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Kraftfahrzeug-Scheinwerferanlage für Teilfernlicht Wegen der schlechten
Sichtverhältnisse bei normalem Abblendlicht hat man seit längerer Zeit nach Möglichkeiten
gesucht, ein für entgegenkommende Fahrer blendungsfreies Fernlichtsystem zu finden.
Es wurden Vorschläge gemacht, polarisiertes Licht oder periodisch unterbrochenes
Licht zu verwenden. Diese beiden Vorschläge haben neben anderen Mängeln bekanntlich
den Nachteil, daß sie nur dann anwendbar sind, wenn sämtliche am Verkehr beteiligten
Fahrzeuge nach dem betreffenden System ausgerüstet sind. Sie konnten sich deshalb
nicht einführen.
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Eine gewisse Verbesserung gegenüber dem normalenAbblendlicht konnte
durch das »asymmetrische Abblendlicht« erreicht werden, bei dem die Grenze der Ausleuchtung
des Fahrer-Gesichtsfeldes nach rechts hin etwas ansteigt.
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Erheblich besser sind Scheinwerferanlagen, bei welchen das Gesichtsfeld
des Fahrers oberhalb der Grenze des normalen Abblendlichtes je nach der Verkehrslage
teilweise aufgehellt und teilweise abgedunkelt werden kann (sogenanntes Teilfernlicht).
Bei den bekannten Scheinwerferanlagen dieser Art kann bei Geradeausfahrt im Falle
des Entgegenkommens eines Fahrzeuges auf der linken Fahrbahnseite die rechte Seite
der Fahrbahn noch ausgeleuchtet werden. Es sind auch Vorschläge bekanntgeworden,
mit Hilfe einer seitlichen Schwenkung des Scheinwerfers oder eines in seinem Innern
angebrachten Blendenschirms die vertikale Grenze zwischen dem rechten, ausgeleuchteten
und dem linken, nicht ausgeleuchteten Raum zur Berücksichtigung von leichten Straßenbiegungen
usw. seitlich zu verschieben. Endlich ist ein Vorschlag bekanntgeworden, den Scheinwerfer
so auszubilden, daß beim Entgegenkommen eines Fahrzeuges durch Hereinbringen eines
Doppelprismas in den Strahlengang der Lichtkegel nach rechts und links aufgespalten
wird, so daß dazwischen eine dunkle Zone entsteht, in der der entgegenkommende Fahrer
nicht geblendet wird.
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Die Erfindung hat ein weiter verbessertes Teilfernlichtsystem zum
Gegenstand, bei welchem ebenfalls das Gesichtsfeld des Fahrers oberhalb der Grenze
des normalen Abblendlichtes je nach der Verkehrslage teilweise aufgehellt und teilweise
abgedunkelt werden kann. Sie besteht darin, daß Mittel vorgesehen sind, um diese
Aufhellung und Abdunkelung in etwa vier bis zehn aneinander anschließenden Vertikalzonen
getrennt vorzunehmen, und daß die vertikalen Grenzen zwischen diesen Zonen gegenüber
dem Fahrzeug fest orientiert sind.
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Es liegt auf der Hand, daß sich ein Teilfernlichtsystem mit einer
solchen Zonenunterteilung den praktischen Erfordernissen des Verkehrs besser anpaßt
als die bekannten Systeme, die ja nur eine abgedunkelte Zone aufweisen können. Beim
Entgegenkommen oder Vorausfahren von Fahrzeugen können eine oder mehrere Zonen der
erfindungsgemäßen Scheinwerferanlage abgedunkelt werden, und beim Durchfahren von
Straßenbiegungen kann ein abgedunkeltes Feld die Zonen schrittweise durchwandern.
Es kann nicht nur rechts und links von einem entgegenkommenden Fahrzeug eine Ausleuchtung
erfolgen, sondern in vielen Fällen auch zwischen zwei Fahrzeugen. Dies macht sich
z. B. beim Durchfahren von S-Kurven vorteilhaft bemerkbar. Die Sichtmöglichkeiten
werden somit durch die Erfindung für den Durchschnitt der Verkehrssituationen erheblich
verbessert. Je feiner die Zonenunterteilung gemacht wird, um so näher kommt man
an das theoretische Optimum der Sichtmöglichkeit nach dem Teilfernlichtprinzip heran.
Doch dürfte es sinnlos sein, mit der Anzahl der Zonen wesentlich über zehn hinauszugehen.
Abgesehen von dem größeren Aufwand sind einer noch feineren Aufteilung dadurch Grenzen
gesetzt, daß wegen der mit dem gegenseitigen Abstand der beiden Scheinwerfer eines
Wagens gegebenen Parallaxe eine gewisse Unschärfe der Zonenränder eingehalten werden
muß.
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Die gemäß der Erfindung feste Orientierung der vertikalen Grenzen
zwischen den Zonen gegenüber dem Fahrzeug ermöglicht besonders günstige konstruktive
Lösungen, wie sie im folgenden beispielsweise angegeben werden. Der praktische Aufwand
für eine solche Anordnung ist dadurch kaum größer als für eine einwandfreie technische
Durchbildung einer Anlage mit seitlicher Schwenkung einer einzigen vertikalen Lichtgrenze.
Im übrigen hat die erfindungsgemäße Teilfernlichtanlage mit den bekannten Vor-
Schlägen
für Teilfernlicht den Vorteil gemeinsam, daß sie die Sicht in dem damit ausgerüsteten
Fahrzeug verbessert, ohne daß dabei eine bestimmte Ausrüstung der Fahrzeuge anderer
Verkehrsteilnehmer nötig ist.
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In Fig. 1 ist zur Verdeutlichung dargestellt, wie das Gesichtsfeld
des Fahrers beispielsweise im Falle des Entgegenkommens eines Wagens auf gerader
Fahrbahn ausgeleuchtet wird. Der eigene Wagen ist dabei nicht gezeichnet; es ist
angenommen, daß er auf der rechten Straßenseite in Richtung des dort eingezeichneten
Pfeiles fährt. Die Figur stellt somit etwa den Ausschnitt aus der Landschaft dar,
welchen der Fahrer durch die Windschutzscheibe hindurch vor sich hat. Die gestrichelten
RechteckfelderFl . . . Fs sollen Querschnitte durch die aufzuhellenden oder abzudunkelnden
Vertikalzonen bedeuten. Die Zone F,
ist wegen eines entgegenkommenden PKW
abgedunkelt, während alle übrigen Zonen ausgeleuchtet sind.
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Die Mittel zum Ausleuchten einer Anzahl n von Vertikalzonen können
beispielsweise in n Einzelscheinwerfern mit angenähert punktförmiger Lichtquelle,
parabolischem Hohlspiegel und einer solchen Streuscheibe bestehen, daß gerade je
eine Zone mit einem solchen Scheinwerfer ausgeleuchtet werden kann. Die als Lichtquellen
verwendeten Glühlampen werden dann einzeln ein- und ausgeschaltet. Da die räumlichen
Abmessungen der Glühwendel in der Glühlampe nicht beliebig Nein gemacht werden können,
müssen die Abmessungen des Hohlspiegels verhältnismäßig groß sein, um eine noch
ausreichende Randschärfe der Zonen zu erreichen. Eine solche konstruktive Anordnung
kommt dann aus Platzgründen nur für Großfahrzeuge in Betracht.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann man jedoch auch ohne
eine solche Vielzahl von Scheinwerfern auskommen. Es sind dann ein oder zwei Scheinwerfer,
die - wie an sich bekannt -nach Art eines Projektors eine Lichtquelle, einen Beleuchtungs-Hohlspiegel
und eine Objektivlinse enthalten, vorgesehen, und die Mittel zum getrennten Aufhellen
und Abdunkeln der Vertikalzonen bestehen in einer entsprechenden Anzahl elektromagnetisch
betätigter lichtundurchlässiger Zungen, die um eine horizontale Achse schwenkbar
sind (Fig.2), derart, daß diese Zungen Teile eines in der Brennebene der Objektivlinse
zwischen ihr und der Lichtquelle liegenden Blendenausschnittes entweder freigeben
oder abdecken.
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In Fig.2 ist eine solche Scheinwerferanordnung dargestellt. L stellt
eine Lichtquelle in Gestalt einer Scheinwerferglühlampe mit möglichst konzentrierter
Glühwendel dar. Ein Beleuchtungs-Hohlspiegel H konzentriert den größten Teil des
von der Lichtquelle L ausgehenden Lichtstromes auf das Mittelgebiet eines Blendenausschnittes
B-B. Bei genau punktförmiger Lichtquelle in einem Brennpunkt eines ellipsoidischen
Hohlspiegels, der seinen zweiten Brennpunkt in der durch B-B gehenden Ebene hätte,
würde sich alles gespiegelte Licht im Mittelpunkt von B-B vereinigen. Wegen der
endlichen Ausdehnung der Glühwendel ist dies praktisch nur unvollkommen möglich;
man erhielte dann bekanntlich im Mittelgebiet von B-B eine unscharfe, vergrößerteAbbildung
der Glühwendel, in welcher jedoch die Wendelstruktur des Glühdrahtes noch erkennbar
wäre. Für eine möglichst günstige Ausleuchtung der Fahrbahn bis in größere Entfernung
ist nun eine solche Lichtverteilung in der B-B-Ebene Voraussetzung, daß in der Mitte
ein längliches Rechteck oder Oval mit horizontaler großer Achse besonders hell ausgeleuchtet
wird und die Helligkeit dann nach außen hin stetig abnimmt, daß aber keine feineren
Strukturen in der Lichtverteilung erkennbar sein dürfen. Aus diesem Grund ist noch
eine schwach wirkende Streuscheibe S zwischen dem Hohlspiegel und der B-B-Ebene
vorgesehen.
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Vor der B-B-Ebene befindet sich eine Objektivlinse OL in einem
solchen Abstand, daß die B-B-Ebene durch OL ins Unendliche abgebildet wird.
In der B-B-Ebene befindet sich außerdem eine Anordnung mit lichtundurchlässigen
Zungen Z, die durch elektromagnetische Betätigung, z. B. durch Umklappen meine Lage
wie Z' oder Z", aus dem Strahlengang herausbewegt werden können.
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In Fig.3 ist eine Draufsicht auf die B-B-Ebene - von der Objektivlinsenseite
gesehen - dargestellt. BR ist ein Blendenring. Der von ihm frei gelassene kreisförmige
Ausschnitt ist in seinem oberen, nicht ganz die Hälfte umfassenden Teil offen. Durch
die umgekehrte Abbildung dieses Teiles ins Unendliche wird der untere Teil des Fahrer-Gesichtsfeldes
ausgeleuchtet (wie bei normalem Abblendlicht). Die untere Begrenzungslinie
AG-AG ergibt die Abblendlichtgrenze. Unterhalb dieser geraden Linie sind
in Fig. 3 den Zonenflächen in Fig. 1 entsprechende rechteckige Flächen dargestellt.
Jede dieser Flächen kann durch eine der lichtundurchlässigen Zungen Z1 . . . Z6
abgedeckt werden, deren Anzahl in diesem Beispiel mit sechs angenommen ist. A-A
stellt eine Linie dar, um die als Achse die Zungen aus dem Strahlengang herausgeschwenkt
werden können. Die Breiten der Rechtecke, d. h. auch die Zungenbreiten und damit
die Breiten der getrennt aufzuhellenden Vertikalzonen sind in der Mitte kleiner
gewählt als außen. Eine solche Einteilung entspricht der Perspektive des Fahrer-Gesichtsfeldes
noch besser als eine gleichmäßige Einteilung wie in Fig. 1.
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Die kreuzweise schraffierte Fläche D in Fig. 3 stellt einen Teil des
Blendenausschnittes dar, welcher dauernd abgedeckt bleibt. RG ist ein rohrförmiges
Gehäuse. Die Blenden- und Zungenanordnung nach Fig.3 vertritt also das Diapositiv
eines Projektors. Im Gegensatz zu den an einen Bildprojektor zu stellenden Forderungen
wird jedoch bei dem erfindungsgemäßen Scheinwerfer keine völlig scharfe Abbildung
der Zungenränder verlangt. Man erhält vielmehr die notwendige Schärfe ohne weiteres
durch Verwenden einer einfachen, unkorrigierten Objektivlinse großen Durchmessers,
z. B. einer sphärischen Bikonvex-oder Plankonvexlinse in Preßglastechnik. Ein großer
Linsendurchmesser (z. B. 130 mm) ist mit Rücksicht auf eine hohe Lichtausnutzung
erforderlich.
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Bei sehr scharfen Grenzen der aufgehellten Zonen gegen die abgedunkelten
und insbesondere weißem Glühlampenlicht könnten sich durch Dispersion farbige Zonenränder
ergeben. Um die Verwendung einer zusammengesetzten, achromatischen Objektivlinse
zu vermeiden, wird man bewußt eine gewisse Abbildungsunschärfe anstreben und nötigenfalls
eine Glühlampe mit gelbem Glaskolben oder eine gelbe Streuscheibe anwenden.
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In Fig. 4 ist eine Möglichkeit zur elektromagnetischen Betätigung
der Zungen im Prinzip dargestellt. G stellt eine Grundplatte dar. Z ist eine lichtundurchlässige
Zunge, die in der Zeichnungsebene um einen
Drehpunkt bzw. um eine
Achse A bewegt wird. Die Zunge Z trägt einen fest mit ihr verbundenen Hebel H; an
dessen Endpunkt greift eine Zugstange St an. Diese ist durch ein Gelenk mit
einem Magnetzylinder M verbunden, welcher in den Innenhohlraum einer auf der Grundplatte
befestigten Spule Sp eintaucht. Sobald in dieser ein genügend starker Strom fließt,
wird der Magnetzylinder in Pfeilrichtung tiefer in die Spule hineingezogen. Beim
Ausschalten des Stromes bewegt eine Gegenfeder F die Zunge wieder in ihre vertikale
Stellung, in der sie die entsprechende Blendenfläche abdeckt.
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Gemäß einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist es zweckmäßig,
die Zungen abwechselnd zum Wegklappen nach entgegengesetzten Richtungen einzurichten
und ihre Breiten so zu bemessen, daß eine gewisse überlappung an den Zungenrändern
entsteht. Das heißt z. B. bei einer Anzahl von sechs Zungen, daß die Zungen Z1,
Z3, Z5 in Richtung auf das Objektiv und die Zungen Z2, Z4, Z, in Richtung auf den
Beleuchtungs-Hohlspiegel weggeklappt werden. Müßten nämlich sämtliche Zungen in
derselben Richtung weggeklappt werden, so wäre es schwierig, eine so präzise Führung
der Zungen zu erreichen, daß einerseits ein Klemmen, andererseits zu große Spalte
zwischen den Zungen vermieden werden könnten. Durch die überlappung und das Wegklappen
nach entgegengesetzten Richtungen wird diese Schwierigkeit vermieden und ein relativ
preiswerter konstruktiver Aufbau ermöglicht.
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In Fig.5 ist ein Ausführungsbeispiel mit sechs Zungen schematisch
- von oben gesehen - dargestellt. Z1 .. . Z6 stellen lichtundurchlässige Zungen
dar, welche so, wie dies in Fig. 4 von der Seite dargestellt war, betätigt werden.
A-A ist eine Achse, um die die Zungen geschwenkt werden. Dies geschieht bei den
Zungen Z1, Z3, Z5 in Fig. 5 nach links und bei den Zungen Z2, Z4, Z6 nach rechts.
GF, . . . GF6 sind Gegenfedern, welche die Zungen bei unterbrochenem
Spulenstrom wieder in die vertikale Lage zurückbringen. Man erkennt in Fig.5 eine
solche Anordnung der Zungen, daß sie in ihrer vertikalen Stellung abwechselnd in
zwei parallelen, einander nahe benachbarten Ebenen stehen und daß ihre seitlichen
Ränder eine gewisse überlappung aufweisen. Durch die gezeichnete Anordnung der Spulen
Sp1 ... Sps zu beiden Seiten ist für diese auch viel mehr Platz vorhanden,
als wenn sämtliche Spulen auf einer Seite liegen müßten.
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Durch die konstruktive Ausbildung eines Scheinwerfers nach Art eines
Projektors ergibt sich in den abgedunkelten Zonen zunächst eine so starke Lichtabschwächung,
daß das Fahrzeug für entgegenkommende Fahrer nicht mehr ausreichend zu erkennen
wäre. Dem kann beispielsweise dadurch abgeholfen werden, daß die sonst sphärische
oder bei einer Plankonvexlinse ebene Fläche der Objektivlinse in an sich bekannter
Art durch eine geeignetes Rippenmuster lichtstreuend gemacht wird. Dieses Rippenmuster
darf jedoch nur einen relativ geringen Anteil der Linsenfläche bedecken, d. h.,
es müssen die Rippen verhältnismäßig schmal sein. Noch zweckmäßiger kann es sein,
die lichtstreuenden Rippen nicht auf der Objektivlinse selber anzubringen, sondern
diese in einen sie umgebenden konzentrischen lichtstreuenden Ring aus durchsichtigem
Material einzusetzen, dessen Fläche in derselben Größenordnung liegt wie die Linsenfläche.
Eine Scheinwerferanlage gemäß der Erfindung kann grundsätzlich durch eine der Zonenanzahl
gleiche Anzahl einzelner Schalter von Hand betätigt werden. Diese Aufgabe kann beispielsweise
bei einer in einen größeren Lastkraftwagen eingebauten Scheinwerferanlage der Beifahrer
übernehmen. Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung gelangt man aber
zu einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung einer solchen Kraftfahrzeug-Scheinwerferanlage,
indem Mittel vorgesehen werden, um einen mittleren Teil des Fahrer-Gesichtsfeldes
in getrennten, den Scheinwerfer-Vertikalzonen entsprechenden Zonen auf dort in Erscheinung
tretende Fremdlichtquellen lichtelektrisch abzutasten, und weitere Mittel, um das
Aufhellen und Abdunkeln der Scheinwerfer-Vertikalzonen in Abhängigkeit vom Abtastergebnis
automatisch zu bewirken. Es ist an sich bekannt, die Abblendung einer Kraftfahrzeug-Scheinwerferanlage
automatisch in Abhängigkeit von im Gesichtsfeld auftretenden Fremdlichtquellen lichtelektrisch
zu steuern. Auch ist es bekannt, den für die lichtelektrische Auffangeinrichtung
maßgebenden Gesichtsfeldausschnitt so zu legen und so zu bemessen, daß nur Lichtquellen
in solchen Richtungen erfaßt werden, in denen eine Blendwirkung vom eigenen Scheinwerfer
aus möglich ist. Der hier gemeinte neue Erfindungsgedanke richtet sich aber auf
die besondere zonenweise Unterteilung dieses mittleren Teiles des Fahrer-Gesichtsfeldes
für die lichtelektrische Abtastung und auf die Übereinstimmung dieser Zoneneinteilung
mit derjenigen des Scheinwerfers.
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Dieses Prinzip kann beispielsweise so verwirklicht werden, daß eine
der Anzahl der Vertikalzonen des Scheinwerfers gleiche Anzahl von lichtelektrischen
Abtasteinrichtungen vorgesehen ist und daß jede derartige Einrichtung eine der lichtundurchlässigen
Zungen betätigt. Die Richtungen vom Scheinwerfer nach der Mitte einer Ausleuchtungszone
und von der zugehörigen lichtelektrischen Einrichtung (Photozelle) nach der Mitte
der von ihr zu erfassenden Abtastzone müssen dann gut übereinstimmen. Doch ist es
zweckmäßig, wenn die Abtastzone jeweils etwas breiter gewählt wird als die Vertikalzone
des Scheinwerfers, zu der sie gehört, so daß also die einzelnen Abtastzonen einander
merklich überlappen, während die Scheinwerfer-Vertikalzonen einfach aneinander anschließen.
Durch das überlappen der Abtastzonen erreicht man eine gewisse Sicherheit gegen
die Auswirkung folgender Unstimmigkeiten: a) Wenn man mit dem Kraftfahrzeug eine
Kurve durchfährt, oder eine Fremdlichtquelle eine erhebliche Geschwindigkeitskomponente
besitzt, so tritt durch die unvermeidliche zeitliche Verzögerung des Abdunkelns
einer Scheinwerfer-Vertikalzone ein scheinbarer Winkelfehler auf. Ohne die überlappung
könnte sich dann während des Zonenübergangs eine Blendung ergeben.
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b) Wenn die Mittelachse der lichtelektrischen Auffangeinrichtung nicht
genau in derselben Vertikalebene liegt wie die optische Achse des Scheinwerfers,
so können die Abtastzonen niemals im ganzen Raum mit den Scheinwerfer-Vertikalzonen
übereinstimmen. Dies könnte wiederum zu einer Blendung führen.
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c) Es muß mit kleinen Justierfehlern und Ungenauigkeiten gerechnet
werden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann man mit einer
einzigen lichtelektrischen Einrichtung, d. h. mit einer Photozelle und einem dahinter
geschalteten Verstärker, auskommen, wenn die Mittel zur zonenweisen Abtastung des
Fahrer-Gesichtsfeldes in einer Abbildungslinse, einer in deren hinterer Brennebene
angeordneten umlaufenden lichtundurchlässigen Scheibe mit Rasterfenstern und einer
hinter derselben angebrachten Photozelle bestehen, derart, daß die Scheibe eine
der Zonenzahl gleiche Anzahl von Rasterfenstern in spiraliger Anordnung aufweist,
und wenn auf der die Scheibe tragenden Welle außerdem eine Umschaltrichtung mit
einer der Zonenzahl gleichen Kontaktzahl angeordnet ist, derart, daß jeweils ein
Kontakt geschlossen ist, wenn das diesem zugeordnete Rasterfenster vor dem Fenster
der Photozelle vorbeigeht, und wenn der Ausgang des hinter die Photozelle geschalteten
Verstärkers über die genannten Kontakte und über je ein in Reihe damit liegendes
Gleichrichterventil mit je einem Kondensator verbunden ist und wenn jeder dieser
Kondensatoren so in den Steuerkreis je eines Transistors gelegt ist, daß eine durch
Photozellenströme über den Verstärker erzeugte Aufladung des Kondensators diesen
Transistor sperrt, und wenn die Schaltung der Transistoren und Spulen zur Betätigung
der Zungen im Scheinwerfer so gewählt ist, daß die Sperrung eines Transistors jeweils
das Abdecken der richtigen Scheinwerfer-Vertikalzone durch die zugehörige Zunge
bewirkt, und wenn die Zeitkonstante für das Verschwinden einer Kondensatoraufladung
so gewählt ist, daß diese über mindestens einen Umlauf der Scheibe in genügender
Stärke erhalten bleibt.
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In den Fig. 6, 7 und 8 ist eine derartige Abtasteinrichtung beispielsweise
dargestellt. Fig. 6 zeigt die lichtelektrische Abtasteinrichtung samt der Umschalteinrichtung
von oben gesehen bzw. im Längsschnitt. Über eine Abbildungslinse AL wird
eine Fremdlichtquelle auf eine Ebene abgebildet, in der sich eine auf einer umlaufenden
Welle W sitzende lichtundurchlässige Scheibe RS befindet, die sechs Rasterfenster
trägt. Ein solches Fenster ist eingezeichnet. Hinter diesem sitzt eine - vorzugsweise
rotempfindliche - Photozelle PliZ. Diese ist an die Eingangsklemmen a und
b eines Verstärkers V angeschlossen. Es ist dabei vorausgesetzt, daß
der Zelle über die Klemme b eine positive Gleichspannung von etwa 100 V zugeführt
wird.
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Durch die besondere Ausgestaltung der Rasterfenster wird das ankommende
Licht in an sich bekannter Weise in rascher Folge zerhackt (s. weiter unten und
Fig. 7). Die raschen Stromschwankungen in der Photozelle werden im Verstärker V
verstärkt; an seiner Ausgangsklemme c wird die verstärkte Wechselspannung abgenommen
und über eine Schleifbürste SBl einem gegenüber der Welle W isolierten Schleifring
SR zugeführt. Mit diesem Schleifring ist eine mit ihm und der Welle umlaufende zweite
Schleifbürste SB.., elektrisch verbunden, welche auf der Oberfläche eines feststehenden
Kollektors K schleift. Die Welle W wird von einem Elektromotor EM mit einer
Drehzahl von beispielsweise h = 2000 U/min angetrieben. Das Ganze wird von einem
abschirmenden Gehäuse Gh umschlossen. Der Elektromotor EM ist außerhalb des
Gehäuses gezeichnet. Es soll dadurch verdeutlicht werden, daß es wichtig ist, den
Photozellenkreis mit dem Eingang des hochempfindlichen Verstärkers V gegenüber den
möglicherweise durch den Motor verursachten Störungen gut abzuschirmen. Die noch
übrige Ausgangsklemme d des Verstärkers ist mit dem Pluspol der Fahrzeugbatterie
verbunden gedacht.
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In Fig.7 ist die Anordnung von sechs Rasterfenstern RF,
... RF, auf der Scheibe RS in Draufsicht dargestellt. Die Fenster haben einen
vom einen zum anderen abnehmenden Abstand von der Welle W. Ihre radiale Abmessung
ist ebenfalls verschieden entsprechend den verschiedenen Zungenbreiten in Fig. 3.
Dabei ist noch außerdem berücksichtigt, daß im Sinne des oben Gesagten eine Überlappung
der Abtastzonen durch entsprechend etwas größere radiale Abmessungen der Rasterfenster
erreicht werden soll.
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Das Photozellenfenster PliF ist gestrichelt miteingezeichnet. Dreht
sich die Scheibe RS im Gegenzeigersinn, so laufen die Rasterfenster so vor dem Photozellenfenster
vorbei, daß jedes nachfolgende Fenster an einer der Welle W näheren Stelle durchläuft
als das vorhergehende, was sich dann zyklisch wiederholt. Dadurch werden die verschiedenen
Zonen hintereinander in zyklischer Reihenfolge abgetastet, wobei sich der Abtastzyklus
bei n = 2000 alle 30 Millisekunden wiederholt. In dem wirklichen Aufbau liegt das
Photozellenfenster mit seiner Längsabmessung horizontal.
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In Fig. 8 ist dargestellt, wie die Lamellen des Kollektors
K über sechs Gleichrichterventile Vtl . . . Vtg mit den Steuerkreisen
von sechs Transistoren T1 . . . T, verbunden sind. Damit die Schleifbürste
SB, in Fig.6 jeweils nur eine Kollektorlamelle berührt, wurde ein zwölfteiliger
Kollektor vorgesehen und nur jede zweite Lamelle angeschlossen. Cl . . . C, sind
sechs Speicherkondensatoren. Über Widerstände R1 ... R" wird jedem Transistor
ein Basisstrom zugeführt, welcher einen Strom im Kollektorkreis desselben zustande
bringt, solange nicht der betreffende Kondensator über das Gleichrichterventil eine
den Transistor sperrende Aufladung erhält. In den Kollektorleitungen der Transistoren
liegen dann die sechs Antriebsspulen Spl ... Sp. für die Betätigung der Scheinwerferzungen
Z1 ... Z6.
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Bei Lichteinfall in einer Abtastzone liefert also der Photozellenverstärker
eine Ausgangswechselspannung, welche eine den betreffenden Transistor sperrende
positive Spannung an seiner Basis hervorruft. Durch die Speicherwirkung des Kondensators
verschwindet die positive Aufladung erst nach einiger Zeit, z. B. 0,1 Sekunde, so
daß der Transistor während mindestens eines Umlaufes der Scheibe RS noch gesperrt
bleibt.
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Um mit geringeren Ventilströmen und kleineren Kapazitäten auszukommen,
kann man auch statt eines einzigen Transistors in jedem Zonenkanal zwei Transistorstufen
anwenden, z. B. in der Form, daß die erste dieser Transistorstufen in Kollektor-Basis-Schaltung,
d. h. als reiner Stromverstärker, benutzt wird.