen Zylindermantel, die Unterseite einen Kegelmantel als Ausgangsform aufweist,
oder umgekehrt. Die Größe der Zylinder bzw. Kegelradien und die Lage zueinander
ergeben verschiedene Wirkungen.
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Die äußere Randbegrenzung des Schmucksteines kann dabei in üblichen
planimetrischen Formen bzw. auch figural ausgeführt sein. Soll der Schmuckstein
nicht gefaßt werden, bringt man zweckmäßigerweise durchgehende Bohrungen zur Befestigung
an.
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Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung näher erläutert werden,
in der einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind.
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Fig. 1 zeigt einen Stein, dessen vordere Sichtfläche durch eine konvexe,
facettierte Zylinderfläche a und dessen Rückseite durch eine Zylinderfläche b gebildet
ist, deren Zylinderachsen zueinander senkrecht stehen. Die Verschneidung der Vorder-
und Rückenflächen bildet ein Oval c als Begrenzung entlang einer gekrümmten Fläche.
Fig. 1 a ist eine Seitenansicht, Fig. 1 b ein Grund'riß desselben, denen die parallel
von oben nach unten verlaufenden Facetten a der Sichtfläche und die dazu senkrecht
verlaufenden Facetten b der Rückseite entnehmbar sind. In den Fig. 2 und 3 sind
beispielsweise die rückwärtigen Facetten b einmal nach links und das zweite Mal
nach rechts geneigt dargestellt. Mit a sind die Facetten der vorderen Sichtfläche
bezeichnet.
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Der viereckige Schmuckstein nach Fig.4, dessen Vorderseite wieder
von oben nach unten verlaufende Facetten a und senkrecht dazu verlaufende Facetten
b auf der Rückseite aufweist, hat zufolge seines Aufbaues bzw. seiner Außenflächenbegrenzung
starke Randflächen c und d. Der oval geformte Stein nach Fig.5 besitzt vorn gegen
die Horizontale geneigte Facetten e an einem Kegelmantel und an der Rückseite senkrecht
verlaufende Facetten b, die an einem Zylindermantel ausgebildet sind. Der schmal
gehaltene äußere Rand c verläuft wieder in einer gekrümmten Fläche. Die in Fig.
6 dargestellte Schmucksteinform mit Kegelfacetten e vorn und Zylinderfacetten b
rückwärts besitzt wieder flächig verlaufende Ränder c und d.
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Der Stein nach Fig. 7 ist vorn aus zwei zusammenstoßenden Kegelflächen
mit den Facetten e und e' gebildet und rückwärts aus einer Zylinderfläche mit den
Facetten b, während der Schmuckstein nach Fig. 8 aus zwei vorderen und zwei hinteren
Kegelpaaren besteht mit den Facetten e und e' bzw. f und f'. Fig. 8 a zeigt den
Grundriß des Steines, in welchem die Vorderseite mit den Facetten e, e' und die
Facetten feiner Kegelrücksetenhälfte sowie der Rand c ersichtlich sind. In Fig.
9 besteht die vordere Sichtfläche aus einer ebenen Fläche g (Zylinder mit unendlichem
Radius) und die Rückseite aus einem Zylindermantel mit den Facetten b. Zum Annähen
des Steines sind beispielsweise durchgehende Löcherh eingebracht. In den Fig.10
bis 12 sind einige Schmucksteine mit figuraler Begrenzung dargestellt, wobei sowohl
die Sichtflächen als auch die Rückseiten aus facettierten Zylinderausschnitten gebildet
sind, deren Zylinderachsen zueinander senkrecht stehen. Die Begrenzung des Schmucksteines
gemäß Fig. 10 ist in Herzfarm, gemäß Fig. 11 in Kreuzform und gemäß Fig. 12 in Glockenform
gehalten, wobei die Vorderfacetten mit a, die rückwärtigen mit
b bezeichnet sind. Wenn die Schmucksteine nicht in Fassungen gehalten werden
sollen, sind Annählöcher h vorgesehen.
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Die Farhabstufung durch die neue Schlifform des. Steines ist eine
ganz neuartige und unterscheidet sich von den bisher erzielten Effekten üblicher
Steinausführungen dadurch, daß nebeneinander Farbstreifen entstehen, in denen sich
in feinen Nuancen und. Lichtreflexionen die rückwärtigen Flächen geordnet widerspiegeln,
also gewissermaßen eine FarbeingEederung erhalten. Zum Beispiel wirkt ein Streifen
rot, obwohl derselbe aus mehreren Rotnuancen flächenartig wie im Mosaik zusammengesetzt
ist. Das gleiche trifft bei Grün, Blau und anderen Farben zu. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung von unechten Schmucksteinen können Effekte erzielt werden, die bei
echten Steinen nie vorhanden sind. über den Wortlaut des Anspruchs hinausgehende
Teile der Beschreibung dienen nur der Erläuterung und sind nicht Gegenstand der
Erfindung.